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Sa., 13.11.2010, 23:10
Hi Ive,
ich bin schon seit 3 Jahren in Therapie, aber was das Thema betrifft, wurde mir bisher nicht wirklich geholfen, weil mich meine Therapeutin anscheinend nicht so ernst nimmt oder sie ist einfach überfordert damit.. deshalb mache ich demnächst eine stationäre Therapie.
Als ich 11 Jahre alt war hatte ich meine erste negative Erfahrung mit Sexualität, weil sich mein Bruder damals irgendwie nicht ganz unter Kontrolle hatte und Dinge an und mit mir ausprobieren wollte, die ich damals gar nicht ok fand und oft musste ich mich ziemlich stark wehren, um davon zu kommen. Glücklicherweise hat er es nach einiger Zeit aufgegeben, aber für mich war es jedes Mal ein Schock und ich hatte auch Angst und Ekel vor dem, was mich da wieder erwarten würde.
Dann hatte ich mit 13 meinen ersten Freund und als wir uns so langsam annäherten, fühlte es sich für mich so an, als würde er mir das Herz zerreißen. Er war dann plötzlich eine Bedrohung für mich und ich beendete die Beziehung mit den Worten: "Du hast alles kaputt gemacht". Danach hatte ich recht schnell wieder einen Freund, weil ich es alleine nicht lange aushielt und bei ihm entschied ich mich dafür, dass ich mich ihm sexuell "unterwerfe", damit ich ihn nicht verliere. Da habe ich mich sozusagen selbst zum Opfer gemacht. Jedoch beendete er die Beziehung recht schnell und ich fühlte mich einfach nur verarscht und ausgenutzt. Danach folgten noch 2 Beziehungen, die aber genau so den Bach runter liefen...
Das ist, denk ich mal das Wesentliche, was mich früher geprägt hat und mich heute immer noch nicht los lässt. Ich glaube, dass ich ein ganz falsches Bild von Männern und Frauen, bzw. von Sexualität und Liebe habe. Ich kann Sex nicht mit Liebe kombinieren, was ich sehr schade finde. Für mich ist Sex wie ein Messerstich.. ich kanns nicht besser beschreiben.
Mein Freund geht damit sehr behutsam um und versucht mir auch zu helfen, aber ich habe immer Angst, dass ich ihn verliere oder er mich betrügt, wenn ich ihm nicht das "geben kann", was er sich vielleicht wünscht.
"Unangenehme" Gefühle sind wie bittere Medizin. Wer sie nicht einnimmt, wird krank!