Mich beschäftigt diese Dokumentation gerade. Ich habe die vor ein paar Tagen gesehen und irgendwas hat es in mir gelöst. Zum Guten. Vielleicht hilft das ja noch jemanden? Ich habe jetzt keine explizite Frage zu dem Thema, wollte nur die Gedanken teilen. Vielleicht bekommt hier ja jemand Anregungen oder hat auch Anmerkungen für mich.
Es geht in der Dokumentation um Vergewaltigung und den langen Rechtsweg (in Frankreich). Es ging in dem Film um mehrere Frauen und Fälle. Das Schicksal einer jungen Frau, die nur am Rande vorkam, gleicht meiner Erfahrung.
Sie hatte etwas getrunken, war aus und hatte danach einen Filmriss. Währenddessen hatte sich ein Mann an ihr vergangen. Gezeigt wurde (ohne Gesichter) wie sie danach bei Arzt und Polizei ist. Mich berührte die Aussagen einer Ärztin. Erstens, warf die Frau sich vor "selbst" schuld zu sein, da sie getrunken hatte. Das ist auch mit mein Hauptproblem gewesen. Da ich auch immer wieder (seit Jahren) denke, hätte ich nichts getrunken, wäre das nicht passiert. Das stimmt wohl auch. Aber diese Ärztin sagte dann "nein, nicht weil sie was getrunken haben. Jeden Abend trinken tausende von Menschen etwas. Es ist passiert, weil sie an den falschen gerieten" (der, der böse Absichten hatte). Später sagte sie auch, dass unter normalen Umständen "normale" Menschen bzw. "mitfühlende" Menschen jemanden in ein Taxi setzen würden, wenn sie sehen, dass die Person sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Nicht die (wehrlose) Situation auch noch ausnutzen.
Weiterhin meinte die Frau (Opfer), dass sie nicht mehr nein sagen konnte und sich vorher übergeben hat. (Genauso wie bei mir). Und die Ärztin meinte, "Ja, Sie haben aber auch nicht "ja" gesagt und außerdem "Sieht denn so weibliche Lust aus??? - sich übergeben und dann passiv/halb bewusstlos rumliegen"?
tja...wow...genau die ganzen Sätze, die ich mir innerlich manchmal vorwerfe. Warum habe ich getrunken? Ich sagte kein "nein" (wehrte mich aber mit Händen). War vielleicht alles ein riesen-großes Missverständnis? Die Antworten sind so einleuchtend und irgendwie für mich so aus dritter Perspektive komplett nachzuvollziehen.
Bei mir war das ähnlich...ich kotzte mich Leib und Seele aus dem Leib - der ganze Boden war voll davon - und dann geschah die Tat. Zudem habe ich einen Filmriss von mindestens 5 Stunden - vermutlich eher 8-10 Stunden mit kleinen Erinnerungsfetzen als der Übergriff stattfand. Hm...so, selbst hätte ich mich (im schlimmsten Fall vor der Tat "daneben benommen") oder den Typ vorher angeflirtet (ich weiß es ja nicht), kann es ja rein kognitiv gar keine Einladung für jemanden sein mit mir zu schlafen, wenn man sich ständig erbricht, dann völlig bewusstlos herumliegt (eigentlich hätte ich in ein Krankenhaus gehört und weiß auch noch, dass ich das ständig wiederholte, dass ich ins Krankenhaus will, da es mir so dreckig ging und ich die Welt nicht mehr verstand) und dann jemand sexuell aktiv wird, die Frau (in dem Fall ich) weder nein noch ja sagt - ich konnte nichts tun und lag bewegungsunfähig da. Nicht aus Angst...ich konnte mich körperlich einfach nicht bewegen. Deshalb frage ich mich auch immer wieder, war das nur Alkohol? Oder war da noch mehr drin? naja, die Frage werde ich wohl nie beantwortet bekommen.
Aber die Sätze und Antworten dieser Ärztin haben mich ein klein wenig mehr verstehen lassen, wie absurd mein Gefühl der Schuld ist (ich bin schuld am "betrinken", da hätte ich vielleicht besser aufpassen können/müssen. Aber das war nie in irgendeinerweise eine Aufforderung an eine dritte, unbekannte Person sich mir körperlich zu nähern).
Außerdem meinte die Kommentatorin im Film auch irgendwo, dass es bei den meisten V. nicht so ist, dass jemand geschlagen wird oder extreme Verletzungen entstehen, meist "sieht" man körperlich nichts, was es auch so schwer macht die Tat zu beweisen. Das wusste ich gar nicht. Ich zweifelte auch oft an dem "Schrecklichen" der Tat, weil ich oft glaubte "mir sei zu wenig passiert" dafür, dass es mir danach so schlecht ging. Andere erleben viel Schlimmeres. Ja, das kann sein, dass es bei anderen schlimmer ist, aber trotzdem war es ein Übergriff und ich befand mich in einer körperlich hilflosen Situation, die ausgenutzt wurde.
Es fiel auch der Satz, dass V. das einzige Verbrechen sei bei dem sich absurderweise Opfer schuld fühlen.
ARTE Doku zu Vergewaltigung
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 424
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
ööhm und welche Sendung war das? Hast Du einen Link?
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 424
Die ist in der Mediathek. Der lange Weg zur Gerechtigkeit. Findet man über die Seite schnell
Bittesehr!
https://www.youtube.com/watch?v=AW8G6a0fZZc
Hallo Prinzessin,
ich werde mir das Video anschauen und dann etwas dazu schreiben.
Monali
https://www.youtube.com/watch?v=AW8G6a0fZZc
Hallo Prinzessin,
ich werde mir das Video anschauen und dann etwas dazu schreiben.
Monali
Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen erblicken.
Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Hallo Prinzessin,
ich hab die Sendung nicht gesehen, schreibe also eher allgemein.
Wenn das Opfer außer Gefecht gesetzt ist, "braucht" der Täter ja keine weitere Gewalt anwenden und dann gibt's auch keine relevanten Verletzungen oder blaue Flecken.
Wie "schlimm", das kommt wohl recht individuell auf denjenigen an, der`s hat erleben müssen. Spielen ja auch viele andere Faktoren ne große Rolle dabei.
Ich persönlich finde es weitaus "schlimmer", wenn man nicht genau weiß, was da eigentlich passiert ist, weil man außer Gefecht gesetzt war. Nicht nur, weil konkrete Erinnerungen dann fehlen und man im Trüben fischen muss bei der Verarbeitung.
Sondern weil man nicht mal die Chance auf Gegenwehr oder Flucht gehabt hat.
Für mich ist das der größere Alptraum : So dermaßen ausgeliefert gewesen zu sein...
Aber das hat sicher v.a. mit meinen eigenen Erfahrungen als Kind schon zu tun.
Das "Vernebelte" in der Erinnerung machts halt zusätzlich schwer, da für sich mal nen Fuß in die Tür zu bekommen, das Geschehene eingeordnet und somit greifbar zu bekommen.
Und noch dazu kommt dann das Unverständnis und "Abtun" derer um einen rum, die schon eh keine Ahnung haben von solcherlei Verbrechen und noch in ihrer rosaroten heilen Welt leben und die auch noch sich bewahren möchten und somit immer nach "nachweisbaren Beweisen" schreien...
Schon klar, bzgl. der Strafverfolgung braucht es die natürlich, es gibt ja nun leider auch die "andere Seite der Medaille", dass "Dramawütige" leider auch solche Übergriffe vortäuschen und lügen.
Aber so fürs normale Umfeld, da wäre es schon besser, einem einfach zu glauben und sich mal ein bissl mehr mit der Dimension an Bedeutung zu befassen, die das für den Betroffenen hat. Würde ich mir jedenfalls wünschen.
ich hab die Sendung nicht gesehen, schreibe also eher allgemein.
Wird wohl drauf ankommen, wie sehr frau sich dann wehrt oder überhaupt wehren kann.Prinzessin hat geschrieben:Außerdem meinte die Kommentatorin im Film auch irgendwo, dass es bei den meisten V. nicht so ist, dass jemand geschlagen wird oder extreme Verletzungen entstehen, meist "sieht" man körperlich nichts, was es auch so schwer macht die Tat zu beweisen.
Wenn das Opfer außer Gefecht gesetzt ist, "braucht" der Täter ja keine weitere Gewalt anwenden und dann gibt's auch keine relevanten Verletzungen oder blaue Flecken.
Schlimm ist ein Übergriff (das muss nicht mal "vollendete Vergewaltigung" sein) so oder so!Prinzessin hat geschrieben: Andere erleben viel Schlimmeres. Ja, das kann sein, dass es bei anderen schlimmer ist, aber trotzdem war es ein Übergriff und ich befand mich in einer körperlich hilflosen Situation, die ausgenutzt wurde.
Wie "schlimm", das kommt wohl recht individuell auf denjenigen an, der`s hat erleben müssen. Spielen ja auch viele andere Faktoren ne große Rolle dabei.
Ich persönlich finde es weitaus "schlimmer", wenn man nicht genau weiß, was da eigentlich passiert ist, weil man außer Gefecht gesetzt war. Nicht nur, weil konkrete Erinnerungen dann fehlen und man im Trüben fischen muss bei der Verarbeitung.
Sondern weil man nicht mal die Chance auf Gegenwehr oder Flucht gehabt hat.
Für mich ist das der größere Alptraum : So dermaßen ausgeliefert gewesen zu sein...
Aber das hat sicher v.a. mit meinen eigenen Erfahrungen als Kind schon zu tun.
Das "Vernebelte" in der Erinnerung machts halt zusätzlich schwer, da für sich mal nen Fuß in die Tür zu bekommen, das Geschehene eingeordnet und somit greifbar zu bekommen.
Und noch dazu kommt dann das Unverständnis und "Abtun" derer um einen rum, die schon eh keine Ahnung haben von solcherlei Verbrechen und noch in ihrer rosaroten heilen Welt leben und die auch noch sich bewahren möchten und somit immer nach "nachweisbaren Beweisen" schreien...
Schon klar, bzgl. der Strafverfolgung braucht es die natürlich, es gibt ja nun leider auch die "andere Seite der Medaille", dass "Dramawütige" leider auch solche Übergriffe vortäuschen und lügen.
Aber so fürs normale Umfeld, da wäre es schon besser, einem einfach zu glauben und sich mal ein bissl mehr mit der Dimension an Bedeutung zu befassen, die das für den Betroffenen hat. Würde ich mir jedenfalls wünschen.
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 424
Hey Wald, ja das stimmt. Das vernebelte ma HT es zusätzlich schwer. Manchmal weiß ich nicht, ob die verschwommene oder nicht vorhandene Erinnerung ein Segen oder Fluch ist. Einerseits stand immer die Frage im Raum was in den Stunden eigentl passiert ist? Wie bin ich von A nach B gekommen? Meine letzte Erinnerung ist in dem Restaurant. Die nächste (Stunden später) in einer unbekannten Wohnung. Das ist schon hart. Zumal ich dann nichts tun könnte und erst am nächsten Tag "klar" dort aufwachte.
Die 2 Episoden, die ich erinner sind aber so schlimm für mich gewesen, dass ich irgendwann dachte "gut, dass ich den Rest nicht weis". Ich glaube mir geht es mittlerweile nicht mehr und erinnern. Ich werde das vermutlich nie. So viele Jahre sind vergangen.
Schwierig, war vor allen in der ersten Zeit das reden darüber. Wie erzählt man von einem Übergriff, wenn man kaum was erinnert? Viele meinten zu mir "Ich hätte vermutlich geträumt". Das ist mir inzwischen klar. Das habe ich nicht. Zu viele Indizien da. Von meiner kotze angefangen bis hin morgens klar und plötzlich nackt aufzuwachen.
Naja, es ist lange her und ich habe es gut bearbeitet. Hier war mein Analytiker Gold wert. "Besser" als die Traumathera damals.
Ich fand in der Doku nur diese Einschätzungen der Ärztin toll. Die helfen mir es neu zu bewerten und Abstand zu nehmen. Dieser besagte Abend war kein großes "Missverständnis " oder so....
Die Doku ist jetzt nicht grandios. Arte macht da bessere, aber geholfen hat mir das, mal einen Fall zu sehen, der meinem ähnelt. Mit den gleichen Fragen und Befürchtungen.
Danke mondali, fürs gucken.
Die 2 Episoden, die ich erinner sind aber so schlimm für mich gewesen, dass ich irgendwann dachte "gut, dass ich den Rest nicht weis". Ich glaube mir geht es mittlerweile nicht mehr und erinnern. Ich werde das vermutlich nie. So viele Jahre sind vergangen.
Schwierig, war vor allen in der ersten Zeit das reden darüber. Wie erzählt man von einem Übergriff, wenn man kaum was erinnert? Viele meinten zu mir "Ich hätte vermutlich geträumt". Das ist mir inzwischen klar. Das habe ich nicht. Zu viele Indizien da. Von meiner kotze angefangen bis hin morgens klar und plötzlich nackt aufzuwachen.
Naja, es ist lange her und ich habe es gut bearbeitet. Hier war mein Analytiker Gold wert. "Besser" als die Traumathera damals.
Ich fand in der Doku nur diese Einschätzungen der Ärztin toll. Die helfen mir es neu zu bewerten und Abstand zu nehmen. Dieser besagte Abend war kein großes "Missverständnis " oder so....
Die Doku ist jetzt nicht grandios. Arte macht da bessere, aber geholfen hat mir das, mal einen Fall zu sehen, der meinem ähnelt. Mit den gleichen Fragen und Befürchtungen.
Danke mondali, fürs gucken.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Hallo Prinzessin,
ich habe mir gerade die Dokumentation angesehen und auch das von dir erwähnte Gespräch eines der Opfer (es war doch die Frau mit den roten Fingernägeln, die sich durch ein Fingerspiel vom Stress befreit und beruhigt?) mit einer Ärztin verfolgt.
Es wird deutlich, wie oft eine Täter-Opfer-Umkehr bei solchen Taten geschieht. Für den Täter war es keine Vergewaltigung - wenn er verurteilt würde, wäre das für ihn eine große Ungerechtigkeit. Das Opfer denkt immer wieder darüber nach, warum ihr das passiert ist und nimmt sogar den Täter in Schutz. Denkt, dass er vielleicht unschuldig sei, weil er sich der Situation nicht bewusst war.
Bewegend fand ich das Plädoyer der Anwältin gegen Ende der Dokumentation, welches sie vor der Gerichtsverhandlung einübte. Sie sprach darüber, was mit der Frau geschah als sie vergewaltigt wurde:
„Während sie sich wehrte, verlor sie den Kontakt zu ihrem Körper, spaltete ihn ab, ein Überlebensmechanismus, denn die Gewalttat ist so unerträglich, da sie für das Opfer einem Nahtoderlebnis gleichkommt.“
Sie sprach davonn, dass das Opfer mit den wechselnden Aussagen des Täters konfrontiert wurde. Sie musste sich anhören, dass sie ihn gestreichelt und geküsst hätte, dabei hatte sie sich gerade übergeben und fühlte sich hundeelend.
Es trete eine Missachtung von Frauen zutage und zeige auch ein verächtliches Männerbild: „Ein einmal erregter Mann müsse bis zum Ende gehen……mach ihn nicht wütend, lass ihn gewähren.“
Die Gewalttat würde weder ihr Körper noch ihre Seele jemals vergessen. Sie wird damit leben müssen.
Und der Täter? Er wurde zu 5 Jahren Haft verurteil, vier davon zur Bewährung. Eine geringe Strafe angesichts der begangenen Tat. Die Anwältin und das Opfer waren jedoch froh, dass er für schuldig befunden wurde.
Liebe Prinzessin, es ist gut, dass du mit einem guten Analytiker die Gewalt, die dir angetan wurde, gut bearbeiten konntest und wünsche dir, dass die Zeit kommt, in der du mit dem Geschehen ganz abschließen kannst.
Die Doku zeigte auch, wie schwierig es ist, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und wie die Opfer nach der Tat erneut zum Opfer werden, was viele davon abhält, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Sie sind die Einzigen, die man zur Tat befragen kann, wenn kein Dritter dabei war und die Täter schweigen oder leugnen. Es kommt darauf an, ob ihnen geglaubt wird und sie müssen mit strategischen Angriffen auf ihre Glaubwürdigkeit rechnen.
Alles Gute,
Monali
ich habe mir gerade die Dokumentation angesehen und auch das von dir erwähnte Gespräch eines der Opfer (es war doch die Frau mit den roten Fingernägeln, die sich durch ein Fingerspiel vom Stress befreit und beruhigt?) mit einer Ärztin verfolgt.
Es wird deutlich, wie oft eine Täter-Opfer-Umkehr bei solchen Taten geschieht. Für den Täter war es keine Vergewaltigung - wenn er verurteilt würde, wäre das für ihn eine große Ungerechtigkeit. Das Opfer denkt immer wieder darüber nach, warum ihr das passiert ist und nimmt sogar den Täter in Schutz. Denkt, dass er vielleicht unschuldig sei, weil er sich der Situation nicht bewusst war.
Bewegend fand ich das Plädoyer der Anwältin gegen Ende der Dokumentation, welches sie vor der Gerichtsverhandlung einübte. Sie sprach darüber, was mit der Frau geschah als sie vergewaltigt wurde:
„Während sie sich wehrte, verlor sie den Kontakt zu ihrem Körper, spaltete ihn ab, ein Überlebensmechanismus, denn die Gewalttat ist so unerträglich, da sie für das Opfer einem Nahtoderlebnis gleichkommt.“
Sie sprach davonn, dass das Opfer mit den wechselnden Aussagen des Täters konfrontiert wurde. Sie musste sich anhören, dass sie ihn gestreichelt und geküsst hätte, dabei hatte sie sich gerade übergeben und fühlte sich hundeelend.
Es trete eine Missachtung von Frauen zutage und zeige auch ein verächtliches Männerbild: „Ein einmal erregter Mann müsse bis zum Ende gehen……mach ihn nicht wütend, lass ihn gewähren.“
Die Gewalttat würde weder ihr Körper noch ihre Seele jemals vergessen. Sie wird damit leben müssen.
Und der Täter? Er wurde zu 5 Jahren Haft verurteil, vier davon zur Bewährung. Eine geringe Strafe angesichts der begangenen Tat. Die Anwältin und das Opfer waren jedoch froh, dass er für schuldig befunden wurde.
Liebe Prinzessin, es ist gut, dass du mit einem guten Analytiker die Gewalt, die dir angetan wurde, gut bearbeiten konntest und wünsche dir, dass die Zeit kommt, in der du mit dem Geschehen ganz abschließen kannst.
Die Doku zeigte auch, wie schwierig es ist, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und wie die Opfer nach der Tat erneut zum Opfer werden, was viele davon abhält, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Sie sind die Einzigen, die man zur Tat befragen kann, wenn kein Dritter dabei war und die Täter schweigen oder leugnen. Es kommt darauf an, ob ihnen geglaubt wird und sie müssen mit strategischen Angriffen auf ihre Glaubwürdigkeit rechnen.
Alles Gute,
Monali
Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen erblicken.
Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 424
Hi Monali,
vielen Dank für deine Antwort und das Schauen der Doku.
Ja, das ist wahr.
Das Plädoyer der Anwältin fand ich auch sehr bewegend. Mir wurde auch klar wie schwer oft die Verurteilung ist (leider). Und wie wenig erfolgreich sie oft ist. Das ist erschreckend, aber leider Realität. Da muss man als Opfer echt gut abwägen, ob man so ein Prozess überhaupt emotional übersteht.
Körperlich "regte" mich das Thema doch nochmal auf, da ich an dem Tag und dem Tag danach psychosomatisch reagierte (mit den üblichen Symptomen). Nun ist es wieder besser und ich bin ganz entspannt mit dem Thema.
Ich wünsche dir auch alles Gute!
vielen Dank für deine Antwort und das Schauen der Doku.
Ja, genau. Das war die Frau.Monali hat geschrieben: ↑Mi., 07.08.2019, 08:47 Hallo Prinzessin,
ich habe mir gerade die Dokumentation angesehen und auch das von dir erwähnte Gespräch eines der Opfer (es war doch die Frau mit den roten Fingernägeln, die sich durch ein Fingerspiel vom Stress befreit und beruhigt?) mit einer Ärztin verfolgt.
Ja, das ist wahr.
Das Plädoyer der Anwältin fand ich auch sehr bewegend. Mir wurde auch klar wie schwer oft die Verurteilung ist (leider). Und wie wenig erfolgreich sie oft ist. Das ist erschreckend, aber leider Realität. Da muss man als Opfer echt gut abwägen, ob man so ein Prozess überhaupt emotional übersteht.
Vielen Dank! ja, das ist in der Tat gut. Ich habe diese Woche mit ihm nochmal intensiv dazu gesprochen. Das war auch gut. Erst schwierig, da ich dann doch Hemmungen hatte, obwohl wir schon oft dazu sprachen. Im Nachgang stellte ich dann doch immer fest, es "muss" mal raus und auch in jeder Form oder Variation. Das "einzige" was wirklich hilft, ist immer wieder darüber zu reden, über jeden Aspekt und über jedes Gefühl. Zumindest ist das bei mir so. Es ist erleichternd einen guten und empfindsamen Zuhörer zu haben. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
Körperlich "regte" mich das Thema doch nochmal auf, da ich an dem Tag und dem Tag danach psychosomatisch reagierte (mit den üblichen Symptomen). Nun ist es wieder besser und ich bin ganz entspannt mit dem Thema.
Ich wünsche dir auch alles Gute!
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 0 Antworten
- 1186 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Rezna
-
- 2 Antworten
- 1533 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von viciente
-
- 0 Antworten
- 2796 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von shesmovedon
-
- 3 Antworten
- 1301 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von galster1990
-
- 3 Antworten
- 554 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Lady Nightmare