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Do., 03.07.2014, 16:24
peonia, so sehr ich dir im grundton zustimme, so sehr möchte ich dir in einem widersprechen. ich glaub, dass die therapeutische beziehung so grundverschieden von anderen beziehungen ist und sein soll, das hängt auch an diesem punkt: zwei menschen begegnen sich, die sich so weit wie möglich voreinander öffnen und ganz anders als im wirklichen leben einander so lange nicht nur erklären, wie sie etwas gemeint haben, sondern auch warum sie es so und nicht anders gemeint haben. das klappt nicht immer. natürlich nicht. sind ja alles nur menschen oder ziegen wie wir auch. aber wenn es dann klappt, dann geht da nix drüber, dann sind das die momente, so denke ich, die ich als wahnwitzig heilsam empfinde und auch als ein geschenk, das mir gemacht wird. neulich habe ich mit meiner therapeutin urstlange darüber geredet, warum sie gelacht hat an einer stelle. das war aufregend und intim und berührend, weil sie sich so mühe gegeben hat, mir das zu erklären und mich damit zu erreichen. und lustig war es auch, weil wir ein bisschen gemeinsam in ihrem inneren assoziationsraum rumgetappt sind.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.