kein Sexleben / Leben ohne Sex (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Veilchen
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kein Sexleben / Leben ohne Sex (W)

Beitrag Di., 19.10.2010, 10:12

Hallo!

Ich wollte heute mal über etwas schreiben, über das
ich mit niemandem reden kann! Ich habe nie Sex. Ich weiß, das klingt ziemlich langweilig und prüde!
Aber ich kann es scheinbar nicht ändern, so gern ich das auch würde.
Es ist so, die Männer, die mich interessieren würden, sind so schwer zugänglich! ZB ein Vorgesetzter, der auch schon ein gutes Stück älter ist und mit dem man naturgemäß keine Gesprächsbasis hat, die über eine gewisse Ebene hinausgeht. Oder wie schon in einem anderen Thread angesprochen, eine alte Liebe, an die ich mich beim besten Willen nicht mehr herantraue und ich wüßte auch nicht wie, nachdem man jahrelang nichts mehr miteinander zu tun hatte.
Ich wundere mich, wie es für andere so leicht möglich ist, einen Sexpartner zu finden. Für mich war es nie vorstellbar, mit dem nächstbesten Sex zu haben, da ich mich dabei einfach nicht wohlfühlen würde.
Mit wem Sex zu haben, für den man nicht die geringsten Gefühle hat, das muss doch furchtbar sein oder nicht? Ich hab es wirklich ein paarmal probiert, aber ich konnte es nicht.
Kann mir wer einen Rat geben? Was könnte ich anders machen, was würde helfen? Oder ist es ausweglos?

Liebe Grüße

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comus
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Beitrag Di., 19.10.2010, 20:17

Veilchen hat geschrieben:Für mich war es nie vorstellbar, mit dem nächstbesten Sex zu haben, da ich mich dabei einfach nicht wohlfühlen würde.
Ja, das versteh ich. Dann dreht es sich doch darum, was brauchst du konkret, damit es passt? Ich vermute mal, es geht u.a. um Vertrauen und Sicherheit und dabei spielt der Faktor Zeit eine Rolle. Und ich vermute ebenso, dass es mehr als bloß um Sex geht. Denn "bloß Sex" haben geht immer nur dann problemlos, wenn es eben "bloß um Sex" geht.


Gast
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Beitrag Di., 19.10.2010, 20:41

Hallo Veilchen, Deine Frage bezieht sich auf die Suche nach einem festen Partner. Das alte Thema also. Was probierst Du so, um jemanden kennenzulernen?

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Affenzahn
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Beitrag Di., 19.10.2010, 20:55

Veilchen hat geschrieben:Es ist so, die Männer, die mich interessieren würden, sind so schwer zugänglich!
Heisst das, dass Männer, die zugänglich sind, dich (systematisch) nicht interessieren?

Oder geben dir andere Männer keine Zeit, sie kennenzulernen, so dass du keine Gefühle für sie entwickeln kannst?

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clairdelune
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Beitrag Di., 19.10.2010, 21:21

Hey,
mich würde eher interessieren, was ist so schlimm daran, wenn du keinen Sex hast?
Ich z.B. bin komplett A-Sexuell. Das heißt, dass ich weder Sex mit Fremden noch (was viel schlimmer ist) mit einem Menschen möchte, den ich Liebe. Und prinzipiell leb ich damit ganz gut. Natürlich macht es mich etwas traurig meinem Freund nicht so wirklich das geben zu können, was er will und braucht(zumindest nicht auf einer wahrhaftigen basis) doch prinipiell hab ich damit kein problem. Also warum findest du es so schlimm keinen Sex mit einem fremden haben zu können?
Sei lieber stolz drauf, dass du nicht jeden erstbesten nimmst. Und ich denke, wenn du dich irgendwann wieder verliebst, würdest du auch sicherlich mit der Person irgendwann wieder Sex haben.
Denn mit deiner früheren Liebe hattest du doch auch kein problem damit, oder?

Liebe Grüße
Was auch immer du in deinem Leben tust, wird bedeutungslos sein, doch es ist wichtig, dass du es tust.

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Veilchen
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 22:22

Hallo!

Danke für eure Antworten! Auch wenn es jetzt nicht die konkrete Lösung gibt, so ist es doch sicher hilfreich, mal darüber zu reden....

@comus: Vertrauen und Zeit spielen sicher eine wichtige Rolle, wobei meiner Erfahrung nach man jmd lange kennen kann und ihm trotzdem nicht vertrauen und umgekehrt! Trotzdem ist beides sehr wichtig. Mehr als bloß Sex- ja eigentlich schon, denn Sex ohne Emotionen stell ich mir einfach nicht angenehm vor.

@Sir:Ich mache einiges, Studium, Sprachkurs, Ehrenamt, allerdings alles stark "frauenlastig". Ja, es klingt bei mir schon wieder so nach Partnersuche, selbst wenn ich das Wort "Sexpartner" verwende. Ich klammere mich eben an Persönlichkeitseigenschaften, weil ich von den körperlichen Erfahrungen nicht viel weiß, bis jetzt bin ich da irgendwie zu wenig offensiv vorgegangen aufgrund von Vorbehalten.

@Affenzahn: Ich schließe keinesfalls Männer systematisch aus, die mir zugänglich sind! Im Gegenteil, ich freue mich, wenn es mal unkompliziert verläuft! Aber bis jetzt war es wie gesagt immer eher anders.

@Clairdelune: Was so schlimm daran ist, nie Sex zu haben, ist, dass ich Angst habe um meine psychische Gesundheit, wenn ich dieses wichtige menschliche Grundbedürfnis nicht abdecke... Sich nie selbst besser kennengelernt zu haben finde ich tragisch und empfinde ich als großes Versäumnis und ich will mir das nicht selbst mal zum Vorwurf machen müssen.
Bei Asexualität ist es was anderes, ich denke, es fühlt sich für dich stimmig an, so zu leben und du vermisst nichts?
Meine alte Liebe war übrigens für mich eher so ein Schwarm ohne reale Basis.

Würde gerne mit euch weiterdiskutieren!

LG, Veilchen

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clairdelune
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 23:09

Liebes Veilchen,
warum denkst du denn, dass die Psyche eines Menschens unbedingt Sex braucht? Nach Sigmund Freud wäre ja dein ES dafür zuständig Sex zu wollen. Aber solange dein ES doch keinen Sex will mangelt es dir doch auch nichts. Ich mein die Frage ist ja, kannst du dir nur keinen Sex vorstellen mit einen Fremden und willst ihn aber, also du hast schon das innere Bedürfnis?! Oder möchtest du prinzipiell keinen Sex und wunderst dich nur, dass es so ist und deswegen machst du dir sorgen? Hattest du denn generell schon Sex? Oder noch gar nicht und wunderst dich deswegen? Und denkst du denn, dass wenn du einen richtigen Partner hättest, dem du vertraust, dass es dann problemlos von statten gehen könnte?
Ich weiß, sehr viele Fragen auf einmal, aber versuche nur zu verstehen

Und ja bei A-Sexualität ist es anders... zumindest bei mir ist es so, dass mir nichts fehlt und ich mich eher unwohl fühle wenn ich Sex habe oder es auf irgendeine Art und Weise darum geht. Ich habe schon irgendwo das Gefühl, es fehlt was, weil es ja nunmal etwas normales ist und es von der Gesellschaft diktiert wird, doch prinzipiell mag ichs wie es ist.

Schönen Abend noch, grüße, Claire
Was auch immer du in deinem Leben tust, wird bedeutungslos sein, doch es ist wichtig, dass du es tust.

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Veilchen
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 21:41

Liebe clairdelune,

Danke für deine Antwort! Ich hatte schon Sex, allerdings ist es schon sehr lang her....
Es ist so, ich spüre schon sexuelle Bedürfnisse, das Es meldet sich bei mir durchaus! Aber irgendwie wie schon erwähnt, ich spüre es halt da, wo ich eigentlich nicht sollte.... Und dann fehlt mir der Mut und ich fasse gar nicht erst den konkreten Vorsatz, es wirklich durchzuziehen, weil ich es als unvernünftig abtue. Ich denke schon, wenn man sich wirklich hingezogen fühlt zu wem, dass es dann sexuell auch klappt, also wenn man quasi den richtigen Partner hat. Das ist allerdings nur eine Vermutung.
Ob der Mensch Sex wirklich braucht, ich glaube schon? Ich meine, dass es ihm zumindest gut tut und die Lebensqualität erhöht, wahrscheinlich kann er aber auch ohne leben, man muss auch noch trennen zwischen bloßem Körperkontakt und Sex per se.

Kann mir vorstellen, dass auch von der Gesellschaft ein gewisser Druck auf asexuelle Menschen ausgeübt wird. Aber solange nicht dir selbst diese Komponente im Leben abgeht und du bewusst darauf verzichtest, kann es dir vollkommen egal sein was andere meinen, im Grunde. Schön ist es auch, dass du trotzdem in einer Partnerschaft lebst und sich das nicht ausschließt!

LG, Veilchen

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Affenzahn
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 22:38

Veilchen hat geschrieben:ich spüre es halt da, wo ich eigentlich nicht sollte.... Und dann fehlt mir der Mut und ich fasse gar nicht erst den konkreten Vorsatz, es wirklich durchzuziehen, weil ich es als unvernünftig abtue.
"Wo" solltest du nicht? Und was findest du unvernünftig?

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Veilchen
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 09:18

Es ist so, dass die beiden Männer, die ich angesprochen habe, beide vergeben sind.
Bei meinem "Schwarm" aus früheren Jahren weiß ich es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit, aber mein Vorgesetzter ist verheiratet. Trotzdem geht von ihm eine Art Ermutigung aus, und wenn man zusammen arbeitet, ist es schwer, das auszublenden, da man immer wieder damit konfrontiert ist.
Ich halte es für den richtigen Weg, mich neu umzusehen und mir jemanden zu suchen, der frei ist, aber es ist schwer, abzuschließen und wirklich für jemand neuen offen zu sein....

LG, Veilchen

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der_einsame
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 01:29

Veilchen hat geschrieben: Ich halte es für den richtigen Weg, mich neu umzusehen und mir jemanden zu suchen, der frei ist, aber es ist schwer, abzuschließen und wirklich für jemand neuen offen zu sein....

LG, Veilchen
Solange du offen bist für was neues. Manche geben es auf. Somit passt deine Einstellung

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Kleine Maus
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 16:00

Hallo Veilchen,

also was das Sexleben angeht, bist du nicht von irgendwelchen Männern abhängig... denn es besteht jederzeit die Möglichkeit, es dir selbst zu machen. Wer nämlich kennt dich und deinen Körper besser als du? Niemand. Und glaub´ mir, das ist wirklich schön... denn mit dir selbst kannst du tun und lassen was du willst, es wird dir nichts aufgezwungen, und wenn du keine Lust hast, macht dir niemand Vorwürfe.

Ich habe auch schon seit längerer Zeit mit keinem Mann geschlafen, und ein Ende meiner enthaltsamen Phase ist nicht in Sicht. Zwar habe ich nichts gegen ONS, aber auch die sollten schon etwas Stil beinhalten. Auf plumpe Anmache stehe ich nämlich gar nicht. Und die Männer, die mich in letzter Zeit angebaggert haben, waren dabei ganz schön unverschämt. Nein, danke - dann lieber Zärtlichkeiten mit der eigenen Person .

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Veilchen
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 19:28

Danke für eure Antwort!

@Kleine Maus: Das ist schon richtig, allerdings doch kein Ersatz für einen körperlichen Kontakt mit einem anderen Menschen. Ich finde das gut formuliert, dass auch ein ONS ein bisschen Stil haben sollte, da bin ich ganz deiner Meinung! Wie ergeben sich bei dir ONS in der Regel? Über Internet, Fortgehen, Freundeskreis?
Ich denke einerseits, es ist sicher nicht für jeden was, ONS zu haben. Denke aber auch, dass es v.a. für Frauen viele Vorurteile diesbezüglich gibt, sodass sich diese gar nicht trauen, selbst wenn sie viell. gerne würden. Ich hab da schon so gewisse innere Barrieren, die mich hemmen. Denke heutzutage haben aber die meisten jungen Frauen diesbezüglich keine Probleme mehr. Ich weiß nicht, wieso ich sie noch habe.

Liebe Grüße, Veilchen

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Kleine Maus
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Beitrag So., 31.10.2010, 13:43

Im Internet habe ich noch nie nach einer Beziehung oder nach Sexpartnern gesucht. Bei mir hat sich das immer beim Ausgehen ergeben. Gehst du denn gerne aus? In Discotheken, beim Karneval, auf Bierzeltfesten oder auf öffentlichen Parties finden sich immer Männer, die eine Frau für eine Nacht suchen. Mein letzter ONS liegt jetzt schon länger zurück, da ich in letzter Zeit nie auf solchen Veranstaltungen gewesen bin. Ich gehe supergerne auf Konzerte und Festivals. Dort finden sich zwar auch Männer, die Interesse an ONS zeigen. Letztes WE hätte ich gleich 2 haben können, aber ich habe das abgelehnt. 1.) waren beide Typen gar nicht mein Fall, 2.) ist es gefährlich sich auf ONS einzulassen, wenn man sich in einer Szene bewegt wo jeder jeden kennt. Das ist wie in einem kleinen Dorf. Es wirft oft ein schlechtes Licht auf die Frauen, du bekommst schnell einen schlechten Ruf und deine Chancen auf eine feste Partnerschaft verringern sich dadurch enorm. Deshalb ist es wichtig, dass man als Frau sein Privatleben streng von der Öffentlichkeit abschirmt, nicht zu viel von sich preis gibt und darauf achtet, dass nicht jeder alles mitbekommt.

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Affenzahn
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Beitrag So., 31.10.2010, 14:10

Kleine Maus hat geschrieben:ist es gefährlich sich auf ONS einzulassen, wenn man sich in einer Szene bewegt wo jeder jeden kennt. Das ist wie in einem kleinen Dorf. Es wirft oft ein schlechtes Licht auf die Frauen, du bekommst schnell einen schlechten Ruf und deine Chancen auf eine feste Partnerschaft verringern sich dadurch enorm.
Ich habe gemeint, dass sowieso kein Szenegänger in deiner Szene eine feste Partnerschaft mit einer Szenegängerin wolle (hattest du ja erzählt). Was bewirkt also der schlechte Ruf?

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