Er spürt nichts...
Er spürt nichts...
hey,
ich bin seit 6 Monaten mit meinem Freund zusammen. es läuft echt gut und wir haben nach anfänglichen Schwierigkeiten nun immer größere Probleme...
anfangs mussten wir mit kondom verhüten da ich keine hormonellen Mittel Verträge. Da klappte nun leider so gar nichts, weil er meinte er spüre nichts. Dann habe ich mich für die kupferspirale entschieden und seit dem können wir ohne kondom ^^
die ersten Male liefen wirklich gut und dann fing das Problem wieder an, dass er in mir wenig bis gar nichts spürt. Dass ist nicht nur deprimierend sonder auch echt hart für unsere Beziehung...
ich trainiere seit dem mein beckenboden (dachte ich bin nicht eng genug) aber er merkt auch jetzt keinen Unterschied... Wenn ich es ihm mit der Hand mache, soll ich immer (für mich) enormen drück ausüben... Das "leichte" hoch und runter (und scheinbar auch rein raus in mor) scheint mehr als nur ineffectiv :(
hat ja die Tipps wie wir das hinbekommen können?
ich bin seit 6 Monaten mit meinem Freund zusammen. es läuft echt gut und wir haben nach anfänglichen Schwierigkeiten nun immer größere Probleme...
anfangs mussten wir mit kondom verhüten da ich keine hormonellen Mittel Verträge. Da klappte nun leider so gar nichts, weil er meinte er spüre nichts. Dann habe ich mich für die kupferspirale entschieden und seit dem können wir ohne kondom ^^
die ersten Male liefen wirklich gut und dann fing das Problem wieder an, dass er in mir wenig bis gar nichts spürt. Dass ist nicht nur deprimierend sonder auch echt hart für unsere Beziehung...
ich trainiere seit dem mein beckenboden (dachte ich bin nicht eng genug) aber er merkt auch jetzt keinen Unterschied... Wenn ich es ihm mit der Hand mache, soll ich immer (für mich) enormen drück ausüben... Das "leichte" hoch und runter (und scheinbar auch rein raus in mor) scheint mehr als nur ineffectiv :(
hat ja die Tipps wie wir das hinbekommen können?
Ist die Eichel bei der Errektion komplett freigelegt? Bei einer verengten Vorhaut kann es sein, dass die Vorhaut einfach... im Weg ist und eben genau über der empfindlichen Stelle liegt, sodass er fast gar nichts spürt.
Ja, ist sie. Und manchmal sagt er, dass eben das für ihn eher unschön quasi überreizend auf ihn wirkt.
Hmm ja das mit der Überreizung passiert eher wenn das gewohnte (die Verdeckung durch die Vorhaut) wegfällt. Wie ist es mit Selbstbefriedigung? Merkt er da mehr, hat er da mehr... "Spaß" daran oder auch Schwierigkeiten?
Bei der sv ist alles gut. Da kann er ja so viel Druck ausüben wie er es möchte. Wenn ich bei ihm handanlege überrascht es mich immer wieder wie "fest" ich zupacken soll
auch empfindet er es als wesentlich angenehmer beim Sex, wenn er nur ganz wenig eindringt, quasi nur die eichelspitze einführt. Wenn er ganz drinn ist, spürt er nichts, sagt er. Oder aber viel zu viel sodass es sehr unangenehm wird und dann auch nicht mehr klappt.
auch empfindet er es als wesentlich angenehmer beim Sex, wenn er nur ganz wenig eindringt, quasi nur die eichelspitze einführt. Wenn er ganz drinn ist, spürt er nichts, sagt er. Oder aber viel zu viel sodass es sehr unangenehm wird und dann auch nicht mehr klappt.
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- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Liebe Mystica,
ich empfehle Sexualberatung.
Es ist nicht normal, daß ein Mann seines Alters derart desensitiviert ist (wenn es in diesem Ausmaß überhaupt je normal wäre). Statt daß nun Sie sich als Partnerin darum kümmern, sollte aus meiner Sicht einmal er abklären, was denn die Ursachen für seine offensichtliche Störung, mit "normalen" Reizen ausreichend stimuliert zu werden, sind. Meine starke Vermutung auf der Basis langjähriger Tätigkeit in der Sexualtherapie ist, daß es sich dabei um psychische Ursachen handelt, es ist daher vermutlich klüger, gleich vorweg zu einem erfahrenen Sexualtherapeuten/berater zu schauen als erst mal aufwändig und vermutlich auch kostenintensiv einen Andrologen/Urologen zu konsultieren. Wenn er sich so aber wohler fühlen würde, soll er das vorab als ersten Schritt ruhig tun...
Freundliche Grüße und für den weiteren Verlauf Ihrer gemeinsamen Sexualität alles Gute!
Richard L.Fellner
ich empfehle Sexualberatung.
Es ist nicht normal, daß ein Mann seines Alters derart desensitiviert ist (wenn es in diesem Ausmaß überhaupt je normal wäre). Statt daß nun Sie sich als Partnerin darum kümmern, sollte aus meiner Sicht einmal er abklären, was denn die Ursachen für seine offensichtliche Störung, mit "normalen" Reizen ausreichend stimuliert zu werden, sind. Meine starke Vermutung auf der Basis langjähriger Tätigkeit in der Sexualtherapie ist, daß es sich dabei um psychische Ursachen handelt, es ist daher vermutlich klüger, gleich vorweg zu einem erfahrenen Sexualtherapeuten/berater zu schauen als erst mal aufwändig und vermutlich auch kostenintensiv einen Andrologen/Urologen zu konsultieren. Wenn er sich so aber wohler fühlen würde, soll er das vorab als ersten Schritt ruhig tun...
Freundliche Grüße und für den weiteren Verlauf Ihrer gemeinsamen Sexualität alles Gute!
Richard L.Fellner
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Einer Therapie ist er gegenüber nicht gerade aufgeschlossen... er sagt "er habe zuvor noch nie solche Probleme gehabt" und "ich solle halt mal mehr auf ihn achten". Das ist schon sehr deprimierend, da ich hauptsächlich gucke ob es ihm gefällt oder nicht und wenn ich merke es gefällt ihm nicht oder er spürt wenig, dann fängt mein Gedankenkreisen an und alles geht den Bach runter -.- ein Teufelskreis wie mir scheint.
Er sieht eine Therapie als letzten Ausweg.... bevor er die Beziehung desswegen beendet würde er es probieren wollen. ICh mag jedoch nich auf den Tag warten, an dem es soweit kommt.
Gibt es denn etwas, dass ich als Frau probieren kann, abgesehen von Beckenbodenübungen?
Er sieht eine Therapie als letzten Ausweg.... bevor er die Beziehung desswegen beendet würde er es probieren wollen. ICh mag jedoch nich auf den Tag warten, an dem es soweit kommt.
Gibt es denn etwas, dass ich als Frau probieren kann, abgesehen von Beckenbodenübungen?
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- Beiträge: 2003
das ist nicht nur deprimierend, das ist in hohem Maße anmaßendMystagon hat geschrieben:er sagt "er habe zuvor noch nie solche Probleme gehabt" und "ich solle halt mal mehr auf ihn achten". Das ist schon sehr deprimierend, da ich hauptsächlich gucke ob es ihm gefällt oder nicht
Gibt es denn etwas, dass ich als Frau probieren kann, abgesehen von Beckenbodenübungen?
Er hat ein Problem. Es ist sein Problem. Also müsste er auch ein Interesse haben, es zu beheben.
Lass dir dafür nicht die Verantwortung in die Schule schieben.
Hast er vll mal exzessiv masturbiert? Immer härtere Pronos geschaut?
Hattest du vor ihm eine Beziehung? Gab es dort das "Problem" auch? Ich vermute mal: nein
Für meinen erster "inhaltlicher" Beitrag nach längerer Forenabstinenz bietet sich mein Lieblingsthema: Sexualität natürlich geradezu an. Erst recht bietet sich das Thema "Er spürt nichts" an für mich, denn auch ich "spüre nichts" - habe schon vor langer Zeit jedes Interesse an vaginaler (und auch analer) Penetration verloren.
Subjektiv und bewußt war und ist meine Empfindung etwa die: Ich spüre zwar nicht "überhaupt nichts", aber nur sehr wenig - weniger jedenfalls als bei Fellatio oder Masturbation, auf jedenfall zu wenig, um die nicht unbeträchtliche Anstrengung - Penetrieren ist eine recht schweißtreibende Angelegenheit - zu amortisieren. Es kommt mir regelrecht langweilig vor. Erschwerend kommt hinzu, daß man heutezutage erst recht bei promiskuitiven Sexualkontakten (und ich habe ausschließlich Solche) bei Penetrationen auf den Gummi keinesfalls mehr verzichten kann und der ist mir zuallerhöchst unbehaglich. Soweit also meine bewußte Selbstwahrnehmung seit über 10 Jahren.
Begonnen hatte meine Verabschiedung von der Penetration etwa im Alter von 30 Jahren durch eine sehr leidenschaftliche "Affaire" mit einer seinerzeit verheirateten, etwa gleichaltrigen Frau mit orientalischem Hintergrund und einer typisch-orientalischen Sexualethik, wonach ihr aussereheliche vaginale Penetration zwar verboten, aber anderweitige Sexualpraktiken durchaus erlaubt gewesen waren. Diese Norm einzuhalten ist dieser Frau recht schwer gefallen - mir selbst jedoch verblüffend leicht: "Ich brauch's eigentlich garnicht - es geht ja auch anders!" Und seither hat mein Interesse an Penetrationen rasch abgenommen - trotz einer äusserst lebenhaften promiskuitiven Sexualität im übrigen. Ich bin seit rund 25 Jahren eben auch regelmässiger "Szenegänger". Als "normal" wird diese Abstinenz vom Penetrieren selbst in der Szene nicht wahrgenommen. Ich bin eben pervers - was aber in der Szene wiederum als verhältnismässig normal gilt.
"Normalerweise" ist die vaginale Penetration der Inbegriff der Heterosexualität: darauf und nur darauf kommt es an, alles andere ist allenfalls als "Vorspiel" zum "warm-up" für die Penetration legitim und der "Höhepunkt" ist stets die vaginale Insemination. Diese gefühlsmässige Haltung zum Sex deckt sich auch mit der naturwissenschaftlichen Auffassung der biologischen Antropologie, für die das Wesen der Sexualität immer noch die Fortpflanzung zu sein scheint, wenngleich man mit leichtem Zähneknirschen inzwischen auch andere Aspekte von Sexualität auf emotional-psychischer Ebene akzeptiert. Jedenfalls soll dies biologisch gesehen die "natürliche" Sexualität sein, alles andere "widernatürlich" oder krankhaft. Diese Auffassung deckt sich auch weitgehend mit der Sexualethik der großen monotheistischen Religionen, die allermeist noch weitere Restriktionen vornehmen: nur in exklusiv-monogamen, lebenslangen Paarbeziehungen sei diese penetrative Sexualität legitim, alles andere sündhaft - ein Verstoß nicht nur gegen die Natur, sondern gegen ein göttliches Gebot.
Unsere bewußte Einstellung hierzu hat sich in den letzten Jahrzehnten etwas verändert. Die Homosexuellenbewegung hat auf politischem Wege durchgedrückt, daß Homosexualität nicht mehr als pervers zu gelten habe, sondern genauso natürlich sei, wie die Heterosexualität. Das internet, welches von den sexfreaks sofort für sich entdeckt und "gekapert" wurde, hat m.E. einen noch großeren Anteil an der stark zugenommenen gesellschaftlichen Akzeptanz für "abweichende" Sexualitäten. Gleichwohl bleibt die oben skizzierte Empfindung immer noch die "sexuelle Leitkultur" nicht nur in unserer Gesellschaft und daran wird sich m.E. so schnell auch nichts ändern.
(Fortsetzung folgt)
Subjektiv und bewußt war und ist meine Empfindung etwa die: Ich spüre zwar nicht "überhaupt nichts", aber nur sehr wenig - weniger jedenfalls als bei Fellatio oder Masturbation, auf jedenfall zu wenig, um die nicht unbeträchtliche Anstrengung - Penetrieren ist eine recht schweißtreibende Angelegenheit - zu amortisieren. Es kommt mir regelrecht langweilig vor. Erschwerend kommt hinzu, daß man heutezutage erst recht bei promiskuitiven Sexualkontakten (und ich habe ausschließlich Solche) bei Penetrationen auf den Gummi keinesfalls mehr verzichten kann und der ist mir zuallerhöchst unbehaglich. Soweit also meine bewußte Selbstwahrnehmung seit über 10 Jahren.
Begonnen hatte meine Verabschiedung von der Penetration etwa im Alter von 30 Jahren durch eine sehr leidenschaftliche "Affaire" mit einer seinerzeit verheirateten, etwa gleichaltrigen Frau mit orientalischem Hintergrund und einer typisch-orientalischen Sexualethik, wonach ihr aussereheliche vaginale Penetration zwar verboten, aber anderweitige Sexualpraktiken durchaus erlaubt gewesen waren. Diese Norm einzuhalten ist dieser Frau recht schwer gefallen - mir selbst jedoch verblüffend leicht: "Ich brauch's eigentlich garnicht - es geht ja auch anders!" Und seither hat mein Interesse an Penetrationen rasch abgenommen - trotz einer äusserst lebenhaften promiskuitiven Sexualität im übrigen. Ich bin seit rund 25 Jahren eben auch regelmässiger "Szenegänger". Als "normal" wird diese Abstinenz vom Penetrieren selbst in der Szene nicht wahrgenommen. Ich bin eben pervers - was aber in der Szene wiederum als verhältnismässig normal gilt.
"Normalerweise" ist die vaginale Penetration der Inbegriff der Heterosexualität: darauf und nur darauf kommt es an, alles andere ist allenfalls als "Vorspiel" zum "warm-up" für die Penetration legitim und der "Höhepunkt" ist stets die vaginale Insemination. Diese gefühlsmässige Haltung zum Sex deckt sich auch mit der naturwissenschaftlichen Auffassung der biologischen Antropologie, für die das Wesen der Sexualität immer noch die Fortpflanzung zu sein scheint, wenngleich man mit leichtem Zähneknirschen inzwischen auch andere Aspekte von Sexualität auf emotional-psychischer Ebene akzeptiert. Jedenfalls soll dies biologisch gesehen die "natürliche" Sexualität sein, alles andere "widernatürlich" oder krankhaft. Diese Auffassung deckt sich auch weitgehend mit der Sexualethik der großen monotheistischen Religionen, die allermeist noch weitere Restriktionen vornehmen: nur in exklusiv-monogamen, lebenslangen Paarbeziehungen sei diese penetrative Sexualität legitim, alles andere sündhaft - ein Verstoß nicht nur gegen die Natur, sondern gegen ein göttliches Gebot.
Unsere bewußte Einstellung hierzu hat sich in den letzten Jahrzehnten etwas verändert. Die Homosexuellenbewegung hat auf politischem Wege durchgedrückt, daß Homosexualität nicht mehr als pervers zu gelten habe, sondern genauso natürlich sei, wie die Heterosexualität. Das internet, welches von den sexfreaks sofort für sich entdeckt und "gekapert" wurde, hat m.E. einen noch großeren Anteil an der stark zugenommenen gesellschaftlichen Akzeptanz für "abweichende" Sexualitäten. Gleichwohl bleibt die oben skizzierte Empfindung immer noch die "sexuelle Leitkultur" nicht nur in unserer Gesellschaft und daran wird sich m.E. so schnell auch nichts ändern.
(Fortsetzung folgt)
Die Psychoanalyse Freuds bezeichnet diese auf die vaginale Penetration zentrierte Sexualität als "genitalfixiert", die Genitalfixierung als einen Prozeß, der in der ödipalen Phase der Kindheit einsetzt und mit der Pubertät normalerweise seinen Abschluß findet. Diese genitalfixierte Sexualität ist keineswegs die "Natürliche", dh von Geburt an vorgegebene Sexualität des Menschen, die auch nicht erst in der Pubertät entsteht - im Gegenteil: die Sexualität des Menschen beginnt spätestens mit der Geburt und das nach landläufiger Auffassung asexuelle "unschuldige" Kind ist, wie Freud es nannte: "polymorph-pervers". Es trägt die Anlagen zu allen bekannten Formen von Sexualitäten in sich, die wir gerne als pervers bezeichnen (und noch viel lieber: diskriminieren) - und es lebt diese perversen Sexualitäten in größerem oder kleinerem Umfang auch aus. Mund und Anus sind die ersten Sexualorgane, die das Kind für sich entdeckt und nutzt - die Genitalien kommen erst zum Schluß. In dieser genitalen Phase, die sich meist vom 4.-6. Lebensjahr erstreckt, entdeckt das Kind seine Genitalien als Sexualorgane und wendet auch ein sexuelles Begehren auf den gegengeschlechtlichen Elter - es kommt zum Ödipus-Konflikt, in dem das Kind normalerweise eine bittere Zurückweisung erlebt, und den gleichgeschlechtlichen Elter als siegreichen Konkurrenten. Es nimmt ihn als Aggressor war, identifiziert sich mit ihm. Aus dieser Identifikation - im Grunde: einem Introjekt - erwächst sodann das Über-Ich, das Ich-Ideal, daß sich an einem idealisierten Bild des gleichgeschlechtlichen Elters orientiert und im Laufe der weiteren Jahre kindlicher und pubertärer Entwicklung "aufgefüllt" wird - unter anderem auch mit der Sexualität des Elters, wie das sich entwickelnde Kind sie weiterhin wahrnimmt: von der Beobachtung der "Urszene" bis hin zur bewußten Sexualaufklärung, der durch Erziehung vermittelten Sexualethik und den sozialen Normen, die weniger durch bewußte Erziehung, als durch "Sozialisiation" durch die "peer groups" der Gleichaltrigen in Kindergarten, Schule, Vereinen usw. erfolgt.
Verliebt sich der heranwachsende und schließlich erwachsene Mensch in einen gegengeschlechtlichen Anderen, dann erfolgt dies durch eine Projektion des idealisierten Bildes vom ursprünglich begehrten gegengeschlechtlichen Elter, so wie das Kind es ursprünglich seinerzeit erlebte und durch innerpsychische Verarbeitung, v.a. die Abspaltung aller negativen Eigenschaften, verändert hat. Die sich aus solcher Verliebtheit möglicherweise ergebende heterosexuelle Beziehung ist nichts anderes als eine Re-Inszenierung der Beziehung der Eltern bzw. ein Versuch, die begehrte Inzestbeziehung zum gegengeschlechtlichen Elter doch noch erleben zu wollen.
(Fortsetzung folgt)
Verliebt sich der heranwachsende und schließlich erwachsene Mensch in einen gegengeschlechtlichen Anderen, dann erfolgt dies durch eine Projektion des idealisierten Bildes vom ursprünglich begehrten gegengeschlechtlichen Elter, so wie das Kind es ursprünglich seinerzeit erlebte und durch innerpsychische Verarbeitung, v.a. die Abspaltung aller negativen Eigenschaften, verändert hat. Die sich aus solcher Verliebtheit möglicherweise ergebende heterosexuelle Beziehung ist nichts anderes als eine Re-Inszenierung der Beziehung der Eltern bzw. ein Versuch, die begehrte Inzestbeziehung zum gegengeschlechtlichen Elter doch noch erleben zu wollen.
(Fortsetzung folgt)
Und hier sind wir nun endlich an dem Punkt, an dem eine erste konkrete Beziehung zum Thema der threadstarterin hergestellt wird: dieser Charakter jeder heterosexuellen Beziehung als Re-Inszenierung der elterlichen Beziehung bzw. der nicht zustande gekommenen infantil-sexuellen Kind-Elter-Beziehung kollidiert mit der Inzestschranke, die durch die Zurückweisung, das Obsiegen des gleichgeschlechtlichen Elters aufgerichtet worden ist und die Grundlage allen Moralempfindens darstellt. Der Verliebte projiziert in sein Liebesobjekt den gegengeschlechtlichen Elter - und ausgerechnet genau mit diesem ist Sex ja strengstens verboten ! Eine unbewußte Abneigung, Scheu und Hemmung macht sich gegenüber der Sexualität mit dem Beziehungspartner breit, die stärker oder schwächer sein kann und sich in unterschiedlichen Formen äussern kann, zum Beispiel auch darin, daß ein Mann bei der vaginalen Penetration mit einem weiblichen Beziehungspartner "nichts spürt". Freud hat dieses Paradoxon, das im diametralen Widerspruch zum weitverbreiteten Vorurteil steht, eine erfüllte Sexualität sei nur in der Vertrautheit einer emotionalen Beziehung möglich, in seinem kurzen Aufsatz "Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens" sehr prägnant beschrieben, ebenso wie die häufige Folge dieses Paradoxons: nämlich das "fremdgehen", das ebenso paradox kein Anzeichen für eine Beziehungskrise, sondern für eine enorme Tiefe der emotionalen Verbundenheit mit dem Beziehungspartner darstellt. Dies entspricht übrigens auch meiner eigenen promiskuitiven Erfahrung: die promiskuitive Sexualität ist regelmässig besser, erzielt größere Entspannungswirkung als die reine "Beziehungssexualität": eben wegen des Fehlens der die sexuelle Entfaltung wegen des unbewußten Fortwirkens der Inzestschranke hemmenden emotionalen Verbundenheit.
Ob das im Fall der threadstarters und ihres Partners zutrifft, kann ich nicht wissen, nur einige theoretische Möglichkeiten umschreiben.
Wenn also das "nichts spüren" ihres Partners bei der Penetration, das Bedürfnis nach eminent starkem, schon schmerzhaften Drucks bei der Masturbation durch seine Partnerin besteht - aber nicht bei autoerotischer Masturbation, dann könnte dies ein erhebliches Indiz dafür sein, daß die Ursache in diesem Themenkreis zu suchen sein könnte. Erst recht dann, wenn die beschriebenen Probleme nicht vorliegen, wenn der betroffene Mann mit anderen Frauen promiskuitive Sexualkontakte haben sollte, könnte man schon sehr nah an Pudels Kern angekommen sein - indessen ist das natürlich eine recht heikele Frage.
(Fortsetzung folgt)
Ob das im Fall der threadstarters und ihres Partners zutrifft, kann ich nicht wissen, nur einige theoretische Möglichkeiten umschreiben.
Wenn also das "nichts spüren" ihres Partners bei der Penetration, das Bedürfnis nach eminent starkem, schon schmerzhaften Drucks bei der Masturbation durch seine Partnerin besteht - aber nicht bei autoerotischer Masturbation, dann könnte dies ein erhebliches Indiz dafür sein, daß die Ursache in diesem Themenkreis zu suchen sein könnte. Erst recht dann, wenn die beschriebenen Probleme nicht vorliegen, wenn der betroffene Mann mit anderen Frauen promiskuitive Sexualkontakte haben sollte, könnte man schon sehr nah an Pudels Kern angekommen sein - indessen ist das natürlich eine recht heikele Frage.
(Fortsetzung folgt)
Eine weitere, von diesem Umstand unabhängige Möglichkeit, die alternativ oder kumulativ hinzukommen kann ist, daß bei dem betroffenen Mann die oben beschriebene "Genitalfixierung" (Freud) nicht oder nur in unzureichendem Maße zustande gekommen ist. Der standartmäßige, oben beschrieben Prozeß der Sexualentwicklung kann auch anders verlaufen, so daß die Fixierung auf die vaginale Penetration beim Mann gerade nicht stattfindet.
Bei mir ist der Grund schlicht, daß ich im Ödipus-Konflikt mit meinem Vater Phyrrussieger geblieben war, es eine Art mißbräucher pädosexueller Inzestbeziehung zwischen mir und meiner Mutter gab, ein am väterlichen Ideal orientiertes Über-Ich niemals bei mir entstehen konnte - denn mein Vater war eben nicht der Sieger im Ödipus-Konflikt, sondern der Verlierer, ist als allmächtiger Vater entthront worden und eine der Folgen ist, daß diese Genitalfixierung durch das väterliche Über-Ich bei mir niemals greifen konnte.
Aber es gibt auch weitaus weniger dramatische Verläufe, die einer Genitalfixierung im Wege stehen können. Da ist der "schwache Vater" oder das völlige Fehlen einer Vaterfigur zu nennen. Auf der anderen Seite kann eine intensiv gelebte infantile Sexualität stehen, gegen die sich auch ein an einer starken Vaterfigur aufgerichtetes Über-Ich nicht durchzusetzen vermochte. Eine sehr starke Libido (wie sie auch bei mir vorliegt) und die in vaginaler Penetration keine hinreichende Abfuhr erfahren kann, kann sich in anderen Sexualitäten, die nichts als Rezente (Überbleibsel) der polymorph-perversen infantilen Sexualität sind, ihre Abfuhr suchen und diese als adulte Perversionen fröhliche Urständ feiern lassen. Hier zeigt sich ein gewisser Widersinn des Begriffs der Perversion: was wir als "versaut-verdorben-pervers" empfinden, ist nichts als eine Rückkehr (Regression) zur "polymorph-perversen" infantilen Sexualität. Nichts ist also natürlicher, als die "perverse" Sexualität. Unser kulturelles Empfinden, die gängigen Sexualethiken und die biologische Antropologie einerseits und die durch die Psychoanalyse zutage gebrachte Einsicht über die psychosexuelle Entwicklung des Menschen andererseits stehen auch hier in einem diametralen Widerspruch.
Eine dieser "natürlichen Perversionen" ist der Masochismus, die Verbindung von Schmerzempfindung und Lust, die auch nach der nichtanalytischen Entwicklungspsychologie in den ersten Lebensmonaten noch nicht voneinander getrennt sein sollen, und die durch allerlei Entwicklungen im Rahmen der "Psychodramen der Kindheit" (wieder-)hergestellt werden kann.
Die von der threadstarterin berichtete Notwendigkeit, bei der mutuellen Masturbation ihres Partners aussergewöhnlich fest zugreifen zu müssen, um eine entsprechende Stimulationswirkung zu erzielen, kann ein erster - wenngleich für sich genommen sehr schwacher - Hinweis auf eine möglicherweise vorhandene, vielleicht aber größtenteils latente masochistische Veranlagung des Mannes sein. Sollte diese Vermutung zutreffen, und ein die Schmerzschwelle überschreitender Druck auf seinen Penis erforderlich werden, um eine sexuelle Stimulation zu erzeugen, dann kann dieser Druck schwerlich mit einer vagina erreicht werden. Das wäre vielleicht sogar die einfachste Erklärung dafür, warum er "nichts spürt".
(Fortsetzung folgt)
Bei mir ist der Grund schlicht, daß ich im Ödipus-Konflikt mit meinem Vater Phyrrussieger geblieben war, es eine Art mißbräucher pädosexueller Inzestbeziehung zwischen mir und meiner Mutter gab, ein am väterlichen Ideal orientiertes Über-Ich niemals bei mir entstehen konnte - denn mein Vater war eben nicht der Sieger im Ödipus-Konflikt, sondern der Verlierer, ist als allmächtiger Vater entthront worden und eine der Folgen ist, daß diese Genitalfixierung durch das väterliche Über-Ich bei mir niemals greifen konnte.
Aber es gibt auch weitaus weniger dramatische Verläufe, die einer Genitalfixierung im Wege stehen können. Da ist der "schwache Vater" oder das völlige Fehlen einer Vaterfigur zu nennen. Auf der anderen Seite kann eine intensiv gelebte infantile Sexualität stehen, gegen die sich auch ein an einer starken Vaterfigur aufgerichtetes Über-Ich nicht durchzusetzen vermochte. Eine sehr starke Libido (wie sie auch bei mir vorliegt) und die in vaginaler Penetration keine hinreichende Abfuhr erfahren kann, kann sich in anderen Sexualitäten, die nichts als Rezente (Überbleibsel) der polymorph-perversen infantilen Sexualität sind, ihre Abfuhr suchen und diese als adulte Perversionen fröhliche Urständ feiern lassen. Hier zeigt sich ein gewisser Widersinn des Begriffs der Perversion: was wir als "versaut-verdorben-pervers" empfinden, ist nichts als eine Rückkehr (Regression) zur "polymorph-perversen" infantilen Sexualität. Nichts ist also natürlicher, als die "perverse" Sexualität. Unser kulturelles Empfinden, die gängigen Sexualethiken und die biologische Antropologie einerseits und die durch die Psychoanalyse zutage gebrachte Einsicht über die psychosexuelle Entwicklung des Menschen andererseits stehen auch hier in einem diametralen Widerspruch.
Eine dieser "natürlichen Perversionen" ist der Masochismus, die Verbindung von Schmerzempfindung und Lust, die auch nach der nichtanalytischen Entwicklungspsychologie in den ersten Lebensmonaten noch nicht voneinander getrennt sein sollen, und die durch allerlei Entwicklungen im Rahmen der "Psychodramen der Kindheit" (wieder-)hergestellt werden kann.
Die von der threadstarterin berichtete Notwendigkeit, bei der mutuellen Masturbation ihres Partners aussergewöhnlich fest zugreifen zu müssen, um eine entsprechende Stimulationswirkung zu erzielen, kann ein erster - wenngleich für sich genommen sehr schwacher - Hinweis auf eine möglicherweise vorhandene, vielleicht aber größtenteils latente masochistische Veranlagung des Mannes sein. Sollte diese Vermutung zutreffen, und ein die Schmerzschwelle überschreitender Druck auf seinen Penis erforderlich werden, um eine sexuelle Stimulation zu erzeugen, dann kann dieser Druck schwerlich mit einer vagina erreicht werden. Das wäre vielleicht sogar die einfachste Erklärung dafür, warum er "nichts spürt".
(Fortsetzung folgt)
Was ich hier holzschnittartig aufzuzeigen versuchte, sind Möglichkeiten der Psychoanalyse Freuds, das "nichts spüren" des Mannes bei der vaginalen Penetration zu erklären. Es sind beileibe nicht die einzigen Möglichkeiten, erst recht somatische Ursachen aus der Zuständigkeit der Urologie werden hier völlig ausser Ansatz gelassen. Es handelt sich lediglich um diejenigen Möglichkeiten, die mir aus meiner eigenen Lebens- und Krankengeschichte, meiner eigenen Befassung mit der Psychoanalyse bekannt geworden sind.
Treffen diese - ich wiederhole: theoretischen - Möglichkeiten der Verursachung zu, dann sehe ich aus meiner inzwischen stark freudianisch geprägten Sicht einerseits und meiner eigenen promiskutiv-perversen Lebenserfahrung andererseits nur zwei grundsätzliche Wege, trotz möglicherweise (!) nicht miteinander konkruenten Sexualitäten der threadstarterin und ihres Partners die sexuelle Beziehung zu erhalten:
Die wahrscheinlich zumindest offiziell monogame Beziehung wird "geöffnet", so daß jeder der Partner seine unerfüllten sexuellen Bedürfnisse "anderweitig" befriedigen kann: durch "einvernehmliches fremdgehen" oder dem "swingen", was als "lifestyle" ja heute eine hohe Akzeptanz erreicht hat.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, daß beide Partner sich bemühen, ihre Sexualitäten aufeinander zu zu entwickeln. Es verhält sich nicht so, daß sexuelle Prägungen - die konkrete Sexualität eines Menschen - völlig unveränderlich wäre. Jeder Trieb kann in gewissem Umfang "verschoben" werden - und dies auch durch ganz bewußtes Handeln und Trainieren. Das setzt voraus, daß man sich über die jeweiligen konkreten Triebe bewußt wird und auf dieser Basis nach Möglichkeiten sucht, einen "tragfähigen Kompromiss" nicht nur zu "erdenken", sondern praktisch zu "erarbeiten" und zu "leben". Konkreter kann ich nicht werden, da ich die konkreten Sexualitäten der beiden Betroffenen bis auf die genannten Einzelheiten nicht kenne.
Das primäre Ziel, der Sinn, die Funktion der Sexualität in psychoanalytischer Hinsicht ist weder die Fortpflanzung, noch die Erfüllung der kulturellen Norm von der vaginale Penetration (Stichwort: "Heteronormativität") - sondern die Abfuhr von freier Libido, die Auflösung innerpsychischer Anspannungen, die "Entspannung" ganz im landläufigen Sinne des Wortes. Diese Entspannung ist kein Luxus und Freizeitvergnügen, sondern eine psychohygienische Notwendigkeit, da sich nicht abgeführte Libido nur allzuleicht in "pathogene Kollateralkanäle" ergießen und zu psychischen Störungen führen kann, wie Freud in den "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" ausgeführt hat, aus denen ich auch im übrigen meine Kurzdarstellungen entnommen habe.
Wie die konkrete Sexualität beschaffen ist - das ist aus psychoanalytischer Sicht völlig gleichgültig bis zur Grenze der Disexualität, also eine Sexualität die den Praktizierenden selbst, seinem Sexualpartner oder anderen Schaden zufügt. Man kann sich wahrscheinlich leicht einigen, die Fälle sexueller Gewalt (Vergewaltigung, Kindesmißbrauch, Nötigung, Zufügen schwerer Verletzungen oder gar sexuell motivierte Tötung usw.) als Disexualitäten zu verstehen - auf der Ebene darunter jedoch kann man trefflich streiten, weswegen ich eine konkrete Grenzziehung hier erst garnicht versuchen will.
Es muß auch vielleicht garnicht so furchtbar kompliziert sein, wenn man sich von der kulturellen Erwartungshaltung lösen kann, daß die sexuelle Erfüllung für beide in der vaginalen Penetration zu finden sein müsse. Wenn man es zB akzeptieren kann, daß dies nur für die Frau so sein mag, der Mann daran jedoch weniger Lust empfindet, dann kann es schon ein - theoretisch - gangbarer Weg sein, daß der Mann der threadstarterin von vorneherein auf ein größeres Lustempfinden bei der Penetration verzichtet, sie gleichwohl zur alleinigen Freude seiner Partnerin vollzieht - und im Gegenzug von seiner Partnerin auf eine möglicherweise nur für ihn alleine lustvolle Art und Weise befriedigt wird, zB durch Masturbation, Oralsex usw. Das bedeutet zwar möglicherweise zumindest anfangs ein Minus gegenüber der ursprünglich beiderseits bewußt angestrebten kulturell üblichen Form der beidseitigen Befriedigung durch vaginale Penetration - aber ist andererseits auch eine Chance, die gemeinsame Sexualität entspannter und vielfältiger zu gestalten, so daß man am Ende zusammen weitaus mehr Freude, Befriedigung und Entspannung an einer reichhaltiger gewordenen gemeinsamen Sexualität erleben kann, als mit der Beibehaltung der Konzentration auf die vaginale Penetration als gemeinsames zentrales Lusterleben.
(Ende)
Treffen diese - ich wiederhole: theoretischen - Möglichkeiten der Verursachung zu, dann sehe ich aus meiner inzwischen stark freudianisch geprägten Sicht einerseits und meiner eigenen promiskutiv-perversen Lebenserfahrung andererseits nur zwei grundsätzliche Wege, trotz möglicherweise (!) nicht miteinander konkruenten Sexualitäten der threadstarterin und ihres Partners die sexuelle Beziehung zu erhalten:
Die wahrscheinlich zumindest offiziell monogame Beziehung wird "geöffnet", so daß jeder der Partner seine unerfüllten sexuellen Bedürfnisse "anderweitig" befriedigen kann: durch "einvernehmliches fremdgehen" oder dem "swingen", was als "lifestyle" ja heute eine hohe Akzeptanz erreicht hat.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, daß beide Partner sich bemühen, ihre Sexualitäten aufeinander zu zu entwickeln. Es verhält sich nicht so, daß sexuelle Prägungen - die konkrete Sexualität eines Menschen - völlig unveränderlich wäre. Jeder Trieb kann in gewissem Umfang "verschoben" werden - und dies auch durch ganz bewußtes Handeln und Trainieren. Das setzt voraus, daß man sich über die jeweiligen konkreten Triebe bewußt wird und auf dieser Basis nach Möglichkeiten sucht, einen "tragfähigen Kompromiss" nicht nur zu "erdenken", sondern praktisch zu "erarbeiten" und zu "leben". Konkreter kann ich nicht werden, da ich die konkreten Sexualitäten der beiden Betroffenen bis auf die genannten Einzelheiten nicht kenne.
Das primäre Ziel, der Sinn, die Funktion der Sexualität in psychoanalytischer Hinsicht ist weder die Fortpflanzung, noch die Erfüllung der kulturellen Norm von der vaginale Penetration (Stichwort: "Heteronormativität") - sondern die Abfuhr von freier Libido, die Auflösung innerpsychischer Anspannungen, die "Entspannung" ganz im landläufigen Sinne des Wortes. Diese Entspannung ist kein Luxus und Freizeitvergnügen, sondern eine psychohygienische Notwendigkeit, da sich nicht abgeführte Libido nur allzuleicht in "pathogene Kollateralkanäle" ergießen und zu psychischen Störungen führen kann, wie Freud in den "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" ausgeführt hat, aus denen ich auch im übrigen meine Kurzdarstellungen entnommen habe.
Wie die konkrete Sexualität beschaffen ist - das ist aus psychoanalytischer Sicht völlig gleichgültig bis zur Grenze der Disexualität, also eine Sexualität die den Praktizierenden selbst, seinem Sexualpartner oder anderen Schaden zufügt. Man kann sich wahrscheinlich leicht einigen, die Fälle sexueller Gewalt (Vergewaltigung, Kindesmißbrauch, Nötigung, Zufügen schwerer Verletzungen oder gar sexuell motivierte Tötung usw.) als Disexualitäten zu verstehen - auf der Ebene darunter jedoch kann man trefflich streiten, weswegen ich eine konkrete Grenzziehung hier erst garnicht versuchen will.
Es muß auch vielleicht garnicht so furchtbar kompliziert sein, wenn man sich von der kulturellen Erwartungshaltung lösen kann, daß die sexuelle Erfüllung für beide in der vaginalen Penetration zu finden sein müsse. Wenn man es zB akzeptieren kann, daß dies nur für die Frau so sein mag, der Mann daran jedoch weniger Lust empfindet, dann kann es schon ein - theoretisch - gangbarer Weg sein, daß der Mann der threadstarterin von vorneherein auf ein größeres Lustempfinden bei der Penetration verzichtet, sie gleichwohl zur alleinigen Freude seiner Partnerin vollzieht - und im Gegenzug von seiner Partnerin auf eine möglicherweise nur für ihn alleine lustvolle Art und Weise befriedigt wird, zB durch Masturbation, Oralsex usw. Das bedeutet zwar möglicherweise zumindest anfangs ein Minus gegenüber der ursprünglich beiderseits bewußt angestrebten kulturell üblichen Form der beidseitigen Befriedigung durch vaginale Penetration - aber ist andererseits auch eine Chance, die gemeinsame Sexualität entspannter und vielfältiger zu gestalten, so daß man am Ende zusammen weitaus mehr Freude, Befriedigung und Entspannung an einer reichhaltiger gewordenen gemeinsamen Sexualität erleben kann, als mit der Beibehaltung der Konzentration auf die vaginale Penetration als gemeinsames zentrales Lusterleben.
(Ende)
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