In der Therapie erzählen oder nicht?
Ja, kann sein. Doch irgendwie drängt es mich schon das anzusprechen.
Leuchtturm:
Oh nein, diese Sicht kann mich das gar nicht gelassener sehen lassen.
Ich sehne mich so sehr danach wahrgenommen zu werden, dass mich der Gedanke "nur einer von vielen" zu sein regelrecht ins Loch wirft.
Natürlich weiß ich, dass es so ist, aber damit komme ich überhaupt nicht klar.
Leuchtturm:
Oh nein, diese Sicht kann mich das gar nicht gelassener sehen lassen.
Ich sehne mich so sehr danach wahrgenommen zu werden, dass mich der Gedanke "nur einer von vielen" zu sein regelrecht ins Loch wirft.
Natürlich weiß ich, dass es so ist, aber damit komme ich überhaupt nicht klar.
TherapeutInnen, die sich emotional auf ihre Klientinnen einlassen, betrachten diese doch nicht als "eine unter vielen"! Das halte ich für unsinnig (und ich weiß von meiner, dass sie sich über die einzelnen sehr wohl Gedanken macht). Ich halte es aber auch für unsinnig, dass irgendwelche Details da die Empathie und Zugewandtheit der Therapeutin erschüttern könnten (dafür hat sie wohl wirklich schon zu viel mitbekommen). Therapeuten können wohl schon unterscheiden zwischen "Mensch" und "Problem"...
Miesel, dein eigentliches Problem scheint mir zu sein, dass du die (übergroße) Angst hast, du könntest die dir kostbare Zuwendung durch irgendetwas aufs Spiel setzen. Das ist (auch) eine Frage des Vertrauens - manchmal muss man dieses Vertrauen erst lernen (hat auch viel mit Selbstvertrauen zu tun).
Mein Tipp: probier es doch einfach mal aus, was passiert, wenn du es erzählst. Ich könnte wetten, du wirst keine schlechte Erfahrung machen (und genau diese Erfahrung wird dich dann weiterbringen!)
Miesel, dein eigentliches Problem scheint mir zu sein, dass du die (übergroße) Angst hast, du könntest die dir kostbare Zuwendung durch irgendetwas aufs Spiel setzen. Das ist (auch) eine Frage des Vertrauens - manchmal muss man dieses Vertrauen erst lernen (hat auch viel mit Selbstvertrauen zu tun).
Mein Tipp: probier es doch einfach mal aus, was passiert, wenn du es erzählst. Ich könnte wetten, du wirst keine schlechte Erfahrung machen (und genau diese Erfahrung wird dich dann weiterbringen!)
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- Helferlein
- , 35
- Beiträge: 30
ich denke es is alles andere als peinlich.. sollten menschen mit spielsucht ansonsten nicht das gleiche denken?
mach es unbedingt wenn es dich bedrückt.. selbst wenn es nicht helfen sollte.. tut es nicht schaden..
ich würde machen!!!!
mach es unbedingt wenn es dich bedrückt.. selbst wenn es nicht helfen sollte.. tut es nicht schaden..
ich würde machen!!!!
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 49
- Beiträge: 2003
das hat mich aufhorchen lassen.Dabei steht mir auch total im Weg, dass ich mir so sehr wünsche, dass sie mich mag.
Warum wünschst du dir das? Sie ist deine Therapeutin, nicht deine Freundin. Wenn sie professionell ist, darf sie keine persönlichen Gefühle gegenüber ihren Patienten hegen. Und wenn ich vorhin schrieb "eine von vielen", ist das ganz bestimmt nicht abwertend gemeint.
Eher wie bei einem Lehrer, dem wenig Schulisches fremd ist. Und der auch keien Lieblingsschüler haben sollte, wenn er professionell seinen Beruf ausübt. Der sehr viele Schüler hat, so dass der einzelne auch nicht heraussteht.
Was genau wünschst du dir von deiner Therapeutin?
Und befürchtest du, das nicht bekommen zu können, wenn sie von deinem sexuellen Problem erfährt?
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- Forums-Gruftie
- , 34
- Beiträge: 610
Hi,
das ist ja gerade auch so ein heikles Thema bei mir. Und meine Thera weiß inzwischen sehr viel von mir und sie hat mich noch nicht rausgeschmissen oder verachtet mich nicht, aber meine Angst war da.
Bei mir hat es lange gedauert mich nach und nach zu öffnen. Ich habe ihr viel aufgeschrieben und sie ging dann in der Stunde darauf ein. Sie spricht es auch so an dass es sich alles so selbstverständlich anhört und nicht peinlich sein muss weil sie weiß wie beschämt ich immer bin.
Ja und bei mir ist es wie bei Dir, ich habe auch schon als Kind exzessiv masturbiert. Und seit ich diese Traumatherapie mache ist es auch wieder ganz schlimm. Und es fällt mir verdammt schwer als Frau drüber zu reden.
Wir befinden uns gerade sehr intensiv in der Tiefe des ganzen. Aber von mal zu mal wird es besser darüber zu reden. Praktiken, Gewaltfantasien usw. Sie fragt mich auch was für sexuelle Bedürfnisse ich meinem Mann gegenüber habe. Aber ich muss sagen es fällt mir irgendwie leichter über Sex mit meinem Mann zu reden als über meine Masturbation das muss ich zugeben. Es war auch verdammt peinlich zu gestehen dass mich Vergewaltigungspornos und auch ansonsten recht harte Pornografie anmacht und ich dazu masturbieren tue. Und dass ich Sexchats mit fremden Männern mache. Ich sagte auch ich hasse mich deshalb und sie meinte "aber davor ist es doch auch schön für sie", ich sagte zwar ja aber es war so peinlich über meine sexuelle Erregung zu reden.
Hast Du in der Vorgeschichte auch sexuelle Traumas oder sowas???
LG TS
das ist ja gerade auch so ein heikles Thema bei mir. Und meine Thera weiß inzwischen sehr viel von mir und sie hat mich noch nicht rausgeschmissen oder verachtet mich nicht, aber meine Angst war da.
Bei mir hat es lange gedauert mich nach und nach zu öffnen. Ich habe ihr viel aufgeschrieben und sie ging dann in der Stunde darauf ein. Sie spricht es auch so an dass es sich alles so selbstverständlich anhört und nicht peinlich sein muss weil sie weiß wie beschämt ich immer bin.
Ja und bei mir ist es wie bei Dir, ich habe auch schon als Kind exzessiv masturbiert. Und seit ich diese Traumatherapie mache ist es auch wieder ganz schlimm. Und es fällt mir verdammt schwer als Frau drüber zu reden.
Wir befinden uns gerade sehr intensiv in der Tiefe des ganzen. Aber von mal zu mal wird es besser darüber zu reden. Praktiken, Gewaltfantasien usw. Sie fragt mich auch was für sexuelle Bedürfnisse ich meinem Mann gegenüber habe. Aber ich muss sagen es fällt mir irgendwie leichter über Sex mit meinem Mann zu reden als über meine Masturbation das muss ich zugeben. Es war auch verdammt peinlich zu gestehen dass mich Vergewaltigungspornos und auch ansonsten recht harte Pornografie anmacht und ich dazu masturbieren tue. Und dass ich Sexchats mit fremden Männern mache. Ich sagte auch ich hasse mich deshalb und sie meinte "aber davor ist es doch auch schön für sie", ich sagte zwar ja aber es war so peinlich über meine sexuelle Erregung zu reden.
Hast Du in der Vorgeschichte auch sexuelle Traumas oder sowas???
LG TS
Ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt
Folge Deiner Intuition
Folge Deiner Intuition
Ja...Traurige Seele hat geschrieben:
Hast Du in der Vorgeschichte auch sexuelle Traumas oder sowas???
LG TS
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- Forums-Gruftie
- , 34
- Beiträge: 610
Hallo Miesel,
also ich denke dass der Auslöser unserer Probleme in dem Bereich die sexuellen Traumas sind. Das macht die Scham über die Folgen zu reden leider nicht einfacher. Aber wie Du siehst Du bist nicht die Einzige die mit den Problemen zu kämpfen hat, das tut doch gut zu hören dass eine andere Frau mit den selben Problemen und Sorgen kämpft wie man selbst. Das gibt mir immer Mut darüber besser sprechen zu können weil ich weiß wenn sowas durch Traumatisierungen entsteht wurde ich ja so geprägt und ich kann nichts dafür.
Also nur Mut, sprich mit Deiner Thera darüber.
LG TS
also ich denke dass der Auslöser unserer Probleme in dem Bereich die sexuellen Traumas sind. Das macht die Scham über die Folgen zu reden leider nicht einfacher. Aber wie Du siehst Du bist nicht die Einzige die mit den Problemen zu kämpfen hat, das tut doch gut zu hören dass eine andere Frau mit den selben Problemen und Sorgen kämpft wie man selbst. Das gibt mir immer Mut darüber besser sprechen zu können weil ich weiß wenn sowas durch Traumatisierungen entsteht wurde ich ja so geprägt und ich kann nichts dafür.
Also nur Mut, sprich mit Deiner Thera darüber.
LG TS
Ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt
Folge Deiner Intuition
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Ich bin auch missbraucht worden und auch ich kann nicht sprechen....Geht bestimmt noch mehreren so, als Dir, TS und mir. Das ist okay.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Hallo Miesel,
Du sprichst mir so was von aus der Seele. Mir geht es 1:1 genauso wie Dir. Und ja, ich habe es meiner Thera gesagt. Wir haben das dann aufgedröselt und ich bin mit einem Aha-Erlebnis aus der Stunde gegangen. Auch ich habe mich als Kind exzessiv selbst befriedigt. Bis vor Beginn meiner Therapie war Sexualität so lala, sicher mit dem Hintergrund meiner Geschichte (sex. Mißbrauch, Gewalt in der Kindheit etc.) D.h. ich habe die mangelnde Liebe und Geborgenheit mir eben so versucht zu geben, um mich überhaupt zu spüren, da ich sonst immer alles, also Gefühle, verdrängt habe.
Mit Beginn der Therapie plötzlich kam die Lust zurück. Mein Mann findet es toll. Ich genieße das jetzt total, denn es tut mir gut.
Doch dadurch glaubte ich mir irgendwie selbst nicht. Sollte ich als Mißbrauchsopfer nicht Probleme mit meiner Sexualität haben? Meine Thera meinte, wie viele hier, dass das eine Verhaltensweise (Überlebensstrategie) aus meiner Kindheit ist. Dadurch, dass ich das jetzt alles bearbeite und alles ja auch wirklich schmerzhaft ist, ist das meine persönliche Ressource, die mir hilft und gut tut. Wie damals als Kind.
Glaub mir, auch mir war es peinlich darüber zu sprechen. Mir hat es geholfen, mich besser zu verstehen und ich habe erkannt, dass ich meiner Thera wirklich vertrauen kann .
Also, nur Mut!
LG lia
Du sprichst mir so was von aus der Seele. Mir geht es 1:1 genauso wie Dir. Und ja, ich habe es meiner Thera gesagt. Wir haben das dann aufgedröselt und ich bin mit einem Aha-Erlebnis aus der Stunde gegangen. Auch ich habe mich als Kind exzessiv selbst befriedigt. Bis vor Beginn meiner Therapie war Sexualität so lala, sicher mit dem Hintergrund meiner Geschichte (sex. Mißbrauch, Gewalt in der Kindheit etc.) D.h. ich habe die mangelnde Liebe und Geborgenheit mir eben so versucht zu geben, um mich überhaupt zu spüren, da ich sonst immer alles, also Gefühle, verdrängt habe.
Mit Beginn der Therapie plötzlich kam die Lust zurück. Mein Mann findet es toll. Ich genieße das jetzt total, denn es tut mir gut.
Doch dadurch glaubte ich mir irgendwie selbst nicht. Sollte ich als Mißbrauchsopfer nicht Probleme mit meiner Sexualität haben? Meine Thera meinte, wie viele hier, dass das eine Verhaltensweise (Überlebensstrategie) aus meiner Kindheit ist. Dadurch, dass ich das jetzt alles bearbeite und alles ja auch wirklich schmerzhaft ist, ist das meine persönliche Ressource, die mir hilft und gut tut. Wie damals als Kind.
Glaub mir, auch mir war es peinlich darüber zu sprechen. Mir hat es geholfen, mich besser zu verstehen und ich habe erkannt, dass ich meiner Thera wirklich vertrauen kann .
Also, nur Mut!
LG lia
Hallo Lia,
vielen Dank für Deine Worte, das tut mir echt gut.
Darf ich fragen, welche Therapie Du machst?
Ich mache TfP und habe das Thema Sex auch schon hin und wieder angeschnitten, aber meine Therapeutin geht darauf nie ein. Es entwickelt sich nie ein Gespräch in die Richtung, sondern sie tut das als normal (aber auch - zumindest so fühlt es sich für mich an - nebensächlich) ab und dann geht's nahtlos weiter mit etwas anderem.
Darauf zu bestehen, dass das Thema vertieft wird, das traue ich mich dann auch nicht.
vielen Dank für Deine Worte, das tut mir echt gut.
Darf ich fragen, welche Therapie Du machst?
Ich mache TfP und habe das Thema Sex auch schon hin und wieder angeschnitten, aber meine Therapeutin geht darauf nie ein. Es entwickelt sich nie ein Gespräch in die Richtung, sondern sie tut das als normal (aber auch - zumindest so fühlt es sich für mich an - nebensächlich) ab und dann geht's nahtlos weiter mit etwas anderem.
Darauf zu bestehen, dass das Thema vertieft wird, das traue ich mich dann auch nicht.
Liebe Miesel,
ja, so ging es mir auch. Ganz ehrlich, ich dachte immer, ob ihr das unangenehm ist über Sex zu sprechen und habe mich dann wieder geschämt. Aber irgendwann hat es bei mir einfach "gebrannt", da war innerlich so`n Druck, ich wollte das loswerden und dann hab ich sie gefragt, ob es okay für sie ist, wenn wir über Sexualität sprechen. Sie nickte und sagte mir, dass sie dann aber auf mich aufpassen müsse. D.h. sie wollte, dass ich das Thema nicht so zeitig aufbreche, da sie wusste, dass ich viel zu schnell erzähle und dabei auf mich nicht aufpasse. Ich spüre mich selbst noch nicht richtig und merke erst immer hinterher, dass alles zu viel war. Deshalb hat sie immer geblockt.
Ich habe generell das Problem, gerade in der Sitzung, meine Gefühle nicht zu spüren, d.h. ich sitze da immer und erzähle die schlimmsten Sachen so, als ob das jemanden anderem passiert ist, aber nicht mir. So wie ein Erzähler quasi.
Ich mache VT.
Wenn dieses Thema dich belastet, dann hab vertrauen. Du kannst dadurch so viel gewinnen. Für mich war das so wichtig und bin froh, es ausgesprochen zu haben. Der Anfang ist nun gemacht. Jetzt weiß ich aber, dass sie mir Zeit gibt und ich wohl dosiert erzählen kann und mich nicht beeilen muss. Das ist eine schöne Erfahrung.
Ganz lieb
lia
ja, so ging es mir auch. Ganz ehrlich, ich dachte immer, ob ihr das unangenehm ist über Sex zu sprechen und habe mich dann wieder geschämt. Aber irgendwann hat es bei mir einfach "gebrannt", da war innerlich so`n Druck, ich wollte das loswerden und dann hab ich sie gefragt, ob es okay für sie ist, wenn wir über Sexualität sprechen. Sie nickte und sagte mir, dass sie dann aber auf mich aufpassen müsse. D.h. sie wollte, dass ich das Thema nicht so zeitig aufbreche, da sie wusste, dass ich viel zu schnell erzähle und dabei auf mich nicht aufpasse. Ich spüre mich selbst noch nicht richtig und merke erst immer hinterher, dass alles zu viel war. Deshalb hat sie immer geblockt.
Ich habe generell das Problem, gerade in der Sitzung, meine Gefühle nicht zu spüren, d.h. ich sitze da immer und erzähle die schlimmsten Sachen so, als ob das jemanden anderem passiert ist, aber nicht mir. So wie ein Erzähler quasi.
Ich mache VT.
Wenn dieses Thema dich belastet, dann hab vertrauen. Du kannst dadurch so viel gewinnen. Für mich war das so wichtig und bin froh, es ausgesprochen zu haben. Der Anfang ist nun gemacht. Jetzt weiß ich aber, dass sie mir Zeit gibt und ich wohl dosiert erzählen kann und mich nicht beeilen muss. Das ist eine schöne Erfahrung.
Ganz lieb
lia
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