Ab wann wollen Frauen (in einer Beziehung) Sex?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Cyw
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Beitrag Do., 17.11.2011, 08:46

Abgesehen davon, dass es mMn ohnehin NIE geht, jemanden zu ändern, finde ich dennoch, dass das Leben Veränderung IST. Jeder verändert sich, immer. Manche eher im Kleinen, andere auch im Großen. Jeder für sich. Aber ein starres "So bin ich und das wird immer so sein" halte ich für ein sehr hinderliches und, ja, auch falsches Weltbild. Natürlich gibt es Menschen, die sich zeit Lebens nicht mehr ändern (wollen), aber es ist kein Naturgesetz.

Mein Mann hat eine sehr ausgeprägte und gefestigte Persönlichkeit, schon als ich ihn kennenlernte. Fast mit dem Studium fertig, Pläne und Ziele im Kopf, selbstbewusst, optimistisch, aber auch "nicht grade mainstream". Sprich, er hört(e) Metal, trug damals ausschließlich schwarze Klamotten, Bandshirts, hatte lange schwarze Haare, keine feste Beziehung, und so weiter. Alle in seiner Familie hatten mindestens Respekt vor ihm, Nachbarn erzählten ständig, sie hätten sogar Angst vor ihm gehabt (ob des Aussehens, und weil er als Jugendlicher wohl ein Raufbold war). So.

Heute trägt mein Mann Jeans, Hemden und Pullover, hat kurze, blonde Haare (Naturhaarfarbe), hört immer noch Metal, aber auch mal gerne andere Musik (solange sie nicht kommerziell ist), ist Projektleiter in der Softwareentwicklung, hat eine langjährige Beziehung und mittlerweile Ehe, und ist der Traum seiner Schwiegermutter. Und mit keiner dieser Veränderungen hatte ich zu tun. Abgesehen davon, dass ich ihm gesagt habe, welche Farben ihm stehen und welche eher nicht Die Veränderungswünsche kamen von ihm.

Das waren jetzt Veränderungen Ende 20, aber meiner Meinung nach sagt das Alter nichts über die Veränderungsfähigkeit von Menschen aus. Manche sind mit 40 so reif wie andere mit 20. Es kommt auf die Veränderungsbereitschaft an.

Ich merke grade, das war etwas off-topic. Irgendwie. Daher nochmal kurz on-topic: Wenn mir der Mann gefällt, will ich gerne sofort Sex, und das schließt weder eine anschließende Beziehung noch einen simplen One-Night-Stand aus. Das Prinzip "hard to get" funktioniert meiner Meinung nach eh nicht besonders gut. Wenns passt, entwickelt sich was, wenn nicht, hatte man (hoffentlich) guten Sex.

So, und damit war der Beitrag wenigstens nicht völlig am Thema vorbei

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Ragneda
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Beitrag Do., 17.11.2011, 08:53

Cyw, dass die Menschen sich von alleine verändern ist klar. Aber, wenn ich gezielt eine Eigenschaft, der diese Person ausmacht zu verändern versuche, dann ist das für mich schon was anders. Und natürlich soll man an sich und an der Beziehung (auch gemeinsam) arbeiten. So weit man dazu bereit und willig ist.
Jemanden im Hintergrund zu manipulieren oder ein Ultimatum stellen: so, ab jetzt schreibst Du mir ein mal monatlich ein Liebesbrief, sonst gibt's Prügel (jetzt übertrieben dargestellt ) das wäre too much, in meinen Augen.
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Raziel
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Beitrag Do., 17.11.2011, 10:16

Moin, Ragneda
o, ab jetzt schreibst Du mir ein mal monatlich ein Liebesbrief, sonst gibt's Prügel
Erinnert mich irgendwie an den Spruch "Wir sparen jetzt jeden Cent! Koste es, was es wolle!"

Naja, "gezielt jemanden verändern" dürfte wohl auch nicht hinhauen oder zumindestens nicht lange halten. Und wenn es stimmt, was ich mal gelesen habe, stellt jeder Mensch alle 7 Jahre sein Darsein auf den Prüfstand, was mitunter zu einer "Neuausrichtung" und damit zwangsläufig zu Veränderungen führen kann. Ich meinte auch mehr bewusste Veränderungen aus eigenem Antrieb heraus.

Wäre z.B. meine Freundin nicht gewesen, wäre ich heute vermutlich immer noch ein Stubenhocker, der keinen geraden Satz auf die Schiene bringt außer Pseudoweisheiten und der grundsätzlich vor dem PC hockt, weil er mit seinen Mitmenschen und insbesondere Frauen nicht klar kommt.
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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Ragneda
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Beitrag Do., 17.11.2011, 10:58

Stimmt, das verflüchte 7te Jahr, bekam ich selber zu spüren.( Habe mich versucht zu trennen)
Bewusste Veränderung, ok, wenn der Partner ein Stubenhocker ist (wenig ausgeht usw) kann ich ihn ntl. versuchen zu animieren, dass er sein Hinterteil aufrafft. Aber, ich würde erst so einen Menschen nicht zu meinem Partner machen, da ich mich unwahrscheinlich in eine träge Person (jetzt nur als Beispiel) verlieben würde.

Ich glaube, wir weichen etwas von dem Thema ab, R3VO , ich entschuldige mich für dieses kleine OT. *bin schon weg*
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Passat
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Beitrag Do., 17.11.2011, 11:49

@Raziel
Raziel hat geschrieben:Ähhh...... Jein. Das mit "nicht zusammen passen" kommt schon ungefähr hin, obwohl ich eher sagen würde, das Männer und Frauen einfach anders sind, keiner ist besser oder schlechter. Ok, klingt nach Haarspalterei, ich gebs zu.
Einigen wir uns doch darauf: Ohne Frau kein Mann; ohne Mann keine Frau. Wie die Jung`sche Quaternio ... oder so ähnlich.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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*Dannie
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Beitrag Do., 17.11.2011, 12:06

Kehrusker hat geschrieben: Einigen wir uns doch darauf: Ohne Frau kein Mann; ohne Mann keine Frau. Wie die Jung`sche Quaternio ... oder so ähnlich.
Aha....

Das bedeutet, deine eigene männliche Identität existiert nur dann wenn du eine Partnerin hast? Und wenn du gerade keine Partnerin hast, dann bist du kein Mann?

Dannie

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Passat
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Beitrag Do., 17.11.2011, 12:28

*Dannie hat geschrieben:Das bedeutet, deine eigene männliche Identität existiert nur dann wenn du eine Partnerin hast? Und wenn du gerade keine Partnerin hast, dann bist du kein Mann?
Erstmal meinte ich das rein biologisch. Die Gegensätze bedingen sich.

An dem was du sagst, ist aber auch was dran. Ein bisschen ist es schon so, oder nicht?!? Erst wenn ich eine Partnerin an meiner Seite habe, kann ich doch nur richtig Mann sein. Mit einer Part-nerin (= der [andere] Teil [als Ergänzung]) fühle ich mich der Ekstase immer ein Stückchen näher (im Idealfall und metaphorisch gemeint).
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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*Dannie
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Beitrag Do., 17.11.2011, 16:38

Kehrusker hat geschrieben:
*Dannie hat geschrieben:Das bedeutet, deine eigene männliche Identität existiert nur dann wenn du eine Partnerin hast? Und wenn du gerade keine Partnerin hast, dann bist du kein Mann?
Erstmal meinte ich das rein biologisch. Die Gegensätze bedingen sich.

An dem was du sagst, ist aber auch was dran. Ein bisschen ist es schon so, oder nicht?!? Erst wenn ich eine Partnerin an meiner Seite habe, kann ich doch nur richtig Mann sein. Mit einer Part-nerin (= der [andere] Teil [als Ergänzung]) fühle ich mich der Ekstase immer ein Stückchen näher (im Idealfall und metaphorisch gemeint).
Ich denke ich verstehe dich nun besser.

Von meinem Gefühl her meine ich, dass wir Menschen sowohl männliche als auch weibliche Anteile in uns haben. Was mich betrifft, habe und suche noch diesen männlichen Anteil in mir, sowohl bei meinem Mann als auch bei Frauen welche sich diesem Anteil sehr bewusst sind.

Ich habe einen sehr männlichen Mann mit einer ausgesprochen weiblichen Seite. Das finde ich sehr attraktiv.

Vielleicht ist es auch bei Männern so, dass sie in der Begegnung mit Frauen, sei es auch sexuell, zu ihren weiblichen Anteilen eine Zugang finden wollen?

Viele Grüße,

Dannie

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R3VO
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Beitrag Do., 17.11.2011, 20:45

Geheimgeheim hat geschrieben:
R3VO hat geschrieben:ach, das war sehr unterschiedlich, ironischerweise hatte ich eher außerhalb von beziehungen sex als innerhalb, wobei das nicht an mir lag, ich würde am liebsten beides verbinden
Wie jetzt? Wer hat Dich außerhalb von Beziehungen zum Sex gezwungen. Oder bist Du ein Romantiker, der hofft, die Holde würde nach einer heißblütigen Nacht für immer bleiben? Und dann war sie weg!
Mich hat noch keine Frau zum Sex gezwungen, ich glaube das ist auch gar nicht möglich ^^. Ein Romantiker bin ich zwar, aber ich hoffe auch nicht immer, dass die Holde bleibt. Ich hatte beispielsweise 'mal eine Sexbeziehung, in der der weibliche Part in mich verliebt war und ich wäre einem Verfestigen der Beziehung zu einer monogamen Bindung nicht abgeneigt gewesen, wenn sie generell ein Beziehungsmensch gewesen wäre, aber das war sie nicht, so war ich verwirrt und konnte mit ihrer Verliebtheit nicht recht etwas anfangen. Sie schien sich zwar auch nach Dauer zu sehnen und sah einer möglichen Trennung nicht freudig entgegen, hatte aber zugleich einen großen Freiheitsdrang. Ich hatte kein Interesse, ihr diesen Drang zu nehmen und zugleich kein Interesse, mein Sehnen nach einer festen Bindung zurückzustellen und so blieb der Kompromiss einer nette Sex-Beziehung ^^.

In Beziehungen war das Sex-Leben bisher eher mangelhaft, aber ich hatte auch mehrere Freundinnen, die in diesem Bereich schlimme Erfahrungen gemacht haben. Ich wusste damit nicht recht umzugehen, habe die Frauen das Tempo bestimmen lassen. Das Problem war u.a., dass ich dann für Reinszenierungen herhielt, die vermutlich beide Beteiligten weder geahnt noch gewollt haben. Da ich selbst als Kind unliebsame sexuelle Erfahrungen gemacht habe, bin ich in diesem Bereich hochgradig alarmiert und auch verletzlich, zugleich bin ich ein Mann mit sexuellen Bedürfnissen. Ich könnte weder mit einer Frau zusammen sein, die mit mir ihre Sexualität zurückerobern wollen würde, da ich damit überfordert wäre, ich Angst vor Reinszenierungen, Tests, Schuld hätte und ich könnte auch nicht mit einer Frau zusammen sein, die keine sexuellen Bedürfnisse hat, da ich mich dann langfristig betrachtet mit eigener Lust foltern würde.

Der Frage des Threads habe ich mir nach einer seltsamen, sexlosen Beziehung gestellt.
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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Geheimgeheim
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Beiträge: 237

Beitrag Do., 17.11.2011, 21:06

Hm, schwierig. Dann ziehst Du also eher "Problemfälle" an Land und bist selber einer? Machst Du eine Therapie?
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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Passat
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Beitrag Do., 17.11.2011, 22:22

Hallo Dannie,
*Dannie hat geschrieben:Ich denke ich verstehe dich nun besser.
Das freut mich.
*Dannie hat geschrieben:Von meinem Gefühl her meine ich, dass wir Menschen sowohl männliche als auch weibliche Anteile in uns haben.
Ja, das sagt man so. Was auch immer damit gemeint sein soll. Ich weiß es nicht. Sollen das psychologische Anteile sein? Oder denkst du dabei gar an universelle Männlichkeits- und Weiblichkeitsprinzipien? Etwa sowas wie das Geistige und das (Er-)Schaffende? Beides bedingt sich.
*Dannie hat geschrieben:Was mich betrifft, habe und suche noch diesen männlichen Anteil in mir,
Und was wenn du ihn gefunden hast?
*Dannie hat geschrieben:Vielleicht ist es auch bei Männern so, dass sie in der Begegnung mit Frauen, sei es auch sexuell, zu ihren weiblichen Anteilen eine Zugang finden wollen?
Und umgekehrt?!?
Ich würde eher meinen, dass in der Begegnung beider Geschlechter - vor allem in der sexuellen - beide ihrem eigenen Geschlecht gerechter werden. Vielleicht ist es also konträr zu dem was du sagtest so, dass wir die Nähe zum jeweils anderen Geschlecht "aufsuchen" um uns unserem eigenen bewußt zu bleiben.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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