ARD-Mediathek: Wem nützt Psychotherapie?

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leberblümchen
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:40

Ich denke, es ist kein Gütesiegel einer gelungenen Diskussion, wenn sie möglichst harmonisch verläuft. Umgekehrt gilt das natürlich auch: Streit um des Streitens willen ist wohl ziemlich beschränkt. Wenn aber zwei Seiten ihre Meinung vehement vertreten, dann geht das m.E. nicht ohne Emotionen, die nicht nur immer positiv, sondern auch negativ sein dürfen. Das ist sozsagen die 'Seele' der Diskussion, das Leben. Eine Diskussion ohne diese 'Würze' wäre nicht nur fade, sie wäre auch leidenschaftslos und damit leblos, tot.

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:41

Ich find halt, dass ALLE Erfahrungen ernst genommen werden müssen und nicht zu irgendwelchen Auswüchsen psychischer Deformierungen degradiert werden dürfen. Wenn eine TN z. B. schreibt, dass sie in einer Therapieform Schaden erlitten hat, dann ist dem so. Punktum. Dann hat keiner das Recht - und sei es auch nur implizit - zu unterstellen, dass diese Person sich nicht einlassen wollte oder dergleichen. Dann könnte man doch mal gucken, wo genau das Problem lag. Und es fiele einem auch kein Zacken aus der Krone anzuerkennen, dass diese Erfahrung bedingt durch die Tiefe und Intensität des therapeutischen Kontaktes leider zustande kam. Aber es war und ist eine REALE Erfahrung.
Man kann das Spiel auch umdrehen und kann solche Gefahrenpotenziale auch bei der anderen Richtung ausmachen. Aber wir schaffen es hier einfach nicht, mal NEUTRAL zu diskutieren und anzuerkennen, dass jeder GEWICHTIGE Argumente ins Feld führt. DAS finde ich schade!


leberblümchen
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:44

Wieso hat niemand das Recht, dich darauf hinzuweisen, dass es sein kann - und ich formulierte das explizit als Hypothese! -, dass der Patient sich nicht einlassen wollte? Wo ist da das Problem? Nochmal: Eine Diskussion, in der solche Überlegungen nicht artikuliert werden dürfen, ist keine Diskussion.

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Tigerkind
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:48

O.k., danke für Eure Antworten, ja neutral diskutieren, geht das ? Können Gefühle neutral sein?

(Nicht wundern wenn ich gleich weg bin, bin müde und muß morgen arbeiten.)
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:50

Schlaf gut, tigerkind!

Doch, ich glaube schon, dass man zwar leidenschaftlich disktutieren kann, dass aber jeder mit seiner Meinung seinen Platz haben darf, ohne das seine Erfahrungen abgewertet werden. Das ist das Entscheidende. Denn seien wir uns mal ehrlich, die Wahrheit liegt doch meist eh in der Mitte ...

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:51

Manche Hypothesen sind getarnte Unterstellungen


leberblümchen
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Beitrag Fr., 04.01.2013, 21:54

... nee, die Wahrheit liegt auf'm Platz...

Was soll denn das heißen, "die Wahrheit liegt in der Mitte"? Was für eine Wahrheit? Eine Große Koalition aus Leuten, die keinen Fehler machen wollen und deshalb annehmen, die Mitte sei das non plus ultra?

Ich geh jetzt Tatort gucken... Da darf man noch völlig unneutral morden

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stern
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Beitrag Sa., 05.01.2013, 08:23

Nochmal kurz was zu deiner Anmerkung, stern, wie man darauf kommt, dass es VT-bezogen ist. Ich habe recherchiert, alle drei Experten sind Verhaltenstherapeuten. Und die haben, z. B. was die Dauer einer Therapie anbelangt und die Schwerpunktsetzung schon auch andere Vorstellungen als die PA. Das meinte ich.
Eine PA ist höherfrequent... nicht notwendigerweise länger andauernd (in Zeiträumen bemessen).

Den Ansatz (aus dem Beitrag), die Dauer nicht an einem (btw. pauschalem) Kontingent festzumachen, sondern an den Zielen (KEINE kassenfinanzierte Therapie/PA ist ziellos) hat meiner Meinung nach schon etwas... denn das kann man durchaus so übersetzen wie: solange es braucht (nicht länger und nicht kürzer).

Hast du auch recherchiert, ob diese Theras im stationären Bereich tätig sind, wo bzgl. der Therapiedauer wegen Betten usw. noch ganz andere Facetten zu beachten sind? Es gibt auch psychoanalytisch orientierte stationäre Therapien... da werden diesbzgl. Effizienzgedanken keinen wesentlich anderen Stellenwert haben. Denn KK gibt ja Begrenzungen vor. Auch für die PA - oder wird, wie das klassisch vorgesehen ist, eine hochfrequente unlimitierte Therapie bezahlt. Wohl nicht.

Und ich behaupte: Auch V-Therapeuten sind en gros bestrebt, einem Patienten, die Therapie angedeihen zu lassen, die er benötigt. Wenn es bereits absehbar mit dem Kontingent Schwierigkeiten geben wird, dann muss man schauen, wie man das lösen kann... oder eben andere alternativen in Betracht ziehen (was blöd ist, wenn das v.a. am Kontingent liegt). Und ich behaupte ferner: Gerade hochfrequente und langfristige PAen sind doch VOR DER KASSE (also meine Meinung teilt das nicht notwendigerweise) in besonderer Verlegenheit, die Effektiviät und Effizienz immer wieder beweisen zu müssen.

Und angenommen es gäbe Siegel wie "ineffizient": Welcher Kranke mit akutem Leidensdruck würde eine solche Therapie (körperliche Maßnahmen eingeschlossen) präferieren, wenn der Nutzen fragwürdig erscheint. Insofern erscheint es mir auch nicht aus der Luft gegriffen, dass KK solche Kriterien beachten... und Behandler sind dann mittelbar auch daran gebunden.

Und was die Dauern angeht: Wenn man nicht VT-PA vergleichen würde, sondern die Zielsetzungen, so dürfte man zu dem Ergebnis kommen, dass sich die Dauern angleichen dürften. In anderen Worten: Der Aufbau von Persönlichkeitsstrukturen bzw. Umstrukturierung von Facetten kann in anderen Richtungen auch nicht wesentlich schneller gehen als meinetwegen in einer PA (weil eine Psyche -bei adäquater Behandlung- eben so schnell veränderbar ist, wie die Natur das vorgibt... und nicht die KK). Also bzgl. Dauer muss man auch aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Tante Käthe
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Beitrag Sa., 05.01.2013, 08:26

Etwaige nicht zum Thema betreffenden Beiträge wurden abgetrennt und hier her verschoben:
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 26&t=27434

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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