Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Buch oder sonstigen Hinweisen zum Thema Kunsttherapie in Hinblick auf Trauma/Dissoziation/Ego States, etc.
Ich mag kreative Dinge und würde gerne in der therapiefreien Zeit etwas Sinnvolles und Stabilisierendes machen.
Es geht für mich dabei vor allem um Anregungen, wie man im Sinne der Selbsthilfe, nicht von Erinnerungen überflutet wird.
Würde mich über Antworten freuen.
LG Mira
Buch Kunsttherapie bei Trauma und Dissoziation
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Hallo Mira,
ein Buch kann ich dir nicht empfehlen. Mache aber seit fast 2 Jahren ambulant Kunsttherapie - zusätzlich zur VT bzw. jetzt TfP.
Habe das Malen bei einem Klinikaufenthalt für mich entdeckt. Und es war/ist für mich extrem wichtig
a) zur Stabilisierung - das Malen an sich, der Prozess bringt mich (fast) immer wieder runter, wenn ich exterm aufgewühlt bin.
b) um an "versteckte" Gefühle ranzukommen. ist für mich eine komplett andere Ebene als reden.
c) um mit inneren Anteilen/inneren Kindern in Kontakt zu kommen.
Wenn du jetzt schreibst, therapiefreie Zeit zu überbrücken: Meinst du die Pause zwischen zwei Stunden oder hast du gerade insgesamt Therapiepause zB wegen Verlängerungsantrag/Urlaub usw.
Punkt a) mache ich auch allein zuhause. Ich nehm mir ein Blatt und male oft einfach was kommt. Oder ich versuche, ganz bewusst, angenehme Gefühle/Stimmungen/Vorstellungen aufs Papier zu bringen.
Da geht es wie gesagt um den Prozess. Und nicht so sehr um den Inhalt/das Bild.
b) und c) passiert eigentlich nur in der Stunde mit meiner Kunsttherapeutin. Da brauche ich ihre Unterstützung, weil ich alleine komplett ins Schwimmen kommen würde. Und das wäre das Gegenteil von stabilisierend.
Wenn es bei dir um traumatische Erlebnisse und Ego States usw. geht, wäre ich vorsichtig, mich da ganz konkret alleine und ohne Unterstützung ranzuwagen. Das kann evtl. nach hinten losgehen. Vielleicht fängst du erstmal ganz unverfänglich an und "spielst" einfach mit Farben und Formen. Ich finde Farbverläufe immer sehr beruhigend. Einen Farbton aussucchen und von ganz hell nach ganz dunkel selbst zusammen mischen und aufs Papier bringen. Als Linie, Kreis, unregelmäßige Wellen...
Oder ein Skizzenbuch kaufen und einfach scribbeln. Kann man auch unterwegs machen. In der Klinik hatte ich mir ein Zentangle-Buch gekauft, weil ich innerlich so angespannt war, dass ich den Input von außen brauchte. Das fand ich auch ziemlich beruhigend und einfach sehr schön. Ganz bewusst ein Quadrat füllen. Zufällig den Impulsen folgen und feststellen, dass daraus etwas Schönes entstehen kann. Ist für mich mit der Zeit auch eine Form von Achtsamkeitsübung geworden.
Alles Gute! Lisbeth
ein Buch kann ich dir nicht empfehlen. Mache aber seit fast 2 Jahren ambulant Kunsttherapie - zusätzlich zur VT bzw. jetzt TfP.
Habe das Malen bei einem Klinikaufenthalt für mich entdeckt. Und es war/ist für mich extrem wichtig
a) zur Stabilisierung - das Malen an sich, der Prozess bringt mich (fast) immer wieder runter, wenn ich exterm aufgewühlt bin.
b) um an "versteckte" Gefühle ranzukommen. ist für mich eine komplett andere Ebene als reden.
c) um mit inneren Anteilen/inneren Kindern in Kontakt zu kommen.
Wenn du jetzt schreibst, therapiefreie Zeit zu überbrücken: Meinst du die Pause zwischen zwei Stunden oder hast du gerade insgesamt Therapiepause zB wegen Verlängerungsantrag/Urlaub usw.
Punkt a) mache ich auch allein zuhause. Ich nehm mir ein Blatt und male oft einfach was kommt. Oder ich versuche, ganz bewusst, angenehme Gefühle/Stimmungen/Vorstellungen aufs Papier zu bringen.
Da geht es wie gesagt um den Prozess. Und nicht so sehr um den Inhalt/das Bild.
b) und c) passiert eigentlich nur in der Stunde mit meiner Kunsttherapeutin. Da brauche ich ihre Unterstützung, weil ich alleine komplett ins Schwimmen kommen würde. Und das wäre das Gegenteil von stabilisierend.
Wenn es bei dir um traumatische Erlebnisse und Ego States usw. geht, wäre ich vorsichtig, mich da ganz konkret alleine und ohne Unterstützung ranzuwagen. Das kann evtl. nach hinten losgehen. Vielleicht fängst du erstmal ganz unverfänglich an und "spielst" einfach mit Farben und Formen. Ich finde Farbverläufe immer sehr beruhigend. Einen Farbton aussucchen und von ganz hell nach ganz dunkel selbst zusammen mischen und aufs Papier bringen. Als Linie, Kreis, unregelmäßige Wellen...
Oder ein Skizzenbuch kaufen und einfach scribbeln. Kann man auch unterwegs machen. In der Klinik hatte ich mir ein Zentangle-Buch gekauft, weil ich innerlich so angespannt war, dass ich den Input von außen brauchte. Das fand ich auch ziemlich beruhigend und einfach sehr schön. Ganz bewusst ein Quadrat füllen. Zufällig den Impulsen folgen und feststellen, dass daraus etwas Schönes entstehen kann. Ist für mich mit der Zeit auch eine Form von Achtsamkeitsübung geworden.
Alles Gute! Lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Hallo,
danke Lisbeth, für deine Antwort!
Ich war zu ungeduldig und habe mir heute mal einfach zwei Bücher von Leutkart und Wieland bestellt.
Mir ging es in den letzten Wochen ziemlich schlecht. Habe kurzfristig die Therapie abgebrochen, aber morgen wieder einen Termin. Wie auch immer der Therapieverlauf aussehen wird, so geht es um die Pausen zwischen den Stunden, aber auch Urlaubsunterbrechungen und dergleichen.
Ich male auch immer wieder, nur leider rutschte ich dabei immer in negative Erinnerungen oder Gefühle ab. Dementsprechend sind dann auch die Bilder ziemlich düster. Viele davon landeten danach im Müll. Manche hat mein Therapeut.
Gefühle konnte ich am besten mit Fotocollagen ablegen. Aber auch hier sind die Ergebnisse der schlechten Zeiten eher erschreckend für mich. Von den inneren Anteilen ganz zu schweigen.
Meine positiven Erfahrungen damit waren aber manche Bilder, wo ich versuchte die Gefühle von Imaginationsübungen festzuhalten. Diese kann ich mir bei der Erinnerung an das Bild (welches mir leichter gelingt) schneller und vor allem zuverlässiger hervorrufen.
Vor etwas mehr als 15 Jahren hatte ich im Rahmen einer Essstörungstherapie ein paar Stunden bei einer Kunsttherapeutin und wir arbeiteten mit Ton. Dabei ging es um das Selbstgefühl und ich erinnere mich noch gut daran, wie es gelang aus einer fragilen Tonfigur nach mehreren Versuchen eine stabile Figur zu formen.
Ich konnte in den letzen zwei Tagen wieder Hoffnung schöpfen und möchte aktiv etwas tun.
Also im Prinzip suche ich Anregungen zu neuen Techniken oder Materialien, rein zur Stabilisierung. Ich habe im letzten Jahr alle meine Hobbies aufgegeben und es wird Zeit für etwas Neues und Gutes. Etwas, dass Kraft gibt und beruhigt.
Angenehme Gefühle und Stimmungen mit Farben und Formen werde ich versuchen. Dies habe ich noch nie gemacht. Danke für den Tipp .
Alles Liebe, Mira
danke Lisbeth, für deine Antwort!
Ich war zu ungeduldig und habe mir heute mal einfach zwei Bücher von Leutkart und Wieland bestellt.
Mir ging es in den letzten Wochen ziemlich schlecht. Habe kurzfristig die Therapie abgebrochen, aber morgen wieder einen Termin. Wie auch immer der Therapieverlauf aussehen wird, so geht es um die Pausen zwischen den Stunden, aber auch Urlaubsunterbrechungen und dergleichen.
Ich male auch immer wieder, nur leider rutschte ich dabei immer in negative Erinnerungen oder Gefühle ab. Dementsprechend sind dann auch die Bilder ziemlich düster. Viele davon landeten danach im Müll. Manche hat mein Therapeut.
Gefühle konnte ich am besten mit Fotocollagen ablegen. Aber auch hier sind die Ergebnisse der schlechten Zeiten eher erschreckend für mich. Von den inneren Anteilen ganz zu schweigen.
Meine positiven Erfahrungen damit waren aber manche Bilder, wo ich versuchte die Gefühle von Imaginationsübungen festzuhalten. Diese kann ich mir bei der Erinnerung an das Bild (welches mir leichter gelingt) schneller und vor allem zuverlässiger hervorrufen.
Vor etwas mehr als 15 Jahren hatte ich im Rahmen einer Essstörungstherapie ein paar Stunden bei einer Kunsttherapeutin und wir arbeiteten mit Ton. Dabei ging es um das Selbstgefühl und ich erinnere mich noch gut daran, wie es gelang aus einer fragilen Tonfigur nach mehreren Versuchen eine stabile Figur zu formen.
Ich konnte in den letzen zwei Tagen wieder Hoffnung schöpfen und möchte aktiv etwas tun.
Also im Prinzip suche ich Anregungen zu neuen Techniken oder Materialien, rein zur Stabilisierung. Ich habe im letzten Jahr alle meine Hobbies aufgegeben und es wird Zeit für etwas Neues und Gutes. Etwas, dass Kraft gibt und beruhigt.
Angenehme Gefühle und Stimmungen mit Farben und Formen werde ich versuchen. Dies habe ich noch nie gemacht. Danke für den Tipp .
Alles Liebe, Mira
Das finde ich auch immer wieder hilfreich. Mache mit meiner "normalen" Therapeutin immer wieder Imaginationsübungen und sie fordert mich oft geradezu auf, dazu dann ein Bild zu malen, um das positive Gefühl festzuhalten, um einen greif- und sichtbaren Anker dazu zu haben. Bring das Bild dann oft in der nächsten Stunde mit und wir reden dann noch ausführlich drüber. Und ich mache dann oft ein Foto mit dem Handy, dass ich das Bild dann immer dabei habe Für alle Fälle.Mira* hat geschrieben:Meine positiven Erfahrungen damit waren aber manche Bilder, wo ich versuchte die Gefühle von Imaginationsübungen festzuhalten. Diese kann ich mir bei der Erinnerung an das Bild (welches mir leichter gelingt) schneller und vor allem zuverlässiger hervorrufen.
Hört sich so an, als ob das Malen/Gestaltung für dich ein gutes Mittel ist um an (verschüttete?) Gefühle heranzukommen. Ich finde für mich auch die "negativen" und "düsteren" Bilder hilfreich und sie bringen mich oft an Dinge heran, über die ich so nicht reden könnte. Aber ich würde mich dem nicht alleine annähern wollen oder können.
Wäre es für dich eine Option, parallel zu deiner eigentlichen Therapie noch Stunden bei einem/r Kunsttherapeut/in zu machen? Es gibt viele Ergotherapeuten, die kunsttherapeutisch arbeiten. Das ganze kann man dann über die Krankenkasse als Ergotherapie abrechnen, da kommt dann "nur" 10% Zuzahlung auf dich zu, falls du nicht befreit bist. Brauchst halt einen Arzt, der dir das verordnet, am besten einen Facharzt, da zickt die Kasse dann weniger rum. Dann sollte allerdings auch dein normaler Therapeut mit im Boot sein und darüber Bescheid wissen, aber ihm scheint ja auch klar zu sein, dass dir das Malen hilft und ein wichtiger Ausdruck für dich ist.
Und wie gesagt, falls du auch gerne zeichnest: Zentangle ist genial! google einfach mal danach, da gibt es spannende Sachen. Ich fand es immer sehr beruhigend und gleichzeitig ziemlich "unverfänglich".
Habe damit dann auch eine Zeitlang Karten und Geschenkanhänger und kleine Boxen usw. gestaltet, man kann also auch damit was "herstellen"...
LG von Lisbeth
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― Anne Lamott
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Liebe Lisbeth!
Danke für den Hinweis mit der Krankenkasse!! Werde meinen Therapeuten morgen fragen.
Das mit dem Foto am Handy ist auch eine gute Idee und die Zentangle werde ich mir heute Abend mal ansehen.
Wünsch Dir einen schönen Tag.
Und nochmals vielen Dank .
GlG Mira
Danke für den Hinweis mit der Krankenkasse!! Werde meinen Therapeuten morgen fragen.
Das mit dem Foto am Handy ist auch eine gute Idee und die Zentangle werde ich mir heute Abend mal ansehen.
Wünsch Dir einen schönen Tag.
Und nochmals vielen Dank .
GlG Mira
Hallo Mira,
ich bekomme Zeichenstunden von einem Kunsttherapeuten in einer Gruppe, die Stunden finden einmal in der Woche statt und kosten mich sagenhafte 3 Euro im MONAT! Bei uns bietet eine sozialpsychiatrische Einrichtung diese Kurse an.
Meine Psychiaterin hat mich damals auf diese Kurse hingewiesen. Ich gehe nicht jede Woche hin, sondern wie mir danach ist. Die Bilder fotografiere ich ebenfalls und bespreche sie hinterher mit meiner Psychiaterin (die möchte sie immer sehen und sammelt die in einer Mappe).
Vielleicht findest Du etwas ähnliches in Deiner Nähe.
Saffia
ich bekomme Zeichenstunden von einem Kunsttherapeuten in einer Gruppe, die Stunden finden einmal in der Woche statt und kosten mich sagenhafte 3 Euro im MONAT! Bei uns bietet eine sozialpsychiatrische Einrichtung diese Kurse an.
Meine Psychiaterin hat mich damals auf diese Kurse hingewiesen. Ich gehe nicht jede Woche hin, sondern wie mir danach ist. Die Bilder fotografiere ich ebenfalls und bespreche sie hinterher mit meiner Psychiaterin (die möchte sie immer sehen und sammelt die in einer Mappe).
Vielleicht findest Du etwas ähnliches in Deiner Nähe.
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Zwischenstand...
die Zentangle finde ich richtig toll. Habe mir heute nach der Therapie mal Fineliner besorgt und werde am Wochenende die ersten Muster ausprobieren .
In der Therapie kam ich heute gar nicht dazu darüber zu sprechen, da es ans Planen von anstehenden äußeren Veränderungen ging. Im Moment ist eine dritte Person (neben Therapeut und Arzt) vielleicht auch ein bisschen viel, da ich in letzter Zeit viele Amnesien hatte und dann ziemliche Schwierigkeiten den Überblick zu behalten (und sehr dankbar dafür bin, dass Therapeut und Arzt gut bzw. in Übereinstimmung an den Themen dranbleiben).
Aber wenn alles stabiler ist und die Dinge geklärt sind, die mich immer wieder aus der Bahn werfen, wird es wohl an die Aufarbeitung gehen. Dann würde ich mich solch eine weitere Unterstützung schon wünschen. Glaube, dies könnte gut klappen.
Eigentlich, hätte ich jetzt im Nachhinein eine andere Überschrift gewählt… eher „Stabilisierung und Achtsamkeit mit Hilfe kreativer Techniken“ oder so ähnlich .
Würde mich auch weiterhin über Ideen, Anregungen und Erfahrungen, was anderen geholfen hat freuen. Die Zentangle nehme ich jedenfalls schon mal in meine Sammlung auf.
Liebe Grüße, Mira
die Zentangle finde ich richtig toll. Habe mir heute nach der Therapie mal Fineliner besorgt und werde am Wochenende die ersten Muster ausprobieren .
In der Therapie kam ich heute gar nicht dazu darüber zu sprechen, da es ans Planen von anstehenden äußeren Veränderungen ging. Im Moment ist eine dritte Person (neben Therapeut und Arzt) vielleicht auch ein bisschen viel, da ich in letzter Zeit viele Amnesien hatte und dann ziemliche Schwierigkeiten den Überblick zu behalten (und sehr dankbar dafür bin, dass Therapeut und Arzt gut bzw. in Übereinstimmung an den Themen dranbleiben).
Aber wenn alles stabiler ist und die Dinge geklärt sind, die mich immer wieder aus der Bahn werfen, wird es wohl an die Aufarbeitung gehen. Dann würde ich mich solch eine weitere Unterstützung schon wünschen. Glaube, dies könnte gut klappen.
Eigentlich, hätte ich jetzt im Nachhinein eine andere Überschrift gewählt… eher „Stabilisierung und Achtsamkeit mit Hilfe kreativer Techniken“ oder so ähnlich .
Würde mich auch weiterhin über Ideen, Anregungen und Erfahrungen, was anderen geholfen hat freuen. Die Zentangle nehme ich jedenfalls schon mal in meine Sammlung auf.
Liebe Grüße, Mira
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