Sexuelle Blockade wegen Übergewicht

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Helen80
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 11:24

Doch, er sieht was er macht. Er würde das auch gerne ändern. Die körperliche Bewegung schafft er nicht, ein vernünftiges Essverhalten und das Abstellen dieser Gedanken auch nicht. Das ist alles an Stimmungen, Erfolg im Beruf und Stress geknüpft. Wenn alles gut ist, klappt es eine Weile, wenn dann in der Firma irgendwas schief geht, kommt alles hoch: Faulheit, Chipstüte, an der Frau rumnörgeln und sexuelle Unlust. Eben dass er es sieht und ändern möchte, ist der Grund, der mich nicht in die Arme des Freibadbesuchers treibt, sondern abwarten lässt. Die Frage ist: Kann man solche im Grunde völlig irrationalen Denkstrukturen (oder sind es Eotionen?) ändern, wenn man das will? Wie geht so was? Bitte auch zu bedenken: Er wird das Problem bei der nächsten Frau wieder haben. Soll er jetzt sein ganzes Leben alleine bleiben nur weil irgendeine falsche Prägung im Hirn oder was auch immer, ihm irrationale Sachen sagt?

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Ive
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 11:25

Hm, er sieht, dass er projiziert ... das ist schon mal etwas. Aber ob und was er ändern kann - das hängt von ihm ab; schätzungsweise mehr davon, ob er es wirklich will - auch fürs das "Können" ist ja das Wollen die erste Voraussetzung - und ob er dafür etwas auf sich zu nehmen bereit ist.

Also, wenn er "will", sollte es möglich sein. Allerdings müsste er seine Trägheit überwinden, und dazu bedarf es schon großer Motivation. Nun ist die Frage, kann er diese finden und fällt er schnell, sobald es über längere Zeit Ausdauer und Mühe erfordert, wieder zurück?

Vermutlich hängt bei ihm SEHR viel von seiner Zufriedenheit MIT SICH SELBST ab ... Die kann er aber nur mit einer arbeitsreichen Durststrecke erreichen: Geeigneter Sport, Abnehmmethode ... und dann klappts sicherlich auch mit Dir besser, zumal Du dann ja auch etwas für Dich getan hast und Dich figürlich "gestrafft" haben dürftest.

Also, zwei mit sich zufriedene Menschen sind auch eher miteinander zufrieden und glücklich.
Zuletzt geändert von Ive am Fr., 10.06.2011, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.

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bittersweet
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 12:03

Helen80 hat geschrieben: Es fühlt sich demütigend an, schadet meinem Selbstvertrauen.
...
Ich fühle mich abgelehnt, gedemütigt, teilweise gar nicht als Frau, sondern als Neutrum.
...
Alles andere in unserer Beziehung ist gut. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Partner, der entwicklungsfähig, mit dem ich gute Gespräche führen kann, der mich in allen anderen Bereichen des Lebens auf Händen trägt und alles für mich tut.
...

Die körperliche Bewegung schafft er nicht, ein vernünftiges Essverhalten und das Abstellen dieser Gedanken auch nicht. Das ist alles an Stimmungen, Erfolg im Beruf und Stress geknüpft. Wenn alles gut ist, klappt es eine Weile, wenn dann in der Firma irgendwas schief geht, kommt alles hoch: Faulheit, Chipstüte, an der Frau rumnörgeln und sexuelle Unlust.
Ive hat geschrieben: Allerdings müsste er seine Trägheit überwinden, und dazu bedarf es schon großer Motivation. Nun ist die Frage, kann er diese finden und fällt er schnell, sobald es über längere Zeit Ausdauer und Mühe erfordert, wieder zurück?
hallo hellen,

ich habe hier einige deiner äußerungen zitiert. die widersprüchlichkeit hast du ja selbst schon erkannt.

dir geht es schlecht in eurer beziehung.

er sieht das zwar, hat aber bislang wenig getan, um etwas zu ändern. all seinen frust und seine unzufriedenheit lässt er an dir aus. dazu reicht seine energie.

dir reicht es, trotz deines leidensdrucks, bis jetzt zu wissen, dass er einsicht in "deine" probleme hat. etwas ändern musst evtl. DU - du kannst dir ja woanders holen, was du brauchst. er kann es sich weiterhin bequem machen.

ive schrieb ja schon dazu, dass es große motivation erfordert, seine trägheit zu überwinden und mit dir zusammen die schwierigkeiten anzugehen.

bis jetzt hab ich aus deinen posts noch nicht viel motivation auf seiner seite erkannt. ich sehe eher nur lippenbekenntnisse. ist das wirklich die entwicklungsfähigkeit, die du so an ihm schätzt? darf er dich weiter schädigen, weil er sich selber mies fühlt? wie lang noch?

hast du schon mal an eine paartherapie gedacht?

vg
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Helen80
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 16:04

Ich merke auch so langsam, dass ich Lippenbekenntnisse mit Entwicklungsfähigkeit gleich setze. Er ist sicherlich bereit, etwas auf sich zu nehmen, ob er es allerdings durchhält, das ist die andere Frage. Und dann frage ich mich: Wie lange muss ich diesen Mangel denn dann noch ertragen? Fünf Jahre? Ich bin ja bereits an einem Punkt an dem sich das auf mein gesamtes Wohlbefinden auswirkt.

Die Therapie, die er angefangen hat, macht er teilweise mit mir zusammen und teilweise alleine. Wobei ich ja schon erwähnt habe, dass mir die Therapeutin was das Sexuelle angeht ziemlich hilflos vorkommt. Sie sagte auch er wäre kein stabiler Mensch und es wäre ein langer Weg, was für mich bedeutet, dass ich meine Idealvorstellungen beiseite lassen und mir überlegen sollte, ob ich so wie er JETZT ist weiterhin mit ihm zusammen sein möchte oder nicht. Auf den ersten Blick würde die Antwort nein heißen, dagegen steht, dass ich immer noch das Gefühl habe, dass wir zusammen gehören. Und das hatte ich vor ihm bei keinem Mann.

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Ive
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 17:08

Ja, ich finde wieder, Du reflektierst das sehr gut. Wie lange man abwarten und hoffen sollte ... verflixt gute Frage, aber nur ganz individuell beantwortbar.

Da laufen sich Gefühle in den Weg ... nur zu verständlich ... Ich meine, zumindest schonungslose Offenheit ihm gegenüber wäre jetzt angesagt.

Mach ihm in einer guten Stunde, vielleicht bei einem Glas Wein, klar, was für Dich Sache ist - vermutlich hat er das noch nicht erkannt - und dass die Uhr auf Fünf vor Zwölf steht. Dann "darf" er sich entscheiden, und wenn dann nach einiger Zeit wieder alles wie gehabt sein sollte, wäre zumindest eine räumliche und zeitliche Trennung angezeigt.

Ich meine, wenigstens erkennbares und ausdauerndes Bemühen sollte nun als Zeichen gesetzt werden. Von Euch beiden natürlich.

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bittersweet
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 17:20

beim lesen deines eingangs-postings hat sich mir irgendwie der eindruck aufgedrängt, er könnte glaube, er hätte "etwas besseres/schöneres" gewollt, aber mangels möglichkeit sich mit dir zufrieden gegeben.... bitte nimm mir diesen gedanken nicht übel, ich kenne euch beide nicht. du schreibst, er hat von seinem vater gewisse vorstellungen darüber übernommen, wie eine frau auszusehen habe. und dieser vorstellung wirst du offensichtlich nicht gerecht. das scheint ihm in seiner vorstellung die berechtigung zu verleihen, dich gering zu schätzen.

bitte, sind nur meine eigenen, subjektiv geprägten gedanken. was sein verhalten mit dir macht, spürst du ja zum glück schon sehr deutlich.

ich weiß nicht - vielleicht solltest du dich doch dem schwimmbad-bewunderer in die arme werfen. mal sehen, was passiert - mit dir und mit deinem freund.

er könnte merken, dass die bislang so wichtigen "äußerlichkeiten" nicht wirklich zählen. du könntest merken, das dich dein freund vielleicht doch nicht so auf händen trägt, wie du bisher dachtest...

nur eine idee - vermutlich keine gute. aber ich finde deine situation schwer aushaltbar und noch schwerer verbesserbar...

vg
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Helen80
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 18:53

bittersweet hat geschrieben:beim lesen deines eingangs-postings hat sich mir irgendwie der eindruck aufgedrängt, er könnte glauben, er hätte "etwas besseres/schöneres" gewollt, aber mangels möglichkeit sich mit dir zufrieden gegeben...
Ich nehme dir den Gedanken nicht übel. Das denke ich ständig auch.

Ich bin offen zu ihm und ich habe in den letzten Wochen bereits einen Plan gemacht. Ich sehe mein Leben wieder mehr als mein eigenes statt einem gemeinsamen. Darin kann er Platz haben oder eben nicht. Es macht mich traurig, aber ich habe auch gemerkt, dass es die Situation erträglicher macht. Irgendwie muss ich ja klar kommen und ihm trotzdem noch eine Chance lassen können.


Waldschratin
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 05:59

Hallo Helen,
find ich gut,daß du dich mit dem Gedanken auseinandersetzt,ob du mit ihm so,wie er jetzt ist,dein Leben verbringen willst!
Weil,ob er sich ändert,das ist ja ne recht zweifelhafte Frage - er hätte es ja wenigstens in Ansätzen bereits tun können,wäre es ihm wichtig genug.

Was mir noch eingefallen ist : er könnte sich auch mal körperlich noch durchchecken lassen,ob er vielleicht hormonell bedingte Probleme zusätzlich noch hat.Was ihn zwar nicht aus der Verantwortung seines Verhaltens dir gegenüber rausnimmt,aber vielleicht könnte es ihn ein bissl dabei unterstützen,sein Phlegma besser auf die Reihe zu bekommen.

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