Sonst könnte er ja genauso Briefmarken sammeln
Hey, das wäre doch mal eine Idee für Sondermarken.
Nexina, ich glaube das größte Problem ist deine eigene Unsicherheit und dein Nicht-sehen-Wollen, was offensichtlich ist. Dass er das halt offenbar mag oder braucht (was vermutlich keinen Unterschied macht). Mich würde vielleicht fast noch am meisten stören, als Partner für so blöd gehalten zu werden: dass er die Bilder nicht so verstaut, dass Andere sie eben nicht finden können, wenn sie den PC "normal" nutzen. Und dass er dir einredet, Pornobilder seien dasselbe wie Briefmarken mit der Queen. Und du hast jetzt den Salat und musst daraus irgendwelche Konsequenzen ziehen.
Ich finde die Idee schön, dass in einer Beziehung jeder Geheimnisse haben darf, die auch die Sexualität betreffen, aber ich kann sagen: So tolerant bin ich nur auf dem Papier... Ich verstehe also schon, dass du verletzt bist. Letztlich ist das deine eigene Entscheidung: Kannst du damit leben oder nicht? Ich glaube, die meisten Menschen sind sich darin einig, dass Selbstbefriedigung in einer Partnerschaft O.K. ist - wenn die Partnerschaft selbst ansonsten auch O.K. ist. Wenn mein Partner mir sagt, er habe kein Interesse an Sex, um dann ein Porno-Parallel-Universum zu schaffen, müsste ich auch erst mal überegen, wie ich damit umgehe und ob ich das so ertragen kann. Vor allem, wenn hinzukommt, dass man mich dabei für dumm verkaufen will. Er könnte ja auch sagen: "Nexina, ich habe halt mehr Interesse an Selbstbefriedigung als an Sex mit dir. Ich hab dich aber trotzdem lieb und bin gerne mir dir zusammen. Es tut mir leid, dass ich dich damit verletze, aber ich möchte das nicht aufgeben". Dann hätte er immer noch sein Intimleben; das funktioniert auch mit Aufrichtigkeit. Wozu die Heimlichtuerei und Lügerei, wenn man sich doch gut damit fühlt und dazu stehen möchte und für diesen Freiraum kämpfen möchte? Wer nicht mal DAS mit seinem Partner teilt, dass er mit ihm über die offensichtlich unterschiedlichen sexuellen Bedürfnisse sprechen mag, der sollte sich fragen, warum er überhaupt einen Partner hat.