Sex nach Vergewaltigung (M)

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KleineEine
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Sex nach Vergewaltigung (M)

Beitrag Sa., 27.11.2010, 06:46

Hallo

Ich spreche heute nicht für mich, sondern für einen sehr guten Freund.

Er war 17 als er von einigen Jungs seiner Schule missbraucht worden ist, es passierte am Abend einer Schulfeier. Es wurden ihm mehrere 'Dinge eingeführt und am Ende wurde er von einem jungen noch richtig vergewaltigt.
Weder im Krankenhaus noch vor der Polizei hat er gesagt was passiert ist. Die Ärzte und auch die Polizei wussten damals was passiert war, da die Verletzungen im Analbereich sehr eindeutig waren. Aber er hat es immer abgestritten, aus scham und weil er es lieber vergessen wollte als darüber zu reden...

Kurz darauf lernte er seinen jetzigen Freund (zufällig) kennen.
Der Freund hat nie verstanden, wieso er so auf immer so auf abstand ging, selbst umarmungen wurden oft plötzlich zurückgewiesen hatte, er hat sich abgeschottet usw.
Nach gut 6 Monaten (da waren sie nicht wirklich zusammen und es kam auch nie zu mehr als Umarmungen und intensiven Küssen mit Streicheneinheiten über der Kleidung) zog er beruflich eine ZEit weg.
Nach gut 1 Jahr kam er wieder und die beiden haben sich wieder angenähert und sich auch richtig zusammen gekommen.
Jetzt war er soweit es seinem Freund in einem Brief zu schreiben, weil er es einfach nicht aussprechen konnte. Er hoffe, dass er dadurch unterstützung bekommen und das er ihm nicht zu nahke kommt wenn er es nicht will.
Der Freund geht mit totalem Verständnis damit um und versucht alles um ihm zu helfen. Sprich er hat ihn sogar dazu bekommen eine Therapie zu beginnen. Bisher hat nur der erste Kennenlerntermin stattgefunden, nächster Termin in 2 Wochen.

Nun hat er mir erzählt, dass er zwar immernoch totale Angst vor sex hat, aber dennoch das verlangen danach hat mit seinem freund zu schlafen.
Er meint er habe mehr angst das es ihm wieder wehtut als das Erinnerungen hochkommen währenddessen. Er meint unterscheiden zu können zwischen den erlebnissen damals und dem was er mit seinem Freund haben wird...

Die Frage an euch, kann er das so einfach unterscheiden? Ich kenne mich mit dem Thema echt nicht aus und weiß nicht wann Opfer wieder bereit sind nach solchen schlimmen erlebnissen...
Es ist klar das es bei jedem anders ist und das alles möglich ist. Auch das nach jahren noch kein "lustvoller" sex möglich sein kann. Das Jahre später noch psychische Probleme etc. da sein können.

Sein Freund ist sich noch nicht sicher ob er es versuchen will mit ihm zu schlafen. Er meint es sei zu früh und die Therapie hätte noch nicht mal richtig begonnen.
Woraufhin er wieder sagt, dass er es irgendwann versuchen muss (nicht zwangsweise, natürlich nur weil er es auch will...) und das ihm das helfen würde wieder Sex als etwas schönes zu sehen...
Also will er schon weil er ihn liebt weil er ihm nahe sein will und nicht nur weil es helfen "soll"...

Woher weiß man, wann jemand bereit ist und wann er es glaubt zu sein und in Wirklichkeit nicht ist?

Ich komme damit nicht so klar und weiß nicht was ich ihm sagen soll wenn er mit mir darüber sprechen will...


Danke im Voraus.


LG

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Aurora
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Beiträge: 307

Beitrag Sa., 27.11.2010, 18:05

Ich komme damit nicht so klar und weiß nicht was ich ihm sagen soll wenn er mit mir darüber sprechen will...
Woher weiß man, wann jemand bereit ist und wann er es glaubt zu sein und in Wirklichkeit nicht ist?
Es ist schön dass du deinem Freund helfen willst, aber letztendlich muss er für sich allein entscheiden wann er wieder bereit dazu ist. Jeder verarbeitet anders und bei jedem dauert es unterschiedlich lange. Es ist wichtig, dass er sich dabei wohl fühlt und sich nicht unter Druck setzt weil er vielleicht glaubt seinem Freund etwas "bieten" zu müssen. Wenn sich dein Freund anfängt unwohl zu fühlen, dann sollten beide nicht weiter gehen. Sein Partner scheint ja zum Glück sehr verständnisvoll zu sein und die beiden können es ja ganz langsam angehen lassen.

LG

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