Bisexualität: Fluch oder Segen

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Rene1981
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männlich/male, 29
Beiträge: 1

Bisexualität: Fluch oder Segen

Beitrag Mi., 12.01.2011, 21:16

Hallo Ihr,
ich bin 29 und habe schon seit meiner Pubertät neben sexuellen Phantasien mit Frauen auch homoerotische Gedanken.
Hatte schon einige sexuelle Erfahrungen mit Frauen aber noch nie eine wirklich feste und lange Beziehung zu einer Frau unter anderem auch wegen Sozialen Ängsten. Mit Männern habe ich noch keine Erfahrungen.
Habe mich beim Sex immer unter starken Leistungsdruck gesetzt was sich dann in mangelndem Stehvermögen geäußert hat. Jetzt kann ich mich bei Frauen garnicht mehr gehen lassen, weil ich unentwegt daran denke, "wenn er jetzt nicht steht bist du halt schwul".
Ich stehe bei Frauen total auf Füsse was mich bei Männern garnicht anturnt.

Habe im Moment das Gefühl, dass ich mit keinem Partner, ob Frau oder Mann, eine erfüllte Sexualität haben kann, weil mir immer etwas fehlen wird.

Wie geht ihr mit eurer Bisexualität um? Habt ihr diesen Zwiespalt auch?
Wie hat euer Partner darauf reagiert als, falls ihr es jemals gesagt habt, ihr euch geoutet habt? Sie wird sich ja fragen, ob sie einem jemals alles geben kann was man braucht.
Das bringt doch bestimmt starke Spannungen in die Beziehung. Nur kann ich mit so einem Geheimnis keine vertrauensvolle Beziehung eingehen.

Wäre sehr dankbar für eure Erfahrungen und Tips diesbezüglich.

Rene

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agonie
Forums-Insider
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männlich/male, 10
Beiträge: 214

Beitrag Mi., 12.01.2011, 22:28

und was ist an bisexualität problematisch ? man muss damit ja nicht hausieren gehen.

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MrN
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 45
Beiträge: 1368

Beitrag Mi., 12.01.2011, 23:29

Hallo Rene,
hab schon auch ab und an mal so einen Gedanken gehabt.
Aber das war eher so eine Unsicherheit: "Ich habe jede Menge Verständnis für Frauen und bin sexuell doch so schüchtern - was, wenn ich vielleicht eher homo bin!?....
...und vor allem nichts gegen die Frauen-Phantasien.

Die Zeit hat gezeigt, daß ich bei homosexuellen Annäherungsversuchen zwar auch einiges Verständnis dafür hatte, aber dann immer doch schnell die Kurve gekratzt habe. Diese Art von Nähe war mir einfach zuwider, auch wenn ich hin und wieder mal einen guten Freund einfach aus der Laune heraus vor akuter Bewunderung umarmen und küssen würde.
Das hätte dann aber von mir aus immer die Qualität von freundschaftlichen Remplern und nichts mit den liebevollen Berührungen und Stupsen gemein, zu welchen mich die Weiblichkeit (hoffentlich noch lange) inspiriert.

Würde also sagen:
Wenn Du Bi- bist - na, dann beweise das erst einmal! Wenn Dir dann tatsächlich die andere Art Intimität auch echt gefällt, dann können wir darüber reden, ob Du ein Problem damit hast und wie Du dem beikommst.

Im Moment sehe ich da nur ein Problem aus Unerfahrenheit:
Dein kleiner Freund steht nicht, wenn Du Dir zuviel Streß machst.
Das geht jedem Mann so, egal wie er gepolt ist.
Also Kopf hoch, er wird sein KÖpfchen schon wieder für Dich heben!
LG
MrN

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Krang2
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 20.01.2011, 03:24

Ein Betroffener hat es mir mal so geschildert, daß es mit Männern vertrauter und mit Frauen spannender sei, daß beides seine Vorteile habe. Ob man einem Partner geben kann, was er braucht, hängt ja nicht allein von der sexuellen Orientierung ab. Schwierig fände ich es, wenn die Freundin auf Treue besteht, du aber gern zusätzlich mit Männern Sex hättest, aber vielleicht würde sie sich dann auch auf einen Dreier einlassen.

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Seanna
Helferlein
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weiblich/female, 27
Beiträge: 106

Beitrag Do., 17.02.2011, 11:02

Ich empfinde es weder als Fluch noch als Segen. Für mich ist es der Normalzustand.

Ich war als Kind/Jugendliche mehr geschockt, dass das bei anderen nicht so ist. Und es ist mir bis heute ein Rätsel, wie man sich auf ein Geschlecht beschränken kann.

Allerdings scheinen mir viele Menschen - grade bei dem Argument "fehlt dir dann in einer Beziehung nicht immer etwas?" - Bisexualität mit Bigamie/Polygamie zu verwechseln. Das geht nämlich nicht zwangsläufig miteinander einher. Bisexualität sagt nur, dass man sich zu Menschen beider Geschlechter hingezogen fühlen kann. Es sagt nichts darüber aus, dass das gleichzeitig der Fall sein muss oder dass man das jeweils andere Geschlecht dann "vermisst".

Ich jedenfalls lebe seit Jahren in einer offenen Beziehung, von daher ist das so oder so kein Thema. Aber wenn sie nicht offen wäre, würde ich auch nichts vermissen.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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