Selbsthilfe-Hörbücher bei Depressionen?
Selbsthilfe-Hörbücher bei Depressionen?
Hallo,
eine gute Bekannte von mir ist blind und chronisch depressiv. Sie sitzt nun schon seit vielen Jahren den ganzen Tag alleine zu Hause und ihr fällt die Decke auf den Kopf. Da sie Ausländerin ist, hat sie hier keine Familie, und ihre Freunde aus Studienzeiten sind inzwischen fast alle weggezogen. Gesundheitlich geht es ihr auch nicht sonderlich gut (wobei ich denke, dass das zum grössten Teil psychosomatische Probleme sind,) weshalb sie ihre Wohnung kaum noch verlässt
Ich habe ihr schon alle möglichen Vorschläge gemacht, was sie ausprobieren könnte, um aus diesem Tief rauszukommen, aber bisher hat sie alles abgelehnt, und ich bin mit meinem Latein langsam am Ende
Kennt ihr vielleicht irgendwelche Selbsthilfe-CDs, die ihr helfen könnten, wieder etwas mehr Lebensfreude zu gewinnen? Ich wäre für jeden Tipp dankbar!
Carla
eine gute Bekannte von mir ist blind und chronisch depressiv. Sie sitzt nun schon seit vielen Jahren den ganzen Tag alleine zu Hause und ihr fällt die Decke auf den Kopf. Da sie Ausländerin ist, hat sie hier keine Familie, und ihre Freunde aus Studienzeiten sind inzwischen fast alle weggezogen. Gesundheitlich geht es ihr auch nicht sonderlich gut (wobei ich denke, dass das zum grössten Teil psychosomatische Probleme sind,) weshalb sie ihre Wohnung kaum noch verlässt
Ich habe ihr schon alle möglichen Vorschläge gemacht, was sie ausprobieren könnte, um aus diesem Tief rauszukommen, aber bisher hat sie alles abgelehnt, und ich bin mit meinem Latein langsam am Ende
Kennt ihr vielleicht irgendwelche Selbsthilfe-CDs, die ihr helfen könnten, wieder etwas mehr Lebensfreude zu gewinnen? Ich wäre für jeden Tipp dankbar!
Carla
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Nun besteht ja (jedenfalls in meiner medizinischen Unkenntnis) ein großer Unterscheid zwischen "chronisch Depressiv" und/oder "psychosomatischen Beschwerden", deswegen mal "ganz harmlos" mein Vorschlag (und ich weiß auch noch nicht mal, ob es das als Hörbuch gibt...aber gibt es heute nicht fast alles als Hörbuch??? )
Dale Carnegie "Sorge dich nicht, lebe"
Allerdings wohl mehr bei "harmlosen Beschwerden" geeignet.
Aber vielleicht ist "leichte Kost" am Anfang manchmal auch "hilfreicher"...
Dale Carnegie "Sorge dich nicht, lebe"
Allerdings wohl mehr bei "harmlosen Beschwerden" geeignet.
Aber vielleicht ist "leichte Kost" am Anfang manchmal auch "hilfreicher"...
Hat sie denn schon mal therapeutische Begleitung gehabt?
...und: Eigentlich gibt es in jeder größeren Stadt Beratungsstellen und Treffpunkte für Menschen mit Migrationshintergrund...und bestimmt auch für Sehbehinderte! Die haben doch auch Gruppen- bzw. Freizeitangebote. Vielleicht wäre ja auch das was für sie!?
...und: Eigentlich gibt es in jeder größeren Stadt Beratungsstellen und Treffpunkte für Menschen mit Migrationshintergrund...und bestimmt auch für Sehbehinderte! Die haben doch auch Gruppen- bzw. Freizeitangebote. Vielleicht wäre ja auch das was für sie!?
Hallo Milly,
Ich persönlich finde das Buch zwar grauenhaft, aber für meine Freundin könnte es das Richtige sein
Carla
Da habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass ihre körperlichen Beschwerden (Kopfschmerzen, Schwindel, niedriger Blutdruck, Hypoglykämie, Müdigkeit, Energielosigkeit,...) scheinbar alle mehr oder weniger direkt mit ihrer psychischen Verfassung zusammenhängen. Wenn man seit Jahren den ganzen Tag Zigaretten rauchend und Kaffee trinkend auf dem Sofa sitzt und nur sehr unregelmässig Nahrung zu sich nimmt, ist das vermutlich normal.Milly1 hat geschrieben:Nun besteht ja (jedenfalls in meiner medizinischen Unkenntnis) ein großer Unterscheid zwischen "chronisch Depressiv" und/oder "psychosomatischen Beschwerden"
Danke für den Tipp! Habe gerade mal gegoogelt und festgestellt, dass es das als Hörbuch gibt.Milly1 hat geschrieben: Dale Carnegie "Sorge dich nicht, lebe"
Ich persönlich finde das Buch zwar grauenhaft, aber für meine Freundin könnte es das Richtige sein
Carla
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Hallo Carla,
an den Inhalt im Einzelnen kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ist bestimmt zehn (bis 15 ???) Jahre her, dass ich es gelesen hatte.
Ich weiß nur noch, dass ich stinksauer war , dass der Kerl mit "meiner Lebenseinstellung" soviel Kohle verdient hat .
Aber allein den Titel als Aussage "Sorge dich nicht, lebe!" mag ich sehr.
Vielleicht kannst du es ja "irgendwo" günstig ersteigern , falls es nichts für deine Bekannte ist, ist der "Verlust" nicht so hoch.
Nach deiner jetzigen Beschreibung denke ich, es sollten vorallem "Mut mach", "Krieg den "A..." hoch" Hörbücher sein (wenn du verstehst) und keine zu "schwere Kost".
Ob das bei "schwerer Depression" überhaupt nützt?
Aber wenn sie andere "Hilfe" ablehnt, könnte dies ja vielleicht ein Anfang sein?
an den Inhalt im Einzelnen kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ist bestimmt zehn (bis 15 ???) Jahre her, dass ich es gelesen hatte.
Ich weiß nur noch, dass ich stinksauer war , dass der Kerl mit "meiner Lebenseinstellung" soviel Kohle verdient hat .
Aber allein den Titel als Aussage "Sorge dich nicht, lebe!" mag ich sehr.
Vielleicht kannst du es ja "irgendwo" günstig ersteigern , falls es nichts für deine Bekannte ist, ist der "Verlust" nicht so hoch.
Nach deiner jetzigen Beschreibung denke ich, es sollten vorallem "Mut mach", "Krieg den "A..." hoch" Hörbücher sein (wenn du verstehst) und keine zu "schwere Kost".
Ob das bei "schwerer Depression" überhaupt nützt?
Aber wenn sie andere "Hilfe" ablehnt, könnte dies ja vielleicht ein Anfang sein?
Hallo ENA,
Ich habe wirklich schon alles versucht - von Internetanschluss über Konzerte, Dichterlesungen, Meditationskurse, Antidepressiva, Tauschring,... bis zum Blindenhund. Sie findet immer an allem einen Haken. Meine grösste Hoffnung waren noch zwei befreundete Peer Counselors, die ganz in ihrer Nähe wohnen und bereit wären, meine Freundin in ihrer Wohnung zu besuchen. Aber selbst das möchte sie nicht, da die beiden keinen Migrationshintergrund haben und keine Töchter im Ausland, wahrscheinlich nicht mal alte kranke Mütter. Sie würden sie also sowieso nicht verstehen...
Ratlose Grüsse
Carla
Das lehnt sie alles ab. Eine Therapie braucht sie nicht, weil sie ihre Probleme ja kennt (Tochter und Mutter weit weg, Mutter alt und krank, sie selbst blind, arbeitslos, arm und alleine,...). Ihrer Meinung nach MUSS sie in dieser Situation unglücklich sein. Ich fürchte allerdings, dass es keine einfache Aufgabe wäre, ihre Familie nach Deutschland zu holen, die Mutter 30 Jahre zu verjüngen und zu heilen, sie sehen zu lassen, ihr einen gut bezahlten Job zu geben und einen Partner und Freunde herbeizuzaubernENA hat geschrieben:Hat sie denn schon mal therapeutische Begleitung gehabt?
...und: Eigentlich gibt es in jeder größeren Stadt Beratungsstellen und Treffpunkte für Menschen mit Migrationshintergrund...und bestimmt auch für Sehbehinderte! Die haben doch auch Gruppen- bzw. Freizeitangebote. Vielleicht wäre ja auch das was für sie!?
Ich habe wirklich schon alles versucht - von Internetanschluss über Konzerte, Dichterlesungen, Meditationskurse, Antidepressiva, Tauschring,... bis zum Blindenhund. Sie findet immer an allem einen Haken. Meine grösste Hoffnung waren noch zwei befreundete Peer Counselors, die ganz in ihrer Nähe wohnen und bereit wären, meine Freundin in ihrer Wohnung zu besuchen. Aber selbst das möchte sie nicht, da die beiden keinen Migrationshintergrund haben und keine Töchter im Ausland, wahrscheinlich nicht mal alte kranke Mütter. Sie würden sie also sowieso nicht verstehen...
Ratlose Grüsse
Carla
Hallo Milly,
Carla
Ja, da stimme ich dir zu. Die CDs werden mit Sicherheit nicht all ihre Probleme lösen. Meine Hoffnung besteht im Moment darin, dass sie zumindest kleine Denkanstösse bekommt und für andere Hilfsangebote (Therapie?) offen wird, wenn es ihr gelingen sollte zu erkennen, dass sie ihre Sichtweise ändern kann.Milly1 hat geschrieben: Nach deiner jetzigen Beschreibung denke ich, es sollten vorallem "Mut mach", "Krieg den "A..." hoch" Hörbücher sein (wenn du verstehst) und keine zu "schwere Kost".
Carla
Hallo Carla!
...Dabei fällt mir ein: Im Fernsehen gibt es doch immer wieder so Berichte, wo Leute erzählen, wie sie ihr Leben gemeistert haben,...als Migrantin, als Sehbehinderte, als.... . ...und die sind auch nicht alle ihr ganzes Leben lang nur totunglücklich und gezeichnet. Kannst Du Dir mit ihr zusammen mal so etwas ansehen?
...und: Ich weiß ja jetzt nicht, wieeee schlimm, das Ganze ist,...aber es gibt für solche Fälle auch Betreuer, die sich ein bisschen darum kümmern... .
Ansonsten fällt mir außer, sie so lassen, wie sie ist (wenn es mit Überreden, Überzeugen und Druck nicht geht, gehts halt nicht. Letztendlich muss sie eh selber entscheiden, was sie tut) und vielleicht doch mal mit so einer Beratungsstelle in Kontakt treten (vielleicht könnte von denen jemand mal Deine Bekannte besuchen?) ein.
Wie geht es Dir denn eigentlich im Kontakt mit ihr? Wie oft seht ihr Euch? Was macht ihr dann? Hast Du den Eindruck, dass sie sich freut, wenn Du kommst? Hast Du eine Ahnung, was sie will?
Grüße, ENA!
Naja, Therapie macht man ja nicht nur, um seine Probleme kennen zu lernen, sondern auch, um sie zu lösen... .Carla1 hat geschrieben:Das lehnt sie alles ab. Eine Therapie braucht sie nicht, weil sie ihre Probleme ja kennt (Tochter und Mutter weit weg, Mutter alt und krank, sie selbst blind, arbeitslos, arm und alleine,...). Ihrer Meinung nach MUSS sie in dieser Situation unglücklich sein.
...Dabei fällt mir ein: Im Fernsehen gibt es doch immer wieder so Berichte, wo Leute erzählen, wie sie ihr Leben gemeistert haben,...als Migrantin, als Sehbehinderte, als.... . ...und die sind auch nicht alle ihr ganzes Leben lang nur totunglücklich und gezeichnet. Kannst Du Dir mit ihr zusammen mal so etwas ansehen?
...und: Ich weiß ja jetzt nicht, wieeee schlimm, das Ganze ist,...aber es gibt für solche Fälle auch Betreuer, die sich ein bisschen darum kümmern... .
Ansonsten fällt mir außer, sie so lassen, wie sie ist (wenn es mit Überreden, Überzeugen und Druck nicht geht, gehts halt nicht. Letztendlich muss sie eh selber entscheiden, was sie tut) und vielleicht doch mal mit so einer Beratungsstelle in Kontakt treten (vielleicht könnte von denen jemand mal Deine Bekannte besuchen?) ein.
Wie geht es Dir denn eigentlich im Kontakt mit ihr? Wie oft seht ihr Euch? Was macht ihr dann? Hast Du den Eindruck, dass sie sich freut, wenn Du kommst? Hast Du eine Ahnung, was sie will?
Grüße, ENA!
Hallo ENA,
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, eine von den Peer Counselors einfach als "Freundin" mitzubringen
Andererseits kann ich ihr das nicht mal übel nehmen. Sie ist halt wie ein kleines Kind, das sich nicht anders zu helfen weiss.
Carla
Das erzähle ich ihr ja auch schon seit Jahren. Sie ist halt überzeugt, dass es für ihre Probleme keine Lösung gibt. Wahrscheinlich komme ich auch nicht sonderlich glaubhaft rüber, da ich selbst mit Therapien keine positiven Erfahrungen gemacht habe, und das weiss sie jaENA hat geschrieben: Naja, Therapie macht man ja nicht nur, um seine Probleme kennen zu lernen, sondern auch, um sie zu lösen...
Echt? Weisst du wo und wann das kommt oder kannst du mir den Titel nennen? Ich kenn mich da nicht aus, da ich keinen Fernseher habe...ENA hat geschrieben: ...Dabei fällt mir ein: Im Fernsehen gibt es doch immer wieder so Berichte, wo Leute erzählen, wie sie ihr Leben gemeistert haben,...als Migrantin, als Sehbehinderte, als....
Da könnte ich vielleicht mal meine anderen Bekannten fragen, obwohl da meine Freundin ja auch zustimmen müsste - und das würde sie höchstwahrscheinlich eher bei meinen Bekannten als bei irgendwelchen Fremden von einer Beratungsstelle. Hm, schwierig!ENA hat geschrieben: ...und: Ich weiß ja jetzt nicht, wieeee schlimm, das Ganze ist,...aber es gibt für solche Fälle auch Betreuer, die sich ein bisschen darum kümmern... .
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, eine von den Peer Counselors einfach als "Freundin" mitzubringen
Tja, früher (so vor ca. 15 Jahren) waren wir sehr gut befreundet und haben uns fast jeden Tag gesehen. Hab auch oft bei ihr übernachtet, wir haben viel zusammen unternommen und hatten auch viel Spass (obwohl sie damals schon heftige depressive Phasen hatte - noch viel schlimmer als jetzt). Dann war ich 10 Jahre im Ausland und wir haben uns höchstens einmal im Jahr gesehen. Diese Treffen waren immer sehr positiv wegen der Wiedersehensfreude und da wir uns viel zu erzählen hatten. Seitdem ich wieder in Deutschland lebe, sehen wir uns vielleicht so ein oder zweimal in der Woche. Inzwischen seltener, da wir uns irgendwie "auseinandergelebt" haben und ich mir ziemlich "ausgenutzt" vorkomme. Sie ruft mich aber fast jeden Tag an und bittet mich, irgendwelche mehr oder weniger wichtigen Sachen für sie zu erledigen (fast immer putzen, aber auch Einkäufe, Geld holen,...). Das geht mir schon tierisch auf die Nerven, da sie das meiste auch selbst erledigen könnte (was sie früher auch gemacht hat). Ausserdem scheint das fast alles nur ein Vorwand zu sein. Ich komm mir dann ziemlich blöd vor, wenn ich in ihrer sauberen Wohnung rumputze (obwohl ich eigentlich wichtigeres zu tun hätte), nur damit sie sich weniger einsam fühlt... Deshalb habe ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten immer häufiger geweigert, Erledigungen für sie zu machen. In diesen Fällen kann ich mir dann schon sicher sein, dass sie mich hinterher anruft, um mir zu erzählen, dass sie wieder mal auf der Strasse umgekippt ist oder ihr vor lauter Hunger schon ganz schlecht ist, weil ich nicht für sie eingekauft habe... Darauf hab ich echt keinen Bock mehrENA hat geschrieben: Wie geht es Dir denn eigentlich im Kontakt mit ihr? Wie oft seht ihr Euch? Was macht ihr dann? Hast Du den Eindruck, dass sie sich freut, wenn Du kommst? Hast Du eine Ahnung, was sie will?
Andererseits kann ich ihr das nicht mal übel nehmen. Sie ist halt wie ein kleines Kind, das sich nicht anders zu helfen weiss.
Carla
Hallo Carla!
Im WDR gibt es "Menschen hautnah" und "Cosmo TV": Das erste erzählt von menschlichen Schicksalen allgemein (Obdachlosigkeit, Transexualität, Leben mit Erkrankungen, Sterbebegleitung,...). In jeder Sendung wird eine Geschichte vorgestellt. Beim zweiten handelt es sich um eine Sendung, wo es um multikulturelle Themen geht, wie z.B. multikulturelle Ehen, Aufwachsen in einem fremden Land, Karriere als Frau (in einem fremden Land),... .
Im ZDF gibt es eine Sendung, die heißt "37 Grad". Soviel ich mich daran erinnern kann, wird da auch von menschlichen Schicksalen erzählt, aber auch über anderes berichtet... .
Auf 3 Sat gibt es eine Sendung über das Leben mit Behinderungen. Nennt sich "Aus anderer Sicht". Eine ähliche Sendung gibt es auf BR (Bayrischer Rundfunk). Diese heißt "Stolpersteine". Wann welches Thema dran ist guckst Du Dir am Besten mal auf den Seiten der Sender an.
...und ansonsten: Ja, Du hast Recht. Sie wird zustimmen müssen, was eine Betreuung angeht. Es sei denn, sie verwahrlost völlig oder droht sich selbst zu gefährden (wobei das natürlich Auslegungssache ist. Dann kann man auch per Gesetz eine Betreuung beantragen,...aber naja...kommt eben drauf an, wie schwerwiegend es ist. Was das angeht, sollte es Dich wirklich interessieren, fragst Du am Besten mal in einer Beratungsstelle nach).
Ich finde es gut und auch wichtig für Dich, dass Du Dich da abgrenzt. Ansonsten entsteht da noch so eine Abhängigkeit...und dann steckst Du mit darin,...in ihrem Loch... . Ich glaube, das wäre nicht so gut ... .
Ich will Deiner ehemaligen Freundin auch gar nichts Böses unterstellen. Es ist schon schlimm, dass man sich so sehr dem Leben entzieht und sich selber keine Chance gibt, dass es anders werden kann.
...aber ich glaube, dass Du da auch auf Dich aufpassen solltest, zumal ja auch fraglich ist, ob sich für sie etwas ändert, wenn Du ihr weiterhin viel helfen würdest. Müsste sie sich dann ändern?
Auf der anderen Seite: Was würde passieren, wenn Du nicht mehr für sie da wärst? Würde sie dann vielleicht doch in die Pötte kommen, würde alles bleiben, wie es ist, würde sie zu Grunde gehen?
Ich weiß es nicht... .
Also ich hab jetzt grad nur mal so grob durchgeschaut:Carla1 hat geschrieben:Echt? Weisst du wo und wann das kommt oder kannst du mir den Titel nennen? Ich kenn mich da nicht aus, da ich keinen Fernseher habe...
Im WDR gibt es "Menschen hautnah" und "Cosmo TV": Das erste erzählt von menschlichen Schicksalen allgemein (Obdachlosigkeit, Transexualität, Leben mit Erkrankungen, Sterbebegleitung,...). In jeder Sendung wird eine Geschichte vorgestellt. Beim zweiten handelt es sich um eine Sendung, wo es um multikulturelle Themen geht, wie z.B. multikulturelle Ehen, Aufwachsen in einem fremden Land, Karriere als Frau (in einem fremden Land),... .
Im ZDF gibt es eine Sendung, die heißt "37 Grad". Soviel ich mich daran erinnern kann, wird da auch von menschlichen Schicksalen erzählt, aber auch über anderes berichtet... .
Auf 3 Sat gibt es eine Sendung über das Leben mit Behinderungen. Nennt sich "Aus anderer Sicht". Eine ähliche Sendung gibt es auf BR (Bayrischer Rundfunk). Diese heißt "Stolpersteine". Wann welches Thema dran ist guckst Du Dir am Besten mal auf den Seiten der Sender an.
Was ist denn ein "Peer Counselors"?Carla1 hat geschrieben:Da könnte ich vielleicht mal meine anderen Bekannten fragen, obwohl da meine Freundin ja auch zustimmen müsste - und das würde sie höchstwahrscheinlich eher bei meinen Bekannten als bei irgendwelchen Fremden von einer Beratungsstelle. Hm, schwierig!
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, eine von den Peer Counselors einfach als "Freundin" mitzubringen
...und ansonsten: Ja, Du hast Recht. Sie wird zustimmen müssen, was eine Betreuung angeht. Es sei denn, sie verwahrlost völlig oder droht sich selbst zu gefährden (wobei das natürlich Auslegungssache ist. Dann kann man auch per Gesetz eine Betreuung beantragen,...aber naja...kommt eben drauf an, wie schwerwiegend es ist. Was das angeht, sollte es Dich wirklich interessieren, fragst Du am Besten mal in einer Beratungsstelle nach).
Das kann ich gut verstehen, dass ihr Euch da auseinander gelebt hat!...Kommt sie vielleicht auch jetzt damit nicht klar, dass Du in ihren Augen die Erfolgreichere bist (zumindestens scheinst Du mehr auf die Reihe zu bekommen, warst im Ausland (okay, da ist sie jetzt auch)) und lässt Dich deswegen jetzt für sich arbeiten und versucht Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn Du Dich dem entziehst?...Wobei, vielleicht macht sie es auch gar nicht absichtlich...und auch nicht, mit solchen Hintergedanken... .Carla1 hat geschrieben:Seitdem ich wieder in Deutschland lebe, sehen wir uns vielleicht so ein oder zweimal in der Woche. Inzwischen seltener, da wir uns irgendwie "auseinandergelebt" haben und ich mir ziemlich "ausgenutzt" vorkomme. Sie ruft mich aber fast jeden Tag an und bittet mich, irgendwelche mehr oder weniger wichtigen Sachen für sie zu erledigen (fast immer putzen, aber auch Einkäufe, Geld holen,...). Das geht mir schon tierisch auf die Nerven, da sie das meiste auch selbst erledigen könnte (was sie früher auch gemacht hat). Ausserdem scheint das fast alles nur ein Vorwand zu sein. Ich komm mir dann ziemlich blöd vor, wenn ich in ihrer sauberen Wohnung rumputze (obwohl ich eigentlich wichtigeres zu tun hätte), nur damit sie sich weniger einsam fühlt... Deshalb habe ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten immer häufiger geweigert, Erledigungen für sie zu machen. In diesen Fällen kann ich mir dann schon sicher sein, dass sie mich hinterher anruft, um mir zu erzählen, dass sie wieder mal auf der Strasse umgekippt ist oder ihr vor lauter Hunger schon ganz schlecht ist, weil ich nicht für sie eingekauft habe... Darauf hab ich echt keinen Bock mehr
Ich finde es gut und auch wichtig für Dich, dass Du Dich da abgrenzt. Ansonsten entsteht da noch so eine Abhängigkeit...und dann steckst Du mit darin,...in ihrem Loch... . Ich glaube, das wäre nicht so gut ... .
Ich will Deiner ehemaligen Freundin auch gar nichts Böses unterstellen. Es ist schon schlimm, dass man sich so sehr dem Leben entzieht und sich selber keine Chance gibt, dass es anders werden kann.
...aber ich glaube, dass Du da auch auf Dich aufpassen solltest, zumal ja auch fraglich ist, ob sich für sie etwas ändert, wenn Du ihr weiterhin viel helfen würdest. Müsste sie sich dann ändern?
Auf der anderen Seite: Was würde passieren, wenn Du nicht mehr für sie da wärst? Würde sie dann vielleicht doch in die Pötte kommen, würde alles bleiben, wie es ist, würde sie zu Grunde gehen?
Ich weiß es nicht... .
Hm, vielleicht wäre es ja doch eine gute Idee, wenn Du Dich mal an einen psychosozialen Dienst wendest. Vielleicht können die Dir helfen, Dich ein wenig beraten. Manchmal haben die auch jemanden, der sich speziell auch mit der psychosozialen Betreuung von Ausländern auseinander gesetzt hat (wenn eine psychische Erkrankung für die Gemeinschaft, Kultur tabu ist!). In wie weit die in einer Migrationsberatungsstelle diese Themenkoppelung bearbeiten, weiß ich nicht, wäre aber für Dich vielleicht auch eine Idee, das herauszufinden. ...und zu guter Letzt: Es gibt Beratungsstellen für Behinderte, Integrationsberatungsstellen (wobei letztere sich, glaube ich, wohl mehr um Integration in Arbeit kümmern, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich weiß nur, dass die da auch Abteilungen für Sehbehinderte haben). Vielleicht kann man Dir da auch weiter helfen!
Nicht desto trotz bleibt aber, denke ich, für Dich immer auch noch die Frage: Wie weit, wie lange und in welcher Form willst Du Dich weiterhin um sie kümmern, für sie da sein, Dich einsetzen?... .
Das ist wohl keine Frage, die man von heut auf morgen beantworten kann. Manchmal wechselt die Antwort vielleicht auch. Ich finde es nur wichtig, sie sich immer mal wieder zu stellen... .
Viele liebe Grüße, ENA!
Nachtrag:
Hab grad noch ein bisschen wegen den Hörbüchern gesucht... . Vielleicht findest Du hier ja was... . ...aber vielleicht darf auf der CD auch gar nichts von "Depression" stehen? Dann wäre vielleicht auch eine CD zum Thema Entspannung, Leichtigkeit, Glück,...ganz schön? (Wenn sie das zulässt...).
http://www.libri.de/shop/action/product ... ssion.html
http://www.buch.ch/shop/home/artikeldet ... 46989.html
http://www.audiamo.com/detail.asp?itemnr=9783902533029
Sonst geh doch mal in einen großen Buchladen bei Euch oder in die CD-Abteilung bei Saturn. Die haben da auch meistens etwas (im Buchladen in der Abteilung Selbsthilfe, Esoterik; bei Saturn gibts mehr was zum Entspannen, aber guck mal durch!).
Nicht desto trotz bleibt aber, denke ich, für Dich immer auch noch die Frage: Wie weit, wie lange und in welcher Form willst Du Dich weiterhin um sie kümmern, für sie da sein, Dich einsetzen?... .
Das ist wohl keine Frage, die man von heut auf morgen beantworten kann. Manchmal wechselt die Antwort vielleicht auch. Ich finde es nur wichtig, sie sich immer mal wieder zu stellen... .
Viele liebe Grüße, ENA!
Nachtrag:
Hab grad noch ein bisschen wegen den Hörbüchern gesucht... . Vielleicht findest Du hier ja was... . ...aber vielleicht darf auf der CD auch gar nichts von "Depression" stehen? Dann wäre vielleicht auch eine CD zum Thema Entspannung, Leichtigkeit, Glück,...ganz schön? (Wenn sie das zulässt...).
http://www.libri.de/shop/action/product ... ssion.html
http://www.buch.ch/shop/home/artikeldet ... 46989.html
http://www.audiamo.com/detail.asp?itemnr=9783902533029
Sonst geh doch mal in einen großen Buchladen bei Euch oder in die CD-Abteilung bei Saturn. Die haben da auch meistens etwas (im Buchladen in der Abteilung Selbsthilfe, Esoterik; bei Saturn gibts mehr was zum Entspannen, aber guck mal durch!).
Hallo ENA,
danke für die TV-Tipps! Ich werde mir die Themen vorher mal anschauen, und meine Freundin informieren, wenn was Passendes kommt
Vor Kurzem hat sie mir sogar angeboten, mich zu bezahlen, aber das geht natürlich gar nicht
Mit dem Abgrenzen habe ich schon begonnen. Seitdem habe ich auch ab und zu wieder Lust, sie (freiwillig) zu besuchen. Habe sie neulich z.B. mit einem selbstgebackenen Kuchen überrascht, und das war dann endlich wieder mal ein angenehmes und positives Treffen
Und als ich einen "depressiven Anruf" von ihr abgeblockt habe, hat sie mich 2 oder 3 Tage später angerufen, um mir mitzuteilen, dass es ihr wieder viel besser ging
Carla
danke für die TV-Tipps! Ich werde mir die Themen vorher mal anschauen, und meine Freundin informieren, wenn was Passendes kommt
Das sind Menschen mit Behinderungen, die andere Menschen mit Behinderungen beraten. Die beiden Frauen, die ich kenne, sind stark sehbehindert bzw. blind und eine hat noch eine andere schwere Behinderung. Sie haben beide Sozialpädagogik/Psychologie studiert (meine Freundin übrigens auch!) und noch eine Ausbildung zum Peer Counselor gemacht. Sie kennen sich also sehr gut mit den Problemen und den Hilfsangeboten aus. Sind auch beide sehr engagiert und stehen trotz ihrer Behinderungen und Hartz IV mitten im Leben. Eine hat sogar eine Partnerschafts-Vermittlung für Menschen mit Behinderung (mit) aufgebaut, und sie wohnt direkt neben meiner Freundin. Deshalb kann ich echt nicht nachvollziehen, warum die nicht zu einem Gespräch bereit ist. Wenn es nichts bringen würde, bräuchte sie den Kontakt ja nicht aufrecht zu erhaltenENA hat geschrieben: Was ist denn ein "Peer Counselors"?
Nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich denke, sie ist einfach nur einsam und tut alles dafür, dass ich ihr Gesellschaft leiste und sie "unterhalte" (notfalls auch putzend... )ENA hat geschrieben: Das kann ich gut verstehen, dass ihr Euch da auseinander gelebt hat!...Kommt sie vielleicht auch jetzt damit nicht klar, dass Du in ihren Augen die Erfolgreichere bist (zumindestens scheinst Du mehr auf die Reihe zu bekommen, warst im Ausland (okay, da ist sie jetzt auch)) und lässt Dich deswegen jetzt für sich arbeiten und versucht Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn Du Dich dem entziehst?
Vor Kurzem hat sie mir sogar angeboten, mich zu bezahlen, aber das geht natürlich gar nicht
In den vergangenen Jahren ist sie wirklich erschreckend unselbständig und abhängig geworden. Kann sein, dass es daran lag, dass sie in dieser Zeit verheiratet war und ihr Mann ihr vermutlich viele Arbeiten abgenommen hat. Und sie hat auch noch ein paar andere Freunde, die ihr ab und zu helfen. Aber auch die scheinen das nur noch aus Mitleid zu machenENA hat geschrieben: Ich finde es gut und auch wichtig für Dich, dass Du Dich da abgrenzt. Ansonsten entsteht da noch so eine Abhängigkeit...und dann steckst Du mit darin,...in ihrem Loch... . Ich glaube, das wäre nicht so gut ... .
[...]
Auf der anderen Seite: Was würde passieren, wenn Du nicht mehr für sie da wärst? Würde sie dann vielleicht doch in die Pötte kommen, würde alles bleiben, wie es ist, würde sie zu Grunde gehen?
Ich weiß es nicht... .
Mit dem Abgrenzen habe ich schon begonnen. Seitdem habe ich auch ab und zu wieder Lust, sie (freiwillig) zu besuchen. Habe sie neulich z.B. mit einem selbstgebackenen Kuchen überrascht, und das war dann endlich wieder mal ein angenehmes und positives Treffen
Und als ich einen "depressiven Anruf" von ihr abgeblockt habe, hat sie mich 2 oder 3 Tage später angerufen, um mir mitzuteilen, dass es ihr wieder viel besser ging
Carla
Hallo Carla!
...aber wenn die das nur noch aus Mitleid tun, ist das natürlich auch nicht so dolle.
Sag mal, kannst Du Dich mit denen mal unterhalten? Vielleicht fällt denen noch was ein? (Wobei wir vermutlich eh schon alle Möglichkeiten durch haben, oder?).
(Sag mal: Wie hast Du das denn abgeblockt?).
Ich wünsche Euch auf alle Fälle dass es weiterhin so positive Situationen gibt, wenn auch manche nur klein sein werden...und natürlich drücke ich Euch die Daumen, dass sie sich bald wieder richtig helfen lassen kann!!!
Lieben Gruß, ENA !
Na, dass ist ja (fast?) schon besser als jede Beratungsstelle!!!Carla1 hat geschrieben:Das sind Menschen mit Behinderungen, die andere Menschen mit Behinderungen beraten. Die beiden Frauen, die ich kenne, sind stark sehbehindert bzw. blind und eine hat noch eine andere schwere Behinderung. Sie haben beide Sozialpädagogik/Psychologie studiert (meine Freundin übrigens auch!) und noch eine Ausbildung zum Peer Counselor gemacht. Sie kennen sich also sehr gut mit den Problemen und den Hilfsangeboten aus. Sind auch beide sehr engagiert und stehen trotz ihrer Behinderungen und Hartz IV mitten im Leben. Eine hat sogar eine Partnerschafts-Vermittlung für Menschen mit Behinderung (mit) aufgebaut, und sie wohnt direkt neben meiner Freundin.
Naja, entweder will sie generell keine Hilfe oder ihr es zu nah (dass die nebenan wohnt bzw. ihr Euch kennt). Dann könnte sie ja immer noch zu einer Beratungsstelle gehen,...aber das will sie scheinbar auch nicht ... .Carla1 hat geschrieben:Deshalb kann ich echt nicht nachvollziehen, warum die nicht zu einem Gespräch bereit ist. Wenn es nichts bringen würde, bräuchte sie den Kontakt ja nicht aufrecht zu erhalten
Ja, klingt wirklich eher danach, dass sie abhängig ist, von Deiner (und der anderen Freundinnen) Hilfe und Gesellschaft... . Das ist natürlich tragisch, sowas.Carla1 hat geschrieben:Nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich denke, sie ist einfach nur einsam und tut alles dafür, dass ich ihr Gesellschaft leiste und sie "unterhalte" (notfalls auch putzend... )
Vor Kurzem hat sie mir sogar angeboten, mich zu bezahlen, aber das geht natürlich gar nicht
Ich glaub nicht, dass das daran liegt, wobei ich allerdings nicht weiß, wie lange sie verheiratet war. ...aber wenn jemand von klein auf gelernt hat, z.B. im Haushalt mitzuhelfen, dann wird er auch noch im Erwachsenenalter wissen, wie das geht. Wenn er dann das nicht mehr nutzen kann, wird es wohl woanders dran liegen... .Carla1 hat geschrieben:In den vergangenen Jahren ist sie wirklich erschreckend unselbständig und abhängig geworden. Kann sein, dass es daran lag, dass sie in dieser Zeit verheiratet war und ihr Mann ihr vermutlich viele Arbeiten abgenommen hat.
Oh, jetzt hätte ich beinahe gesagt:"Ja wunderbar, wenn sie noch ein paar Freunde hat!!!"Carla1 hat geschrieben: Und sie hat auch noch ein paar andere Freunde, die ihr ab und zu helfen. Aber auch die scheinen das nur noch aus Mitleid zu machen
...aber wenn die das nur noch aus Mitleid tun, ist das natürlich auch nicht so dolle.
Sag mal, kannst Du Dich mit denen mal unterhalten? Vielleicht fällt denen noch was ein? (Wobei wir vermutlich eh schon alle Möglichkeiten durch haben, oder?).
Carla1 hat geschrieben:Mit dem Abgrenzen habe ich schon begonnen. Seitdem habe ich auch ab und zu wieder Lust, sie (freiwillig) zu besuchen. Habe sie neulich z.B. mit einem selbstgebackenen Kuchen überrascht, und das war dann endlich wieder mal ein angenehmes und positives Treffen
Na siehste! Da ist doch das schon mal in eine positive Richtung gelaufen!!!Carla1 hat geschrieben:Und als ich einen "depressiven Anruf" von ihr abgeblockt habe, hat sie mich 2 oder 3 Tage später angerufen, um mir mitzuteilen, dass es ihr wieder viel besser ging
(Sag mal: Wie hast Du das denn abgeblockt?).
Ich wünsche Euch auf alle Fälle dass es weiterhin so positive Situationen gibt, wenn auch manche nur klein sein werden...und natürlich drücke ich Euch die Daumen, dass sie sich bald wieder richtig helfen lassen kann!!!
Lieben Gruß, ENA !
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