Leben mit Widersprüchen - Pädophilie

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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MarkyMarky
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Leben mit Widersprüchen - Pädophilie

Beitrag Sa., 22.05.2010, 11:24

Hallo,

ich möchte hier mal einen kleinen Teil meines Lebens offenbaren ... mir ein wenig von der Seele reden ... hoffe, ich fühle mich dann etwas besser.

Mein Leben ist ein einziger Widerspruch und seit gestern sogar noch mehr.

Aber erstmal etwas zu meiner Person:

Ich bin ein 35jähriger Mann, der im berufsleben in einer höheren Stellung arbeitet und eine fast 8jährige Tochter hat.
Mit der Mutter lebe ich getrennt, kann meine Tochter aber sehen, wann immer ich will.

Für meine Tochter bin ich ein absoluter Vorzeigepapa und sie läßt alle anderen Termine fallen, wenn sie weiß, das ich sie abhole.

NIE würde ich sie oder irgendein anderes Kind wehtun oder falsch anfassen.
NIE habe ich ihr gegenüber oder anderen Kindern aus meine Umgebung Grenzen überschritten und Tabuzonen strickt eingehalten.

Das solltet ihr wissen, bevor ich weiterschreibe.

Seit meiner Pubertät bin ich pädophil und bin bereits 3 mal mit den Gesetz in Konflikt gekommen, weil ich mir übers Internet Fotos beschafft habe, die man nicht haben dürfte.

Seit Jahren war ich bei einen Therapeuten für Sexualwissenschaften ... Jahrelang bin ich dort hingegangen und durfte meinen Alltag erzählen und er hat mitgeschrieben.
Wenn er denn dann mal Stellungnahme genommen hat (was sehr selten war), hat er mir suggeriert, das das Pädophile in mir eine böse Seite ist und mit aller Gewalt unterdrückt werden muß.

Das hab ich dann auch versucht, aber über kurze oder lange Zeit hat es mich doppelt, dreifach wieder eingeholt und es wurde immer schwerer dagegen anzukämpfen.

Den Kampf hatte ich dann letztendlich verloren und geriet wieder ins Blickfeld der Gesetzeshüter.

Diesmal kamen sie aber wegen etwas ganz anderes:
Angeblich sollte ich meine ehemalige beste Freundin über 3 Jahre vergewaltigt haben.
Ich habe keinen sexuellen Kontakt zu ihr gehabt. Wir haben es 1 mal probiert, miteinander zu schlafen, aber da ging bei mir nichts, weil ich da mehr Ekel und Angst empfand als alles andere.

Gott sei dank wußte die Staatsanwaltschaft folgende Sachverhalte:
1. meine Neigung
2. bin ich nicht der 1., denn sie wegen angeblicher Vergewaltigung angezeigt hat
3. hatte sie zuvor Probleme mit den Jugendamt, weil sie zum einen mit ihrer Tochter überfordert war und zum anderen, weil eine Therapueten von der Drogenberatungsstelle (sie war trockene Alkoholikerin) Borderline bei ihr diagnostiziert hatte und sie in eine stationäre Behandlung einweisen wollte, sie aber auf stur gestellt hat.

Somit wurde die Akte der angeblichen Vergewaltigung geschlossen.

Trotzdem haben sie wieder Fotos auf meinen Rechner gefunden, die ich nicht hätte besitzen dürfen.

Ich habe mich auf die Suche nach einen neuen Therapeuten begeben...
Habe mit anderen Psycologen geredet, mit diversen Sozialarbeitern von therapeutischen Anlaufstellen und mit Nervenärzten.

Die Suche hatte sich gelohnt ... ich habe einen Psychologen gefunden, der ein ähnliches konzept anbietet, wie die Charitee in Berlin.

Bei diesen Psychologen bin ich jetzt seit November letzten Jahren in Einzel- und Gruppentherapie und in autogenem Training.

Dort fühle ich mich gut aufgehoben, verstanden und es wird mir das Gefühl vermittelt, das mir aktiv geholfen wird.

Gestern habe ich ein Einzelgespräch gehabt, zwecks einer Zwischenbilanz.
Folgenden kam zutage:

1. wird meine pedophile Neigung (mal mehr, mal weniger) bestehen bleiben, ich muß versuchen, dies zu akzeptieren. Weil nur dann hab ich auch die Möglichkeit, es zu kontrollieren.

2. , womit ich weitaus mehr Probleme habe ist, das ich durch diverse Ängste, Träume und Ekel die typischen Muster aufweise, das ich selber als Kind mißbraucht wurde, es aber verdrängt habe.

Seitdem versuche ich alle Kindheitserinnerungen hochzuholen und versuche, dort etwas zu finden.
Vor allem, weil mein Psychologe gesagt hat, das der Mißbrauch öfters passiert sein soll.

Es gibt bruchstückhafte Erinnerungen:
z.B., das ich alleine im Wartezimmer eines Arztes gesessen habe, mich aber nicht erinnern kann, den Bahndlungsraum jemals betreten zu haben.

Ich weiß von meiner Schwester, das genau in dem Haus, wo der Arzt seine Praxis hatte, ein Mann wohnte, der ihr als Kind nachstellte und sie unwahrscheinliche Angst hatte, an dem Haus vorebeizugehen.

Aber das wars auch schon ... alles andere ist Schwarz.

Jetzt aber stehe ich vor einen Problem, mit den ich zu kämpfen habe:
Mein Psychologe sagte: Akzeptanz = Kontrolle.

Aber wie soll ich etwas akzeptieren, wenn ich weiß, das genau das, was in meinen Phantasien abläuft, mir als Kind als Opfer selber wiederfahren ist?

Mein Psychologe sagte auch, das es ein langer und harter Weg sein wird und das ich wahrscheinlich mit noch mehr Sachen konfrontiert werde, mit denen ich mich auseinandersetzen muß.

Auf jeden Fall sollen 2 Ziele angestrebt werden:
1. Kontrolle über die pedophile Neigung
2. Abwendung vom Ekel und Angst bestimmter Sexualpraktiken,

damit ich mich mit ruhigem Gewissen auf eine neue Partnerschaft einlassen kann.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 13:32

MarkyMarky hat geschrieben:
Aber wie soll ich etwas akzeptieren, wenn ich weiß, das genau das, was in meinen Phantasien abläuft, mir als Kind als Opfer selber wiederfahren ist?.

Wiederfahren sein könnte. Ich habe auch Symptome die auch auf Misbrauch hineuten könnten, aber ich bin mir sicher, daß da nichts passiert ist.

Ich denke, krampfhafte Versuche, da Erinnerungen zu finden problematisch. Kann sein, daß da was passiert ist, kann auch sein daß nicht. Kann sein, daß irgendwann Erinnerungen kommen, kann auch sein daß nicht.
Wichtig ist doch, was heute ist. Die Vergangenheit kannst du ohnehin nicht mehr ändern.

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Ragneda
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 15:07

Ich muss zugeben, dass es für mich schwer ist Dir irgendetwas relevant Sachliches zu schreiben, denn ich verabscheue Pädophilie und alles was damit zutun hat.
Andererseits, weißt mein Verstand dass es eine schwere Störung, eine Krankheit ist, wofür der Betroffene selber nichts kann. Pädophilie und die Ursachen sowie die Lösung dazu sind m.M.n noch sehr wenig erforscht. Das Ziel in der Therapie ist, es so weit zu bringen, dass der Betroffene bei seinen Fantasien bleibt und keine Schaden seiner Umwelt zufügt.
Pädophilie ist ein Fluch, ich habe zwar wenig Mitgefühl für die Betroffenen (es liegt eher an der Substanz der Angelegenheit), aber es ist mir schon klar wie schwer für die es sein muss, die ein Gewissen haben.
Seitdem versuche ich alle Kindheitserinnerungen Hochzuholen und versuche, dort etwas zu finden.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist. Manchmal soll man Dinge da lassen wo sie sind, manchmal soll man an einem schlaffenden Hund vorbei gehen, ohne ihn zu wecken.
http://liebesforum.forumieren.de/

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écris82
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 16:49

Wodurch äußert sich dein pädophiles Verhalten, ich meine damit, stehst du auf Mädchen oder Jungen? Ab wann hast du gemerkt das du einen Hang zur Pädophilie besitzt?
Wie geht es dir mit deiner Tochter was diese Störung betrifft? (Sorry wenn die Frage hart ist...)

Ich wollte dir noch sagen, dass ich es sehr achtenswert finde, dass du dich dem stellst, es als Problem erkennst und mit Menschen darüber redest, was sicher nicht einfach ist, denn viele Leute reagieren auf solch ein Eingeständnis von dir sicher nicht freundlich.

lg

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MarkyMarky
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 18:47

Arik hat geschrieben:Wodurch äußert sich dein pädophiles Verhalten, ich meine damit, stehst du auf Mädchen oder Jungen? Ab wann hast du gemerkt das du einen Hang zur Pädophilie besitzt?
Wie geht es dir mit deiner Tochter was diese Störung betrifft? (Sorry wenn die Frage hart ist...)

lg
Hallo,

bei mir ist es etwas so: 70% Mädchen, 30% Jungen.

Den Hang habe ich seit meiner Pubertät, wobei es damals nicht so aufgefallen ist, weil ja die Kids 4, max. 5 Jahre jünger waren.

Damals war es auch nicht so extrem, aber indem ich es immer wieder unterdrückt habe, wurde es nachher immer schlimmer.

Was meine Tochter betrifft, ist das irgendwie anders. Und da meine Tochter in ihrem Alter schon ein gesundes Schamgefühl hat, sehe ich sie garnicht nackt.

Es ist ja auch nicht so, das ich das Bedürfnis habe, bei Kindern aktiv zu werden. Ich stelle also keine Kinder nach u.s.w., sondern eher, das, wenn ich durch Zufall mal ein nacktes Kind im Schwimmbad sehe, behalte ich das Bild im Gedanken fest und lasse dann, wenn ich alleine bin, meine Fantasien ihren Lauf, wobei ich auch (ich will es jetzt nicht verharmlosen), in meinen Fantasien keine Gewalt stattfindet.

Mein Psychologe sagt, das dagegen ja auch nichts einzuwenden wäre, ich soll es akzeptieren, wie andere Leute es akzeptieren, die zum Beispiel schwul sind.

Mein Problem sind die Fotos, da hat er gesagt, es wie eine schwere Entgiftungskur, bzw. wie ein Alkoholiker, der trocken werden will, anzusehen.

Klingt eigentlich ganz einfach ... ist es aber leider nicht.
Dafür ... und das Problem habe ich ja oben schon beschrieben ... muß ich die pädophile Seite an mir akzeptieren können, um sie zu kontrollieren.

Aber meine Tochter ist es wert, diesen Kampf zu bestreiten, weil das letzte, was ich meiner Tochter antun will, ist, das sie mich irgendwann im Knast besuchen muß.
Arik hat geschrieben: Ich wollte dir noch sagen, dass ich es sehr achtenswert finde, dass du dich dem stellst, es als Problem erkennst und mit Menschen darüber redest, was sicher nicht einfach ist, denn viele Leute reagieren auf solch ein Eingeständnis von dir sicher nicht freundlich.

lg
Ich habe seitdem mit sehr vielen Leuten über mein Problem geredet, wobei ich denen direkt gegenüber saß. Habe positive, wie auch negative Feedbacks erhalten. Da ist es hier im Forum, wo es anonym ist, doch noch einfacher, darüber zu reden.
münchnerkindl hat geschrieben: Ich denke, krampfhafte Versuche, da Erinnerungen zu finden problematisch. Kann sein, daß da was passiert ist, kann auch sein daß nicht. Kann sein, daß irgendwann Erinnerungen kommen, kann auch sein daß nicht.
Wichtig ist doch, was heute ist. Die Vergangenheit kannst du ohnehin nicht mehr ändern.
Bei der Hervorholung von Erinnerungen geht es hierbei um die Verarbeitung von dem Erlebten.
Denn nur, wenn ich Erlebtes bearbeite, kann ich den Ekel und die Angst von mir abwenden.


Pädophilie ist, wie schon von Ragneda beschrieben, ein Fluch.

Und ich wünsche nicht mal meinen schlimmsten Feind, das durchzumachen, was ich erlebe, bzw. erlebt habe.

Vielen Dank nochmal für eure sachlichen Feedbacks

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Mirielle
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 19:13

Ich bin Ragnedas Meinung im Bezug auf meine Einstellung zu Pädophilen.

Ich verabscheue es zutiefst, kann es nicht verstehen, sehe aber auch ein, dass Betroffene im Grunde nichts dafür können.
Ich bin froh zu lesen, dass du bis jetzt zumindest nicht selbst Hand an ein Kind gelegt hast, muss aber sagen, dass du es indirekt schon getan hast. Für solche Fotos wurden schließlich auch Kinder geschändet...

Ich hätte da aber einen Vorschlag wie du damit klar kommen könntest. Ich bin jetzt keine Psychologin oder so, aber ich arbeite in meiner Ferienzeit seit einigen Jahren in einem Kinderheim für Kinder denen sexueller Missbrauch widerfahren ist.
Und ich muss sagen, was ich dort zu sehen kriege stufe ich als schlimmer als die Hölle ein. Und ich sehe, was das den Kindern für Leid bringt, und was für Schäden solche Taten hinterlassen.

Und dann gibt es ja noch die Weisheit, dass es immer 1000 Gründe gibt, etwas nicht zu tun.
Ich zähl mal aus meinen Erfahrungen auf, vielleicht sind das für dich Gründe warum du es lassen sollst, vielleicht hilft es dir, auf der "guten" Seite zu bleiben und deiner Neigung zu widerstehen:

1. Junge im Alter von 9 Jahren, wurde 3 Monate lang regelmäßig auf "Sexparties" missbraucht. Das Kind hat einen Anus praeter weil sein Schließmuskel vollkommen zerfetzt wurde und es daher keinen Stuhl mehr halten kann. Schwere Zwangsneurose (Ordnungswahn), isst nichts, was nur im entferntesten einem Penis gleichen könnte (Karotten, Würstchen).

2. Junge im Alter von 7 Jahren, wurde über 2 Jahre regelmäßig von seinem Stiefvater missbraucht, und zwar in der Wachküche des Hauses. Liebt Waschmaschinen über alles, weil wenn die Mutter die Wäsche gemacht hat, konnte er sicher sein, dass ihm nichts passiert. ADHS, Lernschwäche, Bettnässer.

3. Mädchen im Alter von 7 Jahren, wurde 6 Monate regelmäßig vom Stiefvater und dessen Kumpel missbraucht. Verdacht auf Shizophrenie (spricht mit sich selbst, verletzt sich selbst nachdem sie Schimpfworte gebraucht hat etc.), nimmt alles in den Mund was sie erreichen kann, hat sogar schon einem Frosch den Kopf abgebissen und Hundstrümmerln vom Gehweg "genascht".

4. Mädchen im Alter von 14 Jahren, wurde vom Stiefvater 1 Jahr lang regelmäßig missbraucht, 2 illegale Schwangerschaftsabbrüche, der 2. mit Gebärmutterperforation woraufhin ihr eben diese im Krankenhaus entfernt werden musste. Schwere Psychose, Gehörsturz, Waschzwang.

5. Junge im Alter von 13 Jahren, wurde vom Sportlehrer über 3 Jahre lang missbraucht. Zeigt extrem sexualisiertes Verhalten, hat versucht, seine 6 Jährige Schwester zu vergewaltigen. Außerdem Hang zur Tierquälerei und stielt wann immer ihm der Sinn danach steht.


Sind doch wirklich 5 gute Gründe um es nicht zu tun. Um Kinder zu beschützen, um sicherzustellen, dass ihnen kein Leid geschieht. Um soches Leid zu ersparen.

Ich akzeptiere, dass du pädophil bist, ich verstehe, dass es nicht deine Schuld ist. Aber es ist deine Verantwortung diese Neigung zu kontrollieren und Kinder vor solchen Taten zu bewahren, indem du weder selbst Hand an sie legst, noch Fotos von den Gräueln, die sie erlebt haben betrachtest.

Akzeptiere, dass du pädophil bist, wisse, dass es nicht deine Schuld ist, aber übernimm Verantwortung und schütze die Kinder davor.

Beste Grüße, Miri
*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*

"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain

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MarkyMarky
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 19:56

Mirielle hat geschrieben: Akzeptiere, dass du pädophil bist, wisse, dass es nicht deine Schuld ist, aber übernimm Verantwortung und schütze die Kinder davor.
Genau das ist ja Ziel der Therapie, Akzeptanz und Kontrolle.

Aber mein Ziel ist es ja nicht nur, Kontrolle über meine Neigung zu bekommen, sondern auch mich der Vergangenheit zu stellen, um meinen Ekel Gleichaltrigen zu überwinden.

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alphaweibchen
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Beitrag Mo., 24.05.2010, 09:19

Aber mein Ziel ist es ja nicht nur, Kontrolle über meine Neigung zu bekommen, sondern auch mich der Vergangenheit zu stellen, um meinen Ekel Gleichaltrigen zu überwinden.
Hmm. Verstehe ich dich damit richtig – du versuchst dich „umzulenken“ und deine sexuellen Wünsche auf erwachsene Frauen umzuleiten? Ich wünsche dir viel Kraft, dass dir das gelingt.

Du hast eine Tochter aus einer vergangenen Beziehung. Wie war das damals in der Beziehung zu der Mutter deiner Tochter? Hast du bei ihr auch Ekel empfunden?
Oder hatte sie vielleicht irgendetwas, was auch in deiner Phantasie vorkam? (zB.: es gibt ja auch erwachsene Frauen, die etwas kindliches behalten haben, sei es jetzt optisch oder im Verhalten)

Du möchtest dich deiner Vergangenheit stellen. Ich finde das gut, aber... es ist oft nicht so einfach wie es scheint: nur weil du weißt, was passiert ist bist du nicht automatisch „geheilt“. Wenn du das Gefühl hast, dass es dich auf deinem Weg weiterbringt, solltest du es allerdings machen.

Bitte denk aber auch darüber nach, was münchnerkindl geschrieben hat:
Ich habe auch Symptome die auch auf Misbrauch hineuten könnten, aber ich bin mir sicher, daß da nichts passiert ist.
Nur, weil man diese Symptome feststellen kann, heißt es nicht, dass einem tatsächlich sexueller Missbrauch widerfahren ist.
Auch bei mir deuten einige Symptome darauf hin. Auch ich kann mich an nichts Derartiges erinnern. Es gibt aber auch noch eine Vielzahl anderer Dinge, die einem passiert sein könnten – die Symptome sind u.U. recht ähnlich.


Eremit
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Beitrag Mo., 24.05.2010, 09:37

MarkyMarky hat geschrieben:Aber wie soll ich etwas akzeptieren, wenn ich weiß, das genau das, was in meinen Phantasien abläuft, mir als Kind als Opfer selber wiederfahren ist?
Du sollst wahrscheinlich erst mal das Gefühlschaos in Dir als gegeben annehmen. Dann käme eine Rückführungsarbeit in Frage, welche Dir Dein eigenes Opferdasein vor Augen führt. Dadurch hättest Du wieder Zugang zu den negativen Assoziationen, welche sich hinter den positiven Assoziationen Deiner Pädophilie verbergen. Und würdest somit auf einer viel tieferen emotionalen Ebene an Deinem Problem arbeiten können als der oberflächlichen, gesellschaftsmoralischen Ebene.

Wer sein eigenes Opferdasein vollkommen wegsperrt, ist nicht selten gezwungen, zum Täter zu werden. Das gilt ja bekanntlich für viele andere, wenn nicht alle Formen von Misshandlungen auch. Das Prinzip ist identisch.

Es gibt dieses Dreick: Opfer-Täter-Überlebender. Um zum Überlebenden zu werden, mußt Du ein Opfer sein können. Du kannst aber nicht Opfer sein, wenn Du Täter bist. Statt den Täter vehement mit Schuldgefühlen zu bekämpfen, sollst Du für das Opfer in Dir kämpfen - durch Mitgefühl mit Dir selbst. Ich denke, das hat der Psychologe sicher so gemeint. Du mußt den Täter als Teil von Dir akzeptieren, weil Du sonst nicht den Schutzmechanismus dahinter erkennst...

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MarkyMarky
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Beitrag Mo., 24.05.2010, 09:44

alphaweibchen hat geschrieben:
Du hast eine Tochter aus einer vergangenen Beziehung. Wie war das damals in der Beziehung zu der Mutter deiner Tochter? Hast du bei ihr auch Ekel empfunden?
Oder hatte sie vielleicht irgendetwas, was auch in deiner Phantasie vorkam? (zB.: es gibt ja auch erwachsene Frauen, die etwas kindliches behalten haben, sei es jetzt optisch oder im Verhalten)
Die Mutter meiner Tochter ist von der Optik sehr kindlich gewesen, aber das kanns nicht sein, weil andere Frauen, mit denen ich VERSUCHT habe, eine sexuelle Beziehung aufzubauen auf kindlich aussahen.

Ich denke eher, es liegt daran, weil es fast immer Quickis waren und wir dabei rumgealbert haben.

Sie hat auch nie etwas bei mir gemacht, wo ich Ekel empfand.

Und zu den Braunhemden hab ich folgendes Persönliches zuzufügen:

Ich habe, wo ich diesen Thread eröffnet habe, nie gesagt, das man mich mögen, bzw. akzeptieren soll.

Ich will mir hier nur einiges von der Seele reden und Fragen beantworten, damit man ein genaueres Bild davon erhält, was in meinen Kopf so abgeht.

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Annemarie
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Beitrag Mo., 24.05.2010, 09:46

Hinweis: Ein der Netiquette verstoßender Text & die darauffolgenden Reaktionen wurden entfernt.

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MarkyMarky
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Beitrag Mo., 24.05.2010, 09:48

Eremit hat geschrieben: Es gibt dieses Dreick: Opfer-Täter-Überlebender. Um zum Überlebenden zu werden, mußt Du ein Opfer sein können. Du kannst aber nicht Opfer sein, wenn Du Täter bist. Statt den Täter vehement mit Schuldgefühlen zu bekämpfen, sollst Du für das Opfer in Dir kämpfen - durch Mitgefühl mit Dir selbst. Ich denke, das hat der Psychologe sicher so gemeint. Du mußt den Täter als Teil von Dir akzeptieren, weil Du sonst nicht den Schutzmechanismus dahinter erkennst...
Dieser Satz ist für mich persönlich irgendwie im Moment der Beste und für mich Nachvollziehbarste.

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Hinchen
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Beitrag Do., 17.06.2010, 09:43

Ich bringe dir grossen Respekt entgegen.
Du weisst, dass du eine sexuelle Störung hast, die andere gefährdet und verletzt, und dadurch (in der Realität) Unauslebbar ist- und du weisst das- du würdest es nie tun- Und du unternimmst was dagegen. Du hast diese Einsicht.
Das heisst du bist im Gegensatz zu pädophilen Sexualstraftätern kein wildes Tier, dass ohne Rücksicht auf Andere einfach seine Trieben nachgeht!

Machst du in diesem Bewusstsein weiter, wirst du auch nie einem Kind etwas antun, und du wirst lernen, damit zu Leben.
Wäre auch nur die Hälfte der Menschen mit derartigen Paraphilien so einsichtig, gäbe es viel weniger Leid auf der Welt.

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unterwegs
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Beiträge: 24

Beitrag Do., 17.06.2010, 10:21

Hallo du,

will dir auch Mut zusprechen. Kindesmissbrauch ist etwas unermesslich Furchtbares - und es ist wirklich gut, dass du dich mit dir, deinen Neigungen und deiner Geschichte auseinandersetzt. Bitte gehe diesen Weg weiter - um Kinder zu schützen und um dir selbst zu helfen.

Kenne mich in diesem Themenbereich "Pädophilie" gar nicht aus - aber seit dem Werbespot der Charité habe ich erstmals annähernd nachvollziehen können, dass nicht nur "Monster" betroffen sein können, sondern wirklich auch der liebe Nachbar von nebenan. Deshalb: bitte gehe wirklich allem nach, was dir hilft - und dadurch auch andere schützt.

Ich wünsche dir dafür alles Gute - und vielleicht, vielleicht ist ja eines entfernten Tages auch ein ganz "normales" Leben für dich möglich - ohne Fotos (und wenn du in dem Moment an das Leiden der abgebildeten Kinder denkst - bremst das vielleicht ein bisschen?) womöglich sogar mir erwachsener Partnerin - ohne Ekel. Das wünsche ich dir jedenfalls.

Vielleicht klingt die Frage naiv, aber käme es also nicht auch auf das Verhalten der Partnerin an? Ich meine, könntest du denn nicht mit einer Frau absprechen, was sie lieber vermeiden soll?

Und bitte erhalte dir dein waches Gewissen und deine Achtung vor den nötigen Grenzen.

Alles Gute!
unterwegs

P. S.: Das habe ich überhaupt nicht verstanden bzw. auch keinen Bezug gefunden - vielleicht nur überlesen?
MarkyMarky hat geschrieben:
alphaweibchen hat geschrieben: Und zu den Braunhemden hab ich folgendes Persönliches zuzufügen:

Ich habe, wo ich diesen Thread eröffnet habe, nie gesagt, das man mich mögen, bzw. akzeptieren soll.

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Nozi
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Beiträge: 355

Beitrag Do., 17.06.2010, 12:27

großer gott, die beispiele weiter oben sind so schrecklich, seh grad meinen kleinen sohn und könnt nur noch heulen, dass das auch nur einem einzigen kind auf der welt passiert ist schon so schlimm, möchte sie alle beschützen !!!
sorry, nur ein kleiner einschub von mir, weil ich´s grad nicht pack, macht nur weiter im text!
lg
nozi

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