Bewerbung. Wie stelle ich ein Trauma im Lebenslauf dar?
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Vielleicht für den ein oder anderen von Interesse, der ins Berufsleben zurückkehren möchte und sich fragt, wie er mit Lücken im Lebenslauf umgehen soll, die aufgrund einer psychischen Störung entstanden sind.
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Wie stelle ich ein Trauma im Lebenslauf dar?
http://www.sueddeutsche.de/karriere/bew ... -1.2876341
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Wie stelle ich ein Trauma im Lebenslauf dar?
http://www.sueddeutsche.de/karriere/bew ... -1.2876341
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Danke Jenny! Irgendwie spiegelt der Artikel auch wider, wie einäugig der Arbeitsmarkt ist, wenn lediglich auf kosmetische "Lückenlosigkeit" des Lebenslaufs geachtet wird und erlebte Brüche derart rhetorisch kompensiert werden müssen. Menschen, die Brüche erlebt haben, passen vielleicht gar nicht mehr in das rat race, bringen aber andere Kompetenzen mit (Blick aufs Wesentliche, Empathie, u.U. sogar mehr Gelassenheit) und sind nicht per se unbrauchbar oder mit einem igittigitt-Makel behaftet.
Dieses apodiktische "wir sind uns einig, dass ein Lebenslauf eigentlich keine Lücken aufweisen sollte" - und dieser Tipp zu sagen: "Nach längerer Krankheit ist meine Gesundheit nun wieder völlig hergestellt. Ich bin hoch motiviert, mich wieder mit voller Energie ins Arbeitsleben zu stürzen." ... Ich könnte diesen Satz allerhöchstens mit übertriebener Ironie hervorbringen. (Selbst wenn ich tatsächlich hoch motiviert wäre.) Wenn in der Arbeitswelt nur die durchkommen, die sich aus lauter Angst von Fremdansprüchen so verbiegen lassen, dass Leistungsfähigkeit (womöglich über die eigenen Grenzen hinaus) das höchste Selbstwertmerkmal ist, so finde ich das extrem traurig.
Ich kenne viele Menschen, die nicht in diese glatte Welt hineinpassen und für sich Nischen suchen und zum Teil auch gefunden haben. Nischen von Arbeitgebern, bei denen es auch menscheln darf, - oder Selbständigkeit.
Das Thema, wo chronisch erkrankte Menschen unterkommen, die mehr als einen Bruch im Lebenslauf aufweisen, deren Traumata schwerwiegender sind, als dass sie im Lebenslauf noch gut verkauft werden könnten, interessiert mich sehr.
Dieses apodiktische "wir sind uns einig, dass ein Lebenslauf eigentlich keine Lücken aufweisen sollte" - und dieser Tipp zu sagen: "Nach längerer Krankheit ist meine Gesundheit nun wieder völlig hergestellt. Ich bin hoch motiviert, mich wieder mit voller Energie ins Arbeitsleben zu stürzen." ... Ich könnte diesen Satz allerhöchstens mit übertriebener Ironie hervorbringen. (Selbst wenn ich tatsächlich hoch motiviert wäre.) Wenn in der Arbeitswelt nur die durchkommen, die sich aus lauter Angst von Fremdansprüchen so verbiegen lassen, dass Leistungsfähigkeit (womöglich über die eigenen Grenzen hinaus) das höchste Selbstwertmerkmal ist, so finde ich das extrem traurig.
Ich kenne viele Menschen, die nicht in diese glatte Welt hineinpassen und für sich Nischen suchen und zum Teil auch gefunden haben. Nischen von Arbeitgebern, bei denen es auch menscheln darf, - oder Selbständigkeit.
Das Thema, wo chronisch erkrankte Menschen unterkommen, die mehr als einen Bruch im Lebenslauf aufweisen, deren Traumata schwerwiegender sind, als dass sie im Lebenslauf noch gut verkauft werden könnten, interessiert mich sehr.
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@ Lamedia: Ich sehe das etwas anders. Die Arbeitswelt ist nun einmal hart und wer nicht vorhat, sich zu verbiegen, muss sich eben etwas anderes suchen.
Mich als Kunden interessiert der Mensch nicht. Daher stört es mich nicht, dass immer mehr Maschinen Arbeiten übernehmen - im Gegenteil.
Mich als Kunden interessiert der Mensch nicht. Daher stört es mich nicht, dass immer mehr Maschinen Arbeiten übernehmen - im Gegenteil.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Die Sache ist die, dass ja auch Arbeitgeber von "Menschen mit Brüchen" profitieren können. In Dänemark gibt es eine Agentur, die z.B. Asperger-Erkrankte vermittelt. Sie brauchen spezielle Arbeitsumgebungen, sind aber in vielen Bereichen sehr begabt (Buchhaltung, IT), so dass es durchaus win-win-Situationen gibt.
Wenn viele von den getriebenen Geschäftemachern etwas "runterkommen" würden und statt auf Profit, nochmal Profit (wofür eigentlich?) und Wachstum - auf das menschliche Wohl für alle schauen, also eine kleine Ethik-Verschiebung vornehmen würden, könnten sich viele Menschen, auch sie selbst, etwas mehr entspannen. Was nützen zehn Porsches und zwanzig Ferienhäuser, wenn man mit 45 mit einem Stress-Herzinfarkt tot umfällt?
Wenn viele von den getriebenen Geschäftemachern etwas "runterkommen" würden und statt auf Profit, nochmal Profit (wofür eigentlich?) und Wachstum - auf das menschliche Wohl für alle schauen, also eine kleine Ethik-Verschiebung vornehmen würden, könnten sich viele Menschen, auch sie selbst, etwas mehr entspannen. Was nützen zehn Porsches und zwanzig Ferienhäuser, wenn man mit 45 mit einem Stress-Herzinfarkt tot umfällt?
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Bei Körper- oder Sinnesbeeinträchtigungen wäre ich nicht so hart. Bei psychischen oder geistigen hingegen schon.
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lamedia hat geschrieben:Wenn viele von den getriebenen Geschäftemachern etwas "runterkommen" würden und statt auf Profit, nochmal Profit (wofür eigentlich?) und Wachstum - auf das menschliche Wohl für alle schauen, also eine kleine Ethik-Verschiebung vornehmen würden, könnten sich viele Menschen, auch sie selbst, etwas mehr entspannen. Was nützen zehn Porsches und zwanzig Ferienhäuser, wenn man mit 45 mit einem Stress-Herzinfarkt tot umfällt?
Ich habe gerade für eine Firma gearbeitet (dort vor Ort) die sich leider vom "positiven" ins "negative" entwickelt hat in den letzten Jahren. Mit einer der "Hauptgründe" hierfür dürfte sein, dass ein ehemalig "Inhabergeführtes" Unternehmen in eine AG umgewandelt wurde und auch die ursprünglichen "Gründer" mittlerweile "raus" sind. Da, wo früher noch Menschlichkeit mit zählte (ein langjähriger Mitarbeiter hat uns da aktuell eine wirklich berührende Geschichte erzählt) und auch in der Not geholfen wurde zählen nun nur noch Profit und Zahlen.
Ich finde das krass und ich wollte unter solchen Bedingungen nicht arbeiten. Das wäre ein zu hohes "Schmerzensgeld" bzw. so hoch kann gar kein "Schmerzensgeld" sein für meine Begriffe. Traurig finde ich, dass es im Grunde ein paar wenige Menschen schaffen einen solche Atmosphäre herzustellen und dass sich nur wenige - meist erst nachdem sie den "Schaden" am eigenen Leib erfahren haben - dagegen "wehren" und das Spiel nicht mitspielen.
Mir stösst diese "Einigkeit darüber, dass Lücken im Lebenslauf von Nachteil sind" auch auf. Human Resources...
Ich finde das krass und ich wollte unter solchen Bedingungen nicht arbeiten. Das wäre ein zu hohes "Schmerzensgeld" bzw. so hoch kann gar kein "Schmerzensgeld" sein für meine Begriffe. Traurig finde ich, dass es im Grunde ein paar wenige Menschen schaffen einen solche Atmosphäre herzustellen und dass sich nur wenige - meist erst nachdem sie den "Schaden" am eigenen Leib erfahren haben - dagegen "wehren" und das Spiel nicht mitspielen.
Mir stösst diese "Einigkeit darüber, dass Lücken im Lebenslauf von Nachteil sind" auch auf. Human Resources...
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Dann scheine ich hier wohl zu deinen wenigen zu gehören, nur mit dem Unterschied, dass ich Diskriminierung und noch viel mehr selbst erlebt habe.
Lücken im Lebenslauf wären für mich kein Problem, wenn diese aber aufgrund einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung entstanden sind hingegen schon.
Wenn ich als Arbeitgeber die Wahl hätte, würde ich mir natürlich auch nicht den gehandycapten auswählen, es sei denn, dieser bietet außerordentliche Fähigkeiten an, die ich auch brauche. Behinderte/Kranke sind natürlich auch nur Menschen und bieten nicht automatisch ausgleichend überdurchschnittlich mehr an, noch dazu, wenn gerade das Bildungssystem auch nicht viel übrig für diese Zielgruppe hat. Es ist also schon eine Leistung, wenn Kranke bei uns am Durchschnittslevel bleiben, da reden wir noch gar nicht von Überfliegern.
Ist halt so.
Lücken im Lebenslauf wären für mich kein Problem, wenn diese aber aufgrund einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung entstanden sind hingegen schon.
Wenn ich als Arbeitgeber die Wahl hätte, würde ich mir natürlich auch nicht den gehandycapten auswählen, es sei denn, dieser bietet außerordentliche Fähigkeiten an, die ich auch brauche. Behinderte/Kranke sind natürlich auch nur Menschen und bieten nicht automatisch ausgleichend überdurchschnittlich mehr an, noch dazu, wenn gerade das Bildungssystem auch nicht viel übrig für diese Zielgruppe hat. Es ist also schon eine Leistung, wenn Kranke bei uns am Durchschnittslevel bleiben, da reden wir noch gar nicht von Überfliegern.
Ist halt so.
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Und genau damit trägst Du dazu bei, dass sowas "fortlebt". Ist halt so.Broken Wing hat geschrieben:Dann scheine ich hier wohl zu deinen wenigen zu gehören, nur mit dem Unterschied, dass ich Diskriminierung und noch viel mehr selbst erlebt habe.
Lehn Dich zurück, leide. Und "bekämpfe" den vermeintlichen "Gegner". Ur turn.
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OK. Dann erlebe mal diese kranken, aber vermeintlich empathischen Menschen am eigenen Leibe. Gehörst du zur potenziell oder aktuell diskriminierten Gruppe, wirst du ohnehin viel mit deinesgleichen zu tun haben. Viel Spaß dann, wenn die ihren Frust an dir ablassen, hier dies, dort jenes nicht können und Bildungslücken aufweisen. Weil man lernt ja voneinander. Wie romantisch.
Im Sozialbereich gibt es massig von denen. Klar, da können sich viele nicht wehren und Einrichtungen aussuchen. Wenn man nicht weit kommt, baut man sein angeknackstes Ego eben in diesem Bereich mit alten, behinderten Menschen auf.
Sei mal auf einen Depressiven oder Persönlichkeitsgestörten angewiesen. Oder auf einen Quotenangestellten.
Und dann reden wir gerne über besondere Fähigkeiten. Es gibt diese Menschen ohnehin zu genüge, da wirst du schon fündig werden.
Ah ja, zu allererst Gründe ein Unternehmen und geh mit gutem Beispiel voran. Mit Reden Schwingen im PT-Forum ist niemandem geholfen.
Ich bin übrigens der Meinung, dass tatsächlich gute Leute eine Arbeit finden werden. Und mit guten Ideen sollten sie ohnehin nicht im Büro vergammeln, sondern Unternehmer werden.
Aber die meisten wollen irgendwo unterkommen. Und das spielt es in diesem System nicht.
Optimal wäre natürlich ein System, wo nur die arbeiten könnten, die auch wollten. Derzeit müssen ja alle arbeiten, was das wirkliche Problem ist.
Im Sozialbereich gibt es massig von denen. Klar, da können sich viele nicht wehren und Einrichtungen aussuchen. Wenn man nicht weit kommt, baut man sein angeknackstes Ego eben in diesem Bereich mit alten, behinderten Menschen auf.
Sei mal auf einen Depressiven oder Persönlichkeitsgestörten angewiesen. Oder auf einen Quotenangestellten.
Und dann reden wir gerne über besondere Fähigkeiten. Es gibt diese Menschen ohnehin zu genüge, da wirst du schon fündig werden.
Ah ja, zu allererst Gründe ein Unternehmen und geh mit gutem Beispiel voran. Mit Reden Schwingen im PT-Forum ist niemandem geholfen.
Ich bin übrigens der Meinung, dass tatsächlich gute Leute eine Arbeit finden werden. Und mit guten Ideen sollten sie ohnehin nicht im Büro vergammeln, sondern Unternehmer werden.
Aber die meisten wollen irgendwo unterkommen. Und das spielt es in diesem System nicht.
Optimal wäre natürlich ein System, wo nur die arbeiten könnten, die auch wollten. Derzeit müssen ja alle arbeiten, was das wirkliche Problem ist.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Ich habe mir auch sehr lange gedacht:
'Wenn ein Arbeitnehmer mich nicht mit meinem Lücken im Lebenslauf wegen psychischer Erkrankung nimmt, dann ist es auch besser, dass ich von vorneherein wegselektiert werde, denn in einem Betrieb, wo diese Menschlichkeit und Verständnis nicht vorhanden ist, wäre ich langfristig sowieso fehl am Platze und möchte ich auch gar nicht erst arbeiten.'
Soweit die Theorie. Nach lange Arbeitslosenzeit habe ich es seit 2 Jahren geschafft, wieder in meinen alten Beruf unterzukommen, und kam dabei oft an meine Grenzen, kämpfe mich durch. Habe mich hochgekämpft, u.a. mit Leistung und Durchhaltevermögen. Auch just im Moment ist es wieder ein derber Kampf. ABER...
... was es für mich derzeit zu so einen Kampf macht, neben chronischer Unterbesetzung bei viel zu viel Arbeit in einem viel zu chaotischen (u.a. da viel zu nachsichtig) Betrieb sind bedauerlicherweise meine "liebe Kolleginnen", die ebenfalls trotz Lücken im Lebenslauf und psychischen Vorbelastungen eine Chance bekamen. Die sind das Zünglein an der Waage, die mich jetzt just dieser Tage so derbe runterzieht, dass ich zwischen "Kündigen" und/oder Krankschreibung wegen Stress schwanke.
Meine Chefs führen den Betrieb eher familiär, und gelegentlich hatte ich hier und da schon mal den zynischen Eindruck, sie verwechseln ersten Arbeitsmarkt mit einer Light-Version einer Tagesklinik. Meine Chefin ist einfach viel, viel zu gutmütig, dass sie ständig diejenige auffängt, die anderswo eben wegen besagter Lücken oder psychischen Erkrankungen kaum eine Chance haben. Gewiss, damals habe ich selbst davon profitiert, mittlerweile behaupte ich aber, dass dies eindeutig zu Lasten derjenige geht, die sich wirklich bemühen...
Oder anders gesagt, ich bin es DERMASSEN leid, direkt und indirekt den Kopf hinhalten zu müssen für die psychischen Probleme meiner Kolleginnen, dass mein letzter Funken Verständnis mittlerweile aufgebraucht ist. OBWOHL ich selbst mal in so einer Situation war. So sind meine direkten Kollegen z.B. ständig dauerkrank (psychisch!), und ich muss - zwangsweise, weil die Stelle entsprechend blockiert sind, sonst keiner nachrückt! - für zwei, manchmal sogar für drei arbeiten. Das ging jetzt so lange bis ICH nun wiederum schlapp gemacht habe. Ich war so fertig mit der Welt, dass Chefin mit besorgt nach hause abkommandierte. Einerseits eine liebe Geste, anderseits, hätte sie das nicht getan, hätte ich mich am Montag wegen Überlastung krankschreiben lassen müssen, und das wäre der Firma teurer zu stehen bekommen.
Nächste Woche will ich ein klärendes Gespräch suchen, bei dem ich mich u.a. gezwungen sehe, mir mein Arbeitszeugnis ausstellen zu lassen. Das Problem ist nämlich, dass eine Besserung der Arbeitsumstände NICHT im Sicht ist, weil nämlich eben (s.o.) die beiden psychisch vorbelasteten, nun dauerkranken Damen, die mir das Leben schwer machen, ja jetzt nun mal fest eingestellt sind und ich keine vernünftige Hilfe bekomme. Mittlerweile wurde eine weitere Aushilfskraft eingestellt, ein Springer für alle Abteilungen, der die Schwesternfirma aus guten Grund nicht nach der Probezeit übernehmen sollte, der mit seinem ADHS prahlt und zu nichts zu gebrauchen ist, mich mehr von der Arbeit abhält statt mir zu nützen. Das war der Moment, an dem ich die Gutmütigkeit und das Verständnis meiner Chefs verflucht habe...
Mein Fazit: Alles hat seine Grenzen. Verständnis seitens der Chefs schön und gut, aber doch bitte nicht zu Lasten der anderen Mitarbeiter. Nur weiß man das ja leider immer erst hinterher. Wenn man so jemanden erst mal eingestellt hat, ist es zu spät. Als Chef würde ich da auch auf Nummer Sicher gehen wollen und kein Risiko eingehen. Arbeitnehmer, die ein halbes Jahr durchhalten bis nach der Probezeit und dann immer wieder oder gleich 6 Wochen am Stück wegen psychischen Problemen krankgeschrieben sind, generell nur halb so belastbar wie andere, kosten nicht nur Geld, sondern das geht auch auf die Kosten der gesunden Mitarbeiter.
Und was ich im 4-Augen-Gespräch nächste Woche meinen Chefs sagen werde, läuft durch die Blume darauf hinaus: "Entweder die oder ich. Punkt."
'Wenn ein Arbeitnehmer mich nicht mit meinem Lücken im Lebenslauf wegen psychischer Erkrankung nimmt, dann ist es auch besser, dass ich von vorneherein wegselektiert werde, denn in einem Betrieb, wo diese Menschlichkeit und Verständnis nicht vorhanden ist, wäre ich langfristig sowieso fehl am Platze und möchte ich auch gar nicht erst arbeiten.'
Soweit die Theorie. Nach lange Arbeitslosenzeit habe ich es seit 2 Jahren geschafft, wieder in meinen alten Beruf unterzukommen, und kam dabei oft an meine Grenzen, kämpfe mich durch. Habe mich hochgekämpft, u.a. mit Leistung und Durchhaltevermögen. Auch just im Moment ist es wieder ein derber Kampf. ABER...
... was es für mich derzeit zu so einen Kampf macht, neben chronischer Unterbesetzung bei viel zu viel Arbeit in einem viel zu chaotischen (u.a. da viel zu nachsichtig) Betrieb sind bedauerlicherweise meine "liebe Kolleginnen", die ebenfalls trotz Lücken im Lebenslauf und psychischen Vorbelastungen eine Chance bekamen. Die sind das Zünglein an der Waage, die mich jetzt just dieser Tage so derbe runterzieht, dass ich zwischen "Kündigen" und/oder Krankschreibung wegen Stress schwanke.
Meine Chefs führen den Betrieb eher familiär, und gelegentlich hatte ich hier und da schon mal den zynischen Eindruck, sie verwechseln ersten Arbeitsmarkt mit einer Light-Version einer Tagesklinik. Meine Chefin ist einfach viel, viel zu gutmütig, dass sie ständig diejenige auffängt, die anderswo eben wegen besagter Lücken oder psychischen Erkrankungen kaum eine Chance haben. Gewiss, damals habe ich selbst davon profitiert, mittlerweile behaupte ich aber, dass dies eindeutig zu Lasten derjenige geht, die sich wirklich bemühen...
Oder anders gesagt, ich bin es DERMASSEN leid, direkt und indirekt den Kopf hinhalten zu müssen für die psychischen Probleme meiner Kolleginnen, dass mein letzter Funken Verständnis mittlerweile aufgebraucht ist. OBWOHL ich selbst mal in so einer Situation war. So sind meine direkten Kollegen z.B. ständig dauerkrank (psychisch!), und ich muss - zwangsweise, weil die Stelle entsprechend blockiert sind, sonst keiner nachrückt! - für zwei, manchmal sogar für drei arbeiten. Das ging jetzt so lange bis ICH nun wiederum schlapp gemacht habe. Ich war so fertig mit der Welt, dass Chefin mit besorgt nach hause abkommandierte. Einerseits eine liebe Geste, anderseits, hätte sie das nicht getan, hätte ich mich am Montag wegen Überlastung krankschreiben lassen müssen, und das wäre der Firma teurer zu stehen bekommen.
Nächste Woche will ich ein klärendes Gespräch suchen, bei dem ich mich u.a. gezwungen sehe, mir mein Arbeitszeugnis ausstellen zu lassen. Das Problem ist nämlich, dass eine Besserung der Arbeitsumstände NICHT im Sicht ist, weil nämlich eben (s.o.) die beiden psychisch vorbelasteten, nun dauerkranken Damen, die mir das Leben schwer machen, ja jetzt nun mal fest eingestellt sind und ich keine vernünftige Hilfe bekomme. Mittlerweile wurde eine weitere Aushilfskraft eingestellt, ein Springer für alle Abteilungen, der die Schwesternfirma aus guten Grund nicht nach der Probezeit übernehmen sollte, der mit seinem ADHS prahlt und zu nichts zu gebrauchen ist, mich mehr von der Arbeit abhält statt mir zu nützen. Das war der Moment, an dem ich die Gutmütigkeit und das Verständnis meiner Chefs verflucht habe...
Mein Fazit: Alles hat seine Grenzen. Verständnis seitens der Chefs schön und gut, aber doch bitte nicht zu Lasten der anderen Mitarbeiter. Nur weiß man das ja leider immer erst hinterher. Wenn man so jemanden erst mal eingestellt hat, ist es zu spät. Als Chef würde ich da auch auf Nummer Sicher gehen wollen und kein Risiko eingehen. Arbeitnehmer, die ein halbes Jahr durchhalten bis nach der Probezeit und dann immer wieder oder gleich 6 Wochen am Stück wegen psychischen Problemen krankgeschrieben sind, generell nur halb so belastbar wie andere, kosten nicht nur Geld, sondern das geht auch auf die Kosten der gesunden Mitarbeiter.
Und was ich im 4-Augen-Gespräch nächste Woche meinen Chefs sagen werde, läuft durch die Blume darauf hinaus: "Entweder die oder ich. Punkt."
Zuletzt geändert von Kellerkind am Sa., 27.02.2016, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
@ Broken Wing
???
Du denkst mir bisweilen ein wenig zu schwarz-weiss.
(Und wenn mit "Reden schwingen" nicht geholfen ist - was ich auch so sehe - warum redest Du dann so, wie Du redest? TUE doch einfach mal was - ändere Dein Denken und Dein Verhalten, zB. DIESE "Unmöglichkeit" nehme zumindest ich Dir nicht ab, nix als "Bequemlichkeit" und "Angst" - runtergebrochen . Broken Wing ist halt doch nicht SOOOO perfekt, wie sie es von sich und anderen erwartet. Tja, dumm gelaufen... )
???
Du denkst mir bisweilen ein wenig zu schwarz-weiss.
(Und wenn mit "Reden schwingen" nicht geholfen ist - was ich auch so sehe - warum redest Du dann so, wie Du redest? TUE doch einfach mal was - ändere Dein Denken und Dein Verhalten, zB. DIESE "Unmöglichkeit" nehme zumindest ich Dir nicht ab, nix als "Bequemlichkeit" und "Angst" - runtergebrochen . Broken Wing ist halt doch nicht SOOOO perfekt, wie sie es von sich und anderen erwartet. Tja, dumm gelaufen... )
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Aufgrund meiner aktuellen Erfahrungen in einer viel zu verständnisvoller Firma, kann ich hier ergänzend anfügen:mio hat geschrieben: Traurig finde ich, dass es im Grunde ein paar wenige Menschen schaffen einen solche Atmosphäre herzustellen und dass sich nur wenige - meist erst nachdem sie den "Schaden" am eigenen Leib erfahren haben - dagegen "wehren" und das Spiel nicht mitspielen.
Es ist auch traurig, wie ein oder zwei wenige Mitarbeiter mit psychischen Problemen ein an sich harmonisches Arbeitsklima und Miteinander (zer-)stören können.
Beispiel meiner Kollegin: sie bewarb sich bei uns, während sie noch im Krankenstand ihres vorherigen Arbeitsplatz war. Krank wegen Mobbing. Bereits am Probearbeitstag hielt sie damit nicht hinter dem Berg, war total fertig mit der Welt, aber man schob es auf die aktuelle Krisensituation ihres anderen Arbeitsplatz: ich empfahl ihr noch dringend, sich vielleicht erst mal eine AUSZEIT zu gönnen, die Erlebnisse zu verarbeiten, bevor sie nahtlos bei uns anfange, was sie natürlich nicht tat. Was diese Frau im Nachhinein für böses Blut bei uns gesorgt hat, das geht auf keine Kuhhaut. Fast auf den Tag genau zum Ende ihrer Probezeit hat sie sich dauerkrankschreiben lassen, weil sie der paranoiden Überzeugung sei, unsere Chefin würde sie mobben. Schuld sind natürlich immer die andere. Sie ist das chronische Mobbing-Opfer. Einmal nicht fröhlich genug "Guten Morgen" gesagt oder auf dem Flur nicht gegrüßt weil gerade in Gedanken, schon hat man was gegen sie, und sie ist den halben Vormittag damit beschäftigt, sich panisch irgendwo Beistand zu suchen gegen den bösen, bösen Feind...
Abgesehen von dem bösen Blut, den total überdramatisieren Stories, die sie überall rumerzählt, den Rufmord, die Lästereien, ihr ständiges Geheule auf der Damentoilette etcpp. dürft ihr dreimal raten, WER die letzten sechs Wochen IHRE Arbeit mal eben so in unbezahlten Überstunden mitmachen durfte...*knurr*.
Aber woher soll ein gutmütiger Chef vorher wissen, wer eine Chance verdient hat und wer nicht? Ich finde es da absolut legitim, und ich finde, wenn man nichts zu verbergen hat, sollte es zum guten Ton gehören auch wenn es RECHTLICH nicht zwingend nötig ist, wenn man grob einen Grund angibt, damit Chefs besser abschätzen könne, ob jemand chronisch psychische Probleme hat oder es einmalige Sache war.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Broken Wing erhebt auch nicht den Anspruch, perfekt zu sein. Allerdings fordert Broken Wing auch keine Nachsicht bei Mängeln an anderen, bloß weil sie selbst diese aufweist. Das ist Egoismus pur. Müsste ich A-Löcher lieben, wenn ich selbst eines wäre? Dürfte ich es deshalb bei anderen nicht benennen?
Danke. Hatte genug mit Behinderten und psychisch Kranken zu tun und weiß, wovon ich rede.
Außer bei psychischen und geistigen Beeinträchtigungen bin ich nicht so empfindlich.
Kellerkind beschreibt das Problem sehr gut. Darunter leiden übrigens nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden. Stell dir mal so eine Mitarbeiterkonstellation im Altersheim mit dir als Bewohner vor. So unwahrscheinlich ist es nicht, da gerade solche Leute dort unterkommen. Oder im Staatsdienst, wo die Ladies ständig krank oder im Urlaub sind.
Danke. Hatte genug mit Behinderten und psychisch Kranken zu tun und weiß, wovon ich rede.
Außer bei psychischen und geistigen Beeinträchtigungen bin ich nicht so empfindlich.
Kellerkind beschreibt das Problem sehr gut. Darunter leiden übrigens nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden. Stell dir mal so eine Mitarbeiterkonstellation im Altersheim mit dir als Bewohner vor. So unwahrscheinlich ist es nicht, da gerade solche Leute dort unterkommen. Oder im Staatsdienst, wo die Ladies ständig krank oder im Urlaub sind.
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Kellerkind hat geschrieben: Und was ich im 4-Augen-Gespräch nächste Woche meinen Chefs sagen werde, läuft durch die Blume darauf hinaus: "Entweder die oder ich. Punkt."
die schlauere Alternative ist, die Arbeit der anderen nicht mit zu machen, denn dafür biste nicht angestellt, es ist nämlich Chefsache für Ersatz zu sorgen. Weigere dich doch und mach nur deinen Kram.
Ebenso haste geschrieben, das Du unbezahlte Überstunden machst, das liegt doch an Dir, das du sie dir nicht bezahlen lässt!!!
Du lässt dich hier aus, über eine sicher blöde Situation, in die haste dich aber selbst manövriert, in dem du die Arbeit für 3 erledigst!!
VG Krawallbürste
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