@ expat:
Darf ich dir noch eine Frage stellen *)? Na ja, ich frag' einfach mal... hoffe es ist o.k.... wenn nicht, brauchste ja nicht antworten:
expat hat geschrieben:Ich reagiere auf Sprüche, die ich als angelernte Psychotherapeutensprüche interpretiere. Im realen Leben stoppt man dann aus Resignation oder Mitleid.
*) Losgelöst von Lea, sondern allgemein, da du meines Eindrucks auch in anderen Kontexten hin- und wieder "anspringst", wenn du das Gefühl hast, jemand plappert was nach. Und zwar: Wonach differenzierst du, ob jemand etwas "nachplappert" bzw. angelernt hat... oder ob er das erwähnt, weil er aus ureigener Überzeugung dahinter steht?
Denn das:
Trifft man nicht in einem Forum wie diesem auf Menschen, die bereit sind, sich und ihre Wirkung auf andere zu hinterfragen?
Trifft (für mich) in noch ungleich höherem Maße als im Forum auf meine Therapie zu... nämlich, dass ich die mein Verhalten hinterfrage und ggf. modifiziere bzw. mir neues Verhalten aneigne (bzw. die Bereitschaft dazu zeige). Und da kann es mir auch in der Therapie so gehen (bzw. kann nicht nur, sondern tut es auch oft... und ist in meinen Augen sogar Regel für "Lernprozesse"), dass mein Kopf mir sagt: Ja... an der neuen Sichtweise, die meine Therapie mir anbietet **), ist was dran... aber Kopf und Gefühl laufen noch nicht synchron (eben weil das neue Verhalten noch nicht verinnerlich ist... das ist eben ein Lernprozess.
Müsste/könnte bei Bedarf recherchieren, ob's ne Internetquelle gibt. Lust etwas abzutippen habe ich gerade nicht.). Sprich: In den verschiedensten Zusammenhängen habe ich bei mir selbst schon erlebt, dass es sich
zunächst künstlich
anfühlen kann, wenn Kopf und Gefühl (noch) nicht im Einklang sind - wohl wissend dass in dem Fall der Kopf der Wegweiser sein sollte... und nicht mein bisher verinnerlichtes Gefühl/Verhalten. Will heißen:
Angelernte aufgesetzte Pseudogefühle, auf die jemand stolz ist, weil er sie gelernt hat, in seinem/ihrem Verhalten aber das genaue Gegenteil zeigt, reizen mich
Das Auseinderdriften von Kopf/Verhalten und Gefühl muss (für mich) kein Anzeichen von nachgeplapperten Therapeutenzeugs sein... sondern kann gar Anzeichen eines erfolgreichen Lernprozesses sein. Oder (ich glaube, ich habe einen Artikel eingestellt): Dass jemand wahrgenommene, nicht unterdrückte Gefühle nicht in jedem Fall ungefiltert zum Ausdruck bringen muss (=gezeigtes Verhalten) kann durchaus auch für sehr reifes Verhalten sprechen.
**) Ich rede bewusst vom Angebot in der Therapie (und auch Forumsmeinungen begreife ich als Angebot). So war es z.B. in der letzten Sitzungen der Fall, dass mein Thera auf eine Bemerkung von mir nachfragte, was ich tun würde, wenn die Klinik von mir XY empfiehlt. Ich antwortete : Ich würde es als Empfehlungen sehen, die ich aber nicht annehmen muss. Sondern es wäre meine Entscheidung, ob ich dem Folge. War vöööllig o.k... mein Thera bekräftigte mich dahin sogar. Und ich hab' weiß Gott nicht alles adaptiert, was mein Thera so erzählt und/oder empfehlt... nicht immer so zur Entzückung meines Theras . Könnte mir daher echt vorstellen, dass die sturen "Nachplapperer" vielleicht gar nicht so viel sind... wenn gleich es die vielleicht/wahrscheinlich auch gibt.