Hallo ihr Lieben,
ich trage seit einiger Zeit ein Thema mit mir rum das mich sehr gefangen hält ... Warum habe ich so Probleme mit Sex???
Seit fast 6 Monaten bin ich mit meinem Partner zusammen (wir waren vor 17 Jahren schon mal zusammen, es endete unschön und in dieser Zeit bin ich auch voll in die Depressionen gerutscht).
Er liebt mich, begehrt mich, hilft mir sehr viel usw. alles super.......doch kaum kommt das Thema Sex auf den Tisch mach ich zu.
Für ihn ist Sex was tolles, für ihn ist es Entspannung und die gönnt er sich auch öfter mal am Tag.
Tja und da ists für mich schon wieder.......ich kanns nicht nachvollziehen. Selbstbefriedigung ist mir nicht fremd, ich weiß auch was ich gerne mag. Aber bei ihm ist das schon fast ein Zwang (finde ich einfach).
Und ich spreche jetzt nicht von ein paar mal in der Woche, nein ... ein paar mal am Tag.
Ich hatte zuvor eine Beziehung wo ich als Frau nicht mehr wahr genommen wurde, wo ich um Sex betteln musste und ihn dann auch nicht wirklich bekam.
Sex ist mir auch wichtig, aber jetzt nicht das wichtigste der Welt. Mir ist kuscheln wieder sehr wichtig geworden (ertrug ich bei meinem Ex nicht mehr) und einfach das zusammen sein genießen.
Mein Partner empfindet aber meine Lust als zu wenig und als zurückweisung seinerseits .... aber dabei meine ich es nicht so. Ich hatte jetzt viel Stress wegen meiner Wohnung, auch meine Tochter hat große Probleme bereitet und jetzt .... ja jetzt will ich auch mal an mich denken.
An meine Therapie die ich jetzt anfangen möchte in der Tagesklinik .... ich weiß ohne die gehts bei mir nicht mehr lange gut (psychisch krabbel ich gerade am Zahnfleisch).
Spreche ich mit ihm ... dann versteht er nicht das Sex im Moment nicht das wichtigste für mich ist.
Ich probiere dann zu erklären was zur Zeit los ist bei mir ...in mir, aber das bekomme ich nicht hin.
Auch versteht er es glaube ich nicht ... weil er es immer als zurückweisung von ihm ansieht.
Erschwerend kommt auch noch hinzu das wir im Moment eine Fernbeziehung führen und sich das dieses Jahr auch sicher nicht ändern wird.
Erklärungen mit der Begründung das es früher halt so oder so war ... oder mich das oder jenes beschäftigt und mir keine innere Ruhe lässt, zählen für ihn nicht.
Dabei will ich doch einfach nur wieder zu mir finden, mit meinem Partner an meiner Seite der mir eben keinen Druck macht ....denn Druck hab ich so schon genügend, auch von meiner Seite her unbewusst.
Ich passe sogar schon auf was ich ihm wie schreibe, weil ich echt angst habe das er es wieder falsch verstehen könnte. Und ich habe eine neue unschöne Marotte entwickelt ... ich presse die Kiefer unbewusst extrem fest zusammen, meistens sinds Momente wo ich weiß das er jetzt sicher wieder was falsch versteht....dann kommt das Kieferpressen.
Gibt es überhaupt eine Chance ihm zu vermitteln das es eben im Moment so ist und ich mich auch mal auf mich konzentrieren muss (ich weiß jetzt schon was er auf so einen Satz sagen müsste und schon wieder presse ich die Kiefer aufeinander....) ohne das er meint es liegt an ihm?
Stress wegen Sex...
Liegt es denn nicht tatsächlich an ihm ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ich weiß es nicht, deshalb habe ich mich entschlossen es hier mal zu posten.
Egal wie ich es drehe und wende, ich komme auf keinen grünen Zweig.
Ich würde ihm so gerne sagen wie es in mir ausschaut usw. aber wie wenn er es nicht hören will bzw. wüsste ich nicht wie ich es anstellen sollte.
Ja ich weiß das ich gerade wieder in einer depressiven Phase bin, obwohl eigentlich sonst soweit alles passt in meinem Leben. Aber wie soll ich das jemanden erklären wenn ich selber nicht weiß was genau bei mir nicht passt :/
Egal wie ich es drehe und wende, ich komme auf keinen grünen Zweig.
Ich würde ihm so gerne sagen wie es in mir ausschaut usw. aber wie wenn er es nicht hören will bzw. wüsste ich nicht wie ich es anstellen sollte.
Ja ich weiß das ich gerade wieder in einer depressiven Phase bin, obwohl eigentlich sonst soweit alles passt in meinem Leben. Aber wie soll ich das jemanden erklären wenn ich selber nicht weiß was genau bei mir nicht passt :/
Hallo BlackThorn!
In Anbetracht der Kürze der Beziehung dazu als Fernbeziehung finde ich es jetzt nicht anormal viel Sex zu wollen.
Was hat euch denn damals getrennt und was euch heute wieder zusammengeführt? Bist du denn in ihn verliebt?
Kannst du das generell nicht nachvollziehen oder liegt es einfach an deiner Depression?
Manchmal ist es wohl gut alte Geschichten nicht wieder aufzuwärmen.
Viele Grüsse!
candle
In Anbetracht der Kürze der Beziehung dazu als Fernbeziehung finde ich es jetzt nicht anormal viel Sex zu wollen.
Was hat euch denn damals getrennt und was euch heute wieder zusammengeführt? Bist du denn in ihn verliebt?
Kannst du das generell nicht nachvollziehen oder liegt es einfach an deiner Depression?
Manchmal ist es wohl gut alte Geschichten nicht wieder aufzuwärmen.
Viele Grüsse!
candle
Now I know how the bunny runs!
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Huhu Candle,
damals hat uns eigentlich ein Missverständniss und verletzter Stolz auseinander gebracht. Er wollte etwas, zu dem ich damals nicht bereit war (umziehen in ein fremdes Land) und aus stolz hab ich mich dann nicht mehr bei ihm gemeldet. Und dann ... ja dann erfuhr ich so von einer Freundin (er hat ihr eine Geburtsanzeige geschickt für mich) das er Vater geworden war. Hat nochmal weh getan, weil er eigentlich mit mir Kinder wollte (meine Tochter war da gerade mal 2 und ich wollte da noch kein weiteres). Was erst jetzt raus gekommen ist war, das diese Geburtsanzeige garnicht er geschickt hat sondern seine damalige Freundin, einfach um mir zu zeigen das sie jetzt alles hat. Naja
Ich kann es generell nicht nachvollziehen wie ein Mensch so viel Sex haben kann, das liegt jetzt nicht an meiner Depression.
Aufwärmen, hmmm normal sage ich dazu auch ne lass besser mal die Finger davon. Aber wo die Liebe hinfällt, wir hatten uns Anfang des Jahres gesehen und es ist eben wieder wie ein Blitz eingeschlagen.
Er wollte mich schon länger wieder zurück gewinnen, habe aber immer abgeblockt weil ich damals dachte er will mich eh nur für das eine und weil ich eben in einer Beziehung war.
damals hat uns eigentlich ein Missverständniss und verletzter Stolz auseinander gebracht. Er wollte etwas, zu dem ich damals nicht bereit war (umziehen in ein fremdes Land) und aus stolz hab ich mich dann nicht mehr bei ihm gemeldet. Und dann ... ja dann erfuhr ich so von einer Freundin (er hat ihr eine Geburtsanzeige geschickt für mich) das er Vater geworden war. Hat nochmal weh getan, weil er eigentlich mit mir Kinder wollte (meine Tochter war da gerade mal 2 und ich wollte da noch kein weiteres). Was erst jetzt raus gekommen ist war, das diese Geburtsanzeige garnicht er geschickt hat sondern seine damalige Freundin, einfach um mir zu zeigen das sie jetzt alles hat. Naja
Ich kann es generell nicht nachvollziehen wie ein Mensch so viel Sex haben kann, das liegt jetzt nicht an meiner Depression.
Aufwärmen, hmmm normal sage ich dazu auch ne lass besser mal die Finger davon. Aber wo die Liebe hinfällt, wir hatten uns Anfang des Jahres gesehen und es ist eben wieder wie ein Blitz eingeschlagen.
Er wollte mich schon länger wieder zurück gewinnen, habe aber immer abgeblockt weil ich damals dachte er will mich eh nur für das eine und weil ich eben in einer Beziehung war.
Hallo.
Grundsätzlich kann ich deinen Partner verstehen. Wenn ein Mann eine Frau begehrt und sie aufgrund einer Fernbeziehung selten sieht, ist das Verlangen nach Sex bei vielen sehr hoch. Es ist eine besondere Form der Kommunikation, welche nicht selten signalisiert 'du bist okay'. Bleibt dieses Signal aus, fühlen sich viele Männer zurückgesetzt und nehmen es entsprechend persönlich. Kann man kindisch finden, ist aber meiner Erfahrung nach oft so.
Was natürlich nicht geht: dass er dich in deiner spezifischen emotionalen Situation gar nicht wahr- und annimmt.
Mein Vorschlag: schreibe einen langen Brief, schreibe dabei nur von dir in den guten alten Ich-Botschaften.
Sollte dies nichts zur Klärung beitragen, dann wird sich vermutlich die Frage nach der Zukunft eurer Beziehung stellen.
Alles Gute wünschend, Platon
Grundsätzlich kann ich deinen Partner verstehen. Wenn ein Mann eine Frau begehrt und sie aufgrund einer Fernbeziehung selten sieht, ist das Verlangen nach Sex bei vielen sehr hoch. Es ist eine besondere Form der Kommunikation, welche nicht selten signalisiert 'du bist okay'. Bleibt dieses Signal aus, fühlen sich viele Männer zurückgesetzt und nehmen es entsprechend persönlich. Kann man kindisch finden, ist aber meiner Erfahrung nach oft so.
Was natürlich nicht geht: dass er dich in deiner spezifischen emotionalen Situation gar nicht wahr- und annimmt.
Mein Vorschlag: schreibe einen langen Brief, schreibe dabei nur von dir in den guten alten Ich-Botschaften.
Sollte dies nichts zur Klärung beitragen, dann wird sich vermutlich die Frage nach der Zukunft eurer Beziehung stellen.
Alles Gute wünschend, Platon
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Hey Platon,
danke für deine Antwort. Kindisch finde ich so ein verhalten garnicht mal ... das mit dem wahrnehmen und annehmen, ja ich fühl mich irgendwie gerade im stich gelassen.
Wie meinst du das genau mit dem Brief, alles schreiben was ich mir wünsche ... wie es mir geht.... wie ich mich fühle?
danke für deine Antwort. Kindisch finde ich so ein verhalten garnicht mal ... das mit dem wahrnehmen und annehmen, ja ich fühl mich irgendwie gerade im stich gelassen.
Wie meinst du das genau mit dem Brief, alles schreiben was ich mir wünsche ... wie es mir geht.... wie ich mich fühle?
Hallo BlackThorn,
sehr viel kann ich wohl kaum zur Lösung Deiner Beziehungsprobleme beitragen, und vielleicht wäre es besser, den Mund zu halten, aber ich will doch ein Paar Worte aus der Perspektive eines Mannes verlieren, der ebenfalls eine sehr starke, deutlich überdurchschnittliche Libido hat. Ich habe mich sehr viel mit ihr beschäftigen müssen - nicht nur durch konkrete sexuelle Aktivitäten, sondern auch auf der intellektuellen Ebene, wobei ich in der klassischen Psychoanalyse nach Sigmund Freud und seinen ersten Schülern die Antworten auf viele meiner (!) Fragen gefunden habe. Sie beantwortete mir u.a. die Fragen danach, warum meine Sexualität so ausgeprägt ist, wie sie nun mal ist - ich bin bisexuell promiskuitiv und einigermaßen "deviat", meine Sexualität ist geprägt von dem, was man meist "Perversionen" oder "Paraphilien" nennt.
Die Frage jedoch, warum meine Libido so ausserordentlich stark ausgeprägt ist, konnte mir auch Freud nicht beantworten (mein Psychotherpeut übrigens auch nicht, obschon Sexualwissenschaftler). Ich vermute heute (wohl nicht als einziger) eine Mischung aus genetischen Ursachen und der Förderung des "Wachstums" der Libido durch die konkreten Umstände meiner Kindheit und meines Lebens.
Die Störke der Libido können wir indessen nicht beeinflußen - wir können sie allenfalls unterdrücken und ihre Ausprägungen in gewissem Umfang modifizieren. Das habe ich selbst auch getan, meine Sexualität in eine Richtung pflegen oder kultivieren können, so daß ich sie heute sozialverträglich ausleben kann, meinen Frieden mit ihr machen konnte.
Libido muß sich auch nicht immer in direkter ausgelebter Sexualität niederschlagen - sie kann auch "sublimiert" werden, dh in allerlei Tätigkeiten und Beschäftigungen gelenkt werden, die zunächst einmal nichts mit Sex zu tun zu haben scheinen. Doch alles, was man "leidenschaftlich" tun kann, ist eine solche Sublimationsmöglichkeit: Beruf, Sport, Hobbys - auch intellektuelle Interessen, Politik, Kultur, Kunst ... In dem Maße, in dem wir uns in diesen Lebensbereichen "engagieren" und "einbringen", kann es zu einer Sublimation der Libido kommen, der ursprüngliche Sexualtrieb nimmt ab. Aber das ist kein Automatismus. Es kann auch sein, daß die Reduktion des originären Sexualtriebs so gering ist, daß sie garnicht registriert wird. Auch wenn die Anzahl der Orgasmen nicht unbedingt ein zuverlässiger Maßstab ist: wenn ein Mann anstatt 10-15 Orgasmen am Tag nur noch 5-10 Orgasmen am Tag "braucht", ist das für die meisten Menschen immer noch weit jenseits von Gut und Böse.
Bei einer stark entwickelten Libido ist die Grenze dessen, was ein insofern "normaler" Partner "aufnehmen" kann, bald überschritten, und der normale Ausweg für diesen erheblichen Libidoüberschuß ist: polygames oder promiskuitives Verhalten - "fremdgehen". Dieses Verhalten hat jedoch regelmässig keine Abwendung vom Beziehungspartner zu Folge - im Gegenteil, es stabilisiert die partnerschaftliche Beziehung. Nicht umsonst fällt der "betrogene" Partner oft regelrecht aus allen Wolken, wenn er plötzlich erfährt, daß sein Partner jahrelang mitunter zahlreiche Sexkontakte neben der partnerschaftlichen Beziehung gesucht und unterhalten hatte.
Es scheint auch - so schreibt Freud - sehr schwierig zu sein, sexuelle und emotionale Zuneigung wirklich zur vollständigen Deckung zu bringen. Bei den meisten Menschen fällt sie mehr oder weniger stark auseinander: die volle sexuelle Befriedigung ist nicht mit einem Beziehungspartner zu erreichen, der ideale Sexpartner aber auch genau deswegen kein akzeptabler Beziehungspartner.
Viele Beziehungspartner tolerieren daher dieses "fremdgehen" ihres Partners mit dem großen Überschuß an Libido - und diese Toleranz erfolgt in den meisten Fällen stillschweigend. Explizite Absprachen sind wohl eher selten, meiner Lebenserfahrung nach. Diese stillschweigende Toleranz ist nicht unbedingt die schlechteste Lösung - auch wenn sie weit verbreiteten sexualethischen Maßstäben nicht entspricht. Auch das inzwischen recht allgemein akzeptierte "swingen", also das Öffnen nur der sexuellen Seite der Beziehung auch für andere Kontakte heute kann ein Weg sein.
Ob so ein Verhalten für Dich und Deine Beziehung eine Lösung sein kann, das wage ich nicht zu beurteilen. Man kann diese Dinge vielleicht allgemein beschreiben - aber eine Lösung der daraus erwachsenden Problemlagen kann immer nur individuell sein.
Gruß
Möbius
sehr viel kann ich wohl kaum zur Lösung Deiner Beziehungsprobleme beitragen, und vielleicht wäre es besser, den Mund zu halten, aber ich will doch ein Paar Worte aus der Perspektive eines Mannes verlieren, der ebenfalls eine sehr starke, deutlich überdurchschnittliche Libido hat. Ich habe mich sehr viel mit ihr beschäftigen müssen - nicht nur durch konkrete sexuelle Aktivitäten, sondern auch auf der intellektuellen Ebene, wobei ich in der klassischen Psychoanalyse nach Sigmund Freud und seinen ersten Schülern die Antworten auf viele meiner (!) Fragen gefunden habe. Sie beantwortete mir u.a. die Fragen danach, warum meine Sexualität so ausgeprägt ist, wie sie nun mal ist - ich bin bisexuell promiskuitiv und einigermaßen "deviat", meine Sexualität ist geprägt von dem, was man meist "Perversionen" oder "Paraphilien" nennt.
Die Frage jedoch, warum meine Libido so ausserordentlich stark ausgeprägt ist, konnte mir auch Freud nicht beantworten (mein Psychotherpeut übrigens auch nicht, obschon Sexualwissenschaftler). Ich vermute heute (wohl nicht als einziger) eine Mischung aus genetischen Ursachen und der Förderung des "Wachstums" der Libido durch die konkreten Umstände meiner Kindheit und meines Lebens.
Die Störke der Libido können wir indessen nicht beeinflußen - wir können sie allenfalls unterdrücken und ihre Ausprägungen in gewissem Umfang modifizieren. Das habe ich selbst auch getan, meine Sexualität in eine Richtung pflegen oder kultivieren können, so daß ich sie heute sozialverträglich ausleben kann, meinen Frieden mit ihr machen konnte.
Libido muß sich auch nicht immer in direkter ausgelebter Sexualität niederschlagen - sie kann auch "sublimiert" werden, dh in allerlei Tätigkeiten und Beschäftigungen gelenkt werden, die zunächst einmal nichts mit Sex zu tun zu haben scheinen. Doch alles, was man "leidenschaftlich" tun kann, ist eine solche Sublimationsmöglichkeit: Beruf, Sport, Hobbys - auch intellektuelle Interessen, Politik, Kultur, Kunst ... In dem Maße, in dem wir uns in diesen Lebensbereichen "engagieren" und "einbringen", kann es zu einer Sublimation der Libido kommen, der ursprüngliche Sexualtrieb nimmt ab. Aber das ist kein Automatismus. Es kann auch sein, daß die Reduktion des originären Sexualtriebs so gering ist, daß sie garnicht registriert wird. Auch wenn die Anzahl der Orgasmen nicht unbedingt ein zuverlässiger Maßstab ist: wenn ein Mann anstatt 10-15 Orgasmen am Tag nur noch 5-10 Orgasmen am Tag "braucht", ist das für die meisten Menschen immer noch weit jenseits von Gut und Böse.
Bei einer stark entwickelten Libido ist die Grenze dessen, was ein insofern "normaler" Partner "aufnehmen" kann, bald überschritten, und der normale Ausweg für diesen erheblichen Libidoüberschuß ist: polygames oder promiskuitives Verhalten - "fremdgehen". Dieses Verhalten hat jedoch regelmässig keine Abwendung vom Beziehungspartner zu Folge - im Gegenteil, es stabilisiert die partnerschaftliche Beziehung. Nicht umsonst fällt der "betrogene" Partner oft regelrecht aus allen Wolken, wenn er plötzlich erfährt, daß sein Partner jahrelang mitunter zahlreiche Sexkontakte neben der partnerschaftlichen Beziehung gesucht und unterhalten hatte.
Es scheint auch - so schreibt Freud - sehr schwierig zu sein, sexuelle und emotionale Zuneigung wirklich zur vollständigen Deckung zu bringen. Bei den meisten Menschen fällt sie mehr oder weniger stark auseinander: die volle sexuelle Befriedigung ist nicht mit einem Beziehungspartner zu erreichen, der ideale Sexpartner aber auch genau deswegen kein akzeptabler Beziehungspartner.
Viele Beziehungspartner tolerieren daher dieses "fremdgehen" ihres Partners mit dem großen Überschuß an Libido - und diese Toleranz erfolgt in den meisten Fällen stillschweigend. Explizite Absprachen sind wohl eher selten, meiner Lebenserfahrung nach. Diese stillschweigende Toleranz ist nicht unbedingt die schlechteste Lösung - auch wenn sie weit verbreiteten sexualethischen Maßstäben nicht entspricht. Auch das inzwischen recht allgemein akzeptierte "swingen", also das Öffnen nur der sexuellen Seite der Beziehung auch für andere Kontakte heute kann ein Weg sein.
Ob so ein Verhalten für Dich und Deine Beziehung eine Lösung sein kann, das wage ich nicht zu beurteilen. Man kann diese Dinge vielleicht allgemein beschreiben - aber eine Lösung der daraus erwachsenden Problemlagen kann immer nur individuell sein.
Gruß
Möbius
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 33
- Beiträge: 5
Huhu Möbius,
danke für dein Post ... finde es super eben auch die männliche Seite ein wenig näher gebracht zu bekommen. Denn ich WILL ihn ja verstehen, das geben was er braucht (und ja er braucht das, er ist diesbezüglich sehr offen) und eben die sein die er möchte.
Wozu ich aber eben nicht (mehr) bereit bin, mich total zu verbiegen um ihn zu gefallen.
Falls ich darf Möbius würde ich dir gern per pm schreiben, da du was angesprochen hast das ich a.) schon öfter mal vorgeschlagen hatte und b.) ich es einfach interessant fände mich mit einem Mann auszutauschen der eben nicht mein Partner ist. Vielleicht bekomme ich so Einblicke die ich sonst nicht erhalte.
danke für dein Post ... finde es super eben auch die männliche Seite ein wenig näher gebracht zu bekommen. Denn ich WILL ihn ja verstehen, das geben was er braucht (und ja er braucht das, er ist diesbezüglich sehr offen) und eben die sein die er möchte.
Wozu ich aber eben nicht (mehr) bereit bin, mich total zu verbiegen um ihn zu gefallen.
Falls ich darf Möbius würde ich dir gern per pm schreiben, da du was angesprochen hast das ich a.) schon öfter mal vorgeschlagen hatte und b.) ich es einfach interessant fände mich mit einem Mann auszutauschen der eben nicht mein Partner ist. Vielleicht bekomme ich so Einblicke die ich sonst nicht erhalte.
Mir PM zu schicken, bedarf keiner besonderen Erlaubnis ... aber erwarte nicht zu viel von mir !
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