Sucht nach Selbstbefriedigung

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Traurige Seele
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Sucht nach Selbstbefriedigung

Beitrag Di., 27.11.2012, 14:19

Hallo an alle,

Ich habe da mal ein ganz peiniches Problem.

Also von Anfang an, in meiner Kindheit wurde ich missbraucht und habe dann aber selbst mit 9 Jahren angefangen exzessiv zu masturbieren. Ich zog mich von der Umwelt zurück und war ein Einzelgänger und erlebte so die Jugend durch meine Sexualität. Heute bin ich verheiratet und habe Kinder. Und ich habe ein sehr großes Problem mit meiner Sexualität in den letzten Jahren. Am Anfang war es dass ich einfach keinen Orgasmus mehr bekommen habe mit meinem Mann ich habe mich dann nach und nach immer mehr in meine Selbstbefriedigung geflüchtet. Alle 4 Woche schlafe ich mal mit meinem Mann bei der ich aber regelrecht eine Blockade habe und es für mich nicht erfüllend ist obwohl ich meinen Mann sehr liebe. Was für mich auch ganz seltsam ist je näher mir mein Mann emotional und vertraut steht umso weniger kann ich mich ihm gegenüber fallen lassen. Hat das vielleicht mit dem Missbrauch innerhalb meiner Familie zu tun. Ich erlebe es oft als Zwang masturbieren zu müssen. Ohne werde ich gereizt und aggressiv und depressiv. Ich brauche auch immer mehr Stimulation um überhaupt einen Orgasmus zu bekommen. Was kann ich tun so kann es nicht weiter gehen? Am Abend warte ich bis Mann und Kinder schlafen und befriedige mich, wenn Mann und Kinder aus dem Haus sind muss ich es tun und lassen kann ich es nicht, ich brauche dieses Gefühl. Ich brauche auch immer mehr Hilfsmittel, harte Pornagrafie, Sexspielzeug usw. . Ich bin dann ein paar Stunden zufrieden und dann hab ich den Drang wieder. Ich bin auch in Behandlung wegen Depressionen und Panik Attacken sowie leichten Zwängen. Ich bin medikamentös sowie therapeutisch unterstützt, nur in der Therapie schäme ich mich darüber zu reden, besonders als Frau.

Kennt das Problem vielleicht jemand von Euch? Wie kann ich den in der Therapie darüber sprechen ich habe so eine Scham. Schon über den Missbrauch zu sprechen wird schlimm genug aber über die eigene verkorkste Sexualität zu reden ist ja ganz schlimm. Wie werten Therapeuten so etwas wenn man so etwas offenbart. Es ist sooo unendlich peinlich, aber ich bekomme immer einen höheren Leidensdruck und meine eheliche Sexualität leidet auch darunter da ich so blockiert bin.

LG Traurige Seele
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Tröte
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Beitrag Di., 27.11.2012, 14:43

LIebe Traurige Seele,
zu Deinem Problem an sich kann ich nicht soviel beitragen, aber dass Du bei zuhilfenahme von (vibrierenden) Sextoys länger brauchst um zum Orgasmus zu kommen ist normal. Durch die "starke" Stimulation stumpft man ein wenig ab. Wenn Du mal Pause machst oder auf "Handbetrieb" umschaltest, wird es wieder besser werden

Viele Grüße
Tröte
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Traurige Seele
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Beitrag Di., 27.11.2012, 14:47

Liebe Tröte, danke für Deine Antwort. Ohne vibrierende Toys komme ich überhaupt nicht mehr, gerade durch die Medis habe ich da auch stärker Probleme zu kommen.

Das schlimmste ist dieser Zwang in mir. Und ich hab schon oft gedacht jetzt unterdrückst Du es mal und ich hab richtige Entzugserscheinungen und muss es dann nach ein paar Tagen wieder tun um besser drauf zu sein, es ist ein Teufelskreislauf. Ist wahrscheinlich wie Sucht nach Alkohol oder so.

LG
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Tröte
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Beitrag Di., 27.11.2012, 15:35

okay, dann kann das natürlich auch an den Medikamenten liegen.
Auch wenn es Dir schwer fällt und schambehaftet ist, versuche mit Deinem Therapeuten/Deiner Therapeutin darüber zu sprechen. Zum einen erleichtert es und zum anderen könnt Ihr gemeinsam beleuchten, warum Du so einen starken Drang zum Mastubieren hast.
Ich denke immer, dass es nichts gibt, was Therapeutien nicht schon gehört haben und dass sie ja auch entsprechend ausgebildet sind, um mit solch sensiblen Themen umgehen zu können.
Ich habe damals bei meiner Therapeutin gefragt, wie ich ihr etwas sagen könne, was für mich schambehaftet ist und sie hat sich dann Zeit genommen und wir haben das Thema "umkreist" und nachher war es mir dann "zu dumm" und ich habe es gesagt und es war gar nicht schlimm

Viele Grüße
Tröte
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Laufenstein
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Beitrag Di., 27.11.2012, 15:58

Hallo Traurige Seele,

was du beschreibst zeigt sehr gut in welcher Lage du dich befindest. Wie du schreibst ist das, was du erlebst, ein Prozess der immer weiter vorranschreitet. Das bedeutet je mehr du dich in dieses "Problem" hineinbegiebst, desto hilfloser wirst du. Du möchtest dich verändern. Dazu musst du aber auch erst einmal genau wissen wo du stehst und worum es hier geht. Hilflos gegen die Ohmacht ankämpfen wird dir nichts bringen.

Einen sehr guten Tipp hast du schon bekommen: dein Körper reagiert mit wachsender Betäubung auf die starke Stimulation und du brauchst immer weitere und stärkere Stimulation, um immer und immer wieder zu diesem von dir suchtartig verlangten Orgasmus zu kommen. Das kannst du zuerst einmal beobachten und als Tatsache akzeptieren. Mehr nicht. Jetz kannst du dich fragen, was da überhaupt passiert.

Diese Betäubung und auch die Sucht nach der Betäubung ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Kreislaufes den du beschreibst. Wenn du nicht masturbierst bzw. abreagierst, dann kommen unangenehme Gefühle. Das ist das zweite wichtige Element. Du hast im Alltag wachsende Gefühle die dir unangenehm sind und du hast schon als Kind gelernt diese Gefühle auszuschalten, indem du deinen Körper exzessiv stimulierst und somit betäubst.

Um zu sehen, was du da selber mit dir machst, könnte es hilfreich sein, dass du dir mal deine sexuellen Tagträume anschaust und auch genauer hinsiehst, was du dir z.B. in den Pornos anschaust. Wie gehen die Personen dort miteinander um und was genau erregt dich da. Bewerte es nicht, sage nicht, das ist gut oder das ist schlecht, sondern mache dir erst einmal bewusst, was da passiert. Dann schaue dir auch deine Vorstellungen an. Was passiert da mit dir, was machst du da mit anderen oder andere mit dir. Auch hier bewerte es nicht, schaue es dir nur an und nimm wahr, was da passiert. Vielleicht stellst du dann fest, dass Gewalt eine große Rolle spielt, Gewalt die du gegen andere oder andere gegen dich ausüben.

Damit hättest du Nummer drei in der Ereignisskette nämlich der Prozess wie du deine unangenehmen Gefühle umwandelst und betäubst. Vielleicht klingt das alles etwas kompliziert, aber im Grunde ist es sehr einfach: du hattest als Kind ein Erlebnis, das du als Ohnmacht erlebt und interpretiert hast. Diese Ohnmacht kehrt immer wieder als Gefühl in dein Leben zurück. Weil du dieses Gefühl nicht in der Art erleben möchtest, masturbierst du um erstens Macht über das Gefühl zu bekommen und zweitens es zu verändern. Leider kannst du auf diese Art jedoch nichts verändern sondern nur kurzfristig beeinflussen, daher auch die Sucht und der Kreislauf.

Wirklich "verändern" kannst du dich nur, wenn du die Gefühle so akzeptierst wie sie sind und bereit bist sie auszuhalten. Hier kommt deine wirkliche Macht ins Spiel. Woran viele scheitern ist der Umstand, dass es erst einmal unangenehm wird, denn die Gefühle die du dort erleben und akzeptieren kannst, werden schmerzhaft sein oder besser gesagt, sie erscheinen zuerst schmerzhaft. Später, wenn du dich traust und in diese Gefühle mehr und mehr hineingehst, wirst du vielleicht feststellen, dass sie eine ganz andere Qualität haben. Welche, solltest du selber herausfinden.

Kannst du nachvollziehen was ich meine?

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Traurige Seele
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:04

Tröte, das finde ich sehr mutig von Dir, dass Du darüber gesprochen hast.

Ich weiß nicht ob sie sowas schon mal gehört hat, ich komme mir da irgendwie abartig vor. Ich habe halt mal im Netz gelesen, dass viele Kinder nach sexuellem Missbrauch exzessive Selbstbefriedigung machen können und es ist bei mir ja auch seit dem Zeitpunkt, dass ich irgendwie mit meiner sexuellen Findung nicht so ganz klar gekommen bin. Irgendwie hat das bei mir schon in der Kindheit dazu geführt dass ich es oft exzessiv gemacht habe um irgendwie was anderes zu denken und mich von meiner Einsamkeit zu befreien, hört sich blöd an. Ich hatte auch bis ich 17 war keinen Freund da ich Angst vor Sexualität hatte durch den Missbrauch. Ich war auch in Schule usw. ein Einzelgänger da ich immer so zurückgezogen und ruhig war und mich deshalb keiner cool fand und mit mir befreundet sein wollte. Man zieht sich dann in seine eigene Welt zurück und leidet still. Mich hat die Masturbation immer beruhigt und ich konnte mich in meinen Gefühlen auch mal wieder spüren, was für mich sonst sehr schwierig war.

Aber jetzt als Erwachsener sollte es doch anders sein. Irgendwann muss man das ganze ja mal durchbrechen. Ich habe ja jetzt einen Mann und Kinder und bin nicht allein.

LG
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Tröte
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:18

Ach nein, ich bin nicht mutig, ich war lange Zeit ganz feige und das unbegründet, denn als ich mich offenbarte fiel zum einen ein Stein von meiner Brust und mir konnte geholfen werden. Da fand ich es für mich dann "doof", dass ich solange gewartet habe.
Aber ich verstehe, dass es nicht einfach ist (war es bei mir auch nicht). Wie gesagt, "taste" Dich an das Thema ran, frage sie, wie Du ein Thema ansprechen kannst, was Dir total peinlich und schambehaftet ist.
Wenn es ein guter Thera/ eine gute Therapeutin ist, wird sie wissen wie sie vorgehen sollte.
Und sollte Dir Dein Gefühl sagen, dass Du es partout nicht sagen kannst, dann sag ihr das bitte auch, damit ihr beleuchten könnt, warum das so ist und vlt. eine gute Lösung dafür findet.
Das mit dem "sich fühlen" hatte ich auch mal eine Zeit, ich weiss wie schlimm das ist, wenn man den Kontakt zu sich verliert und kann gut verstehen, dass MAsturbation da helfen kann.
Laufenstein hat (so finde ich) einen guten Ansatz. ERstmal zu beleuchten, was Dich erregt, warum es Dich erregt und zu schauen, was in Dir passiert. Ohne Wertung.

Dir wurde in Deiner Kindheit großes Leid angetan, was Du verdrängt, aber wohl nicht verarbeitet hast. Nun kommt es im Erwachsenenalter wieder hoch und es ist wert betrachtet und verarbeietet zu werden, damit Du ein glückliches und erfülltes Sexleben führen kannst. Das hat m.E. nichts mit dem Alter und einer Hochzeit zu tun, sondern sind leider die Schicksalsschläge die mehr oder weniger jeder mit sich herumtragen muss, solange sie nicht verarbeitet sind.

LG
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:22

Hallo Laufenstein,

ja ich denke ich weiß was Du meinst, sowas in der Art hatte meine Therapeutin auch schon gesagt, weil sie weiß dass da was traumatisches war in der Kindheit und ich ja gerade derart unter Flashbacks und Alpträumen leide, das ich fast durchdrehe. Und ich versuche die Gefühle zu verdrängen aber es geht nicht mehr. Meine Therapeutin war auch gar nicht überrascht als ich ihr gesagt habe ähhem naja ich sehe da solche Bilde rund habe schreckliche Gefühle von früher dazu wie wenn es jetzt wäre. Sie meinte gleich es wären Flashbacks und dass das in eine Phase kommt wo man recht stabil ist, weil man da in der Lage ist die Gefühle auszuhalten. Bin jetzt zur Stabilisierung hoch mit Medis eingestellt worden um runter zukommen. Langsam aber sicher hilft es auch. Leider wird es ja nur verdrängt dadurch, sie meinte jetzt müsse man mich erst stabilisieren und danach kann man mit der Bearbeitung anfangen. NajA nur weiß sie nicht von dem was ich hier schreibe, das ist so peinlich. Ich schäme mich so sehr dafür.

Ja und bei den Pornos stehe ich auf die Filme in denen Frauen von den Männern hart angepackt werden. UNd es gefällt mir masturbierenden Männer anzuschauen. Obwohl mein Peiniger das damals in meiner Gegenwart auch immer gemacht hat und ich es eigentlich verabscheuen müsste. Ich müsste mich verabscheuen dass ich es selbst tue.

Ja ich habe auch vor mich in der Therapie der Tatsache zu stellen und das ganze auszuarbeiten, ich weiß das es schmerzhaft werden wird. Sehr schmerzhaft sogar und dann noch die Scham die ich dazu empfinde.

Das was ich hier beschreibe ist bestimmt nicht gang und gebe in der Therapie, eher Sucht wie Alkohol und Drogen usw. aber mit sexueller Tendenz nein, das ist auch eher bei Männern der Fall würd ich sagen aber nicht bei Frauen.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:32

Hallo Tröte, das beruhigt mich dass Du das auch hattest mit dem sich spüren können und das nachvollziehen kannst, irgendwie hört sich das total blöd an finde ich wenn man sagt man spürt sich nicht mehr.

Ja wie sollte ich es auch verarbeiten wenn mir nicht geglaubt wurde, in der Familie vertuscht man sowas ja gern. Ab diesem Moment habe ich geschwiegen, ich muss heute noch mit meinem Peiniger an den Familienfeiern an einem Tisch sitzen und so tun als wüsste ich von nix. Ich halte diese Gefühle immer und immer wieder aus. Ich weiche aus so gut es geht aber 2 oder 3 mal im Jahr sehe ich ihn trotzdem noch und das ruft die Erinnerungen wieder aufs neue hervor.

Ich lag immer in der Annahme dass man sowas vergessen kann und ich habe immer selbst geleugnet und mir innerlich gesagt es war nicht so schlimm, es hätte noch viel Schlimmer sein können wenn er Dich richtig vergewaltigt hätte. Ich habe mir immer untersagt zu jammern, weil es so viele gibt die noch mehr Leid erfahren haben in ihrem Leben. Ja ich wurde ein paar mal sexuell missbraucht für seine Lust aber zum Glück nicht richtig vergewaltigt.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:33

Also ich finde es schon super, dass Du Deiner Therapeutin auch von Deinen Flashbacks erzählt hast, da ist doch ein erster Schritt schon getan und sie wird sicherlich (wenn sie einfühlsam ist und Dich näher kennt) auch eine Ahnung haben können, worum es geht.

Ich finde an Deinen "Erregungsphantasien" nichts verwerfliches, Du liebst ja auch Deinen Mann und hast Sex mit ihm, auch wenn Du von einem Mann missbraucht wurdest. DAs eine hat m.E. nichts mit dem anderen zu tun und ist aus meiner Sicht auch kein Grund sich zu evrabscheuen. Was Dir passiert und angetan wurde ist ganz schlimm und Du hast da keinerlei Schuld, immerhin gibt es sogar Gesetze, die sowas verbieten, auch wenn es schlimm es, dass es diese überhaupt geben muss.

Therapie ist nicht einfach, aber wenn es was bringen und Dir ein glückliches Leben verschaffen soll, solltest Du dieses Thema so gut aufarbeiten, wie es geht. Denn Du fühlst Dich ja gerade schlecht und wenn man bedenkt, wieviele JAhre schon, dann ist das schon ganz schlimm.

Du weisst gar nicht, was in einer Therapie schon alles so hochkommt, ich glaube Du würdest Dich wundern, wenn ein Therapeut aus dem Nähkästchen erzählen würde. Und da geht es Weissgott nicht nur um Alkohol und Drogen und was glaubst Du wieviele Frauen Sexualprobleme haben (mal unabhängig davon in welcher Art und warum diese bestehen), wenn es "nur" Männer wären oder sehr wenige, gäbe es keine Spezialisten auf diesem Gebiet.

Was ich damit sagen will......Du hast nichts schlimmes getan, Dir wurde Leid angetan, woraus eine Verhaltensweise entstanden ist, weil Du es nicht anders kompensieren kannst. Es ist nichts schlimmes daran und Dir kann auch mit Sicherheit geholfen werden. Du musst nur den Schritt gehen und Dich offenbaren, ich weiss, es ist schwer, aber ich denke, dass Du ein gutes Stück Lebensqualität zurückerhalten kannst.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:38

Traurige Seele hat geschrieben:Hallo Tröte, das beruhigt mich dass Du das auch hattest mit dem sich spüren können und das nachvollziehen kannst, irgendwie hört sich das total blöd an finde ich wenn man sagt man spürt sich nicht mehr.
Nein, es gibt ganz viele auch hier im Forum, die von diesem "Nichtfühlen können" betroffen sind. Du bist nicht alleine damit.
Traurige Seele hat geschrieben: Ja wie sollte ich es auch verarbeiten wenn mir nicht geglaubt wurde, in der Familie vertuscht man sowas ja gern. Ab diesem Moment habe ich geschwiegen, ich muss heute noch mit meinem Peiniger an den Familienfeiern an einem Tisch sitzen und so tun als wüsste ich von nix. Ich halte diese Gefühle immer und immer wieder aus. Ich weiche aus so gut es geht aber 2 oder 3 mal im Jahr sehe ich ihn trotzdem noch und das ruft die Erinnerungen wieder aufs neue hervor.
Das ist auch ganz schlimm, dass Dir nicht geglaubt wurde. Ich weiss nicht, wie es rechtlich aussieht, aber vlt. kann man ihn sogar noch anzeigen ? Ist natürlich auch mit "Offenbarung" verbunden, aber vlt. wäre dies auch ein gangbarer Weg (wobei ich wie gesagt die rechtliche Komponente nicht kenne).
Die Frage ist auch, ob Du Dich auch weiterhin an denselben Tisch setzen möchtest ?? Jetzt bist Du ja Erwachsen und kansnt selbst entscheiden, mit wem Du Dich abgibst ?
Traurige Seele hat geschrieben: Ich lag immer in der Annahme dass man sowas vergessen kann und ich habe immer selbst geleugnet und mir innerlich gesagt es war nicht so schlimm, es hätte noch viel Schlimmer sein können wenn er Dich richtig vergewaltigt hätte. Ich habe mir immer untersagt zu jammern, weil es so viele gibt die noch mehr Leid erfahren haben in ihrem Leben. Ja ich wurde ein paar mal sexuell missbraucht für seine Lust aber zum Glück nicht richtig vergewaltigt.
Nein, sowas schlimmes kann man nicht einfach vergessen und es ist unabhängig davon zu sehen, obman "Richtig" oder "Nichtrichtig" missbraucht wurde, man kann auch jemanden seelisch missbrauchen und das ist zum beispiel genauso schlimm.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:42

Oh ja Tröte, da hast Du wohl recht, ich denk auch dass die Therapeuten viel hören in Ihrer Laufbahn.

Ich weiß nicht ob so viele in Therapie über ihre Sexualprobleme reden, ich denke das ist immer ein schwieriges Thema.

Ich glaub ich stell mich wie der letzte Mensch auf dieser Welt an der noch nie über Sex geredet hat.

Das wird ein hartes Stück Arbeit werden aber wenn es sich lohnt sitze ich hinter die Palme bei meiner Thera und erzähle alles, sie darf mich danach nur nie wieder anschauen sonst versinke ich im Boden.

Offenbaren und ihn anzeigen will ich ja gar nimmer, ich will nur dass ich mit meinem Leben besser zu Recht komme und sagen kann leck mich doch am A..... wenn ich ihm gegenübersitze. Er hat selber Kinder und ich denke das würde die Familie von ihm zerstören und meine restliche Familie mit Mutter usw. auch, das werde ich nicht machen.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 16:50

nun wenn Du es ihr nicht sagen kannst/magst, kannst Du ihr auch einen Brief/Mail schreiben.
Habe ich auch schon getan

Nein, Du stellst Dich nicht wie der letzte Mensch an, es ist halt ein intimes/privates Thema und damit geht man nicht hausieren, mir ging es da ganz genauso.
Und ich persönlich finde, dass es viel schlimmere Sexualstörungen gibt.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 17:09

Tröte, echt gibt es noch schlimmere Störungen der Sexualität also alles was mit Selbstbefriedigung verbunden ist finde ich abgrundtief peinlich. Es ist doch auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch ein großes Tabuthema. Und meine Thera ist ja auch eine andere Generation, sie könnte meine Mutter sein, da finde ich es schon irgendwie peinlich.

Ja Tröte aufschreiben könnte ich es natürlich auch, das ist ne ganz gute Idee von Dir. Habe diese Woche noch einen Termin mal schauen ob ich es aufschreibe und ihr sage dass ich ihr das geschrieben habe da ich es einfach nicht aussprechen kann weil es mir so unangenehm ist. Ich kann ihr ja meine Gefühle die ich dazu habe schildern und meine Ängste und Sorgen dann weiß sie dass sie da bei mir ganz sensibel mit umgehen muss. Ich bin eh so ein emotionaler Trottel sage ich immer.
Naja und dann muss sie die Stunde drauf ja das aktive Ansprechen übernehmen, vielleicht muss ich dann ja nur noch mit ja und mit nein antworten. .

Ich habe ja echt gelernt über vieles in der Therapie zu reden über das ich nie gedacht habe mal darüber reden zu können, dann muss ich da jetzt auch noch durch egal wie.
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Beitrag Di., 27.11.2012, 17:22

Also aus meiner Sicht gibt es in der Tat noch viel schlimmeres als Selbstbefriedigung, Sex mit Tieren zum Beispiel oder wenn jemand (aus meiner Sicht, ander sehen das sicherlich anders) ganz abgedrehte Sexfantasien hat und nur dadurch zum Orgi kommt. Da muss man sich nur mal einige Fetisch-Pornos anschauen, oder manchmal reicht es auch schon Domian zur schauen/hören (ist im Rheinland eine Sendung die nachts kommt und in der zuschauer mit Jürgen Domian über alles sprechen können). Da war mal einer, der seine sexuelle Erfüllung hatte, wenn er in Schweinemett onaniert hat. Sowas finde ich (für mich) etwas abgedreht, aber sowas gibt es eben acuh und damit haben sich auch Therapeutien zu befassen. Also, alles halb so wild

Setz Dich nicht unter Druck, überlege, wie Du es am geschicktest angehen willst. Du musst ja auch nicht gleich die "Karten komplett" auf den Tisch legen. Du kannst ja zu Beginn vlt. auch sagen, dass Du missbraucht wurdest und dadurch Sexuelle Funktioinsstörungen hast und euch dann "rantasten". Höre auf Dein inneres Gefühl, was Dir da lieb ist und bis wohin Du gehen kannst.

Viel Erfolg und Du schaffst das
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