Angst vor Sex ist größer als Lust darauf

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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w_s_
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Beitrag Di., 17.02.2009, 16:13

petrapan, also eine gute Therapeutin würde hoffentlich niemals derart verurteilend sein, wie das damals deine eher - ein wenig fragwürdige - Freundin war.

Vergewaltigung ist Gewalt und Machtausübung, und dass da das Opfer schuld sein soll ist schon alleine eine schlimme Behauptung, die von ziemlichen Unverständnis darüber zeugt, um was es sich hier handelt.

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petrapan
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Beitrag Di., 17.02.2009, 19:11

Mein letzter Therapeut, also der bei dem ich nur 2 x war, zhat mich schon verurteilt weil ich Hartz4 beziehe, weil mich in meinem Job noch nicht genug verdiene! Der wollte mich nur unter der Bedingung behandeln, dass mein Hauptziel ist, in den nächsten 6 Monaten von meiner Arbeit leben zu können, egal wie. Er meinte, wenn man finanziell unterstützt wird, könnte man nie ein gesundes Selbstwertgefühl erlangen. Wenn das nicht mein hauptziel sei, wolle er mich nicht als Patientin annehmen.
Dem hätte ich nie von meinen anderen Problemen erzählt.
Dann war ich auch mal bei einer Therapeutin, die wollte mich nur behandeln, wenn ich mich in einer Essgestörten-Klinik beraten lassen, obwohl ich nicht denke dass ich essgestört bin (bin zwar dick, aber das hat andere Gründe).
Es ist komisch, wie Therapeuten ihre Schwerpunkte legen, obwohl sie einen noch gar nicht kennen. Die sehen nur: "Dick" oder "arbeitslos" und das ist dann in ihren Augen das Hauptproblem. Mit meinem Therapeuten bei dem ich 4 Jahre war hatte ich echt Glück, da ging es wirklich um mich. Aber das mit dem Sex war mir zu peinlich und unangenehm um darüber zu sprechen. Ich kann auch nicht mehr zu ihm, weil ich jetzt in einer anderen Stadt wohne.
Aber wahrscheinlich muss ich einfach weitersuchen, um einen geeigneten Therapeuten/ Therapeutin zu finden.

Ach ja, die ehemalige Freundin von mir, die meinte ich sei selbst schuld, wird übrigens auch Therapeutin!! Da tun mir die Patienten jetzt schon leid.

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w_s_
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Beitrag Di., 17.02.2009, 19:22

Petra, nur war das ein Werturteil oder der Versuch einer Zielsetzung für dich?
Ich weiß es nicht, war ja nicht dabei.

Aber wichtig ist sicherlich, dass du eine(n) Therapeuten/in findest, der dir eben die Sicherheit gibt, auch über diese sicherlich schmerzhaften, sensiblen aber für dich auch sehr wichtigen Themen zu reden.

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Una
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 23:24

Es tut mir leid, dass Du an lauter unfähige und peinlich engstirnige "Therapeuten" geraten bist.
Du hast probatorische Sitzungen, in denen Du den Thera testen kannst.
Ich würde das gleich am Anfang klarstellen:
Du bist kein Bittsteller sondern die verdienen ihre Brötchen mit Dir.
Nicht die suchen Dich aus sondern ihr euch gegenseitig.

Es kommt vielleicht auch auf die Therapieform an.
Nur Gesprächstherapie ist vielleicht zu wenig.
Ich habe eine Analyse gemacht, die nicht freudianisch war- also es wurde auch miteinander gesprochen- besser gesagt gespiegelt.
Ich weiß es ist schwer einen guten Thera zu finden.
Man sieht ja an Deiner "Freundin" wieviel unfähige Leute in diesem Bereich unterwegs sind.
Vielleicht konzentrierst Du Dich das nächste mal auf die Angst vor dem Sex und läßt nicht über Deinen Kopf hinweg entscheiden, welches Problem Du "bist".

Der Thera hat schließlich Schweigepflicht und Du nichts zu verlieren, wenn Du ihn oder sie testest. Ich möchte kein generelles Urteil ablegen, welches Geschlecht das bessere ist für Dich. Es kommt massiv auf den Einzelnen an.
Ich war bei einem Mann- hätte ich nie gedacht- und er meinte, er habe verstanden was mein Anliegen war. Das hat er auch.
Ich hatte davor ähnliche Knalltüten wie Du erlebt.
Einer wollte mir für eine probatorische Sitzung plötzlich 250 Euro abknöpfen und hatte mich wirklich versucht auseinanderzubauen in der Stunde- ich bekam gar keine Möglichkeit mein Anliegen zu formulieren.

Eine andere begrüßte mich bei der ersten Stunde dermaßen flapsig, dass man schon roch wie wenig ihr an mir lag und in der zweiten Stunde versetzte sie mich einfach und hatte es nicht nötig den Termin abzusagen.
Also es gibt schon einen Haufen Unkraut auf diesem Markt.
Besonders ätzend, weil man ja einen Leidensdruck hat und vielleicht auch sozial ängstlich ist in solch einer Zeit. Und ausgerechnet da soll man dann noch die Spreu vom Weizen trennen (können).

Liebe
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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petrapan
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Beitrag Do., 19.02.2009, 00:58

Besonders ätzend, weil man ja einen Leidensdruck hat und vielleicht auch sozial ängstlich ist in solch einer Zeit. Und ausgerechnet da soll man dann noch die Spreu vom Weizen trennen
Genau das Gefühl hatte ich auch! Ich überwinde mich und gehe zu einem Therapeuten, mich nimmt das auch immer sehr mit, meine ganze Depressionsgeschichte zu erzählen und dann gerate ich an solche Knalltüten. Die Frau mit der Eßstörungsklinik hat mich übrigens auch beim ersten Termin wieder weg geschickt, weil sie den Termin doppelt vergeben hatte. Kann passieren, aber sie hat sich nicht mal entschuldigt oder in betracht gezogen die andere Patientin, die nach mir kam, wegzuschicken oder die Stunde zu teilen. Da kam ich mir dann auch direkt total abgelehnt vor, viellecith war es auch ein Test wie ich auf Ablehnung reagiere. Dann die Bedinung mit der Klinik, da bin ich auch hingegangen, weil sie ja gesagt hatte, die können feststellen ob ich eine Eßstörung hatte.
Nach 2 langen Sitzungen hab ich dann gefragt, ob ich eine Eßstörung habe und der Therapeut meinte nur, dass könne er auch nicht sagen, was ich denn meine. Ich sagte ich meine nicht dass ich eine habe. Und damit war die Sache erledigt.
Viel schlimmer war aber der Therapeut, bei dem ich die 2 Probesitzungen hatte, klar, der hat den Versuch einer Zielsetzung gestartet, aber genau die falsche Zielsetzung!! Ich war vor 4 Jahren depressiv geworden u.a. wegen meines Ehrgeizes und Pflichtgefühls. Es war sehr schwer und ich habe mich damals sehr sehr geschämt als ich wegen meiner Krankheit nicht mehr arbeiten konnte. Bei mir in der Familie war arbeitslos sein immer eine Schande. Es hat lange genug gedauert bis ich mich auch als Arbeitslose bzw. Geringverdienende als vollwertigen Menschen akzeptieren konnte und da kommt die Pappnase an und sagt mir dass man als Geringverdiener/ Arbeitsloser niemals ein ausreichendes Selbstbewusstsein aufbauen könne und die Basis des Menschen der Erwerb seines Lebensunterhaltes sei und das müsse ich in 6 Monaten schaffen, sonst würde er mich nicht behandeln wollen.
Ziele sollte man für den Patienten erst formulieren, wenn man den Patienten kennen gelernt hat!! Mit dieser Zielsetzung hätte er die ganze akzeptierende Einstellung, die ich mir die letzten Jahre erarbeitet habe, wieder umgedreht!
Naja, egal, die Therapeuten sind ja nicht mehr aktuell! Zum Glück hab ich mich auf beide nicht eingelassen. Es kostet nur soviel Kraft, Probesitzungen zu machen. Man öffnet sich total und dann entpuppt sich das gegenüber als total schädlich für einen!

Bei meinem alten Therapeuten hatte ich gleich ein recht gutes Gefühl. Da hatte ich wirklich das Gefühl, ihm liegt daran, dass ich herausfinde was mir gut tut! Der war echt super! Nur über Sex wollte ich halt auch nicht gern reden mit ihm...

Aber langsam glaub ich auch, dass ich bei dem Thema selbst nicht mehr weiterkomme, sondern noch mal in Therapie gehen muss.

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Una
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Beitrag Do., 19.02.2009, 01:45

Ja und Du mußt Dich eben nicht gleich ganz öffnen. Das ist der Irrtum.
Du formulierst Dein Anliegen und genau auf das soll eingegangen werden.

So wie es bei mir und bei Dir früher lief, überhöht man den Thera und berichtet brav sein ganzes Leben, damit sich der Experte ein Bild machen kann.
Aber genau der falsche Weg. Denn damit arbeitest Du am Anfang schon viel zuviel ohne davon etwas zu haben. Dr Thera muß eine Aufgabe von Dir bekommen und dann soll er mal etwas dazu sagen.
Ich würde das auch so formulieren und auch nach der Ausbildung des Thera fragen. Natürlich bringt es auch etwas, diese bewerten zu können.
Deine Krankenkasse schickt Dir eine Liste mit den zugelassenen.
petrapan hat geschrieben:Die Frau mit der Eßstörungsklinik hat mich übrigens auch beim ersten Termin wieder weg geschickt, weil sie den Termin doppelt vergeben hatte. Kann passieren, aber sie hat sich nicht mal entschuldigt oder in betracht gezogen die andere Patientin, die nach mir kam, wegzuschicken oder die Stunde zu teilen.
Blöde Kuh ohne Kinderstube. Das war kein Test, sondern gedankenlos und unhöflich.
petrapan hat geschrieben:und sagt mir dass man als Geringverdiener/ Arbeitsloser niemals ein ausreichendes Selbstbewusstsein aufbauen könne und die Basis des Menschen der Erwerb seines Lebensunterhaltes sei
Du willst ja raus aus diesem Loch und er soll Dir dabei helfen, oder nicht?
Die Basis des Menschen ist das er einen Sinn im Leben sieht und da gibt es ja nun viele Möglichkeiten, besser mit als ohne Geld, klar, aber die Basis finde ich, ist es nicht. Oder sollte es nicht sein, denn da sieht man heute schnell alt aus, so zügig wie man seinen Job verlieren kann in vielen Branchen.
Demnach wären auch Menschen, die wegen der Erziehung der Kinder nicht am Gelderwerb beteiligt sind, alle irgendwie krank in der Psyche.

Liebe
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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Wölfin
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Beitrag Do., 19.02.2009, 07:54

Hallo!

Irgendwie finde ich mich ein wenig in deinen Texten wieder. Und da ich gestern an eine Vollknalltüte von Therapeutin geraten bin, mag ich dir mal kurz erzählen.
Also, alleine der ungeheizte Warteraum mit Zeitschriften von vor ein paar Jahren wo ich der Therapie des Patienten vor mir zuhören konnte war an sich schon fast wert wieder zu gehen. Dummerweise hatte sie meine Karte schon bekommen, also konnte ich mir auch genauer ansehen was mich erwartet.
Es lief dann darauf hinaus, dass ich bevor ich mich zu einer Therapie bei ihr melden darf
1. in die Gewerkschaft eintreten muss
2. eine Kur machen muss damit ich therapierbar werde.
Ja, ich hab Probleme mit Bossing und bin total fertig deswegen - aber wenn ich meiner Chefin erklären muss, dass ich mal eben 6 Wochen oder länger weg bin, dann gehts mir davon nicht besser. Hat sie nicht kapiert.

Es gibt übrigens Organisationen, die einen bei der Suche unterstützen und auch erstmal ein paar Beratungsstunden machen. Habe ich bei meiner Krankenkasse erfahren.

Ich drück dir die Daumen, dass du bald jemanden vernünftiges findest.

LG
Wölfin

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Una
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Beitrag Do., 19.02.2009, 13:09

Wölfin hat geschrieben:Es lief dann darauf hinaus, dass ich bevor ich mich zu einer Therapie bei ihr melden darf
1. in die Gewerkschaft eintreten muss
2. eine Kur machen muss damit ich therapierbar werde.
Völlig durchgedreht! Bild

Scheint aus einem anderen Universum zu uns gestoßen zu sein, die Dame.
Keine Diskretion, dafür politische Vorschriften. Bild

Weiß Du was? Ich würde es der Kasse melden, sonst macht die ewig so weiter.
Irgendjemand muß doch solch übergriffiges Verhalten offen legen.
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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Itwillbeokay
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Beiträge: 6

Beitrag Mi., 11.08.2010, 15:13

"Das mit der Vergewaltigung habe ich lange verdrängt, vor allem weil meine damals beste Freundin mir damals gesagt hat, ich sei sowieso Schuld gewesen und somit war das gar keine Vergewaltigung, ich sei ja schließlich mit dem Typ nach hause gegangen. ich hab das lange auch geglaubt, bis ich, eigentlich erst letztes Jahr begriffen habe, dass ich mich durchaus umentscheiden DARF wenn der Mann sich weigert ein Kondom zu nehmen und wenn ich das deutlich sage, dann hat keiner das Recht sich trotzdem zu nehmen, was er halt erwartet hat."

Zu erst einmal, ein so schreckliches und gleichzeitig traumatisierendes Erlebnis sollte mit Hilfe von ausgebildeten Psychotherapeuten verarbeitet oder in ihrem Fall auggearbeitet werden, damit dieses Erlebnis nicht ihr zukünftiges Leben massiv beinflusst. Verdrängung ist aber keine Lösung, zumindest keine Lösung mit der sie dauerhaft Leben können.
Zu der Aussage ihrer damaligen besten Freundin, NEIN, es war definitiv nicht Ihre Schuld,auch wenn sie an diesem Abend leichtsinnig gehandelt haben, hat keiner das Recht gegen Ihren Willen zu handeln und schon gar nicht in solch einem Ausmaß.

Es gibt Beratungsstellen für vergewaltigte Frauen. Auch wenn dieses Thema , zumal wenn es einen selbst betrifft, sehr schambesetzt ist, sollten Sie darüber nachdenken sich an solch eine Beratungsstelle zu wenden.

Liebe Grüße und eine dicke Portion Mut

Tanja=)
Melancholie ist das Vergnügen traurig zu sein.

Victor Hugo

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Kleine Maus
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Beiträge: 274

Beitrag Mi., 11.08.2010, 18:45

Sag´ mal petrapan, sind wir eigentlich Zwillinge? Zuerst die Geschichte mit deinem langen Singledasein, dann die Unordnung durch die Papierberge, und jetzt sehe ich dass wir auch in sexueller Hinsicht ähnliche Probleme habe. Ich hatte mein erstes Mal noch viel später, nämlich mit 26... der Mann war zwar liebevoll und empfand auch etwas für mich, aber irgendwie war es trotzdem nicht so toll. Für ihn war es auch das erste Mal, was mich jetzt nicht gestört hat. Viel schlimmer waren für mich die Schmerzen, die ich damals und auch später mit anderen Männern hatte. Und natürlich die Angst, es könnte was passieren.

Die Pille habe ich noch nie genommen, denn 1.) habe auch ich Übergewicht (zwar "nur" 10 kg und ganz gut verteilt), aber ich habe keine Lust wegen der Pille auseinanderzugehen und 2.) lese ich ständig, dass Frauen wegen der Pille nicht mehr feucht werden. Und ich werde schon ohne Pille sehr selten feucht, weil es einfach nur sehr wenige Männer gibt, die mich richtig scharf machen. Deshalb habe ich immer mit Kondom verhütet, und bei meinem letzten Freund ist uns mal eins geplatzt. Danach hatte ich Panik vor einer Schwangerschaft und habe einen Test gemacht, weshalb mich mein Freund als hysterisch bezeichnet hat. Später hatte ich mal einen ONS und merkte dass das Kondom nicht mehr da war, als er wieder aus mir kam... keine Ahnung wo das abgeblieben ist, wir waren am Sandstrand und konnten es nicht mehr finden.

Die Selbstbefriedigung habe ich auch erst mit Anfang 30 entdeckt. Bei mir zu Hause war das Thema total verpönt, mit meinen konservativen Eltern konnte ich nicht darüber reden. Aber heute macht es mir Spaß, und ich mache es mehrmals in der Woche.

Richtig vergewaltigt wurde ich nicht, aber ich wurde mal von einem älteren Mann gefingert, als ich 3 oder 4 Jahre alt war. Deshalb hatte ich später eine gewaltige Abneigung gegen das Fingern meiner Partner an meinem Unterleib. Wenn dir jemand einreden möchte, dass du dran schuld bist, dann labert die Person einfach nur Müll. Irgendwie ist das gerade in Mode, die Opfer zu Tätern zu machen. Ich kenne u. a. eine Frau, die von einem Mann geschlagen wurde und sich jetzt anhören muss, dass es ihre Schuld sei, schließlich hätte sie ihn mit Worten provoziert. Tsss.

Mein letzter Sex ist auch schon fast 1 1/2 Jahre her. Es ist nicht so, dass ich asexuell bin. Aber es gibt nur sehr wenige Menschen, die ich sexuell begehrt und auf die ich auch richtige Lust verspürt hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich ein einziges Mal in meinem Sex, bei dem ich mich wohlgefühlt habe. Das war ein ONS mit einem guten Bekannten, der 10 Jahre jünger als ich ist und der damals noch Jungfrau war. Aber er gab mir das Gefühl, nicht nur eine schnelle Nummer zu wollen, und ich fühlte mich bei ihm als begehrenswerte Frau.

Ich habe mir vorgenommen, nur noch mit einem Mann intim zu werden, wenn ich ihn auch wirklich sexuell begehre und nicht mehr, um einfach mehr Erfahrungen zu machen. Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn.

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Mami87
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Beiträge: 3

Beitrag Di., 19.04.2011, 10:43

Hallo,

ich bin echt verzweifelt...
Ich habe nie Lust auf Sex mit meinem Freund bzw. Angst... Immer sind es scheinbar andere Gründe... Ich habe Angst, dass unsere Beziehung daran kaputtgeht...

In meiner früheren Beziehung war es auch so, aber da dachte ich im Nachhinein, dass es daran lag, dass ich meinen Partner nicht liebte... als ich noch mit ihm zusammen war, schämte ich mich ständig wegen meinem Körper, hatte Angst, was falsch zu machen, etc... Da er mir aber dennoch wichtig war, habe ich mich oft "benutzen" lassen, fühle mich heute fast wie vergewaltigt und will dies nie wieder tun...

Nach ihm hatte ich eine Affäre... Mit diesem Mann hätte ich ständig schlafen können - ich fühlte mich gut (schämte mich nicht, wie sonst manchmal), hatte Spaß, etc... das konnte ich mir nur so erklären, dass DAS wahre Liebe war...

Nun bin ich mit meinem jetzigen Freund zusammen... Und es ist wie mit meinem Exfreund: Ich habe keine Lust auf ihn und selbst wenn, dann überkommt mich die Panik, dass ich etwas falsch mache (dabei weiß ich genau, dass ich nichts falsch machen würde, wenn ich nicht ständig darüber nachdenken würde)
ich habe mich auch schon gefragt, ob ich ihn zu wenig liebe... aber ich denke eher, dass es was damit zu tun hat, dass er eben nicht nur eine Affäre ist und ich mich deswegen mehr unter Druck setze????
Ich weiß nicht, wie ich diesen Druck umgehen kann...
ich habe mir schon so oft versucht einzureden, dass ich doch keine Angst haben muss, dass ich nicht so viel nachdenken muss, etc...
Nun hat er mich aber auch noch darauf angesprochen (dass es ihm halt fehlt) und ich habe den Eindruck, das setzt mich noch mehr unter Druck??!??

ich komme mir schon total "unnormal" vor... Zudem, da ja noch hinzu kommt, dass ich so von allein NIE Lust habe... weiß nicht, ob es an meiner Krankheit (Autoimmunerkrankung der schilddrüse) und der Pille liegt... Oder ob ich einfach - keine ahnung gerade wie das heißt - bin...

Ach ja, und was jetzt auch noch hinzukommt: Mein Freund ist nicht soooo gut im Bett - so doof es klingt - aber ich bin recht verwöhnt - was meine lust auch noch zurückgehen lässt... Immer dieselbe Stellung immer das Gleiche... befriedigung = einmal im Monat, wenn überhaupt wir haben auch schon drüber gesprochen, aber ich will ihn nicht als Versager hinstellen und ich habe den Eindruck, er fühlt sich dann so und macht sich auch Druck... Und da ich eben auch so eine Angst in mir habe, etwas Falsch zu machen, fällt die Möglichkeit, dass ich mal die Initiative ergreife, auch weg...

was soll ich denn nur tun? ich auch einfach mal ein normales sexleben führen können... Ich könnte echt heulen...

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lemon
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Beitrag Di., 19.04.2011, 13:55

Ohne, dass du was tust, wird sich wohl nichts verändern.#

Ich würde das tun, was mir Lust macht, zu verlieren hast du doch nichts, schlechter kanns nicht werden meine ich .

Könnte doch sein, dass dein Freund sich ebenfalls sehr unsicher fühlt, dann reich ihm doch mal die Hand und reiß ihn mit - so würde ich das machen.

Wie sieht es denn mit deiner eigenen Lust zu dir selbst aus, hast du hier ein befriedigendes, lustvolles Erleben?

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Mami87
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 23
Beiträge: 3

Beitrag Mi., 20.04.2011, 12:00

Ähm - das passt zwar jetzt nicht, aber mir ist aufgefallen, dass mein Beitrag gelöscht wurde.. Dafür kommt jetzt, wenn ich auf "Meine Themen" gehe, dieser hier... Was läuft da falsch???


Edit: aaah, alles klar, es wurde hier reingeschoben... - aber warum??? Das ist doch total verwirrend, für jemanden, der oben den Ursprungsthread liest... Der antwortet doch dann nicht auf mein anliegen...

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Mamamaus
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Beiträge: 605

Beitrag Mi., 20.04.2011, 12:36

Hallo,

solche Situationen wie Du sie hier schilderst kenne ich auch sehr gut. Bei mir war es is jetzt auch immer so, solange nicht all zu viel Liebe im Spiel war konnte ich den Sex supergut geniessen, aber sobald sich die Beziehungen vertieft haben tat ich mir schwer.

Das mit der Langeweile im Bett ist bei uns auch so. Ich bin der eher experimentierfreudige und er eher der der der den Standardsex liebt. Es ist schwierig das zu ändern. Man gibt dem Partner zwar immer wieder zu verstehen, dass man ES anders braucht um zufrieden zu sein und es ändert sich nicht viel, man dreht sich im Kreis, man liebt den anderen aber und will die Beziehung nicht aufgeben wegen dem Sex der nicht so läuft. Das alles kenne ich nur all zu gut. Und das Ende vom Lied ist, dass man dann keine Lust mehr drauf hat. Ich schlafe vielleicht 1 bis 2 mal im Monat mit meinem Mann aber ich befriedige mich so 2 bis 4 mal die Woche selbst, irgendwie versuche ich es dadurch auszugleichen. Und wenn ich mit meinem Mann sex habe weiß ich, dass es nicht so toll sein wird aber es ist trotzdem schön seine Nähe zu spüren, auch wenn diese Sexualität für mich unbefriedigend ist. Du bis mit dem Prolem nicht allein, ich kann Dir sehr gut nachfühlen, lass Dich einfach mal von mir gedrückt sein.

LG Mamamaus

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Mami87
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 3

Beitrag Mo., 02.05.2011, 18:22

Ach Mensch, ich könnte heulen...
Umso mehr ich darüber nachdenke und was bessern will, wird es immer schlimmer... Jetzt haben wir gar keinen Sex mehr... Ich glaube, die Beziehung geht früher oder später daran kaputt :.-(

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