Ich hol das Thema mal wieder hoch, weil ich eigentlich gerne bei der Ursprungsfrage weiter machen würde - ohne Geschreddere und Bullshit-Bingo a la "Lern mal den Richtigen kennen, dann klappt das schon". Denn genau das sind die Dinge/Kommentare, die "uns" das Leben schwer machen.
Häschenhüpf hat geschrieben: ↑Sa., 23.01.2021, 09:54
Ich hab bisher nur mit meinem Therapeuten darüber gesprochen. Aber nur sehr zögerlich und ehrlich gesagt wurde die ganze Therapie dadurch ziemlich gebremst, weil ich einerseits ein wahnsinniges Bedürfnis hatte, darüber zu sprechen, aber anderseits auch eine wahnsinnige Blockade. Und bevor der Therapeut wusste, was Sache ist, ist er ein paar Mal auch ins Fettnäpfchen getreten und hat mich dadurch verletzt.
Mir geht's ähnlich. Ich schrieb zwar in den ersten Beiträgen hier, dass ich meine Asexualität angenommen habe, aber das hab ich mir nur eingeredet. Erst jetzt, seit ich es in der Therapie wirklich zum Thema mache, merke ich, wie groß meine Blockade ist darüber zu reden, obwohl ich - wie Du - auch das Bedürfnis habe endlich mal mit jemanden darüber zu sprechen.
Einen kleinen Unterschied gibt es bei mir. Mein Therapeut wusste von Anfang an von meiner Asexualität, weil ich es in den Anamnese-Bogen geschrieben habe. Somit gab es da keine Fettnäpfchen für ihn. Er hat mich aber nicht von selbst darauf angesprochen, sondern spricht erst mit mir darüber, seit ich das Thema erwähnt habe.
Häschenhüpf hat geschrieben: ↑Sa., 23.01.2021, 09:54
Momentan komme ich mit dem Singledasein etwas besser klar. Ich habe mir bewusst gemacht, was für Freiheiten ich habe, die ich früher gar nicht zu schätzen wusste, weil sie schon immer da waren. Es ist wie mit der Gesundheit. Erst wenn man krank wird, merkt man, was man früher hatte.
Oberflächliche Beziehungen haben mich (logischerweise) nie interessiert. Aber ich wollte immer einen Seelenverwandten. Liebe und Respekt, gemeinsame Pläne, ein Wir.
Auch hier geht's mir ähnlich. Ich bin mein Leben lang Single und kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, diese "Freiheit" aufzugeben. Aber so ganz tief drin, sehne ich mich auch nach einem Seelenverwandten. Das hast Du gut in Worte gebracht: Liebe, Respekt, gemeinsame Pläne, ein Wir bzw. Miteinander! Schön gesagt.
Je älter ich werde, umso mehr macht es mir auch zu schaffen, im Alter vielleicht ganz alleine zu sein. Aber ich denke auch ohne Partner/in kann man Menschen um sich haben, die man gern hat, und wo man dann eben nicht alleine ist.