Beziehung mit Fußfetischisten: Wo bleibe ich?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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ZoeZonder
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Beziehung mit Fußfetischisten: Wo bleibe ich?

Beitrag Mo., 22.04.2013, 14:47

Liebe Community,
ich bin seit eineinhalb Jahren in einer Beziehung mit einem Fußfetischisten (Fußsohlen, Nylonstrümpfe, Geruch). Diese Form des Fetischismus ist für mich an sich kein Problem (!) und es freut mich sogar, wenn ihn meine Füße erregen und sie Teil unseres Sexuallebens sind. "An sich", denn: Seit diesen eineinhalb Jahren ist es mir nicht mehr möglich, Sex "auf meine Art" zu haben. Dabei spreche ich von eigentlich ganz "normalem" Sex, bei dem man den anderen begehrt (sich also dieses Prickeln aufbaut), ungezwungen und mit Freude auf unterschiedliche Arten Sex hat und - aber nicht gezwungenermaßen - zum Orgasmus kommt.
Das ist jedoch mit meinem Freund nicht möglich, weil er - wie ich meine - sehr auf seinen Fetisch fixiert ist, und nur Stellungen, die meine Füße beinhalten, in Frage kommen, da er ansonsten nicht erregt wird/ist. Zudem kann er nur dann Sex mit mir haben, wenn er vorher Viagra oder ähnliches genommen hat und selbst dann fühlt es sich mehr wie ein Pflichtprogramm als ein Sprung ins Vergnügen an. Laut eigenen Angaben hatte er noch nie einen Orgasmus (oder eine Ejakulation) beim Sex mit einer Frau, außer (und so ist es auch mit mir) er wird masturbiert oder oral befriedigt, gehabt.
Er spricht von Potenzproblemen, onaniert aber bis zu vier Mal täglich mit Fußfetisch-Clips oder -Fotos und hat dabei auch (so gut wie immer) einen Orgasmus.
Erst gestern hatten wir eine sehr emotionale Diskussion, da er - trotzdem er meine Füße im Gesicht hatte und die Gesamtsituation für beide sehr erregend war - beim Masturbieren über mir keinen Orgasmus hatte. Er meinte, dass er, wenn er Sex mit einer realen Person hat, nicht kommen könne. Wirkliches Lustempfinden hätte er nur mit den Clips oder wenn ich ihn oral befriedige. Das ist eine recht deutliche Aussage und ich bin nun sehr traurig, weil ich ihm einerseits nicht das bieten kann, was ihm die Frauen in den Clips bieten (ja, ich will ihn auch so erregen können und so begehrt werden), und andererseits, weil er auch nicht dazu bereit ist, irgendwie daran zu arbeiten. Ich bemühe mich seit dem Beginn unserer Beziehung auf seinen Fetisch einzugehen und habe auch Freude daran, aber den ungezwungenen Sex, den ich vor der Beziehung mit ihm hatte, kenne ich nicht mehr und auch mein Selbstbewusstsein als "Frau" leidet mittlerweile darunter.
Nun meine Frage: Könnte er daran überhaupt arbeiten und am "normalen" Sex mit einer Frau (insbesondere mir) Spaß haben?
Wichtig: Ich will ihm keinesfalls seinen Fußfetisch "nehmen"!
Vielen Dank für Rückmeldungen!

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Tolya
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Beitrag Mo., 22.04.2013, 16:45

geht er in keinsterweise auf deine Wünsche ein und fühlst du dich sex. venrachlässigst. Da nur deine Füsse ihn interessieren musst du dich schon fragen ob ihr noch zusammenpast.
du verbiegst dich und du leidest darunter, das ist nicht gut.

kein Orgasmus bedeutet ja nicht das er sich nicht um dich kümmern kann

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Sinarellas
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Beitrag Di., 23.04.2013, 06:20

klingt nach "Erst komm mal ich und dann...lange... nix und dann... auch nix".
Du solltest ihm sagen, dass ein Ungleichgewicht beim Sex besteht und er sich zu 99% um ihn dreht und dass das so nicht geht.
Fußfetischismus schön und gut, aber es ging ja schonmal anders und wer zu Füßen ornanieren kann, kann auch mit zarten Berührungen den Partner hoch erregen.
Ohne Kommunikation geht da überhaupt nix! Rede mit ihm.

Sinas
..:..

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Maxima
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Beitrag Di., 23.04.2013, 08:02

Soll sie ihm dann die Pistole auf die Brust setzen, damit er ihr zuliebe einen Orgasmus mit ihr bekommt? Wie soll das gehen?

Die Sache ist die: Menschen mit sexuellem Fetisch ziehen oft ihre Erregung ausschließlich daraus. Das ist, wie wenn jemand zu euch sagen würde "Hey, krieg doch bitte einen Orgasmus, wenn ich mit meinen Füßen in deinem Gesicht rumfummel!" Geht das? Ich kanns mir nicht vorstellen.

Ich sage nicht, dass du, Zoe, das so akzeptieren und resignieren sollst. Aber ich bezweifle, dass sich viel ändern wird, nur weil du oder er es wollt. Er hat nunmal diesen Fetisch und das wusstest du ja auch vorher. Immerhin hat er nicht erst alles mitgemacht und dann plötzlich aufgehört, sondern du schreibst, seit den kompletten eineinhalb Jahren ist es so. Und sogar, dass er noch nie mit irgendjemandem einen Orgasmus auf andere Weise hatte als durch orale Befriedigung.

Also du solltest dir mMn langsam klar werden, was es überhaupt bedeutet, einen Fetisch zu haben. Für deinen Partner heißt es nämlich offenbar, dass er genau auf diese Art Sex/einen Orgasmus haben kann und anders nicht. Wenn das stimmt, und darüber solltet ihr vielleicht nochmal reden (aber ich meine rauszulesen, dass ihr da schon viel geredet habt?), und wenn dir das so nicht reicht, musst du dir überlegen, wie du damit umgehen willst. Erlaubt er dir eine offene Beziehung/ einen zweiten Sexpartner, mit dem du das ausleben kannst, was dir mit ihm fehlt, oder geht ihr in Swingerclubs, damit du das dort bekommst, ist eine Trennung vielleicht sinnvoll oder oder oder.

Aber ihn umkrempeln zu wollen und ihm Vorwürfe zu machen, obwohl er von Anfang an ehrlich war und du wusstest, worauf du dich einlässt, das finde ich ehrlich gesagt unfair. Abgesehen davon, dass es meiner Erfahrung nach nicht klappen wird.

Edit:
ZoeZonder hat geschrieben:Nun meine Frage: Könnte er daran überhaupt arbeiten und am "normalen" Sex mit einer Frau (insbesondere mir) Spaß haben?


Um die Frage noch deutlich zu beantworten: Meiner Erfahrung und Meinung nach: Nein. Er kanns mit Viagra dir zuliebe tun, aber dass es IHM Spaß macht oder machen wird, wage ich zu bezweifeln, wenn der Fetisch so ausgeprägt ist. Aber wichtig: Das ist nur MEINE Erfahrung und Meinung! Das kann dir auf ihn bezogen hier im Forum niemand sagen. Das musst du ihn persönlich fragen.

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CM2692
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Beitrag Di., 23.04.2013, 09:09

@ Maxima:
grundsätzlich hast du recht. aber du hast nicht verstanden, um was es hier geht!!

du unterstellst Zoe, dass sie ihren freund umkrempeln wolle und ihm vorwürfe machen würde. totaler schwachsinn. sie hat mehrmals betont, dass dies nicht der fall ist. sie selbst hat sicher auch keinen orgasmus, wenn sie ihm ihre füsse ins gesicht hält, trotzdem macht sie es mit. es ist nicht IHR fetisch- aber sie hat spaß daran. alleine schon, weil ER darauf steht! ist das nicht das, worum es prinzipiell geht?! dass beide spaß haben...
rein oberflächlich betrachtet, habe ich millionen dinge lieber im mund, als das beste stück meines freundes; es schmeckt mir nicht und löst ab und an würgreiz aus- dennoch finde ich den umstand an sich geil. ich mache es gern und es turnt mich total an, macht mir spaß- allein schon, weil er es liebt, wenn ich es tue. - ABER selbst wenn es mich nicht geil machen würde- würd ich's gern tun und spaß dabei haben.
und das ist es! Zoe's freund ist'n egoist. hauptsache ER hat ihre füsse und ab und an filmchen mit füssen.. und sie? sie steht auf andere dinge, wieso befriedigt er nicht auch mal seine freundin? sie muss sich auf ihn einstellen und mitmachen/spaß haben, er aber hat keine lust, ihr zu geben, was SIE braucht, weil ER dabei nicht geil wird? wtf...?!

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ZoeZonder
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Beitrag Di., 23.04.2013, 11:28

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich würde noch gerne ein paar "klärende" Worte hinzufügen und vielleicht gibt es ja noch Antworten...

@ Maxima: Ja, wir haben schon öfters drüber gesprochen und ich suche dabei nach dem Strohhalm, an den ich mich klammern kann. Ich wusste zwar von Anfang an von seinem Fußfetisch, aber er ist mit der Zeit wurde klar wie "ausgeprägt" er ist. Wenn man dann mal ein halbes oder dreiviertel Jahr in der Beziehung steckt, ist es nicht so einfach alles zu beenden, weil ich ihn doch liebe. Vorwürfe mache ihm nicht, aber ich würde gerne verstehen, warum er beim Sex mit einer realen Person so wenig empfindet, dass er nicht zum Orgasmus kommen kann (seine Worte). Ich glaube zu verstehen, was hinter einem Fetisch steckt (du beschreibst das auch sehr gut und ich sehe das auch so), aber ich verstehe nicht, dass man beim penetrativen Sex mit einer Frau so gut wie nichts empfinden kann, dass einen die Freundin als Frau so gar nicht "anmachen" kann. Sex zu zweit beginnt bei uns ausschließlich, wenn wir im Bett liegen und er sich unvermittelt zu meinen Füßen legt (da fühlt er sich für mich oft weit weg an) oder ich ihn auf der Couch oral befriedige. Ich schließe daraus, dass er eigentlich nicht mit mir Sex hat (denn entsprechende Berührungen, Küssen oder Blickkontakt bleiben aus), sondern versucht, sich mit meiner Hilfe sexuelle Befriedung zu verschaffen. Mein Körper scheint keine Rolle zu spielen und seine "Bemühungen" auf mich einzugehen wirken, als ob er gerade in einem Handbuch nachgelesen hätte. Klar, wenn das nicht dem Inneren oder der Freude am Sex mit mir entspringt.
Ich habe zwei sehr gute Freunde, die ebenfalls einen Fetisch haben (einer sogar einen Fußfetisch), aber die haben auch Spaß am Sex mit Frauen.
Ich frage mich einfach nur, ob bei meinem Freund vielleicht mehr dahinter steckt, wenn er eben beim Sex mit einer realen Person nur äußerst wenig (oder vielleicht gar nichts) empfinden kann.
@ CM2692: Du sagst, was ich mir denke (bezüglich mitmachen). Zu deinem letzten Absatz möchte ich sagen - und da kann ich Maximas letztem Absatz nur recht geben -, dass wenn mein Freund keinen Spaß daran hat, dann hat er ihn einfach nicht. Da sehe ich ihn nicht als Egoist. Er kann mir (derzeit) einfach nicht geben, was ich brauche, nämlich die Freude am und das Lustempfinden beim Sex mit mir. Auch wenn er sich noch so bemüht beim Sex mit mir so lange wie möglich "durchzuhalten", nach Lehrbuch vorzugehen oder noch so viele anregende Gleitmittel, Dildos, usw. besorgt um mich zu befriedigen bleibt der Wunsch, dass er mich so erregend findet wie seine Clips.

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CM2692
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Beitrag Di., 23.04.2013, 11:40

klar hast du recht. aber mit "spaß haben" meine ich nicht, dass es ihn erregen soll o.ä.- natürlich kann und darf man sowas nicht erwarten.
aber hat man einen menschen gern, macht man auch gern mal dinge, die demjenigen gefallen, freude bereiten, glücklich machen- oder eben sexuell befriedigen. du machst das ja auch.

mir kommt es vor, als wäre es zuviel verlangt, dass dein freund auch dich mal verwöhnt (selbst wenn's "nur" zärtlichkeiten sind)- bloß, weil ihn das sexuell null anregt (was es ja nicht muss/soll in dem fall)!

und tatsache ist dann eben, dass er dir wirklich nicht geben kann, was du brauchst. und das entspringt auch teilweise aus seinem egoismus m.E. man könnte besser mit verschiedenen sexuellen vorlieben leben als paar, wenn man bereit dazu wäre...
vielleicht seh ich das auch falsch, hab etwas missverstanden, kp...

whatever: dein letzter satz ist ausschlaggebend für die thematik: dein wunsch danach, begehrt zu werden. das ist etwas, was man niemals ändern kann. dieses "erregend für ihn sein, begehrt werden" etc. hat mir in einer beziehung auch gefehlt (aus anderen gründen, als bei deinem freund). bis zu dem zeitpunkt dachte ich echt, sex ist nicht wichtig. aber sowas "banales" kann einiges kaputt machen beim darunter leidenden und die beziehung echt belasten. ich verstehe dich.
nun musst du schaun, ob du damit klarkommst, oder nicht. ich konnte damit nicht leben.

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leuchtturm
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Beitrag Di., 23.04.2013, 11:49

irgendwie sehe ich da einen etwas anderen Ansatz:
mir scheint weniger der Fußfetisch als solcher das Problem zu sien, sondern dieses hier:
Er spricht von Potenzproblemen, onaniert aber bis zu vier Mal täglich mit Fußfetisch-Clips oder -Fotos und hat dabei auch (so gut wie immer) einen Orgasmus.
Das erinnert mich an Berichte von Frauen hier im Forum, deren Partner ebenfalls sehr häufig, meist mit Pornos, masturbieren und kaum noch Empfindungen beim realen Sex mit einer echten Frau haben.Die durch das exzessive Masturbieren, oft in Verbindung mit immer sich steigernden visuellen virtuellen Reizen, quasi abgestumpft sind.
Ob da nun ein Fußfetisch bei ist oder nicht, ist in meinen Augen zweitrangig.
Die Frage wäre dann hier also:
warum "muss" Zoes Freund dermaßen ausgiebig maturbieren, statt sich mit seiner Freundin zu vergnügen unter Einbeziehung seines Fetischs?

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Maxima
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Beitrag Di., 23.04.2013, 14:01

Hi Zoe, da hast du ja vielen unterschiedlichen Input bekommen. Finde ich gut.

Natürlich verstehe ich, dass es schwierig ist. Du wusstest zwar um den Fetisch, nicht aber um die Intensität und was das konkret für dich/euch bedeutet. Und dann kommen Gefühle dazu und die Sache wird kompliziert.

Ich weiß nicht, und das auch auf leuchtturms Ansatz bezogen, ob das Problem wirklich die Pornos sind, obwohls natürlich sein kann. Es kann meiner Erfahrung nach aber durchaus auch sein, dass Phantasien und alleine onanieren besser ist als das reale Ausleben mit einem Partner. Das ist natürlich für Menschen mit "normalen" (ohne Wertung) sexuellen Bedürfnissen schwer vorstellbar, im Fetisch Bereich geht das aber soweit ich das erlebt habe, sehr wohl. In Ansätzen kann man das vielleicht damit vergleichen, wie es jeder kennt: Manchmal ist die Vorstellung von etwas besser als wenn mans tatsächlich hat, sei es ein bestimmtes Essen, eine besondere Erfahrung oder was auch immer. Nach deinen Beschreibungen könnte das auf deinen Partner zutreffen, dass ihm sein Kopfkino einfach mehr Spaß macht als das reale Ausleben. Denn beim Kopfkino führt man selber Regie, kann vorspulen, wenns "langweilig" ist, Zeitlupe anschalten, wenns besonders toll ist und Szenen unendlich wiederholen, wenn sie klasse waren, usw. Mal metaphorisch gesprochen. Das geht alles mit einem Partner nicht oder nur sehr begrenzt, und wenn einem dann reale Berührungen weniger geben als der Fetisch - naja, dann ist doch klar, was man bevorzugt.

Noch zum Ansatz "Er sollte es doch dir zuliebe machen, egal, ob ers geil findet oder nicht" oder "Er soll dich verwöhnen, auch wenns für ihn nicht toll ist", also da kenne ich durchaus Leute, die das grade nicht wollen. Ich hatte mal einen Partner, der wollte nicht verwöhnt werden, wenn ich eigentlich grad keine Lust hatte und es nur ihm zuliebe getan hätte, weil er das abtörnend fand. Vielleicht wäre das dennoch eine Lösung für euch, wenn du damit zufrieden wärst, dass ers dir zuliebe macht, obwohl es ihm nix gibt. Da meine ich aber rausgelesen zu haben, dass dir das nicht reicht. Dass du willst, dass er dich erregend findet, und nicht nur seinen Handlungsplan abspielt, damit du zum Orgasmus kommst.

Natürlich gibt es auch Leute mit Fetisch, die trotzdem auch normalen Sex gut finden und nicht nur auf den Fetisch bezogen sind. Da gibt es vermutlich alle Schattierungen, die man sich vorstellen kann. Für deinen Fall ist es aber relativ egal, was andere machen und ob die das könnten, es geht ja konkret um deinen Partner. Und der kanns wohl nicht.
Ich frage mich einfach nur, ob bei meinem Freund vielleicht mehr dahinter steckt, wenn er eben beim Sex mit einer realen Person nur äußerst wenig (oder vielleicht gar nichts) empfinden kann.
Weiß ich nicht. Ich sehe da den Strohhalm: Da ist was kaputt, vielleicht kann mans reparieren (therapieren) und dann passts besser. Das kann dir niemand sagen, aber ich halte die Chance für relativ klein, dass da was zu "reparieren" ist. Zumal er ja nicht gerade unglücklich zu sein scheint, oder? Macht ihm das zu schaffen, dass seine Sexualität so ist? Oder nur, dass du drunter leidest?

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ZoeZonder
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Beitrag Di., 23.04.2013, 14:18

Ich danke euch für eure wirklich seriösen und mühevollen Inputs, die mir durchaus hilfreich erscheinen.
Ich sehe nun folgende Möglichkeiten:

a. Ich frage meinen Freund konkret, ob er glaubt,
- irgendwie darunter zu "leiden", dass er beim Sex mit einer "realen" Frau kaum etwas empfindet und nicht zum Orgasmus kommen kann, und
- einen "Masturbationszwang" zu haben (er hat so etwas schon mal angedeutet...).
Wenn er eines davon oder beides mit Ja beantwortet, würde ich ihn bitten, dass wir zusammen oder er allein dies mit einem Sexualtherapeuten bespricht, weil ich dann einen Handlungsbedarf sehen würde.

b. Er antwortet auf beide Fragen mit Nein. Dann würde ich erkennen müssen, dass es für ihn keinen Handlungsbedarf gibt und ich mich entscheiden muss, ob ich damit leben kann. So traurig es auch wäre... Ja, Sex ist nicht alles in einer Beziehung, aber ich möchte mich zumindest begehrt und sexuell attraktiv fühlen.

Klingt das nach einem guten Ansatz?

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Maxima
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Beitrag Di., 23.04.2013, 14:28

Also aus meiner Sicht klingt das recht sinnvoll. Ich würde auf jeden Fall auch als erstes ein Gespräch suchen, um abzuklären, wie er das sieht. Was du ja auch vorhast. Dabei wäre es mMn wichtig, dass du versuchst, möglichst wertneutral an das Gespräch heranzugehen. Klar wird er wissen, dass du das aus einem gewissen Grund fragst, aber es wäre gut, wenn du nicht das Gefühl vermittelst, du fragst das, weil du ihn für krank und therapiebedürftig hältst. Ich denke aber, das kriegst du hin, zumindest lese ich deine Zeilen als ziemlich reflektiert und einfühlsam, du schreibst ja auch, du verteufelst seinen Fetisch nicht und willst ihn ihm auch nicht abgewöhnen. Außerdem scheint ihr eine einigermaßen gute Kommunikation zu haben, da ihr auch über dieses ja doch schwierige Thema viel redet.

Insofern: Klingt gut, dein Plan. Überstürz nur auch nichts. Wichtig ist eben, dass du bei dir bleibst und dir überlegst, welche Lösungen für dich in Frage kommen. Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam welche entwickeln.

Viel Erfolg!

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lebonaut
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Beitrag Di., 23.04.2013, 16:52

Auch aus meiner Sicht klingt das vernünftig.

M.E., so habe ich es aus deinem Post interpretiert, hat er kein Potenzproblem.
Er "funktioniert" bei der Selbstbefriedigung. Er sagt, er hätte noch nie einen
Orgasmus gehabt beim Sex mit einer Frau. Beim Oralsex schon? Kann nur
vermuten.. Beim Vaginalverkehr fühlt es sich an wie.. einzutauchen.. bei
Oralsex aber auch. Sehe da keinen Sinn drin, ausser, dass er sich zu viele
Gedanken macht, sich nicht ganz "gehenlassen" kann, wie bei der SB.

Ich würde ihn an deiner Stelle auch mal mal fragen, warum er denn
Viagra nehmen muss. Dass das seine Potenz senkt, müsste ihm doch
klar sein. Also dass er dann logischerweise nicht (leicht) kommen KANN.

Und dass er sich nicht mal vornimmt, nur DICH zu verwöhnen.. als ob er
sich darauf verkrampfen würde, selbst zu kommen... und dann ... versagt.


LG
lebonaut

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Krang2
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Beitrag Mi., 24.04.2013, 12:25

Ich kenne solche Probleme von der "anderen Seite" her und würde empfehlen, daß man sich entgegenkommt, also Sex mal so gemacht wird, daß er dir etwas bringt, und er dafür dann ein andermal seine Phantasie ausleben darf. Ob das dann mit oder ohne dich geschieht, müßt ihr dann entsprechend festlegen. Aber falls deine Frage war, ob er irgendwann mit dir "als Frau" einen normalen Orgasmus haben kann, da würde ich eher sagen "Nein", und ich finde es auch unrealistisch, darauf hinzuarbeiten. Man kann nur versuchen, mit den gegebenen Tatsachen umzugehen, sofern ihr euch ansonsten (emotional) ausreichend gern habt.

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