Er will keinen Sex mehr!

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 24.10.2016, 22:36

Kurzer Lektüretipp: David Schnarch: "Intimität und Verlangen".
Er geht auf eine andere Weise an das Thema heran. Es geht nicht darum, dass der 'Schuldträger' etwas ändern oder reparieren müsse, dann wird es wieder gut. Es gibt die nicht mal, so dass eine Zuweisung (ob zu dem Partner oder sich selbst) nicht mal nötig ist. Bewusstheit allerdings schon. Und ja, Arbeit kann man es auch nennen. WENN der Wunsch wirklich da ist zusammenzubleiben.

Kennst du David Schnarch? Wenn nicht, lesen! Am besten gemeinsam. Und ja, trau dich, wenn du dich trauen willst, dich in deiner ganzen Ratlosigkeit und notwendigen Ratsuche zu zeigen. Auch und gerade bei deinem Freund. (Ich finde nicht, dass das hoffnungslos klingt, übrigens.)

Auf der website von Dr. Mück ist der Grundgedanke des Paartherapeuten aus seinen zwei Büchern ("Intimität und Verlangen" und "Die Psychologie sexueller Leidenschaft") sehr kurz zusammengefasst. Es lohnt sich beide komplett durchzuarbeiten und oder euch einen Paartherapeuten zu suchen.

(Hinweis Admin: Link zu den Buch-Empfehlungen eingefügt)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Nico
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Beitrag Di., 25.10.2016, 05:55

Meiner Meinung nach wird dieses Problem völlig von der falschen Seite her angegangen.
Der Sex klappt nicht also soll man am Thema Intimität und Verlangen arbeiten.

Aber was ist bitte mit dem gegenseitigen Umgang ?
Mit der Ein- bzw. Aufteilung die in dieser "Partnerschaft" besteht ?
Was ist mit der Vermutung die die TE geäussert hat, dass er womöglich ohne Sex sehr zufrieden ist ??
Ich hab nachstehend einige Sätze der TE zusammengefasst um zu verdeutlichen warum meiner Meinung nach das Thema Intimität und Verlangen am Problem vorbeigeht.

Ich bin eher der dominantere Part in unserer Beziehung. Manage die Finanzen, den Haushalt, erledige alles was anfällt und plane Freizeit und Termine. Mein Partner hat beruflich mehr um die Ohre n als ich, weshalb wir mit diesem Model unserer Beziehung im Alltag sehr gut laufen. Er hat nicht das Organisationstalent wie ich, und ist dankbar für das was ich tu, gensuso wie ich froh bin, alles zügig zu erledigen, da er eher nach dem Motto ,,wenn nicht heute, dann halt morgen" lebt.

Unser Alltag ist also, bis dass ich eben auch mal Motze bzw. ihn mal bezüglich einiger Dinge in den Hintern treten muss, wirklich harmonisch. --

Ich bin die, die ihm in den Hintern tritt wenn er Faul ist. Und er dankt mir immer wieder dafür, dass ich mir alles merke, jede Aufgabe alleine bewältigen kann, und alles immer sofort und zügig kläre. Trödeln mag ich nicht. --

Aber natürlich schimpfe ich auch mal, wenn ich ihn um eine Kleinigkeit bitte, und er dies nicht erledigt, wo ich doch sonst alles mache. Und auch wenn ich ihm sage, er könnte sich mal rasieren o.Ä. ist dies für ihn natürlich nervig.

Er ist nun mal, so toll er ist, eine faule Socke.

Er lässt gerne überall was liegen, rasiert sich sehr selten, läuft oft herum wie ein ,,Schlonz".

Und, heißt es dass ich ihn ,,umbaue" nur weil ich ihm ab und zu sage er könnte sich eventuell mal etwas mehr pflegen? Oder dass seine Hose knittrig ist?
Für mich sind das Dinge, die Frauen oft an ihren Männern kritisieren.

Tatsächlich ist es so dass er vor mir sehr bemuttert wurde.

Wie schon gesagt, manchmal habe ich das Gefühl er ist zufrieden ohne Sex und hat garkeine Lust sich mit dem Thema auseinander zu setzen, da es ihn nicht interessiert oder gar belastet.

Bitte was soll da das Buch "Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft" bewirken ????
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ambiente
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Beitrag Di., 25.10.2016, 07:14

Nico hat geschrieben:Bitte was soll da das Buch "Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft" bewirken ????

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 25.10.2016, 11:12

Wenn es ein Problem gibt, was auf der Ebene des Entstehens des Problems (Pragmatik, Alltag, Unlust auf Sex) nicht gelöst werden kann und man schon viel versucht hat, so hat es sich als recht nützlich erwiesen, eine Ebene höher AUF das System zu schauen.

Diesen neuen Blickwinkel KANN man mit Hilfe von David Schnarch gewinnen. Lesen, Nachdenken, neue Einsichten gewinnen. Die Übungen im Buch ausführen, und sei es nur als Experiment, vielleicht ändert es etwas? Man kann natürlich auch sofort sagen: nö, mach ich nicht, nix für mich wie du Nico oder darüber lachen, wie du Ambiente. Es geht ja hier um die Themenerstellerin, nicht wahr?

Und: ja, Lektüre reicht nicht immer - gleichwohl ja alle, die hier schreiben (und lesen) doch irgendwo innerlich ein wenig wenigstens glauben, dass Lesen und das Aufnahmen anderer Erfahrungen und Hinweise helfen könnte, vielleicht ein klein wenig und wenn das so ist, warum sollte demnach keine Buchlektüre helfen - oder würdet ihr das sonst hier TUN, wenn es überhaupt nicht so wäre?

Und weil es trotzdem eben nicht ausreicht, weil TUN, das ist etwas, was man nur selber kann, und manchmal fehlt dann doch noch der letzte Anstupser, dann kann ich mir vorstellen, dass die Hilfe eines externen Menschen (der möglicherweise mit David Schnarch vertraut ist) dabei zur Seite stehen könnte.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Chamomile
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Beitrag Di., 25.10.2016, 17:38

Mir geht es irgendwie über den Verstand, wie man seine Beziehung als glücklich bezeichnen kann, wenn man doch schon offensichtlich unzufrieden mit dem Partner an sich ist. Sollte man sich denn einander nicht wenigstens akzeptieren können mitsamt den Schwächen? Wie soll denn das erst in einer Ehe werden? Und wie soll man miteinander offen reden können, wenn zu Schreien und Weinen gegriffen wird (emotionale Erpressung)?

Das ist keine Atmosphäre, in der ich meinem Partner offen gestehen würde, auf Sex nun einmal nicht so viel Bock zu haben (oder was auch immer dahinter steckt).

Da hilft nur dem Partner begreifbar zu machen, dass man kein Theater macht und einsehen, dass man sie oder ihn niemals umerziehen kann. Akzeptiere deinen Partner so wie er ist, wenn es dir Spaß macht, gleiche seine Schwächen aus ohne ihn dabei herabzusetzen oder zu bemuttern und lass ihn sein eigener Mensch sein.

Ich kenne mich mit Paartherapie nicht aus, aber wenn es euch hilft, euren Problemen auf den Grund zu gehen und einander besser zu verstehen, dann macht das. Und dann bekommst du auch von ihm eine Antwort, warum es mit dem Sex nicht klappt.

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Ambiente
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Beitrag Di., 25.10.2016, 19:43

Chamomile hat geschrieben:Mir geht es irgendwie über den Verstand, wie man seine Beziehung als glücklich bezeichnen kann, wenn man doch schon offensichtlich unzufrieden mit dem Partner an sich ist.
Menschen können manchmal so Einiges in einer Beziehung aushalten, nur aus Angst, die eigene Komfortzone bzw. gewohnte Umgebung zu verlassen.


Chamomile
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Beitrag Di., 25.10.2016, 20:30

@Ambiente: Ja, stimmt leider. Umso wichtiger, wenn man eine dauerhafte Beziehung will, die in eine Heirat und womöglich auch Kinderzeugung münden soll, sich genau Gedanken zu machen, mit welchem Partner unter welchen Voraussetzungen man das macht. Und drei Jahre Unzufriedenheit und Rätselraten, warum es bei einem so essentiellen Thema wie Sex nicht funktioniert, ist eben deutliches Warnsignal.

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BluePoint
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Beitrag Sa., 24.12.2016, 13:57

Ich muss irgendwie dran denken, dass viele die Neigung dazu haben, Probleme zu provozieren wo keine sind.

Die Beziehung funktioniert wunderbar, ABER....

Leute sind sooo glücklich in der Beziehung, ABER sie will unbedingt heirtaten und setzt ihn unter Druck und so werden beide unzufrieden.

Leute sind sooo glücklich in der Beziehung ABER er will, dass sie sich sexy anzieht, sie mag das aber nicht so gern -> unglücklich

Leute sind sooo glücklich in der Beziehung ABER sie will ein Kind, er nicht -> Druck, unglücklich.

Ich erlebe das so oft im Bekanntenkreis, dass man sich scheinbar Probleme schaffen muss wenn es keine gibt.

Entweder war dann die Beziehung gar nicht so glücklich, oder man sucht sich eben etwas worauf man herumreiten kann.

Ergreif du doch die Initiative wenn du es ja sonst bei allem machst.
Und es gibt ja schon eine Lösung: ihr verabredet euch zum Sex und er ist begeistert, du aber wirst dann nicht feucht? Du solltest doch schon vor lauter Vorfreude feucht sein? Wieso dann nicht wenn du weißt es geht los? Allein auch seine Lust könnte dich antörnen. Tut sie aber nicht. Komisch.
Man kann sich ja auch gedanklich darauf vorbereiten, oder konkret vorbereiten.
Ich finde, damit dass ihr euch verabredet, er dann voll bei der Sache ist, du aber dann keine rechte Lust zeigst und empfindest, sendest du ihm ein ganz blödes Signal. Du magst nicht so recht. Wie soll er dann noch Spaß dabei haben? Du willst es doch? Aber dann doch nicht?

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Leaveyourhaton
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Beitrag Di., 24.01.2017, 13:59

Liebe Belize, ich stehe vor einer ähnlichen Herausforderung in meiner Beziehung wie Du.
Wie ist es bei euch weitergegangen?
Würde mich sehr interessieren. Du kannst mir auch gerne eine pn schicken...

LG


Lisa_0407
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 14:59

Hallo , Belize.
Ich habe gerade deinen Beitrag bezüglich der sexuellen unlust deines mannes/freundes gelesen. Ich frage mich ob dein Problem noch aktuell ist und wenn nicht as dir letztendlich geholfen hat?

Denn ich stecke in der exakt selben Situation und bin total verzweifelt.

Liebe Grüße Lisa

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diecouch
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Beitrag Di., 28.03.2017, 01:08

Deutsche, 27 Jahre alt.

Nungut.

Warum ist dir Sex so wichtig? Dein Mann ist auch nur ein Mensch und wahrscheinlich mit deinen Wünschen überfordert. Er unterliegt deinem Wunsch, dich zu, sorry, vögeln. Ich gehe mal davon aus, dass dein Mann kein Schläfer ist und reflektiert. Da steht eine Frau vor ihm, die rollig ist und er ist in der Pflicht, "über dich herzufallen", weil du das so willst. Du bist eine erwachsene Person, er ist eine erwachsene Person. Er hat Verstand und will ganz einfach nicht, mit Sicherheit, weil ihm das zu weit geht, weil er dich so nicht behandeln will. Warum willst du nicht lieber gestreichelt, verwöhnt, gedrückt, massiert und geküsst werden? Was du willst gehört ins Reich der Fantasien. Was sollen seine Eltern anschließend von ihm denken? Oder die Journalisten? Die Polizei? Seine Freunde?
Neugier ist die erste Stufe zur Hölle.

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