Fetisch, Porno und Beziehung

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Syrinx
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Fetisch, Porno und Beziehung

Beitrag Fr., 30.09.2011, 14:32

Hallo,

ich bin momentan ziemlich verzweifelt. Seit der Pubertät habe ich einen ausgeprägten Urin-Fetisch. Es geht dabei um Einnässen, Zusehen und Spielen mit Urin. Vor meiner jetzigen Beziehung habe ich diesen Fetisch autoerotisch und mit entsprechenden Porno-Seiten ausgelebt.
Als ich dann meine jetzige Freundin kennen lernte, hatten wir viel "normalen" Sex. Von meinen Fetisch habe ich nie etwas erzählt. Zum einen, weil ich fürchte, dass sie mich verlässt weil ich weiß, dass sie für derartige Spiele nichts übrig hat. Zum anderen auch, weil ich mich selber schäme. Es ist schließlich auch eine kranke, absonderliche Neigung.
Nun sind wir drei Jahre zusammen und im Laufe der Beziehung wurde der gemeinsame Sex immer weniger. Sie hat einfach nicht mehr so oft Lust, da sie oft geschafft von der Arbeit ist. Das schlimme aber ist, dass mein Verlangen nach dem Fetisch mit dem Abflauen unseres Sexlebens wieder stärker geworden ist. Am Anfang, als wir wöchentlich mehrmals Sex hatten, dachte ich zwar immer mal wieder an meinen Fetisch, der normale Sex war jedoch völlig ausreichend. Jetzt ist das Verlangen aber wieder unglaublich stark und ich besuche beinahe täglich entsprechende Fetisch-Seiten im Internet.
Dabei fühle ich mich natürlich hundserbärmlich, weil ich ihr Vertrauen missbrauche, indem ich diese Heimlichkeiten begehe. Ich habe auch schon so oft versucht, die Seiten nicht mehr zu besuchen, aber der Drang kehrt immer wieder zurück. Und ich finde keine Lösung für das Problem. Ich kann sie nicht zu mehr Sex zwingen. Denn wenn sie nicht will, muss ich das respektieren. Sie ist schließlich die Frau, die ich liebe und kein Sexualobjekt. Andererseits kann ich ihr auch nichts von meiner Neigung und meinem Porno-Konsum erzählen. Erstens wäre da der Vertrauensbruch wegen den Heimlichkeiten und zweitens würde die Beziehung aufgrund solcher abartiger Vorlieben bestimmt zerbrechen. Ich will sie nicht verlieren, denn unsere Beziehung ist wirklich toll. Aber ich muss mich selbst wieder unter Kontrolle bekommen. Ich will diesen Porno-Sch*** endlich aufgeben und meinen Fetisch begraben können.
Danke schon mal für´s Lesen und vielleicht hat der ein oder andere einen Tipp für mich

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kastanienbaum112
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 15:35

Hallo Syrinx,

ich bin zwar 11 Jahre jünger als du, hatte aber bereits dieselbe Situation und konnte sie glücklicherweise meistern

Zuerst: Deine Neigung empfinde ich nicht als krank - oder sind schwule auch krank? (Gut, jetzt bitte nicht aus religiöser Sicht betrachten :D)

Bei mir war es so, dass ich auch erst Angst hatte, meiner Freundin davon zu erzählen. Ich hab es dann aber schließlich doch getan, sie war war nicht begeistert, meinte aber, wir können es ja mal versuchen. Damals mochte ich ihren Urin oral aufnehmen. Was ich damals nicht richtig mitbekam war die Tatsache, dass sie das nur aus Angst gemacht hat, mich nicht zu verlieren. Ich bin dann zum Psychologen gegangen, der fand aber keine richtige Lösung. Naja, dann hab ich mit meiner Freundin beschlossen, mir diesen Fetisch abzugewöhnen. Man fantasiert sich beim betrachten der Pornos ja einiges zusammen, und letztenendes ist das Ganze auch nur eine reine Kopfsache! Wir haben NS dann richtig übertrieben, ich merkte sehr sehr früh dass das Zeug einfach nicht schmeckt, sofern man seine Gedanken mal realistisch ansieht. Dies machte ich mir zunutzen - sie trank richtig viel auf den Tag verteilt und musste dementsprechend oft - jedesmal hab ich ihren Urin getrunken - und nach einer Woche hatte ich keinerlei Bedarf mehr darauf. Seitdem führen wir diesen Fetisch nur noch in Form von Körper anpinkeln (Wanne, selten) bzw. Hand anpinkeln (Klo) aus. Damit hat sie kein Problem mehr, im Gegenteil, sie freut sich dass es mir gefällt und macht es sehr gerne.

Um nun aber wieder zu deiner Situation zurückzukehren:

Zu einer guten Beziehung gehört zuerst einmal Vertrauen - das schließt meiner Meinung nach auch die Tatsache ein, dass man seine Vorlieben dem Partner erzählen sollte! Vielleicht wird sie dir es sogar genehmigen, es einmal zu versuchen. Desweiteren sollte sie Verständnis dafür zeigen, dass du Pornos als "Ersatz" konsumierst - wieso sollte sie damit Probleme haben?

Den Fetisch ganz aufzugeben war auch bereits mal mein Plan, da es bei mir langsam ebenfalls zur Sucht wird, einfach immer dabei zu sein! Aber auch da gibts Abhilfe: Man fülle warmes Wasser in eine Trinkflasche, die Freundin setzt sich aufs Klo, hält die Flasche in die richtige Position, drückt und die eigene Hand hält man einfach in den warmen Wasserstrahl. Irgendwann konzentriert man sich mit etwas Glück nur noch auf die Flasche mit dem Wasser und nicht mehr auf ihren Urin - und eine Wasserflasche ist immer greifbar und lässt sich timen. So oft man will, wann man will.


nasseHose82
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 19:53

Hallo,
ich bin Stefan, 29 J. und Single. Diesem NS-Fetisch bin ich auch sehr verfallen. In der Jugend, so mit 14, 15 fing es bei mir an. Mir war es anfangs vielleicht noch peinlich aber jetzt nicht mehr. Es ist bei mir sowohl eine sexuelle Stimmulation als auch Entspannung, z.B. wenn es im Job mal eine Zeit stressig war. Also eine Art Wellnessritual wenn es in der Hose warm und nass wird. So ca. einmal im Monat lebe ich es für mich allein im privaten Bereich aus. Ich würde nicht sagen, daß ich danach extrem süchtig wäre. Weil in anderen Situationen wo es absolut unpassend wäre sich einzunässen mach ich es nicht, bzw. ich hab dann kein Verlangen danach. Anfangs nässte ich nur in meine Slips und Badehosen denn mehr vollnässen ging nicht, weil ich ja noch im Elternhaus wohnte. Meine Mutter hätte mir warscheinlich auch die nassen Klamotten um die Ohren gehauen.
So richtig lebe ich es erst aus seit ich meinen eigenen Haushalt habe und auch meine Kleidung selbst waschen muß. Daran glauben müssen abwechselnd meine beiden geliebten, langen Nylon-Sporthosen, darunter Slips, Sneakers und ein Paar Turnschuhe. Ich trinke vorher ganz viel Tee oder Wasser, dann fahre ich Fahrrad, gehe im Dunkeln draußen spazieren oder stelle mich einfach nur in die Dusche. Wenn es dann nicht mehr geht öffne ich die Schleusen oder der Blasenschließmuskel erschlafft von selbst und es läuft einfach los. Dann heißt es: "Pisse marsch in die Hose!" Meine Lieblingsvariante ist der Spaziergang draußen in der Dunkelheit. Meistens lasse ich erst schubweise ein paar Spritzer los und später wenn es kein Einhalten mehr gibt, strömt es richtig. Mir macht es also Richtig Spaß und ich schäme mich überhaupt nicht. Ich finde es braucht sich niemand für diese Leidenschaft zu schämen oder sich schlecht zu fühlen solange es keine krankhafte Sucht ist und man keinen anderen damit belästigt.
Ich habe auch gewisse psychische und soziale Probleme. War aber noch nie deswegen beim Psychogen, ich weis auch nicht ob ich es mal tun sollte. Fakt ist aber, das ich in den letzten Jahren viel selbstbewußter wurde. Ich habe ohne psychologische Hilfe gelernt mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin. Dazu gehören auch meine Schwächen. Im Kern sind aber wie gesagt doch einige psychosoziale Probleme geblieben. Im Großen und Ganzen komme mit meinem Leben zurecht mit eigendlich allem was dazu gehört, habe auch einen geregelten Job.
Ich denke daß die Wenigsten oder so gut wie niemand mit solch einem Fetisch sich im realen Leben outen würden, vielleicht höchstens beim Psychologen. Es ist ja in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Es gibt auch ein bekanntes deutsches NS-Forum das ihr vieleicht auch kennt, es ist jedenfalls leicht über Google zu finden. Ich hab mich da auch schon auch schon ausgetauscht u.a. mit einem etwa Gleichaltrigen, der Medizin studierte und jetzt als Arzt tätig ist. Er hat diesen Fetisch auch, er ist Familienvater und verheiratet. Er meinte daß es nicht ungewöhnlich für Leute ist, die als Kleinkinder zeitig sauber und trocken waren (oder es einfach sein mussten). Dazu käme dann noch eine strenge Erziehung (in wie fern auch immer) sowie ein schon früh von Erwachsenen ausgeübter Leistungsdruck auf die Kinder und im Allgemeinen hohe Erwartungen an sie. So wie es bei mir auch der Fall war. Irgendwann in der Jugend oder wenn mann dann richtig erwachsen ist und sein eigenes Leben führt kann dann angeblich dieses Bedürfnis entstehen, sich auszuleben, zu genießen, einfach los zu lassen. So eine Art Ventilfunktion für angestauten Ärger und Stress. Bei mir kam dann auch die Lust danach (die bis heute anhält), mich einfach mal wie ein Baby oder ein Kleinkind zu benehmen welches noch einpullert. Aber ich machs nur in meine Freizeithosen. Auf Windeln stehe ich nicht so.
Für mich wäre es auch eine Herausforderung, einer möglichen Partnerin, die man kennengelernt hat etwas davon zu erzählen. Es ist schwierig. Man weis ja vorher nie wie die Person darauf reagiert. Es sei denn man trifft auf eine Frau, der das auch gefällt.
So, das war es erst mal von mir. Hab mich heute neu hier angemeldet.

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kastanienbaum112
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 22:21

Erstmal willkommen nasseHose82

Die Sache mit dem Verständnis des Partners ist immer so eine Sache, egal um was es geht. Vielleicht scheitern ja auch genau darum so viele Beziehungen, weil sich niemand traut seine Wünsche zu äußern und unglücklich wird...

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 22:36

Hallo kastanienbaum112,

ich finde es sehr schön, wie du das Thema für dich gelöst hast!

Was ist eine Beziehung denn wert, wenn man sich stets nur verstellen muss...... statt sich mit Haut und Haaren einbringen zu können, so wie man wirklich ist???


Hallo Syrinx,

ich denke auch nicht, dass du deine Freundin zum Sex nötigen solltest.
Aber vielleicht kannst du ja einfach mal ganz ehrlich mit ihr ein Gespräch führen, wie es dir mit ihr und mit eurem nur wenig vorhandenen Sex so geht.

Eine Beziehung, in der man über auftauchende Probleme nicht mehr reden kann....... ist doch eigentlich schon vorbei.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit

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