Fetisch: Wunsch vergewaltigt zu werden

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Pauline
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Beitrag So., 14.02.2021, 19:53

@diesoderdas: magst Du bitte den Eingangspost der TE nochmal genau ansehen, va. den ersten Satz?
Er lautet:
vierzehnkommazwei hat geschrieben:Ich habe Glück. Ich stehe darauf, vergewaltigt zu werden, nicht zu vergewaltigen

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diesoderdas
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Beitrag So., 14.02.2021, 19:57

Pauline hat geschrieben: So., 14.02.2021, 19:53 @diesoderdas: magst Du bitte den Eingangspost der TE nochmal genau ansehen, va. den ersten Satz?
Er lautet:
vierzehnkommazwei hat geschrieben:Ich habe Glück. Ich stehe darauf, vergewaltigt zu werden, nicht zu vergewaltigen
Ich weiß, das steht auch da so,dass man es falsch verstehen kann. Es folgt aber gleich darauf auch noch das hier, was es dann weiter erklärt.
vierzehnkommazwei hat geschrieben: So., 14.02.2021, 01:20 Im Alltag verabscheue ich natürlich solche Dinge.
Ich meinte nur, dass manchen vielleicht schon die Überschrift zu viel ist und sie dann gar nicht alles lesen (was es aber besser erklären würde)

Und mit "ich habe Glück" war ja gemeint, dass sie selbst ein NOCH größeres Problem damit hätte in ihren Fantasien die Vergewaltigerin zu sein (=Täter). In ihren Fantasien ist sie ja das Gegenteil (=Opfer).
Aber halt wenigstens kein Täter - so verstehe ich das "ich habe Glück"... eben als "es wäre noch schlimmer, wenn mich Täterfantasien anturnen würden"
Zuletzt geändert von diesoderdas am So., 14.02.2021, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.

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peponi
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Beitrag So., 14.02.2021, 20:03

Ich finde den Titel (und einige der Formulierungen im Eingangspost) auch etwas unglücklich und schließe mich diesoderdas an. Denn es geht ja nicht um den Wunsch, vergewaltigt zu werden, sondern um sexuelle Vergewaltigungsphantasien. Und da, finde ich, muss man differenzieren.

Vergewaltigungen haben n i c h t s mit Sexualität zu tun. Da geht es um pure Machtausübung, Demütigung und Erniedrigung, Sexualität ist nur die eingesetzte Waffe.

Vergewaltigungsphantasien in der hier beschriebenen Form sind hingegen ein sexueller Fetisch, der, sofern er von beiden Parteien einvernehmlich ausgelebt wird, erst einmal niemandem schadet.

Und ich sehe nicht, dass dieses Thema hier falsch ist, insbesondere in diesem Unterforum, in dem es ja auch explizit um sexuelle Neigungen gehen soll. Und solche Phantasien zu haben, ist immer auch eine gewisse Belastung. Es ist eine Abweichung von der Norm, man phantasiert von etwas, was gesellschaftlich glücklicherweise geächtet ist und was man selbst abstoßend findet. Ich kenne das sehr gut. Ich bin mein Leben lang von verschiedenen Männern vergewaltigt und missbraucht worden. Und trotzdem stehe ich auf BDSM und habe auch Phantasien in diese Richtung. Mittlerweile ist das okay, aber sehr viele Jahre habe ich damit gehadert, wollte das nicht. BDSM ist aber die einzige Möglichkeit, wie ich eine lustvolle Sexualität ausleben kann, an der auch ich Spaß habe, mit ‚normalem‘ Sex komme ich hingegen nicht klar, da dreh ich durch. Und daher: ja, es kann ein Affront für Menschen sein, die solche Erfahrungen machen mussten. Aber es kann eben auch ganz anders sein.

Was ich dir, vierzehnkommazwei, gerne noch sagen möchte: Akzeptiere diesen Fetisch erst einmal und schäm dich nicht dafür. Unterdrücken kannst du das nicht und ausgesucht hast du ihn dir auch nicht. Taste dich langsam mit deinem Freund heran. Musst ja nicht gleich mit dem Hammer auf den Tisch hauen ;) vielleicht reicht es ja für den Anfang, ihn zu fragen, ob er sich auch etwas härteren Sex vorstellen kann, mit Festhalten, Würgen und so weiter (je nachdem, worauf du konkret stehst). Zwischen zwei Erwachsenen ist doch alles erlaubt, was beiden Spaß macht.
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vierzehnkommazwei
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Beitrag So., 14.02.2021, 20:07

Ich finde den Titel damit jetzt nicht gerettet. Aber er ist mir auch ehrlich egal, solange ich richtig verstanden werde. ich will diese Seite hier nicht als Vermittlungsplattform missbrauchen. Es ist nur leider der Ort, der am ehesten noch an das heranreicht, was ich mir wünsche: Mit Leuten reden zu können, die mich zu einem gewissen Grad verstehen und nicht verurteilen, mir vielleicht einen Tipp geben können.

Pervers war btw nicht im sexuellen Sinne gemeint, falls Sie das falsch verstanden haben.


Anm.Mod.: Dann wähle doch das nächste Mal einen Titel mit Bedacht. Ebenso Deine Worte. Wir müssen hier nicht Deine Intentionen erraten. Pauline

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vierzehnkommazwei
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Beitrag So., 14.02.2021, 20:22

peponi hat geschrieben: So., 14.02.2021, 20:03 Ich finde den Titel (und einige der Formulierungen im Eingangspost) auch etwas unglücklich und schließe mich diesoderdas an. Denn es geht ja nicht um den Wunsch, vergewaltigt zu werden, sondern um sexuelle Vergewaltigungsphantasien. Und da, finde ich, muss man differenzieren.

............
(Ich hoffe, ich antworte jetzt grade auf einen Post von Peponi und hab nicht einfach die ganze Nachricht kopiert, komme wie gesagt noch nicht ganz klar mit der Seite hier.)
Danke. Das hilft mir wirklich. Kannst du mir vielleicht sagen, ob es eine Zeit gab, als du von normalem Sex weggekommen bist und der schlechter wurde oder war Vanillasex immer schlecht? Bei mir ist es so, dass ich noch ganz am Anfang stehe. Mir gefällt normaler Sex mit meinem Freund zu einem gewissen Grad, aber ich habe das Gefühl, dass des irgendwann weniger gut wird bis es mir irgend wann nicht mehr gefällt. Leider habe ich das Gefühl, dass wir beide da sehr verschieden ticken. Er sagt mir manchmal Dinge, die das andeuten, wie, dass er es geil findet, wenn ich lächle und solche süssen Dinge, die ich gerne erwidern würde, aber nicht kann. Ich hoffe, dass es einen Mittelweg gibt, bei dem wir Dinge ausprobieren können ohne dass er das Gefühl bekommt, mich bei seiner Vorstellung von Sex nicht befriedigen zu können.
Zuletzt geändert von Pauline am Mi., 16.06.2021, 05:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.

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peponi
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Beitrag So., 14.02.2021, 21:45

Es ist eher so, dass Vanillasex immer schon schlecht war. Spaß hatte ich da nie dran, aber ich hab immer brav mitgemacht und so getan, als würde mir irgendetwas davon gefallen, während ich eigentlich weit weg war.
Dass ich auf BDSM stehe, war mir auch schon immer klar. Manchmal hatte ich einen Partner, der dem gegenüber offen war, sodass wir ein wenig herumexperimentieren konnten. Und das war einfach wow, eine völlig neue Welt. Sexualität kann ja richtig Spaß machen. Mein jetziger Partner ist von seinen Vorlieben her allerdings komplett anders gestrickt, ähnlich wie du es von deinem beschreibt, weiß von meinen Fetischen aber. Manchmal lässt er sich drauf ein, aber im Großen und Ganzen ist es nicht seins. Wir leben in einer offenen Beziehung, daher ist es für ihn kein Problem, dass ich mir vor zwei Jahren einen festen Spielpartner gesucht habe, mit dem ich mich gelegentlich treffe.

Geht es bei dir denn nur um Vergewaltigungsphantasien oder ist es eher das komplette BDSM-Paket?

Eine erfüllende Sexualität hat meiner Meinung nach aber auch sehr viel mit Kommunikation zu tun. Das ist etwas, was ich am BDSM so unheimlich schätze, dass viel, viel mehr über alles geredet wird als bei Vanillasex. Dass sich zwei Menschen, bevor sie miteinander intim werden, hinsetzen und darüber reden, was sie mögen, was eher nicht so und wo sie eine klare Grenze ziehen, was sie auf keinen Fall wollen. Und sich hinterher austauschen: was war schön und was hat ihnen nicht so gefallen?
In diesem Ausmaß kenne ich das aus normalen Beziehungen nicht.
Was du beschreibst, klingt ein bisschen danach, als hättest du ein solches Gespräch über eure Vorlieben noch nie mit deinem Freund geführt. Das wäre das Erste, was ich mal machen würde an deiner Stelle. ;)
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vierzehnkommazwei
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Beitrag So., 14.02.2021, 23:05

Mit dem Reden hast du sicher recht, auch wenn ich von der Sorte bin, die immer erst ein paar Arschtritte braucht, um den Mund aufzutun.
Mit dem übrigen BDSM Zeug kann ich nicht viel anfangen (auch wenn es da reingehört, oder? Habe gelesen, dass es kein Fetisch ist, da ich ja nicht auf konkrete unbelebte Dinge stehe) Es ist paradox aber ich steh einfach darauf sobald die Frau (also ich) nicht mitmachen will und festgehalten/gefesselt wird. Eigentlich widersprüchlich. Ich glaube es hat auch mit Angst zu tun.
Danke für deine Tipps und Erfahrungen, ich weiss das echt zu schätzen


No Twist
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Beitrag Mo., 15.02.2021, 08:18

Hallo, ich wollte mich hier raushalten, aber mir brennt es doch unter den Nägeln:

Du hast scheinbar Phantasien - soweit so gut. Wobei ich dir dringlich raten würde, diese Phantasie vor einem Date mit fremden Menschen nicht zu offenbaren. So schön ist das, was du dir da zusammenphantasierst in der Realität nicht - und wenn du das am eigenen Leib spürst und vorher diese Themen im Raum standen (womöglich in einschlägigen Chats verschriftlicht), hast du nach so einem Vorfall keine guten Karten, dich per Anzeige zu wehren. Und ich denken nicht, dass es wirklich eine Erfahrung ist, die du am Ende schön fändest... Aber soweit ich dich verstehe, suchst du keinen Kontakt zu potentiellen "Tätern"- von daher ist mein Rat wahrscheinlich obsolet. Aber, was mich sehr stört, wenn ich dich lese: Du schaust diesbezügliche Pornographie... soweit ich das verstanden habe. Und da vergeht es mir. Die Frauen, die in solchen Szenarien gezeigt werden, sind nicht alle Pornodarstellerinnen, die spielen... im Internet gibt es soviel kranken Kram und sich das reinzuziehen, weil man eine Vorliebe hat, regt mich ehrlich gesagt ziemlich auf. Du machst dich da aus meiner Sicht mitschuldig. Reicht dein Kopfkino dafür nicht?

Ich finde deine Phantasie nicht dramatisch - es ist halt so. Aber du schreibst, du wärst Feministin... dann sollte dir auch klar sein, dass man so einen Dreck nicht schaut, egal, welche Phantasien man hegt. Ich weiß nicht, ob es Vergewaltigungsfilme von feministischen Pornofilmemacherinnen gibt. Vielleicht irre ich mich ja und du wählst gezielt aus - so tief stecke ich in dieser Materie nicht. Aber sich solche Filme anzuschauen, finde ich persönlich echt grenzwertig.

Sorry, das trifft nicht ganz dein Thema, aber mir war es einfach ein Bedürfnis, dir das mal zu schreiben. Und falls ich etwas falsch verstanden habe, entschuldige ich mich - aber falls nicht, überdenke deinen Filmkonsum bitte mal. Das hat nämlich rein gar nichts mit Feminismus zu tun.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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peponi
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Beitrag Mo., 15.02.2021, 14:55

vierzehnkommazwei hat geschrieben: So., 14.02.2021, 23:05 Mit dem übrigen BDSM Zeug kann ich nicht viel anfangen (auch wenn es da reingehört, oder? Habe gelesen, dass es kein Fetisch ist, da ich ja nicht auf konkrete unbelebte Dinge stehe) Es ist paradox aber ich steh einfach darauf sobald die Frau (also ich) nicht mitmachen will und festgehalten/gefesselt wird.
Das ist doch noch relativ harmlos… dich macht dann im Wesentlichen die Vorstellung an, dominiert und in irgendeiner Art fixiert zu werden. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht mal, ob ich das so, wie du es jetzt schilderst, wirklich explizit als Vergewaltigungsphantasien begreifen würde. Und ja, das zählt grundsätzlich zum BDSM (Bondage&Discipline, Dominance&Submission, Sadism and Masochism). BDSM ist aber letztlich nur ein Oberbegriff für sehr viele verschiedene, heterogene Praktiken.

Mein Eindruck, von dem, was du hier auch konkreter beschreibst, ist ein wenig, dass deine Neigungen in deinem Kopf viel viel größer und schlimmer werden als sie es eigentlich sind und du sie ein wenig dramatisierst. Gerade als Feministin kann es ja nicht sein, dass man sich wünscht, sich jemand anderem sexuell zu unterwerfen. Diese Denke ist aber Blödsinn. Eine emanzipierte Frau ist aus meiner Sicht eine Frau, die ein selbstbestimmtes Leben führt und sich verwirklichen kann so wie sie es möchte – und wenn das bedeutet, sich in einer sehr konkreten, zeitlich abgesteckten Situation mit klar definierten Rollen einem anderen Menschen zu unterwerfen, dann ist das nicht weniger feministisch als eine Frau, die beim Sex immer nur oben sein will, so als Beispiel.

Wenn ich dir noch einmal konkret ein paar Tipps geben darf:
lass dich auf sowas nur mit einem Menschen ein, den du gut kennst und dem du wirklich vertraust. Wenn das nicht dein Freund ist und du irgendwann jemanden mit ähnlichen Neigungen kennen lernst, lass dir bitte echt Zeit dabei, bevor du solche Spiele ausprobierst. In der BDSM-Szene wird zwar sehr viel Wert auf Konsens gelegt, aber gestörte Idioten gibt es dort genauso wie überall.
Und spiel bitte niemals ohne Safe-Wort, auch nicht mit deinem Freund! Phantasien sind das Eine, aber in der Realität ist es doch eine andere Dynamik, die einen schnell emotional überwältigen kann. Da ist es wirklich wichtig, ein Safe-Wort zu haben, mit dem man das jederzeit beenden kann.

Bezüglich der Pornos möchte ich mich meiner Vorrednerin aber anschließen. Es gibt zwar seriöse Produktionsfirmen, die auch mit gefilmten Einverständniserklärungen und einem guten SSC-Konzept (Safe, Sane, Consensual) arbeiten, aber das sind längst nicht alle. Und ich denke, gerade in dem ganzen gratis Angebot sind eine Menge kranke Sachen dabei, die eben nicht einvernehmlich sind. Viel mehr kann ich dir dazu nicht schreiben, ich finde Pornos langweilig und steck da nicht in der Materie drin.
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Beitrag Mo., 15.02.2021, 18:03

Danke. Ja ihr habt recht mit den Pornos. ich hab da auch schon beim Durchklicken Dinge gefunden, bei denen der Hintergrund mehr als fragwürdig ist. Ich komme desshalb oft auf diegleichen Videos, bei denen am Ende die Schauspielerin erzählt wie gut sie es fand. Trotzdem weiss man natürlich nie, inwiefern was mit wem abgesprochen war. Das gehört zu den Dingen, wesswegen ich damit zu kämpfen habe. Mit einem "normalem" BDSM Fetisch, bei dem alle dabei ihre Erregung zeigen, hätte ich, glaube ich, keine Probleme. Insgesammt kann ich es für mich selbst gut akzeptieren. Erst wenn ich mir überlege, was mein Umfeld dazu sagen würde, gehts mir nich mehr gut damit. Ich habe angst, es nach aussen zu tragen und mein Umfeld anzupassen, da es für mich auch viel zu verlieren gibt. Ich werde mir dabei Zeit lassen und schrittweise vorgehen. Eure Tipps finde ich sehr hilfreich.

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Nightingale
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Beitrag Di., 06.04.2021, 22:36

Ich finde mich in vielen Dingen wieder, die die TE schreibt. Auch ich habe Vergewaltigungs-Fantasien und mich lange nicht getraut, überhaupt einen Gedanken daran zuzulassen.
Es hat mir geholfen zu wissen, dass anscheinend viele Frauen solche Fantasien haben. „Wünsche“ kann man es ja kaum nennen, denn mir ist, sobald ich mich etwas mehr mit diesen Gedanken befasst habe, schnell klar geworden, dass ich mir keine wirkliche Vergewaltigung wünsche.
Aber die Vorstellung von einem mir völlig fremden Mann grob, bis hin zu brutal „genommen“ zu werden ist für mich sehr erregend.
Habe mich oft gefragt, woher sowas kommt. Ich habe einen Missbrauchshintergrund. Ob es damit zusammenhängt?
Oder vllt auch der Wunsch nach völliger Abgabe von Kontrolle.
Mit BDSM habe ich mich zB nie sonderlich identifizieren können.
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John Donson
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Beitrag Di., 15.06.2021, 21:43

Hallo,

wie es weiter oben bereits gesagt wurde, kann auch ich nur empfehlen, devote Neigungen nur mit einem Partner auszutesten, den man gut kennt und dem man vertraut - gerade als Frau, da einige in dem Bereich die betreffende als immer und omniverfügbar halten. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, da eine frühere flüchtige Bekanntschaft meiner jetzigen Frau eben dies von ihr dachte, als wir bereits mehrere Monate zusammen waren.

Ich habe in Richtung Unterwerfung / devoter Sex mit meiner Frau lange und intensiv Erfahrungen gesammelt und das sehr genossen. Was mich dabei allerdings wunderte und wo ich immer den Verdacht hatte, dass das miteinander zusammen hängt, ist, dass ihre ersten sexuellen Erfahrungen als Teenager tendenziell übergriffig waren. Dazu kam, dass sie zuhause "immer funktionieren musste". Sie hat das auf Nachfrage in keinem Zusammenhang gesehen. Ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht. Ich hatte oft den Eindruck, dass es eine Mischung aus Selbst- bzw. Wiederermächtigung (Ich mache, was mir gefällt und behalte dabei die Kontrolle), - z.T. aus einem Komplex heraus - Selbstbestätigung (Der findet mich so scharf, dass er mich einfach nehmen muss) und auch Schutz vor Unerwartetem und zu viel Nähe war, da das ganze ja eine Art Choreografie ist.

Leider ist das bei und, wie der Sex insgesamt vollkommen zum Erliegen gekommen und sie weigert sich darüber zu reden. Daher kann ich für den Moment nur die oben stehenden eigenen Gedankengänge wiedergeben.

Grüße

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John Donson
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Beitrag Di., 15.06.2021, 21:51

...einen Punkt muss ich bei der Aufzählung der möglichen Hintergründe einer devoten Neigung noch ergänzen bzw. präzisieren: sie ist möglicherweise die einzige Art eine Art Kontrollverlust zuzulassen, weil man ja quasi ausgeliefert ist und und in der Vorstellung "nichts dafür kann".

Sayonara

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