Anstehende Aussprache

[HappyHappy]

Hallo,

ich wende mich mit dieser sehr (ich denke) "dummen" Frage an euch (besonders an die Frauen) und hoffe die eine oder andere Idee zu bekommen, damit das ganze nicht wieder einmal in einem Fiasko endet.

Situation: Meine Frau und ich hatten schon eine sehr lange Zeit keine sexuellen Kontakt mehr miteinander (wir beide sind anfang 40 und seid fast 20 Jahren verheiratet; haben keine Kinder - von beiden so gewollt). Nun bin ich soweit, dass ich das ganze (erneut) ansprechen will. Nur diesesmal MUSS es klappen.

In der Vergangenheit habe ich das schon öfters auf eigene Faust probiert. So in dem Sinne: "Schatz, warum haben wir eigentlich keine Sex mehr. Liegt es an mir?" oder auch (ein anderer Versuch halt) "Schatz, was können wir gemeinsam dagegen tun?". So oder ähnlich waren meine Anfänge. Auch mal einen Brief zu schreiben und ihr zu sagen wie begehrlich (auch körperlich und sexuell) ich sie finde liefen immer auf ein "Ach, ich weiß nicht" oder "Hmm, mal sehen" oder "Ist halt so" hinaus.

Frage: Wie kann ich solch ein sehr sensibeles Thema angehen, das es tatsächlich was bringt. Ich denke das es teilweise an der Wortwahl liegen mag, die ich gewählt habe. Hab neulich den Tipp bekommen (den ich super fand) damit zu beginnen: "Schatz, ich möchte mit dir über unser Liebesleben sprechen. Paßt es dir jetzt oder möchtest du dir ein wenig(!) Zeit nehmen und dir auch was dazu überlegen?"

Nun - das ist ja mal ein Anfang, der nicht gleich so Signalwörter wie "Sex", "mit einander schlafen" oder ähnliches beinhaltet.

Daher: Wie reagieren Frauen auf so was sehr intimes, wenn der Mann wieder mal kommt mit "Schatz, wir müssen reden"? Was könnte ich besser machen, damit sie auch was dazu äußert.

Wäre nett wenn sich ein paar dazu äußern. Falls es das falsche Forum ist, dann bitte nicht löschen, sondern nur verschieben - Danke

[Avalona]

Hallo Happyhappy,

ganz spontan zu deinem Beitrag frage ich mich: Warum so umständlich? Also, ich meine, in eurem Alter und angesichts der Beziehungsdauer.... könnte man doch einen recht offenen Umgang mit dem Thema wagen, oder nicht? Klar, deine Behutsamkeit und Bedachtheit ehren dich... aber der sogenannte Klartext ist manchmal nicht das Verkehrteste, finde ich. Und da darf dann auch das Wort Sex ausgesprochen werden, ohne das ich als Partnerin in einer so langen Beziehung in meiner Intimität unangenehm berührt wäre....

Gruß
Ava

[lemon]

Ich kann natürlich nur von mir persönlich sprechen,

ich wollte keine Worte sondern Taten,
pack sie doch einfach mal oder geh ganz zärtlich an sie ran,
je nachdem was ihr gefällt, das solltest du in den letzten 20 Jahren schon herausgefunden haben und wenn nicht, wird es Zeit dazu,

...reiß ihr die Kleider vom Leib und faziniere sie mit deiner eigenen Geilheit
,

lemon

[leuchtturm]

wie, wie häufig, bei welcher Gelegenheit eure diesbezüglichen Gespräche bislang gelaufen sind, kann ich nicht beurteilen.
Aber ich finde durchaus, das Problem ist ein Gespräch wert. Von mir ausgehend, brauchts dazu auch keinen besonderen Vorlauf. Die Situation sollte entspannt sein, und Zeit sollte auch vorhanden sein.
Ansonsten würde mich ein "Ich mache mir Gedanken um unser Liebesleben /unseren Sex" nicht weiter stören.
Allerdings sollte das Gespräch dann auch weitergehen. Konkrete Fragen statt ein lustloses "hm, ist halt so". Letzteres führt in eine Sackgasse. Die solltet ihr umgehen, denn damit kommt ihr nicht weiter.
Fragen wie "was hat sich verändert seit Datum x" oder "vermisst du den Sex aus unserer ersten Zeit?" bis hin zu gemeinsamen Überlegungen für die Gründe der Flaute und deren Überwindung.

Ich persönlich empfinde so ein Gespräch als ungeheuer spannend und bereichernd, also nur Mut! Was gibt es schon zu verlieren?

[HappyHappy]

Fragen wie "was hat sich verändert seit Datum x" oder "vermisst du den Sex aus unserer ersten Zeit?"

Ja, genau sowas finde ich sehr hilfreich für mich - diese Art der Fragen, die nicht verletzen aber denoch zum Reden verhelfen sollen. Echt vielen Dank. Das ist dass, was ich mir erhofft habe zu finden.

[leuchtturm]

wichtig finde ich (das mag anderen anders ergehen) nicht nur die berühmten Ich-Botschaften, sondern auch Wir-Sätze:wenn sie z.B. meint, sie habe selten noch Lust, zu fragen:
(wo ist die Lust hingekommen? was ist mit ihr passiert?)
wie können wir die Lust wiederfinden?

Damit holst du sie mit ins Boot.

Oder auch eigene Vermutungen als Frage formulieren;
statt
"ich habe den Eindruck, dass unsere Beziehung dahindämmert"
(könnte als Vorwurf aufgefasst werden)
lieber

"glaubst du, dass unsere Beziehung dahindämmert?" (oder "Dämmert unsere B. dahin?")
So ist sie gefragt.
Ist immer schwer, Beispiele zu nennnen, wenn das Ganze konstruiert wird wie jetzt.

[Phönixia]

HappyHappy,

vielleicht solltest Du ihr sagen, dass Du unter dem Umstand leidest (das ist doch so, oder?).
Vielleicht machst Du ihr deutlich, dass Du wirklich das Bedürfnis hast und Dir etwas fehlt.

[Ratlosigkeit]

Ich frage mich.. also ich denke, das muss doch einen Grund haben, wenn sie sich so ganz zurückzieht. Von sich aus scheint sie ihn nicht nennen zu wollen. Jetzt ist die Frage - willst Du ihn wissen?
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen - ich habe ja keine Ahnung, was dahintersteckt. Aber mir fielen da mehrere Möglichkeiten ein...

[Cyw]

Hallo HappyHappy,

ich erinnere mich noch gut an deinen Thread von vor etwa 6 Monaten. Damals ging es dir ja auch schon um das Thema Sex in der Ehe und wie spreche ich mit meiner Frau -- und ich fand damals, du hattest viele und auch sehr hilfreiche Antworten bekommen. Vielleicht ist das ja auch der Grund, weshalb es dich jetzt wieder hierher verschlagen hat.

Es wäre vielleicht hilfreich für alle Leser und Helfer hier, einmal kurz zusammenzufassen, was damals passiert ist und wie euer Gespräch abgelaufen ist. Was hat sich danach getan? Was hast du getan, was sie, was ihr gemeinsam? Wieso treibt es dich jetzt, nach einem halben Jahr, wieder um, so dass du erneut Hilfe suchst? Was erwartest du hier an neuen Ideen, abgesehen von konkreten Formulierungen?

Für dich wäre vielleicht hilfreich, auch ernsthaft darüber nachzudenken, was passiert, wenn sich diesmal (auch wieder?) nichts ändert. Du sagst, es MUSS sich jetzt was tun. Und wenn nicht? Hast du darüber konkret nachgedacht? Was sind deine weiteren Schritte, wenn deine Frau weiterhin abblockt? Offenbar war es ja nicht ihr Schilddrüsenproblem, das zum Libidoverlust geführt hatte? Die Antworten deiner Frau lassen nicht besonders viel Enthusiasmus vermuten, was das Thema angeht -- oder vielleicht generell die Kommunikation in eurer Ehe? "Ich weiß nicht, ist halt so", sage ich, wenn ich eigentlich meine "Lass mich in Ruhe". Was, wenn sie das meint? Was, wenn sie kein Bedürfnis und kein Interesse mehr an Sex mit dir hat?

Versteh mich nicht falsch -- es ist sicher gut, nochmal das Gespräch zu suchen. Nur scheinbar hat das Verständnis und das Reden in den letzten Jahren und konkret Monaten seit deinem Thread nichts gebracht. Also solltest du zumindest einen Plan für "danach" haben. Oder?

LG
Cyw

[candle.]

Cyw Nachtrag: viewtopic.php?f=5&t=21074

Also irgendwie kann ich diese Lage gar nicht einschätzen und bgreife das auch nicht, wenn man 20 Jahre verheiratet ist- ehrlich. Ich kenne solche Phasen nicht aus der Ehe, außer natürlich bei der bevorstehenden Trennung, ist ja eh klar.

Du hast dich so richtig schön festgewurschtelt HappyHappy und weiß irgendwie gar nicht was du noch erreichen willst mit dieser Frau. Es tut sich faktisch Jahre nichts....

Mir fehlt dein Gespür was mit deiner Frau los sein könnte wie mir auch dein Elan fehlt für deine Bedürfnisse einstehst als wärest du verklemmt eingestellt- oh pfui deibel Sex- böse böse.... Ich meine, was macht dich denn so dermaßen zum Bettler? Jeder andere Mann hätte da wohl anders reagiert.

Vielleicht ist die Ehe einfach kaputt in Sachen Liebe, kann ja sein???

candle

[münchnerkindl]

Frage: Wie kann ich solch ein sehr sensibeles Thema angehen, das es tatsächlich was bringt. Ich denke das es teilweise an der Wortwahl liegen mag, die ich gewählt habe.

Vieleicht bei Ich-Botschaften bleiben?

Also mir fehlt ..., ich leide unter...., ich würde mir wünschen ....., ich habe Bedürfnis ... das in unserer Beziehung zu kurz kommt

Und dann, "das alles ist für mich ein sehr grosses Problem das einer Lösung bedarf damit die Beziehung für mich weiter sinnvoll ist," oÄ.

Dein Job ist es dann zu insistieren und dich nicht mit "ach ist halt so" abzuspeisen zu lassen.

[Pitt]

Hi Happyhappy,

ich würde mal sagen und nimm's mir nicht übel:
Das kannst so einfühlsam formulieren, wie Du magst: Du hast keine Chance.
Wenn eine Beziehung erotisch gestorben ist, läßt sie sich nur schwerlich reanimieren.
Ich schlage den Gang zum Paartherapeuten vor:

Paartherapeut: "Was führt sie zu mir?"
Du: "Meine Frau möchte keinen Sex (mehr) mit mir."
Paartherapeut zu Ihr: "Warum möchten sie keinen Sex mit ihrem Mann?"
Sie: "Weiss auch nicht, ist halt so"...

Viel Spass
Pitt

[Lilly111]

@Pitt
Bei der Vorlage geht nur noch Loriot....

@HappyHappy
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

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Lilly

[mitsuko]

Hm, bin ebenfalls skeptisch. Was wenn deine Frau einfach generell keinen Sex mehr will und sich auch jetzt wieder nicht zu einer Aussprache, geschweige denn Geschlechtsverkehr, überreden lässt? Wenn das so lange schon so ist, hast du bestimmt schonmal darüber nachgedacht, oder?