leberblümchen hat geschrieben:Jenny, das glaube ich auch, dass die eigene Wahrnehmung sehr eingeschränkt ist, wenn man über andere Therapien liest: Ich hab ja auch sehr viel in Fachbüchern gelesen, wo irgendwelche Koryphäen ihre Fälle erwähnen. Und ich dachte immer, das sei alles ganz normal, ebenso wie das, was hier beschrieben wird.
Das könnte aber auch daran liegen, dass hier oft die Anonymisierung zur Fiktionalisierung genutzt wird ... nicht jeder Fall dort ist Buchstabe für Buchstabe real ...
leberblümchen hat geschrieben:Aber natürlich: Die Leute, denen rasch geholfen wird und für die die Therapie nicht so lange so wichtig ist im Leben, die werden weder in Büchern erwähnt, noch beschäftigen die sich so ausgiebig im Internet mit ihrer Therapie. Und ich denke auch, dass das die Mehrheit ist.
Nunja, wenn man auch Bücher zu TP und VT liest oder gar zu Kurzzeittherapien findet man auch Beschreibungen von "gut und mittelfristig erfolgreich absolvierten" Therapien.
leberblümchen hat geschrieben:
Zum Beispiel hat mein Therapeut mir neulich gesagt, dass er bisher (er ist am Ende seiner Laufbahn) noch nie einen Patienten hatte, der am Ende der Kassenfinanzierung privat weitergezahlt hat; ich hatte angenommen, das sei einigermaßen normal oder zumindest nicht ungewöhnlich.
Noch nie? Aha.
Ich hatte ja eher immer das Gefühl, dass es nicht so viele Privatzahler für PA gibt. Es ist halt einfach auch sehr teuer. Selbst ein "Gutverdiener" überlegt da sicher, ob er nicht lieber noch eine Fernreise macht, ein Pferd für die Kinder kauft, eine private Rentenversicherung abschliesst, ein Haus baut.
Und dies gilt doch umso mehr für KK-Zahler, ob sie danach noch weiter kraxeln in der Therapie.
Irgendwann wurde doch auch alles gesagt.
Von Seiten der Psychoanalytiker klang mir das aber immer anders, so als gebe es oft Menschen, die fünf Jahre o.ä. PA machen, und das auch noch hochfrequent.
Tja, wohl auch ein Fall von Diskrepanz zwischen Fiktionalisierung und Anonymisierung und Realisierung ...