'Arschtritt' statt Therapie - Meinungen zu einem Buch
'Arschtritt' statt Therapie - Meinungen zu einem Buch
Fand heute in meiner Buchhandlung (kaufe nämlich ganz selten bei Amazon, um öffentliche Buchhandlungen zu unterstützen) dieses Buch - habe es (noch) nicht gekauft, allerdings "im Netz" nachgelesen. Was denkt ihr so, wenn ihr die Rezensionen etc. lest bzw. das Video anschaut?
Holger Senzel: Arschtritt
Hatte "eigentlich" immer das Gefühl, dass ich trotz längerer Therapie (seuffz) mir relativ oft diesen "A...tritt" verpasst habe, wenn es um äußerliche Dinge ging, wie bestimmte Dinge zu klären, beruflich präsent/aktiv zu sein, unangenehme Dinge zu erledigen, meine Wohnung, Haus, Garten auf dem Laufenden / in Ordnung zu halten, am Leben teilnehmen .... und sich auch um Freunde / Partner zu kümmern.
Wie würden (auch ohne das Buch zu lesen) eure Argumentationen aussehen, dass Psychotherapie doch sinnvoll sein kann und dass man auch längere Zeit mal um ein Thema / um Themen kreisen "darf" etc.`?
Viele Grüße,
Anne
Holger Senzel: Arschtritt
Hatte "eigentlich" immer das Gefühl, dass ich trotz längerer Therapie (seuffz) mir relativ oft diesen "A...tritt" verpasst habe, wenn es um äußerliche Dinge ging, wie bestimmte Dinge zu klären, beruflich präsent/aktiv zu sein, unangenehme Dinge zu erledigen, meine Wohnung, Haus, Garten auf dem Laufenden / in Ordnung zu halten, am Leben teilnehmen .... und sich auch um Freunde / Partner zu kümmern.
Wie würden (auch ohne das Buch zu lesen) eure Argumentationen aussehen, dass Psychotherapie doch sinnvoll sein kann und dass man auch längere Zeit mal um ein Thema / um Themen kreisen "darf" etc.`?
Viele Grüße,
Anne
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Nur ein Gedanke dazu: Hätte der Autor sein Leben auch wieder in den Griff bekommen, wenn er vorher KEINE Therapien gemacht hätte und sich NICHT mit den Hintergründen, seinen Fehlern etc. (theoretische) Erkenntnisse verschafft hätte? Ich denke nicht.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 4199
Ich hab da als Meinung ein entschiedenes : "Sowohl-als auch!" dazu.
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liebe anne,
ohne das buch zu kennen...
meine meinung dazu: hinsehen, wegsehen
ohne das buch zu kennen...
meine meinung dazu: hinsehen, wegsehen
ja wenn "einfach mal.." so einfach ist ?Zitat aus der Kurzbeschreibung hat geschrieben:Einfach mal vier Wochen sich selbst besiegen und stark sein.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 845
Hallo Anne,
ich stehe deiner Frage etwas gemischt gegenüber.
Zum einen
bin ich überzeugt davon, das Veränderung mit Gewalt und Kampf gegen sich selbst nicht wirklich - und wenn doch dann nur sehr schwer funktioniert.
Stattdessen ist es meiner Erfahrung nach wesentlich hilfreicher, sein eigenes Innenleben zu akzeptieren, die alten Verletzungen durchzuarbeiten und so zu einer echten Heilung zu kommen, die sich dann natürlich auch auf die Außenwelt auswirkt.
Andererseits
finde ich schon, dass man unbearbeitete Themen nicht gar zu sehr vorschieben sollte, um nicht am Leben teilnehmen zu müssen.
Wenn in mir unverarbeitete soziale Ängste sind, dann ist da etwas, das tatsächlich noch Heilung braucht (meiner Meinung nach)! Trotzdem kann es manchmal auch notwendig sein, diese Ängste liebevoll an der Hand zu nehmen, und im realen Leben trotzdem zu tun, was zu tun ist.
Ein weiteres Argument ist, dass Therapie ja nicht nur als Alibifunktion dienen sollte.
Ich selbst hatte mir viele Jahre lang solche Therapeutinnen gesucht, die mich betüttelten und mich wie ein Kleinkind behandelten..... und dieses 'Behandeln wie ein Kleinkind passiert' sehr oft in Therapien, wie ich auch von Anderen immer wieder höre....
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob dies vielleicht nicht doch ein notwendiger Schritt war..... der seine Zeit brauchte - oder ob ich hier nicht einfach nur Zeit verplempert habe. (So wirklich Veränderung wollte ich damals eigentlich garnicht, ich wollte eher nur betüttelt werden.)
Fazit:
Ich denke nicht, dass man sich mit Arschtritten selbst überfahren sollte.
Akzeptanz ist die wichtigste Veränderungs-Voraussetzung!
Aber ich denke, wenn die Therapie nur wie ein Verantwortungs-Abschiebe-Mechanismus wirkt, dann sollte man sich - mit viel Selbstliebe und Akzeptanz - mal anschauen, was da genau abgeht!
Innere Freiheit
ich stehe deiner Frage etwas gemischt gegenüber.
Zum einen
bin ich überzeugt davon, das Veränderung mit Gewalt und Kampf gegen sich selbst nicht wirklich - und wenn doch dann nur sehr schwer funktioniert.
Stattdessen ist es meiner Erfahrung nach wesentlich hilfreicher, sein eigenes Innenleben zu akzeptieren, die alten Verletzungen durchzuarbeiten und so zu einer echten Heilung zu kommen, die sich dann natürlich auch auf die Außenwelt auswirkt.
Andererseits
finde ich schon, dass man unbearbeitete Themen nicht gar zu sehr vorschieben sollte, um nicht am Leben teilnehmen zu müssen.
Wenn in mir unverarbeitete soziale Ängste sind, dann ist da etwas, das tatsächlich noch Heilung braucht (meiner Meinung nach)! Trotzdem kann es manchmal auch notwendig sein, diese Ängste liebevoll an der Hand zu nehmen, und im realen Leben trotzdem zu tun, was zu tun ist.
Ein weiteres Argument ist, dass Therapie ja nicht nur als Alibifunktion dienen sollte.
Ich selbst hatte mir viele Jahre lang solche Therapeutinnen gesucht, die mich betüttelten und mich wie ein Kleinkind behandelten..... und dieses 'Behandeln wie ein Kleinkind passiert' sehr oft in Therapien, wie ich auch von Anderen immer wieder höre....
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob dies vielleicht nicht doch ein notwendiger Schritt war..... der seine Zeit brauchte - oder ob ich hier nicht einfach nur Zeit verplempert habe. (So wirklich Veränderung wollte ich damals eigentlich garnicht, ich wollte eher nur betüttelt werden.)
Fazit:
Ich denke nicht, dass man sich mit Arschtritten selbst überfahren sollte.
Akzeptanz ist die wichtigste Veränderungs-Voraussetzung!
Aber ich denke, wenn die Therapie nur wie ein Verantwortungs-Abschiebe-Mechanismus wirkt, dann sollte man sich - mit viel Selbstliebe und Akzeptanz - mal anschauen, was da genau abgeht!
Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
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- Forums-Gruftie
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Ein Arschtritt kann für psychisch stabile Menschen, die u.U
einen psychotherapeutischen Weg einschlagen, um sich den an sie gestellten Anforderungen zu entziehen, und mittels Krankheitsgewinn eine nicht wirklich notwendige Schonhaltung einnehmen, ein probates Motivationsmittel sein.
In diesem Zusammenhang wäre der Arschtritt vielleicht als bestrafendes
Erziehungsmittel zu sehen.
Da Arschtritten, auch verbalen, eine demütigende machtbetonende und
gewalttätige Absicht eigen ist, lehne ich sie mit Berufung auf die Menschenwürde ab.
Einen ernsthaft psychisch Kranken, dessen Erkrankung in den meisten Fällen
mit tatsächlichen oder vermeintlichen Verletzungen einhergeht, setzt man
mit Arschtritten unter Druck,retraumatisiert ihn und erzeugt Angst.
Da Angst beim Menschen enorme Energiepotentiale freisetzen kann, sofern er nicht zu jenen gehört die in Angststarre verfallen oder zerbrechen, gibt es nicht wenige Therapeuten die diesen negativen Motivationsmechanismus einsetzen.
Für mich stellt sich hierbei die Frage ob oberflächliche Therapieerfolge nicht
mit einer weiteren seelischen Schädigung, die durch Druck des Th. erzwungenermaßen verdrängt wird, erkauft werden.
einen psychotherapeutischen Weg einschlagen, um sich den an sie gestellten Anforderungen zu entziehen, und mittels Krankheitsgewinn eine nicht wirklich notwendige Schonhaltung einnehmen, ein probates Motivationsmittel sein.
In diesem Zusammenhang wäre der Arschtritt vielleicht als bestrafendes
Erziehungsmittel zu sehen.
Da Arschtritten, auch verbalen, eine demütigende machtbetonende und
gewalttätige Absicht eigen ist, lehne ich sie mit Berufung auf die Menschenwürde ab.
Einen ernsthaft psychisch Kranken, dessen Erkrankung in den meisten Fällen
mit tatsächlichen oder vermeintlichen Verletzungen einhergeht, setzt man
mit Arschtritten unter Druck,retraumatisiert ihn und erzeugt Angst.
Da Angst beim Menschen enorme Energiepotentiale freisetzen kann, sofern er nicht zu jenen gehört die in Angststarre verfallen oder zerbrechen, gibt es nicht wenige Therapeuten die diesen negativen Motivationsmechanismus einsetzen.
Für mich stellt sich hierbei die Frage ob oberflächliche Therapieerfolge nicht
mit einer weiteren seelischen Schädigung, die durch Druck des Th. erzwungenermaßen verdrängt wird, erkauft werden.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin
Karl Valentin
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- Beiträge: 3550
Habe das Buch inzwischen selber gelesen.
Der Selbsthilfeanteil liesse sich vermutlich auf 5 Seiten herunterbrechen. Darüber hinaus ist es nicht einmal ein Erfahrungsbericht wie es dem Autor mit seinem Programm ergangen ist (außer, dass er jeden Morgen über sein selbstauferlegtes Frühaufstehen und Sportprogramm klagt erst, dann sich daran gewöhnt), sondern ein in sehr langen Rückblenden geschildertes Erzählen seiner beruflichen Erfolge als Kriegsreporter. Das liest sich schon rein berufsbedingt reflektiert und flüssig - aber irgendwie beschlich mich die ganze Zeit das Gefühl des 'Thema verfehlt'. Auf 5 Seiten heruntergebrochen klingt es zwar schon, dass so ein 'Experiment an sich selbst' es mal wert sein könnte - aber letztlich kann man derlei radikale Methoden auch in anderer Form durchführen - zb Heilfasten oder Yoga/Meditationsretreats etc. Den Selbstverpflichtungsaspekt finde ich sehr gut. Ich hätte mir wirklich mehr gewünscht dazu zu erfahren, wie er vom Plan und Tun ins Durchführen kam und statt einfach 'Nochmal von vorn' zu beginnen, als er (drei Mal übrigens) es zunächst nicht schafft volle 30 Tage sein auferlegtes Programm durchzuziehen, auch darüber noch etwas mehr zu lesen. Was mir außerdem etwas negativ aufgestossen ist, dass er auf einem beruflich wie finanziell sehr hohen Niveau agiert. Wenn der Verzicht auf die Nutzung der Kreditkarte schon eine Einschränkung darstellt (und er zur Erholung von den Strapazen in der Redaktion - er arbeitet weiter Vollzeit - dann mal schnell von London/New York, wo er lebt auf sein eigenes Boot im Hamburger Hafen fliegt ...). Natürlich schützt ein Umfeld wie dies nicht vor Depressionen, aber da hat es die Mehrheit doch weitaus schwerer ...
Wenn man sich ein sehr volles Programm auferlegt ist die Wahrscheinlichkeit ins Grübeln zu geraten sicherlich geringer, alleine das hilft, aber wo ist da Henne, wo Ei ... eben. Und was nehme ich mit in den nachexperimentellen Alltag?
Kurz und gut: als Erfahrungsbericht und Lebensgeschichte ganz okay, wer empfindlich ist gegen Selbstverliebtheit, besser beiseite legen. Vielleicht eine winzige Anregung darüber nachzudenken sich ein eigenes Programm ähnlicher Natur zu basteln, aber aus der Sicht anregender Ratgeber nicht wirklich hilfreich.
Der Selbsthilfeanteil liesse sich vermutlich auf 5 Seiten herunterbrechen. Darüber hinaus ist es nicht einmal ein Erfahrungsbericht wie es dem Autor mit seinem Programm ergangen ist (außer, dass er jeden Morgen über sein selbstauferlegtes Frühaufstehen und Sportprogramm klagt erst, dann sich daran gewöhnt), sondern ein in sehr langen Rückblenden geschildertes Erzählen seiner beruflichen Erfolge als Kriegsreporter. Das liest sich schon rein berufsbedingt reflektiert und flüssig - aber irgendwie beschlich mich die ganze Zeit das Gefühl des 'Thema verfehlt'. Auf 5 Seiten heruntergebrochen klingt es zwar schon, dass so ein 'Experiment an sich selbst' es mal wert sein könnte - aber letztlich kann man derlei radikale Methoden auch in anderer Form durchführen - zb Heilfasten oder Yoga/Meditationsretreats etc. Den Selbstverpflichtungsaspekt finde ich sehr gut. Ich hätte mir wirklich mehr gewünscht dazu zu erfahren, wie er vom Plan und Tun ins Durchführen kam und statt einfach 'Nochmal von vorn' zu beginnen, als er (drei Mal übrigens) es zunächst nicht schafft volle 30 Tage sein auferlegtes Programm durchzuziehen, auch darüber noch etwas mehr zu lesen. Was mir außerdem etwas negativ aufgestossen ist, dass er auf einem beruflich wie finanziell sehr hohen Niveau agiert. Wenn der Verzicht auf die Nutzung der Kreditkarte schon eine Einschränkung darstellt (und er zur Erholung von den Strapazen in der Redaktion - er arbeitet weiter Vollzeit - dann mal schnell von London/New York, wo er lebt auf sein eigenes Boot im Hamburger Hafen fliegt ...). Natürlich schützt ein Umfeld wie dies nicht vor Depressionen, aber da hat es die Mehrheit doch weitaus schwerer ...
Wenn man sich ein sehr volles Programm auferlegt ist die Wahrscheinlichkeit ins Grübeln zu geraten sicherlich geringer, alleine das hilft, aber wo ist da Henne, wo Ei ... eben. Und was nehme ich mit in den nachexperimentellen Alltag?
Kurz und gut: als Erfahrungsbericht und Lebensgeschichte ganz okay, wer empfindlich ist gegen Selbstverliebtheit, besser beiseite legen. Vielleicht eine winzige Anregung darüber nachzudenken sich ein eigenes Programm ähnlicher Natur zu basteln, aber aus der Sicht anregender Ratgeber nicht wirklich hilfreich.
denke jeder ist anders, hat eine andere Biographie etc, was bei dem einen hilft, muß nicht automatisch für jeden gelten.
Irgendwie ist es mir zu allgemein gehalten.
Saffia
Irgendwie ist es mir zu allgemein gehalten.
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
ich denke, eine sanft-provozierende hinternmassage bewirkt auch schon was.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
Ich hab das Buch auch mal gelesen gehabt.
Und kann nur noch aus der Erinnerung schreiben.
Der Autor hatte m.E. keine schwere Depression, sondern - ich nenne es gern - das "natürliche Faulfieber" incl. Genussmittelmissbrauch und üblicher Sinnleere des Daseins. Sowas lässt sich (oft) mit Selbstdisziplinierungsmassnahmen bekämpfen. Und bei genügend "Kohle" meinetwegen auch mit einem "personal coach", (der einen in den Arsch tritt) oder meinetwegen auch mit psychotherapeutischen Gesprächen.
Was will ich sagen: Psychotisch "krank" im Sinne einer schweren Depression war er nicht.
Bei leichten Fällen von Depression hilft m.E. ein Arschtritt prima...
Lg
Pitt
Und kann nur noch aus der Erinnerung schreiben.
Der Autor hatte m.E. keine schwere Depression, sondern - ich nenne es gern - das "natürliche Faulfieber" incl. Genussmittelmissbrauch und üblicher Sinnleere des Daseins. Sowas lässt sich (oft) mit Selbstdisziplinierungsmassnahmen bekämpfen. Und bei genügend "Kohle" meinetwegen auch mit einem "personal coach", (der einen in den Arsch tritt) oder meinetwegen auch mit psychotherapeutischen Gesprächen.
Was will ich sagen: Psychotisch "krank" im Sinne einer schweren Depression war er nicht.
Bei leichten Fällen von Depression hilft m.E. ein Arschtritt prima...
Lg
Pitt
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- Forums-Gruftie
- , 50
- Beiträge: 604
Mir hats gut gefallen. Schon, weil es das Thema einmal anders beleuchtet und den Eigenverantwortungsanteil sowie die helfende Wirkung von Aktivität so sie möglich ist hervorhebt.
Mag sein, dass die vorgestellte Methode keine tiefe Depression beheben kann - hier brauchts vermutlich medikamentöse Hilfe - aber bei einer leichteren Depression verbunden mit einem gewissen Weltschmerz kann sie schon etwas bewirken.
Mag sein, dass die vorgestellte Methode keine tiefe Depression beheben kann - hier brauchts vermutlich medikamentöse Hilfe - aber bei einer leichteren Depression verbunden mit einem gewissen Weltschmerz kann sie schon etwas bewirken.
Ich habe es auch gelesen und dachte mir nur: Wenn ich diese Methode anwende, lande ich dort wo ich her komme. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich Burnoutlerin bin und im A-tritt gegen sich selber recht geübt - bzw. dieses totale überfahren eigener Bedürfnisse hat mich ja unter anderem dazu gebracht, da zu enden.
Ich habe in meinem Leben schon dutzende male solche A-tritt Szenarien durchgespielt, noch lange vor diesem Buch, und oft vorbildlich gehalten, war da sowas von Gnadenlos zu mir selber. Das Ergebnis: Der Rückfall (und zwar noch heftiger als zuvor) lässt nicht sehr lange auf sich warten. Wenn was im Argen ist, reicht es nicht, mit sturer Ignoranz den Karren zu ziehen und mit Selbstdisziplin zu brillieren. Diese Selbstdisziplin benötigt Energie, die irgendwo abgezogen werden muss - notfalls macht man Schulden in der Zukunft, wo diese Energie dann fehlt.
Ich teile da die Einschätzung anderer hier, dass der Autor selber entweder keine psychopathologische Erkrankung hatte, sondern nur einen "Durchhänger", bzw. er eigentlich in der Vergangenheit geheilt wurde, und einen (kleinen?) Rückfall hatte. Er konnte also auf einen Werkzeugkoffer zurückgreifen, den er in seinem Leben angesammelt hatte. Therapien wirken langfristig. Kurzfristig können sie die Lage verschlimmern, immerhin watet man durch Seelenmüll. Wie Aufräumen auch, ist die Sache selber unangenehm und schmutzig, den Erfolg und die "Sauberkeit" hat man erst hinterher. Insofern denke ich, ohne die therapeutische Vorarbeit wäre der A-tritt ein gefährlicher Schritt in die falsche Richtung gewesen.
Ich habe in meinem Leben schon dutzende male solche A-tritt Szenarien durchgespielt, noch lange vor diesem Buch, und oft vorbildlich gehalten, war da sowas von Gnadenlos zu mir selber. Das Ergebnis: Der Rückfall (und zwar noch heftiger als zuvor) lässt nicht sehr lange auf sich warten. Wenn was im Argen ist, reicht es nicht, mit sturer Ignoranz den Karren zu ziehen und mit Selbstdisziplin zu brillieren. Diese Selbstdisziplin benötigt Energie, die irgendwo abgezogen werden muss - notfalls macht man Schulden in der Zukunft, wo diese Energie dann fehlt.
Ich teile da die Einschätzung anderer hier, dass der Autor selber entweder keine psychopathologische Erkrankung hatte, sondern nur einen "Durchhänger", bzw. er eigentlich in der Vergangenheit geheilt wurde, und einen (kleinen?) Rückfall hatte. Er konnte also auf einen Werkzeugkoffer zurückgreifen, den er in seinem Leben angesammelt hatte. Therapien wirken langfristig. Kurzfristig können sie die Lage verschlimmern, immerhin watet man durch Seelenmüll. Wie Aufräumen auch, ist die Sache selber unangenehm und schmutzig, den Erfolg und die "Sauberkeit" hat man erst hinterher. Insofern denke ich, ohne die therapeutische Vorarbeit wäre der A-tritt ein gefährlicher Schritt in die falsche Richtung gewesen.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Wenn der Autor Kriegsreporter ist, dann ist das sowieso wieder speziell mit der Depression.
Solche Berufsgruppen sind ja fortlaufend traumatischen Ereignissen ausgesetzt.
Soll nicht heissen, man solle das dann per se als PTBS sehen,
aber es ist schon so, dass, wenn man sozusagen sich stetig mit der realiden Human-Schlechtigkeit auseinandersetzen muss, dagegen kämpfen muss, daran innerlich nicht zugrunde zu gehen.
Ja, und dazu sich also den Arschtritt zu geben, nicht darüber in Depressionen zu verfallen und weiterzumachen als Kriegsreporter.
Vergleichbar mit den "üblichen" Depressionen finde ich das nicht.
Ich habe mal gehört, dass sich Menschen mit solchen beruflichen Ausnahmeerfahrungen (erlebter Krieg) in Psychotherapien nicht so gut aufgehoben fühlen, da der Therapeut sowas zumeist nicht kennt.
Solche Berufsgruppen sind ja fortlaufend traumatischen Ereignissen ausgesetzt.
Soll nicht heissen, man solle das dann per se als PTBS sehen,
aber es ist schon so, dass, wenn man sozusagen sich stetig mit der realiden Human-Schlechtigkeit auseinandersetzen muss, dagegen kämpfen muss, daran innerlich nicht zugrunde zu gehen.
Ja, und dazu sich also den Arschtritt zu geben, nicht darüber in Depressionen zu verfallen und weiterzumachen als Kriegsreporter.
Vergleichbar mit den "üblichen" Depressionen finde ich das nicht.
Ich habe mal gehört, dass sich Menschen mit solchen beruflichen Ausnahmeerfahrungen (erlebter Krieg) in Psychotherapien nicht so gut aufgehoben fühlen, da der Therapeut sowas zumeist nicht kennt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich hab mir nur den bei Amazon frei zugänglichen Teil durchgelesen, das Buch aber dann nicht bestellt.
Seine PT-Kritik fand ich überzeugend (genau der Teil ist bei Amazon zu lesen), habe mich dann aber auch gefragt, was jetzt eigentlich im restlichen Teil des Buches kommen soll, was sich nicht, wie die miss schon schrieb, auf 5 Seiten zusammenfassen lässt ("Ar***tritt"). Dass körperliche Bewegung, Dinge anpacken, Organisation etc. bei leichter bis mittelschwerer Depression einen Effekt hat, ist ja hinlänglich bekannt.
Man fragt sich also so ein bißchen, wo denn eigentlich der originelle Ansatz des Buches liegen soll, und hat eigentlich auch nicht den Eindruck, dass der Autor ein besonders geschickter Bemeisterer seiner selbst ist, von dem man etwas lernen könnte. Im Gegenteil schien es mir so, dass seine Eloquenz und der etwas triumphale Duktus, mit dem er seinen "Lösungsvorschlag" vorträgt, übertüncht, dass er nach wie vor in keinem besonders guten Verhältnis zu sich selber steht.
Seine PT-Kritik fand ich überzeugend (genau der Teil ist bei Amazon zu lesen), habe mich dann aber auch gefragt, was jetzt eigentlich im restlichen Teil des Buches kommen soll, was sich nicht, wie die miss schon schrieb, auf 5 Seiten zusammenfassen lässt ("Ar***tritt"). Dass körperliche Bewegung, Dinge anpacken, Organisation etc. bei leichter bis mittelschwerer Depression einen Effekt hat, ist ja hinlänglich bekannt.
Man fragt sich also so ein bißchen, wo denn eigentlich der originelle Ansatz des Buches liegen soll, und hat eigentlich auch nicht den Eindruck, dass der Autor ein besonders geschickter Bemeisterer seiner selbst ist, von dem man etwas lernen könnte. Im Gegenteil schien es mir so, dass seine Eloquenz und der etwas triumphale Duktus, mit dem er seinen "Lösungsvorschlag" vorträgt, übertüncht, dass er nach wie vor in keinem besonders guten Verhältnis zu sich selber steht.
The whole man must move at once!
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