Wiederkehrende Träume von Sex mit eigener Schwester

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Rosenfüchsin
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Beitrag Do., 16.05.2013, 20:16

Thegrinch hat geschrieben:Hallo Rosenfüchsin,
also einen Machtunterschied gab es zwischen uns wohl nicht, schließlich bekam ich schonmal eine reingehauen wenn es ihr zu viel wurde. Geheimhaltungsgebot gab es auch keines, denn das ganze war doch eher nur "herumspielen", ohne sich bewusst zu sein, dass dies etwas unanständiges sein könnte, zumindest von meiner Seite aus, aber wahrscheinlich auch von ihrer Seite aus. Als es mir dann bewusst wurde, hat sich das Ganze dann aufgehört.
Ja, so hatte ich das auch gelesen. Damit sind die wesentlichen Bestandteile von sexueller Gewalt nicht erfüllt - und falls deine Schwester die Situation nicht völlig anders erinnert, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das für sie traumatisch war.
Also: du kannst nicht alle Fälle von sexualisierten Kontakten unter Geschwistern in einen Topf werfen - hier im Forum gibt es etliche Berichte von sexuellem Missbrauch durch den Bruder oder Cousin. Dass das traumatisierend sein kann (in der Regel ist) - keine Frage.

Die Grenze, die bei euch überschritten worden ist (oder auch nur ansatzweise, mehr in der Vorstellung? Wie weit gingen denn eure Zärtlichkeiten damals?) - ist die des Inzestverbotes, also dass jede sexualisierte Regung unter so nahen Verwandten unerlaubt ist.
Dass Geschwister sich benehmen "wie ein Liebespaar", ist in unserer Gesellschaft nicht zulässig, ein Tabu.

Ich könnte mir vorstellen, dass das, was dir immer noch Unbehagen bereitet (und unbewusst die Träume heute 'inszeniert'), dieser Tabubruch ist. Oder die Vorstellung, dass ihr nahe daran wart, das Tabu zu brechen.

Einen Artikel, der vielleicht auch interessante Aspekte berührt, verlinke ich dir hier mal -allerdings liegt der Schwerpunkt dort auf solchen Fällen, wo es sexuelle Gewalt gegeben hat.
http://www.sueddeutsche.de/leben/psychi ... -1.1332160

Das, was aber möglicherweise auf dich und eure Familie auch zutrifft, sind die allgemeinen Aspkete: Umgang mit Scham, mit Sexualität, mit Grenzen. Sucht? Gewalt?

Rosenfüchsin
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Thegrinch
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Beitrag Do., 16.05.2013, 21:03

Rosenfüchsin hat geschrieben:
Ich könnte mir vorstellen, dass das, was dir immer noch Unbehagen bereitet (und unbewusst die Träume heute 'inszeniert'), dieser Tabubruch ist. Oder die Vorstellung, dass ihr nahe daran wart, das Tabu zu brechen.
Das ist durchaus möglich.
Rosenfüchsin hat geschrieben: Das, was aber möglicherweise auf dich und eure Familie auch zutrifft, sind die allgemeinen Aspkete: Umgang mit Scham, mit Sexualität, mit Grenzen. Sucht? Gewalt?
Sucht und Gewalt gab es bei uns Gottseidank nicht, allerdings war Sexualität bei uns nie ein Thema und das Schamgefühl bei mir und meiner war Schwester sehr hoch.

Jetzt würde ich aber gerne wissen, was ich gegen diese wiederkehrenden Träume tun kann.
Und eines was mir noch Unbehagen bereitet ist, dass ich mich, wenn ich irgendwann wieder engeren Kontakt mit meiner Schwester haben sollte, in sie verlieben könnte. Schließlich sehe ich meine Schwester als Frau und nicht als Schwester, was im Normalfall nicht sein sollte. Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Westermarck_effect

Grüße,
Thegrinch

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Rosenfüchsin
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Beitrag Do., 16.05.2013, 21:20

Thegrinch hat geschrieben:Jetzt würde ich aber gerne wissen, was ich gegen diese wiederkehrenden Träume tun kann.
Tja, das, was ich mir am ehesten vorstellen könnte, wäre der Versuch, den Tabubruch im Kopf nicht mehr zu tabuisieren. Im Moment versuchst du zu verdrängen (wenn ich das richtig interpretiere), die Vorstellung, mit deiner Schwester darüber zu sprechen, ist schwierig usw.

Könntest du mit jemandem darüber reden, wie das damals war? Oder zumindest erstmal für dich selber aufschreiben? Wie schlimm für dich, als du darauf aufmerksam gemacht wurdest und dass du das selber gar nicht so erlebt hattest? Dass du möglicherweise ein Tabu gebrochen hättest, weil es dir nicht bewusst war, was vorsichging?

Auf längere Sicht wäre sicher auch ein Gespräch mit deiner Schwester gut -?

Ziel wäre sozusagen, ein sicheres Gefühl in Bezug auf die damaligen Ereignisse zu entwickeln. "wir haben uns sehr gemocht, und weil wir überhaupt keine Ahnung von Sexualität hatten und unsere Familie sehr prüde war, haben wir uns sogar eher wie ein Liebespaar verhalten. Als uns das jemand gesagt hat, habe ich mich sehr erschrocken und seitdem große Angst gehabt und mich sehr unsicher gefühlt, was das wohl war, woher es kam und ob es meiner Schwester womöglich sehr geschadet hat." So in etwa, kannste damit was anfangen?

Wenn du feststellst, dass das überhaupt nicht funktioniert alleine, würde ich therapeutische Hilfe (u.U. reichen dafür wenige Stunden) in Erwägung ziehen. Einfach mal mit jemandem auseinandersortieren, was da in deinem Kopf alles so durcheinander "summt".
Und eines was mir noch Unbehagen bereitet ist, dass ich mich, wenn ich irgendwann wieder engeren Kontakt mit meiner Schwester haben sollte, in sie verlieben könnte. Schließlich sehe ich meine Schwester als Frau und nicht als Schwester

In meiner idealen Welt würde sich das dann von selber erledigen.
Außerdem sind sexuelle Phantasien und Verliebtheit noch mal zwei Paar Schuhe. Sich in jemanden zu verlieben (oder nicht) kann man m.E. besser steuern. Aber für's Steuern braucht man einen klaren Kopf, und keinen, der die ganze Zeit paralysiert ist von dem was eventuell vielleicht hätte passieren können und was dann daraus geworden wäre und und und.

Viele Grüße,
Rosenfüchsin

PS: ich sehe gerade wg. Österreich: U.U. kannst du dich an einen Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt wenden. Die BeraterInnen dort haben möglicherweise die Möglichkeit, mit dir ein-zwei klärende Gespräche zu führen.
(wg. Therapiekosten, meine ich).
Zuletzt geändert von Rosenfüchsin am Do., 16.05.2013, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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ohweia
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Beitrag Do., 16.05.2013, 21:22

Hm. Bist Du sicher daß Deine Schwester mit Dir verwandt ist??? Es gibt zig Fälle in den Zeitungen wo sich nichtverwandte verlieben und später begreifen warum.... Weil so nah beianander wohnen und aufwachsen ohne blutsverwandtschaft einfach schnell dazu führen kann....

Ich würde Deine Schwester schon darauf ansprechen. Allein wenn sie weiß daß es sich jetzt geändert hat und Du es gut mit ihr meinst könnte ihr helfen das zu vergessen (sollte es jemals bei ihr Thema geworden sein oder in Zukunft). Dabei mußt Du aber nicht sagen es sei schön gewesen. Das ist unnötig. Das würde eher wie eine aktuelle Anmache rüberkommen. Aber einfach mal Fragen ob sie das belastet. Du kannst ruhig zugeben daß Du deswegen ein schlechtes Gewissen bisserl hast oder dir Sorgen machst. Dann kann sie ja sagen: halb so wild. Oder sagen daß es ihr nicht so wichtig ist darüber zu sprechen. Oder sie sagt dir sogar daß sie das doof fand oder sie sagt Du kannst es getrost vergessen, es hängt ihr nicht nacch.... Probier es einfach mal.

Ansonsten wenn es nur unbewußte Träume sind.... hat das ja noch lange nichts mit dir zu tun. Oder sind das auch Tagträume?
Ich hatte mal einen schrecklichen Traum (sex mit Vater!) Aber glaub mir mit mir oder der Realität hat es nichts zu tun und ist auch schnell wieder vergessen.

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ohweia
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Beitrag Do., 16.05.2013, 21:24

Ich und mein Bruder hatten im Alter von er 15 ich 13 auch doktorspiele. Wir waren beide nackt. Als er wollte daß ich sein ding anfasse haben wir aufgehört. Ich wollte nicht mehr. Und das hat er respektiert. Das thema ist für mich völlig gegessen und hat nie traumen hinterlassen. Wir haben auch nie darüber gesprochen und unser verhältnis ist völlig normal. Mein kleiner Bruder war mal in mich verliebt das habe ich gespürt und hätte mich fast mal beim duschen beobachtet. So what. Vergessen.

Mach Dir da keinen großen Kopf. Aber wenn Du fragst punktest Du bei ihr wenn sie erfährt daß Du dir ehrlich Sorgen machst

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ohweia
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Beitrag Do., 16.05.2013, 21:33

Probier es mal mit strengem Fasten. (aber ausgewogen bitte!)
Das hemmt die Leidenschaft und den Trieb und so wird dein unterbewußtes Gehirn weniger Phantasie produzieren. Vielleicht wird es dann besser mit den Träumen.

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Thegrinch
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Beitrag Fr., 17.05.2013, 11:58

Ich danke für all die Antworten und Ratschläge!
Ich werde versuchen diese zu beherzigen und bei Gelegenheit einmal mit meiner Schwester darüber sprechen.

Therapeuten aufzusuchen fällt mir leider sehr schwer, ich leide zeitweise unter starken Depressionen und dann fehlt mir einfach die Energie dazu, einen Therapeuten zu suchen. Da bin ich schon froh wenn ich mich gerade noch am Leben erhalten kann. Das Haus verlassen will ich auch nur äußerst ungern und mit Fremden Telefonate zu führen ist für mich auch extrem unangenehm. Ich will mich eigentlich schon seit bald 2 Jahren nach einem Therapeuten umsehen, aber wegen dieser Gründe blieb das bisher erfolglos...
Ich war schon einmal in Therapie, allerdings wurde ich da von einem Freund hingeschleppt, weil er meinte dass es so mit mir nicht weitergehen kann. Wirklich geholfen zu haben scheint es aber nicht.

Grüße,
Thegrinch

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Beitrag Fr., 17.05.2013, 14:03

@Thegrinch

Gerade wenn Du Dich so antriebslos fühlst in Deiner Depression, wäre aber ein Therapeut doppelt wichtig, um da rauszukommen. Geh doch mal in die Ambulanz einer Psychosomatik-Klinik, vielleicht erhältst Du dort sofort ambulante Therapie als Übergang. Besorg Dir am besten noch einen Betreuer/Beistand (also kein Vormund), der für Dich das Amtliche regelt, er kann Dir dann auch bei der Theraepeutensuche helfen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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haluro
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Beitrag Fr., 17.05.2013, 19:48

Thegrinch hat geschrieben:

@haluro
Meinst du damit auch männliche Bekanntschaften? Denn weibliche Bekanntschaften habe ich keine =)

Thegrinch
Ja. Ich denke, je nachdem, wie wichtig die Personen des Tageslebens sind und wie intensiv die Geschehnisse, bei denen sie beteiligt sind, kommen sie schnell und deutlich im Traum der folgenden Nacht vor. Und dabei verschmelzen sie mit anderen Personen vorhergehender wichtiger Ereignisse.

ZB heute, (ich versuche, meine Träume aufzuschreiben, gleich nach dem Aufstehen), machte ich den Fehler, zuerst Zeitung zu lesen. Der Traum war vollkommen weg, nach dem Lesen. Ich wusste aber noch, dass es ein wichtiger Traum gewesen war und hatte ihn mir merken wollen. Normalerweise hätte das mit dem Aufschreiben geklappt. Aber diesmal nicht. Nur ein bischen viel mir dann noch ein, dass es eine zusammengesetzte Person aus Leuten in der Firma gewesen war und dass es mir in der Nacht beim Aufwachen schon klar war, wer das war und wie die Leute heissen. Aber die Figur im Traum, das Bild, das ist weg.

Äh, wenn Freuds Theorien stimmen, dann ist garantiert deine Schwester nicht Ziel deiner Wünsche und das Ziel ist auch nicht der Sex. Ich glaube eher, dass du denkst, mit deinem Leben gegen irgendwelche Normen zu verstossen und fürchtest Konsequenzen und wenn die eingetreten sind, dann hast du es hinter dir und wenn du dir ein Erlebnis, das negative Konsequenzen nach sich zieht, im Traum verschaffst, dann hast du das erleichternde Gefühl auch im realen Leben.

Mfg
haluro

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