Hallo Zusammen, ich habe seit längerem ein Problem mit wer bin ich.
Ich, 36J alt und verheiratet mit einer wunderbaren Frau. Im moment herscht bei mir ein totales Gefühlschaos und ich kann mit dem nicht umgehen. Auslöser für dieses Chaos war letztes Jahr im Dezember. Eines Morgens im Bett sagte mir meine Frau, wie wunderbar meine Augenwimpern sind und sie gerne Schminken würde. Im ersten Augenblick "Hallo", aber danach kam immer wieder der Gedanke wie ich wohl aussehen würde. Mehr als eine ganze Woche habe ich durchgehalten doch eines Abends brach ich in tränen aus. Was sie nicht wusste, weil ich dies Geheim hielt und zuerst für einen Fetisch hielt, ich wollte mich schon immer mal schminken, mir gefällt das, die Reize und und...
Gehen wir mal in der Zeit zurück. Als kleiner Junge baute ich gerne Modellflieger, Häuser, Autos zusammen, bemalte sie. Doch irgendwann fing ich an, jeweils mit den Farben meine Fingernägel anzumalen (Alter zwischen 7-10) und mir gefiel das. Jedoch machte ich das immer im verborgenen und hatte Angst entdeckt zu werden. Das ging so weiter, als meine Schwester in die Pubertät kam, gabs dann plötzlich BH's, Perücken und anderes zum an probieren.
Auch durch den Zugang mit dem Internet bin ich auf das Thema Trans Sexualität gestossen. Ich war wie gefesselt von diesem Thema, es berührte mich irgendwie. Ich informierte mich über alles zu diesem Thema. Auch die Frauenkleider interessierten mich. Jedoch sagte mein Verstand: " halt mal du bist ein Mann und ich stehe auf Frauen, ja Frauen, aber das andere Thema liess mich all die Jahre nicht los.
Als ich single war, fragte mich meine Mutter, ob was nicht in Ordnung ist, Sie wisse das ich anders bin und Sie würde hinter mir stehen. Ich verstand diese Frage zum damaligen Zeitpunkt nicht, ich stehe ja auf Frauen und will eine Familie gründen.
Sicher in dieser Zeit sass ich mehrmals vor dem PC und wollte Frauenkleider, Make Up und Schuhe bestellen. Doch meine Angst vor dem erwischen von anderen war zu gross.
vor 6 Jahren traff ich damals meine heutige Frau. Ich war vom ersten Blickkontakt hin und her von ihr. Ich fühle mich geborgen bei mir. Aber mein Geheimnis begleitet mich immer noch. Auch hatte ich vielmals die Gedanken, bei Fotos von Frauen, genau so möchte ich auch gerne Aussehen mit den Kurven und Make Up, oder diese Schuhe oder Kleider.
Nun Dezember 16. Als ich ihr das beichtete das ich das gerne schon lange wollte, ist sie zuerst mal erschrocken. Danach kamen Fragen auf wie stelle ich mir diese Partnerschaft vor. Sie wollte ein Man, mit was zwischen den Beinen.
Tja irgendwann sagte sie halt, ich darf dies und das nehmen und ausprobieren. Gesagt getan, für das erste mal kam es gar nicht schlecht raus. Habs ihr gebeichtet dass ich es getan habe und sie musste grinsen. Jedoch war das verlangen nach weiteren Schmink - Session da und ich machte es wieder. Ich fühlte mich wohl dabei, Lippenstift, Wimperntusche etc. später machte ich mir noch meine Fingernägel. Es passte mir einfach. Habe auch noch andere Sachen ausprobiert, aber dies bemerkte sie und fand es glaube ich, nicht so toll. Wahrscheinlich machte es ihr Angst.
Den für uns beide steht fest, dass wir zusammen alt werden wollen. Ich würde es mir nie verzeihen ihr das Herz zu brechen, ich habe heute schon Mühe, wenn wir mal länger getrennt sind. Ich vermisse sie dann schon.
Zwischendurch sagte meine Frau, ich könne gar keine Frau sein, habe nichts weibliches an mir. Ich baue Modelleisenbahn, mache gerne Handwerkliches etc. dass mache keine Frau.
Jedoch habe ich hier so meine Zweifel, beim Sex stelle ich mir manchmal mich als Frau vor und haben dementsprechend Verkehr und siehe da ich komme selber zu meinem Höhepunkt. Zudem stehe ich auf Reibung oberhalb meines Gliedes und sie liebt ja dies genau so. Für mich war mein Glied eigentlich egal, in der Regel brauchte ich ihn in 28 Jahren nur für den Stuhlgang. Irgendwann fand ich jedoch eine erogene Zone, welche mir jeweils den Höhepunkt gibt. Aber dass was andere können, funktioniert bei mir nicht so. Und der Orgasmus kommt halt wirklich nur wenn ich in meiner Fiktion mich z.T. als Frau vorstelle oder mich in eine Verwandle.
Ich habe mich auch in letzter Zeit damit beschäftig was auslöse Punkte sein Könnten, ich höre selten auf mein Bauchgefühl, ich brauche eigentlich immer eine logische Erklärung, zudem kann ich nicht richtig mit Gefühlen umgehen.
Hat die Schwangerschaft meiner Mutter einen Einfluss auf mich gehabt? Sicher ist mein Zeigefinger an beiden Händen ist leicht länger als der Ringfinger und dies bringt wieder eine gewisse Unsicherheit mit sich. Als Mann bin ich mit meinem Äusseren nicht zufrieden, vor allem oberhalb der Augenpartie, ich gehe auch nicht gerne vor die Kamera, ich hätte hier gerne was anderes.
Tja nun weiss ich nicht gerade weiter, aber ich stelle mir permanent die Frage: Mann oder Frau, Fetisch oder Trans*
Was meint Ihr, könnt ihr mir helfen?
Chaos in meinem Inneren, was bin ich
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Transsexuell heißt nicht wie das andere Geschlecht zu wirken, sondern sich so zu fühlen. Du allein kannst nur sagen, ob du transsexuell bist. Das wird auch dein eventuell späterer Therapeut nicht können - er könnte dir aber auf dem Weg zur richtigen Entscheidung behilflich sein. Deswegen, wenn der Druck zu groß wird würde ich eine Therapie bei einem transerfahrenen Thera empfehlen. Lass dir Zeit, mach dir keinen Druck. Du kannst auch ohne GeschlechtsanpSsung transsexuell sein. Viele machen eine, viele auch nicht. Vielleicht reicht es dir ab und zu die Frau ausleben zu können, vll brauchst du aber auch mehr.
Nur Unterdrücken, das ist schädlich.
Viel Glück auf deiner Suche nach dir selbst!
Nur Unterdrücken, das ist schädlich.
Viel Glück auf deiner Suche nach dir selbst!
Hallo sanft !Sanft1980 hat geschrieben:
(...)
Für mich war mein Glied eigentlich egal, in der Regel brauchte ich ihn in 28 Jahren nur für den Stuhlgang. (...)
Hat die Schwangerschaft meiner Mutter einen Einfluss auf mich gehabt? Sicher ist mein Zeigefinger an beiden Händen ist leicht länger als der Ringfinger und dies bringt wieder eine gewisse Unsicherheit mit sich. Als Mann bin ich mit meinem Äusseren nicht zufrieden, vor allem oberhalb der Augenpartie, ich gehe auch nicht gerne vor die Kamera, ich hätte hier gerne was anderes.
Tja nun weiss ich nicht gerade weiter, aber ich stelle mir permanent die Frage: Mann oder Frau, Fetisch oder Trans*
Was meint Ihr, könnt ihr mir helfen?
Ich meine auch, daß man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von Transsexualität sprechen kann in dem Sinne, daß eine Identifikation mit dem der biologischen Anatomie entgegengesetzten Geschlecht vorliegt. Indessen ist Transsexualität ein sehr unscharfer, schillernder Begriff, in dem sich selbst die Sexualwissenschaftler kaum noch zurechtfinden.So sieht es jedenfalls mein eigener Therapeut, der ein in Deutschland recht bekannter Spezialist für Transsexualität ist.
Für mich interessant ist der Satz von Dir aus der Mitte des Textes, der am Anfang meines Zitates steht. Im bundesdeutschen Sprachgebrauch wird "Stuhlgang" ausschließlich für Defäkation oder Kot gebraucht - für Urin/Urination verwendet man andere Begriffe: eben Urin, Pisse, pissen, Wasser, Wasser-lassen und ähnliches. Das kann aber in der Schweiz anders sein, deswegen bin ich etwas vorsichtig. Wenn aber der Schweizer-deutsche Begriff von "Stuhlgang" dem bundesdeutschen entspricht, ist das vielleicht ein hochinteressanter "Freudscher Versprecher", der erkennen läßt, daß an der Stelle des Penis ein Organ gewünscht wird, das dem Anus im sexuellen Sinne eines Sexualorgans entspricht - also einem weiblichen Genital, einer Vagina nebst ihren "Nebenorganen" (Clitoris, Schamlippen).
Wozu ich anraten würde, ist einen spezialiserten Therapeuten aufzusuchen - sie sind m.E. relativ leicht im Netz zu finden und für ihre Klientel normalerweise auch sehr zugänglich. Wenn der erste Ansprechpartner überlastet sein sollte, wird er zumindest an einen Kollegen verweisen können.
Die Verursachung von Transsexualität ist, soweit ich das sehe, sehr umstritten. Favorisiert werden wohl biologische Erklärungen. Man spricht von bestimmten aufälligen Hormonpegeln während der Schwangerschaft und auch von genetischen Faktoren.
Die Psychoanalyse Freuds, der ich selbst anhänge, sieht das ganz anders: die sexuelle Identität wird nicht maßgeblich durch biologische Faktoren bestimmt, sondern durch eine unbewußte Übernahme der sexuellen Identität eines Erwachsenen durch ein Kind während bzw. bei Beendigung einer kurzen, intensiven Pädosexuellen Beziehung zwischen diesen Beiden - sexueller Kindesmißbrauch, regelmässig - nach Freud selbst - durch den gegengeschlechtlichen Elter. Die Einzelheiten sind sehr kompliziert, deswegen will ich jetzt keine endlose Abhandlung darüber schreiben.
Dieser Vorgang der Übernahme der entgegengesetzten sexuellen Identität wird von Freud "Inversion" genannt. Sie erreicht manchmal nur den "Sexualcharakter", was zur "echten", ausschließlichen (exklusiven) Homosexualität führt, die sexuelle Identität im übrigen jedoch unbeeinträchtigt lässt: sie entspricht weiterhin dem biologischen Geschlecht. Viele Homosexuelle sind "als solche" nicht zu erkennen, wenn sie sich nicht selbst in irgendeiner Weise bewußt "outen". Davon unabhängig kann sich eine dem entgegengesetzten Geschlecht entsprechende Identität als "Zweites Selbst" ausbilden, das jedoch auf die sexuelle Sphäre beschränkt bleibt, dh die betreffenden wollen beim Sex und nur beim Sex bzw. aus sexuellem Anlass diese "Zweitidentität" annehmen - die sexuelle Identität und Orientierung im übrigen bleibt unberührt. Das sind die Fälle der "Transvestiten", "drag kings/Queens" usw, die man in der Alltags- und Szenesprache unter "Fetschisch" zusammenfasst. Sie kommen bei biologischen Männern wohl häufiger vor, als bei biologischen Frauen.
Manche von ihnen entwickeln jedoch in ihrem Habitus deutliche Züge des entgegengesetzten Geschlechtes: Männer werden feminin, Frauen maskulin. Diese Inversion kann sich meiner (!) Auffassung nach auf psychosomatischem Wege bis in die Körperliche Entwicklung durchschlagen, die Ausbildung körperlicher Merkmale, die man für gewöhnlich dem entgegengesetzten Geschlecht zuspricht. Dieser Fall scheint - nach Freud - bei biologischen Frauen häufiger zu sein, als bei biologischen Männern.
Allerdings ist wohl keine dieser Entwicklungen als notwendig anzusehen - sie können stattfinden, aber auch nicht, je nachdem, ob und wie das Kind diese dramatische pädosexuellen Erfahrung in seiner Psyche verarbeiten kann.
(Fortsetzung folgt)
Schließlich gibt es noch eine dritte sexuelle Identität, die ich mir selbst zuspreche, die aber, soweit ich das sehe, auch in der Fachöffentlichkeit kaum diskutiert wird - man denkt insofern ziemlich "binär". Dieses "Dritte Geschlecht" ist im Grunde das "omnipotent ambisexuelle" (Freud) Kind, das zwar älter, aber niemals erwachsen geworden ist. Es behält alle Anlagen für die Identitäten von Mann und Frau, entwickelt davon einige von beiden Geschlechtern und "switcht" zwischen männlicher, weiblicher und "irgendetwas dazwischen" hin und her, wobei dieses "Switchen" teils willkürlich ist, teils eine eher unbewußte Anpassung an die jeweilige Situation. Für dieses "Dritte Geschlecht" ist mir auch aus dem abendländischen Kulturkreis nur ein einziges Rollenmuster bekannt, nämlich das der "Travestis" (das Wort stammt aus dem Brasilianischen Spanischen oder Portugisischen) - im Deutschen Sprachraum nennt man sie zumeist "Transen". Dieses Rollenbild ist sehr stark sexualisiert - die "Transe" betätigt sich sehr häufig als Prostituierte und/oder im Pornographischen Bereich. Es ist zudem ein "subkulturelles" Muster, das in der allgemeinen Gesellschaft kaum Anerkennung findet.
Das ist - aus meiner Perspektive - das Spektrum, in der Du Deine eigene Position finden oder definieren mußt, was eine sehr schwierige Aufgabe ist, die wahrscheinlich Dein gesamtes weiteres Leben bestimmen wird.
Gruß
Möbius
Das ist - aus meiner Perspektive - das Spektrum, in der Du Deine eigene Position finden oder definieren mußt, was eine sehr schwierige Aufgabe ist, die wahrscheinlich Dein gesamtes weiteres Leben bestimmen wird.
Gruß
Möbius
@ Sanft
Ich will noch etwas hinterherschieben: ich sehe es als sehr positiv an, daß insbesondere Deine Mutter "hinter Dir steht" - einerseits wird das eine sehr große Hilfe für Dich sein, andererseits ist das aus psychoanalytischer Sicht ein sehr starkes Indiz dafür, daß Deine Mutter gerade nicht jene Partnerin einer - verdrängten - Pädosexuellen Beziehung von Dir gewesen war. Denn diese "Partner" pflegen ihre Tat - immerhin sexueller Kindesmißbrauch ! - regelmässig vehement zu leugnen, haben sie nicht selten selbst verdrängt.
Wenn denn die psychoanalytische Auffassung über die Entstehung von Transsexualität zutreffen sollte, dann ist vielmehr anzunehmen, daß Deine transsexuellen Anlagen sich schon recht früh für Deine Mutter gezeigt haben und sie sich selbst mit diesem Thema aus diesem Anlass bereits beschäftigt hat.
Gruß
Möbius
Ich will noch etwas hinterherschieben: ich sehe es als sehr positiv an, daß insbesondere Deine Mutter "hinter Dir steht" - einerseits wird das eine sehr große Hilfe für Dich sein, andererseits ist das aus psychoanalytischer Sicht ein sehr starkes Indiz dafür, daß Deine Mutter gerade nicht jene Partnerin einer - verdrängten - Pädosexuellen Beziehung von Dir gewesen war. Denn diese "Partner" pflegen ihre Tat - immerhin sexueller Kindesmißbrauch ! - regelmässig vehement zu leugnen, haben sie nicht selten selbst verdrängt.
Wenn denn die psychoanalytische Auffassung über die Entstehung von Transsexualität zutreffen sollte, dann ist vielmehr anzunehmen, daß Deine transsexuellen Anlagen sich schon recht früh für Deine Mutter gezeigt haben und sie sich selbst mit diesem Thema aus diesem Anlass bereits beschäftigt hat.
Gruß
Möbius
Es wird dir wahrscheinlich nicht weiterhelfen, aber umgekehrt geht das vielen Frauen auch so, nur haben die kein Problem damit, weil Frauen in männlicher Kleidung heutzutage nicht mehr groß auffallen. Männer in Frauenkleidung fallen dagegen sehr auf.
Leider haben die Männer lange versäumt, an ihrer eigenen Emanzipation zu arbeiten und sich von ihrer gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrolle zu lösen.
Wobei, ein bisschen geht es ja voran. Jetzt zupfen sich die Männer ja schon die Augenbrauen und tragen Make-up auf. So ungewöhnlich ist es also gar nicht mehr. Ja, warum auch nicht, wer's mag. (ich persönlich bin gegen solche kosmetischen Verschönerungen, egal ob bei Männern oder Frauen, finde das affig, aber das ist ja ein anderes Thema und nur meine persönliche Meinung)
Frauenkleider in der Öffentlichkeit sind noch kritisch.
Also ich denke, du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Es gibt vermutlich eine sozial verträgliche Möglichkeit, wie du deine Vorlieben ausleben kannst. Und solange du deine Frau liebst und du mit ihr/ sie mit dir gut klarkommt, gibt es keine Veranlassung, Panik zu schieben. Dass du transident bist und eine Geschlechtsanpassung brauchst, glaube ich eher nicht, nach dem was du schreibst. Dass man sich vorstellt, in bestimmten Situationen das andere Geschlecht zu sein, ist für mich auch ziemlich normal, aber ich hatte trotzdem nie das Gefühl, ich wollte ein Mann sein, und es kommt mir so vor, als hättest du dieses Gefühl auch nicht, dass du insgesamt lieber eine Frau wärst. Sondern es beschränkt sich auf bestimmte Situationen oder Fantasien.
Willkommen im Club !Kaonashi hat geschrieben: ↑Fr., 17.03.2017, 14:03 (...)
Dass man sich vorstellt, in bestimmten Situationen das andere Geschlecht zu sein, ist für mich auch ziemlich normal, aber ich hatte trotzdem nie das Gefühl, ich wollte ein Mann sein, und es kommt mir so vor, als hättest du dieses Gefühl auch nicht, dass du insgesamt lieber eine Frau wärst. Sondern es beschränkt sich auf bestimmte Situationen oder Fantasien. (...)
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