Selbstachtsamkeit mit Nebenwirkungen

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Jenny Doe
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Selbstachtsamkeit mit Nebenwirkungen

Beitrag So., 07.09.2014, 07:40

Interessanter Artikel, finde ich.

Die Folgen des Psychokults
Ich, ich, ich - die Selbstoptimierung macht uns verrückt

5. September 2014
Von Mirja Hammer
http://www.stern.de/gesundheit/die-folg ... 35868.html
Fast jeden treibt der Wunsch, sich selbst zu finden. Doch je mehr wir um uns selbst kreisen, desto unglücklicher werden wir, sagt der Psychologe Steve Ayan.
(...)
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 07.09.2014, 07:42

Achtsamkeit mit Nebenwirkungen: Verdammt, entspann dich!
Von Jana Hauschild
http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 89682.html
Auf der Suche nach Entspannung kommen Stressgeplagte kaum an Achtsamkeitsübungen vorbei. Doch Meditation und ähnliche Techniken sind nicht für jeden geeignet, manche führen zu Frust und Schmerz.
(...)
Viele kämpfen richtig und werden während der Übung oft damit konfrontiert, dass es schwer fällt, den Fokus zu behalten", sagt er. Falscher Ehrgeiz kann dann zu Frust führen. Einige verfallen ins Grübeln, andere haben plötzlich angstmachende Gedanken. Und wer nicht abschweift, merkt womöglich besonders deutlich, wie unruhig er eigentlich ist und was in seinem Körper vorgeht. Manche spüren dann mitunter Schmerzen intensiver.
(...)
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Broken Wing
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Beitrag So., 07.09.2014, 10:17

Ja, sage ich schon immer. Ganz schlimm merkt man das bei Psychoanalysanden.

Es ist wirklich verrückt. Da will keiner auffallen, in der Menge aufgehen und wundert sich dann, wenn e ein Nichts ist. Entweder man ist besonders oder nicht, das wird auch eine Therapie nicht ändern.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Waldschratin
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Beitrag So., 07.09.2014, 10:45

"Höchstwahrscheinlich war es nicht die Achtsamkeit, die die Symptome bei den Befragten hervorrief, sondern die Dosis", sagt Zarbock, der sich schon seit seiner Jugend mit Zen und Meditation beschäftigt.
Und:
"Dass Emotionen hochkommen oder eine innere Unruhe die Menschen plagt, ist ganz normal", sagt auch der Psychologe Johannes Michalak, Professor an der Universität Hildesheim und Leiter der dortigen Hochschulambulanz.[...]Das verlangt Demut.
Das "Problem" seh ich in der Schwarz-weiß-Denkerei der Leute,im alles über einen Kamm scheren müssen und in den zu hohen Ansprüchen auf Perfektionismus.
Was nicht 1000%ig "absolut" gut ist,das taugt grundsätzlich nix.

Und anstrengen und was "kosten" an Einsatz,Zeit,Mühe und Durchhalten,darf es schon gaaaaar nicht.
Broken Wing hat geschrieben:Ganz schlimm merkt man das bei Psychoanalysanden.
Was genau meinst du da?
Mir fällt da eher das "zwanghafte" Verklären von allerweltsnormalen schmerzhaften Zuständen auf.Und der Hang,was "Exklusives" draus machen zu wollen.

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stern
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Beitrag So., 07.09.2014, 11:11

Viele kämpfen richtig und werden während der Übung oft damit konfrontiert, dass es schwer fällt, den Fokus zu behalten", sagt er. Falscher Ehrgeiz kann dann zu Frust führen.
Quelle: Link Jenny
Sicherlich kann es das. Aber das interessante finde ich (für mich), dass ja z.B. gelernt werden kann, das bewusst wahrzunehmen, dass man z.B. abschweift... und man dann annimmt (ohne Be- bzw. Verurteilung)... und die Aufmerksamkeit dann wieder fokussiert, wenn man es merkt. Mag je nach CD anders sein... aber ich finde der Tenor à la "auch wennn sie sich gerade nicht fokussieren können oder abschweifen, ist das in Ordnung" nimmt eher Druck raus. Und wenn man sich denn macht, können solche "Übungen" ein Zugang sein (wohl aber in der nicht für jeden... so ist es immer im Leben).
Einige verfallen ins Grübeln, andere haben plötzlich angstmachende Gedanken. Und wer nicht abschweift, merkt womöglich besonders deutlich, wie unruhig er eigentlich ist und was in seinem Körper vorgeht. Manche spüren dann mitunter Schmerzen intensiver.
Quelle: Link Jenny
Nun, das kann etwas sein, was eh in einem schlummert und dann evtl. nur bewusster wahrgenommen wird.
Was auch nicht mein Ding wäre: Sich wegzubeamen oder so eine Art Realitätsflucht. Nicht dass ich mich so intensiv mit den Hintergründen befasst hätte... so ein bisschen habe ich das jedoch (ist derzeit nur etwas eingeschlafen... habe aber noch das eine oder andere, mit dem ich mich befasse will). Nur soviel ich weiß, wäre so eine Art von Realitätsflucht ein Fehlverständnis von buddhistischer Meditation. Trotzdem glaube ich, dass Mediation bzw. auch viel aus der Esoschiene (je nach Dispostion) fördern kann, dass jemand die Bodenhaft verliert und in zunehmend in andere Sphären abdriftet.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Solage
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Beitrag So., 07.09.2014, 11:32

Das mit der Selbstvergessenheit kann ich unterstreichen. Bevor ich in Therapie war, konnte ich das nämlich gut und war zufrieden damit. Unabhängig davon, dass diese Therapie entgleist ist, habe ich, auch in der Folgetherapie, mich sehr intensiv mit MIR beschäftigt. Durch diese Überbewußtheit und Benennen können, habe ich leider einen Teil meiner Spontanität verloren. Ich kann jetzt zwar meine Leidensgeschichte gut beschreiben, aber ich fühle nicht nicht besser damit, teilweise sogar schlechter. Nicht nur, dass ich mich selbst immer wieder analysiere in meinem Tun, neige ich jetzt auch auch dazu, dies bei anderen zu machen. Dadurch fühle ich mich unfreier. Auch ist dieses Reflektieren kontraproduktiv in meinen Beziehungen. Mich selbst besser zu verstehen, warum ich in ungute Situationen geraten bin, ist hilfreich . Aber niemand blüht auf, wenn er sich zum alleinigen Untersuchungsgegenstand macht, das geht vielmehr erst dann, wenn er sich wieder selbst vergessen kann für eine Sache oder für andere Menschen. Therapie, die nur die eigene Person zum Zentrum hat, bleibt im Egokult gefangen. Wenn meine Gedanken immer wieder um mich selbst kreisen, verliere ich den Bezug zu meinen Mitmenschen. Das habe ich persönlich so erfahren und versuche jetzt wieder mehr in ein MITEINANDER einzutauchen. Da ich eben dazu neige, mich in Dinge zu verbeißen, hatte ich einen Zeitlang den Zugang zu meinen mir nahen und liebsten Menschen verloren. Für mich war es schwer die richtige Mitte zu finden.

Deshalb denke ich, dass es in Krisenzeiten schon wichtig sein kann, den Fokus eine gewisse Zeit auf sich selbst zu richten. Aber dann nicht bei sich stehenzubleiben. Sich selbst zu finden, ohne dabei den Anderen zu verlieren.

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Arthur
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Beitrag So., 07.09.2014, 16:52

Also mir hat die Meditation das Leben gerettet. Wobei man nicht vergessen darf, dass Achtsamkeitsmeditation nur eine Art von Meditation ist. (Neben z.B Mantrameditation, Mitgefühlsmeditation usw.)

Ich beschäftige mich viel mit der Literatur zu dem Thema sowohl die altehrwürdigen Schriften sowohl aus dem Buddhismus als auch aus dem Christentum (da gibt es nämlich auch eine Achtsamkeitstradition, z.B in Klöstern, bei den Wüstenvätern, Herzensgebet, Kontemplation) als auch moderne medizinisch-wissenschaftliche. Wenn jemand Meditation mit Nabelschau oder einem Allheilmittel verwechselt, hat man Meditation falsch verstanden.
Da das immer wieder passiert, ist die Kritik hilfreich - solange man sich bewusst bleibt, dass man ein Missverständnis kritisiert und nicht die Meditation an sich. Und wenn man die Kritik nutzt, um genauer hin zu sehen und nicht als Rationalisierung benutzt und anfängt schwarz-weiß zu denken.

Der Frieden, die Klarheit und die Liebe des Universums durchströmen euch...

Arthur

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Broken Wing
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Beitrag So., 07.09.2014, 18:44

Hallo Waldschratin,

Einen Punkt hast du schon geschrieben. Ja, in allem sich sehen, als ob man der Mittelpunkt der Welt wäre und alles andere nur Beiwerk. Und das in allen Bereichen des Lebens: Theratralische Schilderung der Gefühle bis zur Unkenntlichkeit, mit fachlich korrektem Vokabular natürlich. Hey, wo haben die Bloß die Zeit her neben der 300 H Therapie?
Zu jeder Befindlichkeit gibt es natürlich ein Ereignis aus der Kindheit, wie süß. Komischerweise nur bei schlechter Befindlichkeit. Die schönen haben nichts mit der Kindheit zu tun, nur mit der Therapie oder mit sich selbst. Naja, das kann nur schief gehen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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viciente
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:00

.. gar kein so leichtes thema aber wichtig, weil zentral, komplex mit sehr vielen farbabstufungen versehen und dabei extreme immer schädlicher sind als nützlich; ich vermute stark, es geht auch hier - wie fast immer - um die dosis. in einer immer komplexeren und schnellebigeren welt besteht natürlich auch die tendenz zu konkurrenzkampf und perfektionismus, wobei dann die schwelle zwischen eigener abgrenzung und der ausgrenzung anderer verschwimmt. davon abgesehen, ist ent-wicklung auch kein ereignis, sondern ein prozess innerhalb dessen verschiedene phasen auftreten. da denk ich z.b. auch an die, welche viele jahre ihres lebens - aus welchen gründen auch immer - fast nur auf das wohl anderer geachtet haben (bzw. gar gezwungen wurden), was dann u.a. auch zum (seelischen) zusammenbruch und ggfs. einem schwenk ins andere extrem führen kann (zumindest vorübergehend).

.. ein anderer stolperstein scheint mir die verwexlung von selbstbestimmtheit und egoismus/egozentrik zu sein; das ist ja nicht dasselbe! da seh ich eher die begriffe fremd-/selbstbestimmt bzw. totalangepasst/egozentrisch als paare. ich denk mir aber auch, dass mittlerweile in einigen bereichen vieles einfach übertrieben wird und (zu) viele - eher "normale" - problemstellungen viel zu schnell pathologisiert bzw. menschen (samt medikamenten"missbrauch") als krank eingestuft. ich hab hier schon öfters - in anderen zusammenhängen - diesbezüglich fragen gestellt und mich bemüht, die (über)dramatisierung eigener probleme im sinne von versagen zu hinterfragen. führt oft zu prügeln, weil dann gerne unverständnis unterstellt wird.

.. das ständige kreisen von gedanken und gefühlen halt ich weniger für eine egozentrische selbst-beschäftigung, sondern eher für ein zwanghaftes grübeln (müssen), was aber sehr wohl darauf hinweisen kann, dass eben etwas nicht stimmt und die zeit dieser klärenden phase einfach noch nicht durch ist, bis jemand sich wieder ("geheilt") sinnvoll dem aussen zuwenden kann. das dauernd gewaltsam wegzuschieben kann zu massiver verdrängung realer schwierigkeiten führen, was dann keineswegs mehr eine gesunde ablenkung darstellt; der grat ist schmal. die abwehr (auch durch rückzug) dauernder grenzüberschreitungen durch andere in ihren vielen formen halt ich insofern also schon für wichtig, wobei diese nach entsprechender eigener festigung meist entweder automatisch abnehmen bzw. wesentlich leichter in den griff zubekommen sind.

.. auch dabei dürfte es - wie so oft - im kern vor allem um den inhalt gehen und weniger um die form, denn die lässt sich meist ohne jeden integritätsverlust anpassen. ein wesentlich hilfreicher ansatz dürfte auch darin bestehen, weder SICH noch ANDERE noch die UMWELT immer und überall derart tierisch ernst bzw. dramatisch zu nehmen, weil wir u.a. und rein vom prinzip her alle menschen sind und damit auch alle in den grundzügen ähnlich gestrickt. niemand will probleme, alle möchten glücklich sein - die ursprünglich stiftende absicht ist also kaum mal der schaden anderer sondern der eigene vorteil .. bzw. angst; in anerkennung der tatsache, dass trennung eine illusion darstellt kann man dann u.a. auch bemerken, dass ohnehin alles bloss MITeinander für alle "gewinn" bringen kann, GEGENeinander ausnahmslos (mehr) schwierigkeiten.

Aloha!

ps@healing wing: würdest du inhaltlich derart präzise aussagen noch in eine etwas freundlich diplomatischere form bringen, dann könnten vielleicht auch jene die sich leicht angegriffen fühlen etwas damit anfangen. (ich vermute, die zeit neben der therapie kommt -wenn - dann manchmal daher, dass nach und nach das gesamte leben ausschliesslich und nur noch von diesem thema bestimmt wird; samt büchern, foren, wikis und ähnlichem; das kann dann schon eine ungesunde form von "beschäftigung" werden ..)


Waldschratin
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:36

Hallo Arthur,
schade,daß man hier kein "Danke" anklicken kann,sonst hätt ichs getan.
Du sprichst mir aus der Seele,v.a. hiermit:
Arthur hat geschrieben:Wenn jemand Meditation mit Nabelschau oder einem Allheilmittel verwechselt, hat man Meditation falsch verstanden.
Da das immer wieder passiert, ist die Kritik hilfreich - solange man sich bewusst bleibt, dass man ein Missverständnis kritisiert und nicht die Meditation an sich.
Die Achtsamkeit war (und ist) für mich übrigens auch sowas wie der "Schlüssel zur Lebendigkeit".Aber wie bei allem : Die Kunst dabei ist,die Kirche im Dorf lassen zu können und die eigene "Bodenhaftung" nicht zu verlieren dabei.
Broken Wing hat geschrieben:Hallo Waldschratin,

Einen Punkt hast du schon geschrieben. Ja, in allem sich sehen, als ob man der Mittelpunkt der Welt wäre und alles andere nur Beiwerk. Und das in allen Bereichen des Lebens: Theratralische Schilderung der Gefühle bis zur Unkenntlichkeit, mit fachlich korrektem Vokabular natürlich.
Das fällt mir auch immer wieder auf : Diese "Notwendigkeit",etwas Normal-Menschliches in sowas wie ne "neue Sprache" zu packen,noch dazu es doch so "unkenntlich" zu machen,daß man tatsächlich erst "Analytiker-Sprech" studieren und lernen muß,um überhaupt noch mitzukriegen,was gemeint ist.Aber im Grunde geht's dann doch meist nur ums eben ganz normal menschlich-Schmerzhafte,wie es in (fast) jedem Leben nunmal vorkommt.
Für mich steht da schlichtweg ne Art "Distanzierunghaltung" dahinter,also im Grunde ne andere Form von Verdrängung/Abwehr.Ein "Entlebendigen" von Gefühlen,indem mans einerseits in ne "Geheimsprache" packt,andererseits aber eben "verklärt" und es zu was "Exklusivem" hochstilisiert.
Ne "Verherrlichung" der Regression,anstatt mal mental die Ärmel hochzukrempeln,seine Ressourcen zu nutzen und was draus zu machen aus dem,was da so weh tut.
Was ich jetzt allerdings nicht verallgemeinert meine.Nicht jeder Analyse-Anhänger macht das,aber es fällt mir eben schon auf,wie doch überdurchschnittlich viele nicht mehr aus dieser Nabelschau rausfinden,sondern ne "Lebensart" draus machen.
Und dann braucht es NOCH ne Analyse,um die vorhergehende verarbeitet zu bekommen und danach NOCH eine und irgendwie bleibt der/die Analytiker/in der "Guru" und "Idealelternteil" Zeit des Lebens und der "Schmacht" nach diesem (idealisierten) Menschen sowas wie ein "Grundschmerz".

Ich muß da ehrlich sagen,meine seelischen Schmerzen,die schon da sind,sind mir da genug und die will ich eigentlich (nicht nur) mittels Therapie abgearbeitet bekommen oder wenigstens "gemildert" - aber weder "ersetzt" durch so ne Dauersehnsucht,und schon gar nicht sowas noch zusätzlich mir draufsetzen.

viciente noch nicht gelesen
Zuletzt geändert von Waldschratin am So., 07.09.2014, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Broken Wing
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:45

Hallo Viciente,

Sorry, ich gelobe Besserung. War nicht bös gemeint.
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viciente
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:47

Broken Wing hat geschrieben:Sorry, ich gelobe Besserung. War nicht bös gemeint.
.. hihi; na ICH hab eh kein problem und stimm dir auch durchaus zu, aber besserung .. kann nie schaden.


Waldschratin
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:50

Solage hat geschrieben:Deshalb denke ich, dass es in Krisenzeiten schon wichtig sein kann, den Fokus eine gewisse Zeit auf sich selbst zu richten. Aber dann nicht bei sich stehenzubleiben. Sich selbst zu finden, ohne dabei den Anderen zu verlieren.
Das unterschreib ich auch.

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sandrin
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Beitrag So., 07.09.2014, 20:19

Schwieriges Thema, echt. Ich meine, im Grunde ist das doch ein altbekanntes Problem. Die Menschheit schafft es einfach nicht, das Maß zu finden. Es gibt nur Entweder - Oder.

Ich glaube auch, dass es sehr wichtig ist, sich selbst wahrzunehmen und seine Bedürfnisse kennen zu lernen. Denn erst dann kann man ja entscheiden, ob man diese nun durchsetzt oder nicht. Das eine hat ja nicht zwangsläufig das andere zur Folge.

Aber ich sehe das schon auch sehr problematisch, vor allem diesen Sog, in den manche da gezogen werden. Dieses zwanghafte Analysieren, Deuten, Pathologisieren, Psychologisieren. Die völlig überzogene Beschäftigung mit Inhalten, mit Fachliteratur. Teilweise erschreckt mich die verwendete Sprache schon, die durchzogen ist von insbesondere psychoanalytischen Termini. Ich finde das gefährlich und nicht mehr gesund. Mehr noch, ich glaube, man kann da ernsthaft Schaden nehmen.

Wie gesagt, das Erkunden und Wahrnehmen eigener Bedürfnisse an sich hingegen finde ich schon sehr sinnvoll.

LG

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hope_81
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Beitrag So., 07.09.2014, 20:34

Also ich persönlich finde sowohl Achtsamkeit als auch Meditation sinnvoll und sehr gut.
Ich habe ja leider die Erfahrung mit einem völlig durchgeknallten "buddhistischen" Therapeuten machen müssen,
einer der vollkommen das Maß verloren hat und der Meinung war und ist sowohl Achtsamkeit als auch Meditation
seien Allheilmittel die dann noch durch ACT untermauert.

Es ist nach meinem heutigen Wissen absolut gefährlich und für schwerst depressive als auch schwerst traumatisierte
Menschen mehr Gift denn Hilfe.

Aber, heute habe ich ein gutes Maß gefunden und übe mich täglich mind. eine Stunde sowohl in Achtsamkeit als auch in
Meditation und beides hat eher sehr wenig nur mit dem Kreisen um das eigene Selbst zu tun, ganz im Gegenteil ist der
Sinn dahinter ja eher Mitgefühl und liebende Güte für sich selbst und alle anderen Wesen zu entwickeln, sich zu Entschleunigen und bewusster zu werden.

Mich hat das Üben in vielerlei Hinsicht ruhiger, gelassener, besonnender und verständnisvoller gemacht. Zu dem bin ich
eine gute Zuhörerin geworden, eben weil ich mein Selbst zurückstellen kann. Die Menschen in meiner Umgebung geben
mir recht positives Feedback zu meiner Entwicklung.

Wenn man aber glaubt, dass macht "gesund" schmerz-sowie stressfrei, der irrt.

Wir im Westen haben ja doch eher dieses leistungsorientierte Denken, wollen alles perfekt machen und so weiter. Genau das
meint Achtsamkeit und oder Meditation eben nicht. Alles ist so wie es ist und wenn der Geist abschweift und man es nicht schafft ihn auch nur 1 Minute zu sammeln, dann nimmt man eben auch das gelassen hin.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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