Wie kann ich mit dem Masturbieren aufhören ?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

deja vu
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 23.04.2015, 02:13

Deja vu für mich hab genau das gleiche empfinden gehabt bin auch christlich erzogen worden. War dann mal 2 jahre lang ohne sex zwischen meinem 18 bis 20 lebensjahr. Am anfang ist es eine qual denn man hat ein schlechtes gewissen danach. Bei mir wars durch mobbing : als ich zum gymnasium kahm wurde ich verspottet weil ich mich dazu bekannte noch nie masturbiert zu haben. Also ging ich nach hause und schloss mich ins bad ein. Danach hatte ich die gleichen gewissensbissen die mich plaagten. Ich wollte damit aufhören doch es war wie mit der sucht für einen drogensüchtigen es war einfach stärker als ich. Ich denke du brauchst hilfe wie wir alle hier von einem menschen den es nicht mehr gibt
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letdown_85
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 05.05.2015, 03:26

Puh, ok, also wegen Religion aufhören ist eigentlich Humbug. Sozusagen wegen einer Art schlechtem Gewissen vor dem Schöpfer. Ich bin auch gläubig (kurz: Fundi-Alarm anyone? ), denke aber, dass das ganze Gebote-Ding uns eher helfen soll. Ohne jetzt hier theologisch herumzureden. Und wenn jemand Komplexe hat, weil er gläubig ist, wir sind und bleiben alle Sünder. Das nur vorweg. Natürlich, wenn Glaube *ein* Aspekt ist, weswegen es einen stört, ok, nobel, aber es sollte nicht der einzige Grund sein!

Zur Sache:
Ich habe jahrelang, für mich zwanghaft, im Sinne von Häufigkeit, masturbiert. Ich habe das so häufig getan, weil ich mich im realen Leben draußen wenig traute. Mich hat es gestört, oder stört es teils immer noch, weil ich mich wie ein Schlappi fühle danach. Nicht jetzt körperlich, eher aber so, wie ich über mich denke. Irgendwie bemitleidenswert, dass ich es *so oft* brauche/brauchte. Klar, uns wird immer gesagt: "Ist doch nichts schlimmes, ist doch schön. Einfach so, wie man sich fühlt, machen." Ich karikiere jetzt bewusst: Aber ist das männlich? Oder ist das (Karikatur-Beginn!) Sozialpadägogen-Gesülze? Ich mein schön und gut, wenn mir keiner böse ist deswegen. Aber die Frage ist doch: Wie fühle ich mich? Was will ich? Was will ich nicht? Was habe ich davon wenn mir gesagt wird, dass es medizinisch unbedenklich ist? Was habe ich davon, wenn mir gesagt wird, dass die Gesellschaft mich deswegen nicht mehr geteert und gefedert durchs Dorf treibt (und es der Gesellschaft komplett egal ist)? Was habe ich von all dem, wenn es mich selbst stört? Weil es mir zuviel scheint? Weil ich vermute, dass ich damit etwas kompensiere? Ich finde es deswegen affig und kontraproduktiv, wenn auch in Schulen immer eingetrichtet wird, dass es komplett scheiß egal seie. Natürlich kann man zwanghaft (zuviel!) masturbieren. Und dann ist es eben nicht mehr "schön".

Ich fühlte mich wie ein Weichei. Eine ganze Zeit musste ich es machen, weil ich ohne nicht mehr einschlafen konnte. Übrigens, wenn ich mich wie ein Weichei fühlte, heißt das nicht, dass im Macho die Lösung wäre. Auf keinen Fall! Weichei und Macho spielen nämlich im selben Stadion, auch wenn sie das niemals wahrhaben wollen würden. Jedenfalls: Ist es nicht genuin-männlich, wenn ich mir nicht ständig einen runterholen muss? Ist es nicht cooler, wenn ich das machen kann, wenn ich will, und nicht weil ich muss? Oder wenn ich es mir für eine vorhandene oder zukünftige Freundin aufheben kann?

Ich fühl(t)e mich wie ein Schwächling weil ich wusste, dass ich es brauchte weil, ich 1.) süchtig danach war. 2.) es viel einfacher zu holen war, als Befriedigung und Achievements im richtigen Leben draußen, 3.) ich besser einschlafen konnte.

Ich finde es gut, wenn man versuchen will, es wieder beherrschen zu können, nicht dass es einen beherrscht. Oh mann, ich bin gerade mal 30 und rede schon wie keine Ahnung, viel älter jedenfalls. So komme ich mir gerade vor. Will sagen: Glaubt keinem, dass ständiger Porno-Konsum Online etc., dass das alles so harmlos wäre. Man kann nichts ungesehen machen. Unser Unterbewusstsein ist wie ein riesiger Schwamm. Auch die Gewohnheit, den Kick eben so feige per Mausklick zu bekommen. Auch wie wir über Frauen und über uns selbst denken, dafür sind imho jegliche Pornos pures Gift. Und oft hängt es zusammen mit zwanghaftem Masturbieren. (bei mir allerdings nicht wegen Pornos, fand ich immer zu billig, vielleicht bin ich da leicht pseudo-autistisch oder keine Ahnung, einfach anti-Mainstream-trotzig -- aber es gab bei mir andere Gründe.)

Wenn ich es längere Zeit schaffe (1-2 Wochen) fühle ich mich übrigens besser, lebendinger, fitter, als wenn ich es jeden Tag mache. Es geht ja nicht um schlechtes Gewissen, oder dass es nicht mehr geil wäre. Nur eben, dass es einen nicht beherrscht.


User2016
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag So., 12.06.2016, 17:09

Je länger du es gemacht hast desto mehr Zeit brauchst du um wieder davon weg zu kommen. Mit deinen 14 Jahren (2011) bist du aber weiter vom Denken her als die meisten. Die meisten erkennen das viel später und haben dieses schlechte Gefühl erst spät aber dann ist es auch schwiriger damit aufzuhören.
Das ist sicher ein Geschänk Gottes dass du dich so früh damit auseinandersetzt . Mein Rat ist man sollte sich mit besseren Leuten umgeben die auch mehr zu Gott und sich selber stehen, Sport machen und sich um seiene Mitmenschen kümmern. Man sollte dem Druck der anderen nicht nachgeben. Sprüche wie "das machen alle und ist ganz normal" sind keine Antworten. Viel Glück

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zenoo
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Beiträge: 12

Beitrag So., 03.07.2016, 22:46

abc123opfer hat geschrieben: Ich brauche Hilfe

Ich freue mich sehr darüber das ich dieses Forum gefunden habe. Nicht nur weil ich glaube das mir hier jemand helfen kann sondern auch deshalb weil ich sehr froh darüber bin das ich mit jemandem darüber reden kann .

Also zu meinem Problem : ich bin 14 und masturbiere ungefähr seit 2 Jahren und bin nicht glücklich darüber. Ich will es loswerden. Ich will es einfach nicht mehr zum einen weil ich mich jedes mal nach dem Masturbieren schlecht fühle und zum andern wegen der Religion .
Hallo unbekannter Fragender abc123opfer,

ich fragte mich gerade wieso du gerade diesen Nickname wähltest, aber da bohre ich jetzt nicht nach.

Dürfte ich dich fragen, welcher Religion du angehörst?

Ich nehme einmal an, du bist weder Muslim noch Jude, da für Beschnittene Masturbieren oft schwieriger technisch praktisch geht, als für naturbelassene Männer.

Da ich aber trotzdem nicht weiß, welcher Religion du angehörst, kann ich wissen, welche Sexualtabus es dort gibt.

Rein biologisch ist das in dem Alter in der Pubertät bei jungen Männern ganz normal, dass sie starke sexuelle Bedürfnisse haben. Vielleicht kannst du auch mit einem Eingeweihteren deren Religion sprechen, aber bitte nimm keinen zu altmodischen, sondern einen modernen aufgeschlossenen, ganz egal welcher Religion du angehörst.

In jungen Jahren machte ich ähnliche Erfahrungen, also keine Panik.

Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben.

Grüße zenoo.
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Skeptiker, Zweifler, Denker, mal überheblich, mal unsicher, mit sich selbst und der Welt nicht wirklich im Reinen derzeit

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