Freund hat Angst sich nackt zu zeigen

[marmel]

Hallo!
Ich bin neu hier und werde ich vermutlich jetzt ein Problem schildern, was hier schon öfter diskutiert worden ist.
Mein Freund (35) und ich sind seit 10 Monaten zusammen. Leider konnte ich ihn bis jetzt nicht davon überzeugen, mit mir zu schlafen... Er beteuert immer wieder, dass er mich attraktiv findet und sucht auch ständig meine Nähe. Anfangs habe ich oft versucht einen Schritt weiterzugehen, was ihm aber furchtbar unangenehm war und er dann auch abgebrochen hat. Lange hat er sich mir auch nicht nackt gezeigt. Bis jetzt habe ich ihn wohl so auch insgesamt noch keine Minute gesehen. Er hat ein wahnsinnig großes Problem mit seinem Körper. Ich nehme an, er hält seinen Penis für zu klein, was ihn unheimlich hemmt. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann. Ich versuche oft mit ihm darüber zu reden, aber dabei wird immer nur klar, wie unglücklich er ist. Von therapeutischer Hilfe konnte ich ihn noch nicht überzeugen... Vielleicht kann ich hier ein paar Tipps erhalten...
Danke
Marmelinchen

[candle.]

Hallo marmel!

Ich habe leider keinen Tip und mir scheint das mit deinem Freund auch wirklich zu schwierig zu sein als das es eine schnelle Lösung gäbe.

Was mich natürlich ein wenig wundert, dass du dich auf so einen Mann einlassen hast können wo sexuell nichts läuft. Das ist doch in der Verliebtheit gerade eine ganz große Säule in der Beziehung.

Wenn es nun gar keine Entwicklung gibt von seiner Seite wie willst du das denn aushalten? Und was hat der Mann, dass du ihn dazu bewegen willst sich zu ändern? Immerhin seit ihr schon 10 Monate zusammen und das finde ich schon außergewöhnlich, wenn sexuell nichts läuft. UND er ist deutlich älter was die Hoffnung auf Änderung eher schwinden läßt.

Viele Grüße!
candle

[Passat]

@candle
Du scheinst ihn ihr gleich wieder ausreden zu wollen, nur weil die "sexuelle Säule" fehlt. Offenbar gibt es aber Wesentlicheres, das zwei Menschen miteinander verbindet.

UND er ist deutlich älter was die Hoffnung auf Änderung eher schwinden läßt.

Ich bin ebenso alt und kann dir sagen, dass sich trotzdem Vieles ändern läßt. Ängste oder Verunsicherungen sind sowohl bei Zwanzigjährigen als auch bei Vierzigjährigen ein und dasselbe.

@marmel
Einen "Patentrezept-Tipp" hab ich jetzt zwar nicht. Aber gib ihm das Gefühl, dass es okay ist. Gib nicht so schnell auf und frag ihn immer wieder danach. Stell ihm doch mal ganz konkret die Frage: "Wovor hast du Angst?" ... falls du das noch nicht getan hast.

[candle.]

Kehrusker, ich kann mir denken, dass du als Mann das anders siehst. Wie lange würdest du dich denn für eine Frau aufopfern bei diesem nicht geringfügigen Problem?

Ich finde auch, dass Marmel zu jung ist sich in dem zarten Alter schon gleich mit einem "Problemfall" so rumschlagen zu müssen. Die Frage ist warum sie sich das zumuten will?

Herzliche Grüße!
candle

[Passat]

Wie lange würdest du dich denn für eine Frau aufopfern bei diesem nicht geringfügigen Problem?

Die Frage finde ich völlig unangemessen. Sie zeugt nicht gerade von Empathie. Vielmehr scheinst du hier eine Schablone anlegen zu wollen.

Die Frage ist warum sie sich das zumuten will?

Tja, candle, was könnte es denn da wohl für einen Grund geben? Vielleicht liebt sie ihn.

[candle.]

Kehrusker das hat doch mit Empathie nichts zu tun. Es ist ein sehr großes Problem für marmel und wenn er sich nicht zu einer Therapie bewegen läßt, geschweige denn redet oder Berührungen zuläßt, wann soll das dann besser werden?

Der normale Wunsch nach Sexualität mit einem geliebten Menschen wischt du einfach so vom Tisch und das finde ich nicht empatisch.

Klar, wenn du er wärest, würdest du vielleicht anders reagieren oder dich einlassen, aber können wir das jetzt von diesem Mann sagen?

Manchmal bricht einem die Leiter einfach irgendwann weg, wenn man zulange drauf steht um in die Bastion zu gelangen.

candle

[Passat]

Es ist ein sehr großes Problem für marmel und wenn er sich nicht zu einer Therapie bewegen läßt,

Keiner braucht immer gleich eine Therapie. Manchmal braucht es einfach nur Empathie und ein bisschen Geduld. Und Liebe.

Der normale Wunsch nach Sexualität mit einem geliebten Menschen wischt du einfach so vom Tisch und das finde ich nicht empatisch.

Nee, wische ich nicht vom Tisch. Aber solche Wünsche mal eine Weile etwas zurückstellen zu können, weil anderes wesentlicher ist, finde ich stark und menschlich.

Klar, wenn du er wärest, würdest du vielleicht anders reagieren oder dich einlassen, aber können wir das jetzt von diesem Mann sagen?

Nein, wir können gar nichts über diesen Mann sagen, obwohl du es im Grunde mit deinem ersten Beitrag bereits getan hast.

[Inanna]

Hallo marmel,

meine Vermutung geht auch dahin, dass er seinen Penis zu klein findet.
Viele Männer leiden unheimlich darunter, wenn ihr Penis klein ist, weil das Gerücht kursiert, dass "je grösser, desto männlicher", was so ein Schwachsinn ist! Es gibt nicht nur Frauen, die auf grosse Penisse stehen, ich habe auch schon von vielen Frauen gehört, dass ihnen die Kleineren ganz recht sind.
Ich kenne auch Jemanden, der sehr darunter leidet und deshalb keine Frau an sich heranlassen kann.
Was Du tun kannst, ist dieses Problem vorsichtig ansprechen und ihm klar machen, dass ein kleiner oder grosser Penis nicht das Maß einer Beziehung ist und dass es Dir nicht auf die Grösse ankommt.

[marmel]

Danke für eure Antworten! Obwohl, ich keinen Streit auslösen wollte...

Also ich liebe ihn tatsächlich - ganz richtig, warum sonst, sollte ich so etwas mitmachen? Er hat sehr viele Eigenschaften, die ich über alles liebe.

Aber natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, wie lange ich das noch mitmachen kann und will... Daher meine Verzweiflung...

Würde so gern mit jemandem darüber reden. Kann ihm das aber auch nicht antun...

@ candle: Das mit der Therapie habe ich ihm vorgeschlagen, weil es mir eine Zeit lang sehr gut getan hat, mit jemand anderen zu reden, der mir nicht nahe steht und der wirklich helfen kann. Ich denke immer noch, dass es für ihn auch gut wäre. Kann das selbst wohl alles nicht so leisten.

@ Inanna: Er spricht immer wieder davon, dass er sich unvollständig fühlt...

[candle.]

Kehrusker mal an dich persönlich, weil ich denke es ist hilfreich zu gucken wie man selber reagiert. Ich weiß nicht inwieweit du schon verliebt warst bzw. schwierige Situationen mit einem Partner schon gemeistert hast, aber hier ist für mich entscheidend, dass es von Anfang an da war. Da frage ich mich natürlich wie Liebe entstehen kann, wenn die Voraussetzungen nicht da sind- sprich Sex. Es hat ja offenbar nicht mal mit Sex angefangen, also was ist mit den beiden los?Die Beziehung scheint mir direkt auf Treibsand gebaut worden zu sein. Wenn du aber empatisch implizieren willst, dass es ein Mensch wert ist, sage ich: Ja!

Keiner braucht immer gleich eine Therapie. Manchmal braucht es einfach nur Empathie und ein bisschen Geduld. Und Liebe.

Ich stimme dir hier zu, dass man nicht zwangsläufig eine Therapie braucht. Aber der Wunsch ist von der TE offenbar da, was antwortest du ihr also? Wie lange Liebe anhält, ist wohl bei jedem unterschiedlich- auch die Geduld. Und persönlich an dich Keruhsker: Wie lange würde deine Geduld anhalten? 1 Jahr, 5 Jahre, 10?

Aber solche Wünsche mal eine Weile etwas zurückstellen zu können, weil anderes wesentlicher ist, finde ich stark und menschlich.

Ich habe IN einer Ehe auch alles zurückgestellt als der Ehemann an Krebs erkrankte. Das ist für mich ganz selbstverständlich!!! Du verkennst aber, dass die Beziehung schon SO anfängt.

Wir müssen also vielleicht auch mehr Informationen haben.

Wie geht es dem Mann damit?
WILL er auch etwas ändern?
SIEHT er überhaupt ein Problem?

Vielleicht ist ihm das auch egal, weil er gerade sehr mit sich beschäftigt ist, wer weiß das schon?

candle

[Inanna]

: Er spricht immer wieder davon, dass er sich unvollständig fühlt...

Das gibt er Dir als Antwort darauf, wenn Du ihn fragst, warum er keinen Sex möchte?
Wenn ja, dann verdichtet sich meine Vermutung und dann würde ich diesen Punkt, wie oben erwähnt vorsichtig ansprechen.

[(V)]

Er hat ein wahnsinnig großes Problem mit seinem Körper. Ich nehme an, er hält seinen Penis für zu klein, was ihn unheimlich hemmt. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann. Ich versuche oft mit ihm darüber zu reden, aber dabei wird immer nur klar, wie unglücklich er ist. Von therapeutischer Hilfe konnte ich ihn noch nicht überzeugen...

Aus einem Instinkt heraus, beschleicht mich das Gefühl, dass irgendwas an der Story nicht stimmt.

Wenn ein 35jähriger SOLCH Minderwertigkeitskomplexe hat, dass er zu Sex nicht mehr in der Lage ist, obwohl frisch-verliebt, über Monate hinweg, obwohl er angeblich will, dann dürfte selbst ihm klar sein, dass er ein ernstzunehmendes,therapeutisches Problem hat. Es sei denn,...

Ich vermute eher, dass dies eine AUSREDE für etwas ist. Zumal du über die Gründe der Sexlosigkeit offenbar mehr raten musst als dass du gesichert weißt. An deiner Stelle würde ich bei der Ursachenforschung NICHT auf die Penisgröße versteifen, da liegen noch ganz, ganz andere Sachen im Argen.

Und wenn er bis Jetzt, motiviert durch ein frisches Verliebtsein, nicht bereit war das Problem (welchesauchimmer) in Angriff zu nehmen, so wird die Wahrscheinlichkeit dafür gewiss nicht höher, ganz im Gegenteil.

So oder so erscheint es mir egoistisch: ein PAAR-Problem ("wir"), und er blockt ab, aus welchen Motiven auch immer. Du sitzt mit im Boot, kannst es aber weder lösen noch was tun, solange ER die Schotten dicht macht. Nicht der fehlende Sex, sondern dieser Egoismus in einer so sensiblen Phase... (denn wie es DIR damit geht, scheint ihm ja wohl egal zu sein, hauptsache ER muss sich nicht damit auseinander setzen).. wäre für mich ein Grund, das Haltbarkeitsdatum dieser Beziehung erneut zu überdenken.

Aber eigentlich... (s.o.)... sagt mir mein Instinkt, dass eh was ganz anderes dahinter steckt. Ich glaube, er vera***t dich nach Strich und Faden. Biste sicher, dass nicht irgendwo Frau und Kids sitzen hat? Oder dich nur für Ego-Politor nach einer Scheidung benutzt, um mit einer 23jährigen anzugeben? Vielleicht hat er auch mehr Probleme mit deinem Alter, als er dir gegenüber zugeben möchte? Vielleicht erinnrst du ihn an eine 15jährige Tochter, die wie 19 aussieht? Und so weiter.

...

ah, andere waren schneller. Zu den neuen Post:

Interessant, dass ich jenes Zitat ganz anders auslege als Inanna... auch das ist wieder interpretierbar.

[candle.]

Also ich folge Gothika auch, dass es sich nicht allein um einen Peniskomplex handeln wird, sondern viel tiefgründiger ist.

marmel kannst du noch mehr Infos über ihn geben. Was er sagt und denkt? Quält er sich nicht selber auch damit, dass er dir nicht das geben kann was du brauchst?

candle

[Inanna]

@Gothika

Deine Ver*arschungstheorie kann ich überhaupt nicht teilen.
Dass ich von einem Penis-Problem ausgehe, liegt daran, dass marmel schreibt, dass er ansonsten oft ihre Nähe sucht. Deshalb gehe ich davon aus, dass er kein Nähe-Problem hat. (Aber wissen kann man's nie.)

Mir ist noch eine andere Sache eingefallen: vielleicht ist er impotent, marmel?

Bevor man nicht weiss, was genau sein Problem ist, würde auch ich Jemandem nicht gleich zur Therapie schicken.

[marmel]

@ Gothika

Ja, es stimmt, dass er sehr unter Minderwertigkeitskomplexen leidet. Nicht nur auf seinen Körper bezogen.

Den Rest deiner Antwort finde ich mehr als lächerlich. Nein, er war noch nie verheiratet. Seine letzte Beziehung ist einige Jahre her und verliert darüber auch kein Wort. Er hat auch keine Kinder. Was denkst du, welche Art von Beziehung wir führen, als dass ich das nicht wüsste?

Er arbeitet tatsächlich an sich. Jedoch lässt er mich sehr wenig daran teilhaben. Wie es mir damit geht, ist ihm nicht egal. Er ist sehr sensibel und ehrlich. Und nicht die Art Mann, die du gerade beschrieben hast. Da ist wohl deine Phantasie mit dir durchgegangen...

@ candle

Ja, es quält ihn. Er hat ständig Angst, mich zu verlieren. Die Angst konnte ich ihm bislang leider nicht nehmen. Er fühlt sich schon furchtbar, wenn andere Männer mir nur hinterherschauen... Sein Selbstwertgefühl ist einfach am Boden.
Gerade deswegen dachte ich an eine Therapie. Weil ich das Gefühl habe, so eine Veränderung im Denken alleine bei ihm nicht bewirken zu können.