Sich nicht in Jungs/Männer verlieben können? Lesbisch?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Miya
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Beitrag Di., 24.01.2012, 02:31

Hällö!
gutesKind hat geschrieben:evtl. kommt deine Verunsicherung nur aus Abneigung, nicht einer "Norm" zu entsprechen, mit der du glaubst besser leben zu können. (das Leben wirkt manchmal einfacher wenn man in der Masse der "Normalos" untertauchen kann.
mondlicht hat geschrieben: Andersrum ausgedrückt: woher kommt diese Angst davor, dass deine Umwelt dich bestrafen würde für etwas, was vielleicht mit deiner Person zusammenhängt?
Ja, bestrafen ist echt irgendwie der richtige Ausdruck.
Ich weiß nicht so genau woher das kommt.
Vielleicht weil ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin. Mich und meine Familie dort jeder kannte (weil mein Vater dort auch schon aufgewachsen ist).
Und dort alles ingesamt ziemlich bürgerlich-konservativ, kleingeistig war. Mir fällt auch kein richtiges Wort ein mit dem ich das beschreiben könnte ohne das es irgendwie abwertend klingt. Obwohl ich es gar nicht abwertend meine.
Naja, ich war mit den Menschen da sozusagen überhaupt nicht auf einer "Wellenlänge". Ich hatte andere Gedankengänge, Ziele, Lebensvorstellungen usw. usw. hatte. Mit denen ich mich irgendwie allein gefühlt habe.
Und deshalb war ich ja schon mal in meinem Leben sozusagen "ausgestoßen" aus der "Gesellschaft" - so eine Art "schwarzes Schaf" oder das "komische Mädchen" - oder ich habe mich selbst von allen abgesondert, vielleicht auch. Oder eine Mischung aus beidem. . Und ich hab' das immer schon irgendwie gespürt, dass ich diese ganzen Erwartungen, Normen, Ideale, die da an mich heran getragen werden in vielerlei Hinsicht nicht erfüllen kann.
Naja und jetzt habe ich mir halt ein Leben aufgebaut mit Menschen, die zu mir passen. Und da ich ja irgendwie weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, habe ich natürlich Angst das Alles wieder zu verlieren.
Naja ... so ungefähr.
sofa-held hat geschrieben:Findest du deine Liste nicht ein bisschen übertrieben? Ich glaube im Alltag ist das den meisten ziemlich egal, welche sexuelle Orientierung du jetzt genau hast. Also die Gesellschaft wird dich nicht "ausstoßen".

Ja, vielleicht ein bisschen. War jetzt auch eher so das "Worst-Case-Szenario".

Georg28 hat geschrieben:Aber solange du nicht alle Freunde in einem strengreligiösen Umfeld hast stehen die Chancen auch gut dass du viele von ihnen behältst.
Nee, das habe ich nicht.
hawi hat geschrieben:Zum einen weil probieren lernen ist, zum andern weil sich richtig/falsch nicht immer vorweg erkennen lässt. Wie z.B. mit Kleidung auch, manches muss anprobiert werden, um zu sehen, ob es einem dann passt, steht.
Ja, vielleicht sollte ich das irgendwie wenigstens ein bisschen gelassener sehen.
Aber naja, so gelassen, wie ich gern wäre, bin ich dann doch nicht.

lg

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gutesKind
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Beitrag Di., 24.01.2012, 04:17

Hallo Miya,
das mit der Gelassenheit ist auf alle Fälle der richtige Weg. Versuch das ganze entkrampfter zu sehen, und male dir nicht schon vor her im Kopf diese worst case Szenarien aus. Laß Frau/(mann) auf dich zu kommen und vertraue dabei deinem Gefühl. Es wird sich entweder richtig oder falsch anfühlen. Auf jedem Fall weißt du dann Bescheid, und kannst dich dann akzeptieren wie du bist. Und dein Gefühl, dich immer schon ausgegrenzt gefühlt zu haben, anders zu denken als die anderen, etc..
Geht mit Sicherheit 99,9% aller Menschen in der Entwicklung so. Und zwar weil es stimmt. Jeder ist ein eigenständiges Individuum dass nicht dem Durchschnitt der Normalos entspricht. Ist kein Problem mehr, wenn man ein Selbstwertgefühl entwickelt hat.
lg gutesKind

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Miya
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Beitrag Di., 17.04.2012, 01:31

Tschuldigung, ich bin's noch mal

Also im Grunde bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass mich Frauen einfach sehr viel mehr/anders interessieren, als sie sonst eine Hetero-Frau interessieren sollten.

Männern interessieren mich - wie schon mein ganzes Leben - immer noch nicht.
Warum weiß ich immer noch nicht. Einen Grund sehe ich nicht.

Ich finde die Vorstellung in der Realität wirklich Sex mit einem Mann zu haben auch abstoßend. Wenn mir jemand 1.000.000 Euro dafür geben würde, dann würde ich es machen. Aber freiwillig, ohne finanziellen oder sonstigen Anreiz momentan wirklich nicht so besonders gern. Obwohl ich der Meinung bin, dass man vieles im Leben mal ausprobieren sollte. Also vielleicht irgendwann später mal ...
Solange dieses Sexding keine Rolle spielt, habe ich aber nichts weiter gegen Männer.

Ja, soweit die Zusammenfassung des jetzigen Standes. So braucht sich auch niemand die Seiten dieses Threads vorher noch mal durchlesen.

Im Moment frage ich mich aber etwas anderes:
Gibt es lesbische Frauen, die sich und ihr Lesbischsein wirklich zu 100% akzeptieren können in dieser Welt?

Irgendwie ist das für mich dann doch gerade unvorstellbar. Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass ich quasi darauf geprägt und dazu erzogen wurde Homosexualität als etwas Negatives zu sehen.
Wenn man zum Beispiel von Kindheit an immer gesagt bekommt, wie schrecklich, ekelhaft und abartig Kirschen sind, dass man davon krank wird, man nie reale Kirschen sieht, dann kann ich mir vorstellen, dass man als Erwachsener keinen besonders großen Appetit auf Kirschen hat. Und man auch nicht mit einem neutralen Gefühl Kirschen essen könnte, selbst wenn es das einzige Nahrungmittel wäre. Man würde sie vielleicht essen, aber es wäre immer mit negativen Emotionen verknüpft. Vor allem, wenn es immer noch Menschen um einen herum gibt, die einem ab und zu darauf hinweisen, wie eklig Kirschen doch sind und in den Medien auch noch eklige Kirschen vorkommen usw.

Also mein Problem ist gerade, dass selbst, wenn ich mir sicher wäre, dass mein persönliches Glück nur mit einer Frau perfekt wäre, dass ich es wohl niemals für mich akzeptieren könnte.
Und wie sollte ich dann so leben?

Kann man es schaffen etwas zu akzeptieren, selbst wenn einem das ganze Leben lang eingetrichtert wurden, wie schrecklich und schlimm diese Sache ist?
Kann man das verändern?

Rein Rational könnte ich es locker akzeptieren - wie ich ja auch vorher schon geschrieben habe
Rein Emotional kann ich es jedoch leider überhaupt nicht akzeptieren, wie ich festgestellt habe .
Und das macht mich gerade total fertig.
Ich fühle mich wirklich schlecht.

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shouqici
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Beitrag Di., 17.04.2012, 10:12

Hallo Miya,

also grundsätzlich ist das sicher möglich - sonst wären ja alle Lesben und Schwulen unter psychischem Dauerstress... Wenn es tatsächlich so ist
Wenn man zum Beispiel von Kindheit an immer gesagt bekommt, wie schrecklich, ekelhaft und abartig Kirschen sind
dann ist es natürlich schwieriger, aber - bist Du in dieser Lage? Einfacher ist es jedenfalls dann, wenn man eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten hat.

Eine gute Bekannte ist erst 'draufgekommen' als sie zehn Jahre verheiratet war und zwei Kinder hatte, und ihr Mann hat das 'pervers' und 'abartig' gefunden, wollte ihr sogar nach der Scheidung das Besuchsrecht verweigern (erfolglos) - trotzdem ist sie glücklich mit ihrer Frau und relativ unbeschwert (geht nur m.E. ein wenig in Richtung 150%-Lesbe m.E. - so ungefähr "ich will mit keinem Mann irgendwas zu tun haben")...
Um sanft, tolerant, weise und vernünftig zu sein,
bedarf es einer nicht geringen Portion von Härte.


[Peter Ustinov]

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Ekel
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Beitrag Mi., 18.04.2012, 12:48

Hallo Miya,

also ich kann dir jetzt natürlich nicht 1005 sagen ob eine Lesbe sich selbst zu 100% aktzeptieren kann, da ich offensichtlich keine bin, aber ich kenne zumindest eine lesbe, und die geht auch, ganz anders als viele Schwule die ich kenne, ganz offen damit um. Sicherlich ist es, wie bei vielen Schwulen auch, eine frage der lebensphase, wie sehr man sich selbst aktzeptiert. Geht Heteros auch nich viel anders, aber ich denke schon dass man zumindest sagen kann: Auch Homosexuelle können lernen mit sich und ihrer "andersartigkeit" zu lernen. Es ist natürlich schwieriger als für heteros, die ja als "normal" aktzeptiert werden, aber es ist nicht ausgeschlossen. Außerdem gibt es noch die subkultur in der die Andersartigkeit praktisch zur Vorraussetzung wird um "dazu" zu gehören...


seelenwind
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Beitrag Do., 19.04.2012, 16:26

Miya hat geschrieben: Im Moment frage ich mich aber etwas anderes:
Gibt es lesbische Frauen, die sich und ihr Lesbischsein wirklich zu 100% akzeptieren können in dieser Welt?

Es gibt Lesben, die darauf beharren als solche genannt zu werden und solche die es lockerer sehen und sich für "Frauenliebend" sich entschieden haben.
Es gibt Lesben die vorher verheiratet waren und Kinder aus dieser Ehe haben.
Ich persönlich hasse das Wort Lesbe auch, da es für misch Schubkastendenken ist.
Es gibt aber auch viele Frauenliebende, die zum Beispiel missbraucht wurden und sich deshalb umorientiert haben.
Egal warum sie jetzt lieber Frauen lieben, aber dieser Weg ist oft mehr als Steinig und braucht Mut und wenn möglich Freunde die sie verstehen.

Es gibt im Netz Foren die Dir vielleicht hier und da ein paar Antworten geben können, wobei ich Dir raten würde dich nicht in die großen, unpersönlichen anzumelden.

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Miya
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Beitrag Do., 19.04.2012, 21:57

shouqici hat geschrieben:also grundsätzlich ist das sicher möglich - sonst wären ja alle Lesben und Schwulen unter psychischem Dauerstress... Wenn es tatsächlich so ist
Ich fühl mich auch irgendwie gerade im psychischen Dauerstress - der Ausdruck triff es wirklich gut.
shouqici hat geschrieben:dann ist es natürlich schwieriger, aber - bist Du in dieser Lage? Einfacher ist es jedenfalls dann, wenn man eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten hat.
Naja, wenn ich gehört habe, dass über Homosexualität gesprochen wurden, dann war das zu 100% negativ. Entweder wurde gar nicht darüber gesprochen oder eben negativ. Also als Schimpfwort.
Und jetzt bin ich in einem anderen Umfeld, da ist das nicht mehr so.
Aber auch hier hört man sehr häufig so Sprüche, wie zum Beispiel "Maaann, ist das schwul" = "Mann, ist das Scheiße" und so weiter.
Ok, ich bin jetzt nicht schwul aber trotzdem verletzt mich sowas. Das so etwas einfach so als Schimpfwort benutzt wird. Was positives sagt eigentlich niemand so zu Homosexuellen. Außer man konfrontiert die Menschen direkt damit. Dann kommt häufig: "Ja, sollen die doch machen, was sie wollen" = "Sollen die doch machen was sie wollen, solange ich in keiner Weise damit direkt konfrontiert bin und sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind, damit sie möglichst weit weg sind".
Und so weiter. Das sind die Reaktionen im Alltag.
Viele meiner Freunde sind nicht so. Also es sind nicht alle so. Das stimmt. Aber irgendwie bin ich ziemlich durch diese ganzen negativen Sprüchen geprägt. Ich erwarte nun von allen Menschen, dass sie mich ablehnen und mich mit Schimpfwörtern bombadieren. Ich habe irgendwie schon teilweise eine verzerrte Realitätswahrnehmung. Ich weiß, ich sollte da irgendwie drüber stehen, bloß wie?
seelenwind hat geschrieben:Es gibt aber auch viele Frauenliebende, die zum Beispiel missbraucht wurden und sich deshalb umorientiert haben.
Mmmh, sind diese Frauen dann wirklich lesbisch?
Sind sie nicht hetero und haben ein Problem mit Männern? Es ist doch dann eher eine Flucht hin zu den Frauen, als Ersatz für Männer, die für sie so extrem negativ sind?
Aber ich will mir natürlich auch nicht anmaßen das zu beurteilen.

Ich habe mir lange Zeit wirklich gewünscht, ich hätte ein Problem mit Männern. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich kein Problem mit Männern. Eher mit Frauen Ich arbeite zum Beispiel viiiiiiiiel lieber mit Männern zusammen, weil ich das Wesen der meisten Männern mehr mag, irgendwie, zumindest im Arbeitsleben. Obwohl man das auch nicht pauschalieren kann, ist wohl auch Charaktersachen, vielleicht bin ich da auch an die falschen Frauen geraten.

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hawi
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 11:10

Miya hat geschrieben:Im Moment frage ich mich aber etwas anderes:
Gibt es lesbische Frauen, die sich und ihr Lesbischsein wirklich zu 100% akzeptieren können in dieser Welt?
Hallo Miya!

Ich les all das was du hier schreibst, als Suche nach DEINER Sexualität. Aber die, die du erst mal emotional theoretisch bei dir findest, die behagt dir nicht. Also denkst du, und denkst du und denkst du, zerdenkst du sie womöglich gar.

Denn so eine Frage, wie die oben, dich persönlich brächten doch kaum andere Frauen, überhaupt andere Menschen weiter. Deren Sexualität, deren Umgang mit ihrer Sexualität. Nicht so richtig! Mag zwar sein, dass „Vorbilder“ manchmal hilfreich sind, aber eigene Sexualität muss am Ende schon jeder für sich finden, rausfinden, womöglich auch durch Experimente, reales Erleben.

All die anderen, die du jetzt anführst. Liest sich für mich auch ein wenig nach Feigenblatt von dir, danach, dass du die anderen erst mal vorschiebst, aber eigentlich all das hier Geschriebene du selbst bist. Zweifelnd, hin- und hergerissen und vor allem ohne das, was manchmal auch dazu gehört, ohne die Einstellung, es einfach mal drauf ankommen zu lassen, mal ohne viel Erwartung einfach was zu tun, zu probieren.

Dass du grad so drauf bist, kann ich gut verstehen. Ich glaub halt nur nicht, dass es dich sonderlich weiterbringt in Sachen von DIR gelebter, erlebter (akzeptierter) Sexualität

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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shouqici
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 17:12

Hallo Miya,
Ich fühl mich auch irgendwie gerade im psychischen Dauerstress - der Ausdruck triff es wirklich gut.

OK - aber Du bist (noch) gar nicht in deren Situation, sondern suchst erst mal Dich selbst zu verorten - wenn Du 'Deinen Ort' einmal gefunden hast, ist es zumindest mal anders...
Naja, wenn ich gehört habe, dass über Homosexualität gesprochen wurden, dann war das zu 100% negativ. Entweder wurde gar nicht darüber gesprochen oder eben negativ. Also als Schimpfwort.
Und jetzt bin ich in einem anderen Umfeld, da ist das nicht mehr so.
Aber auch hier hört man sehr häufig so Sprüche, wie zum Beispiel "Maaann, ist das schwul" = "Mann, ist das sch***" und so weiter.
Ja, das kenne ich - mein Sohn hatte diese Phase auch - da kommen immer neue Ersatzbegriffe, die im Prinzip überhaupt nichts bedeuten. Ich weiß noch wie ich erschrocken bin, als ich zum erstenmal hörte "Der ist ja behindert!" - mit genau demselben Sinn...
Viele meiner Freunde sind nicht so. Also es sind nicht alle so. Das stimmt. Aber irgendwie bin ich ziemlich durch diese ganzen negativen Sprüchen geprägt. Ich erwarte nun von allen Menschen, dass sie mich ablehnen und mich mit Schimpfwörtern bombadieren. Ich habe irgendwie schon teilweise eine verzerrte Realitätswahrnehmung. Ich weiß, ich sollte da irgendwie drüber stehen, bloß wie?
Das ist vermutlich nur schwer möglich, solange Du Dir selbst noch nicht sicher bist - und solange ja auch gar nicht nötig. Und falls Du wirklich lesbisch sein solltest, musst Du's ja nicht Jedem/Jeder auf die Nase binden - es ist zwar schon viel in Richtung Akzeptanz geschehen, aber Vorurteile verschwinden nur gaaanz langsam
Ich denke Du kannst doch 'ganz in Ruhe' abwarten, bis Du Deinen eigenen Weg siehst - bis dahin sind die Vorurteile noch weniger geworden, und Du kannst dann in Ruhe nochmals überlegen, was Du wem erzählen willst...

LG shouqici
Um sanft, tolerant, weise und vernünftig zu sein,
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Georg28
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Beitrag So., 02.09.2012, 09:18

Miya, wenn du nicht so religiös bist aber diese Abneigung deiner Mitmenschen gegenüber Homosexuellen aus der Religion, vermutlich einer christlichen, kommt: Nimm die nicht so ernst, sie sind absolut inkonsequent und haben nur Angst vor etwas unbekanntem, evtl. davor selbst so zu sein.
Laut altem Testament ist Homosexualität eine Sünde. Genau wie Tatoos, das Essen von Krustentieren oder Schweinefleisch und das Tragen von Mischgewebe. Nichts davon nehmen diese Menschen ernst, es gibt also keinen Grund sie bezüglich dieser einen verbliebenen Angst ernstzunehmen.
Dass in der heutigen Jugendsprache "schwul" und "behindert" abwertende Begriffe sind ist nervig, man darf das aber nicht auf sich beziehen. Ich weiß, das ist ziemlich hässlich wenn man dem Begriff nach als schlecht bezeichnet wird. Ich denke das einzige hilfreiche ist, sich immer wieder klar zu machen dass damit nicht das gemeint wird was gesagt wird sondern einfach nur "schlecht".
Ich denke diese SouthPark-Episode macht das ganz gut klar: http://www.southpark.de/alleEpisoden/1312/
"..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!"
(geklaut von Geistlein)


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Beitrag Fr., 21.07.2017, 00:19

Miya hat geschrieben: Di., 17.04.2012, 01:31 Gibt es lesbische Frauen, die sich und ihr Lesbischsein wirklich zu 100% akzeptieren können in dieser Welt?
Ich habe keinen gelesen der auf deine Frage direkt eingegangen ist. Aber ich mach jetzt mal kurz, nach ... fünf Jahren.

Die Antwort ist nein, behaupte ich, weil sich kein Mensch auf dieser Erde zu 100% akzeptiert, ganz egal ob er aus der Gosse kommt oder der Elite angehört - alle suchen von neu Akzeptanz vom Umfeld bis zu ihren Tode, weil sie sich nur mal mehr und mal weniger "dulden". Würden sie sich vollkommen akzeptieren (lieben), dann wäre Stillstand, alles Streben verschwunden und so etwas kann in unserer Welt einfach nicht existieren, denn diese erhält sich aus neu aufkommender Strebsamkeit.

Nicht geboren zu werden ist weit das Beste:
Es ist ein schlimmes Schicksal, wissend sein, wo unser Wissen keinen Dank gewinnt:
Wer nicht das gleiche erfahren hat wie ich,
soll mir keinen Rat geben.
- Sophokles.

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