Meine Schwester wurde von unserem Vater mißbraucht

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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sadness34
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Meine Schwester wurde von unserem Vater mißbraucht

Beitrag Di., 07.07.2009, 18:16

Hallo,

ich bin neu hier und versuche so wenig wie möglich auszuschweifen.

Ich bin 34, meine Schwester ist 20 Jahre älter als ich. Ich lebe in einer glücklichen Beziehung, habe eine 5 Monate alte Tochter und hatte eigentlich immer Glück im Leben. Meine Kindheit war nicht optimal, mein Vater ist Alkoholiker und ich habe damit auch tiefsitzende Probleme. Aber ich dachte ich habe ihm verziehen und hatte bis vorgestern ein tolles Verhältnis zu meiner Familie. Ein sehr enges, ich und alle sind überglücklich wegen meiner Tochter. 1x in der Woche kommen meine Eltern, darauf habe ich mich immer gefreut. Auch mein Mann hat ein ganz tolles Verhältnis zu allen. Ein ganz besonderes Verhältnis hatte ich schon immer zu meiner Schwester. Sie lebte seit ich denken kann bei uns - ist bei dem Abstand nicht normal. Nie hatte sie einen Freund, keine eigenen Kinder obwohl sie Kinder liebt. Für mich war es irgendwie immer selbstverständlich, dass sie immer da war. Ich dachte früher immer, dass sie so glücklich war als ich damals auf die Welt kam, dass sie einfach blieb. Dann dachte ich, sie bliebt wegen des Trinkens meines Vaters, um "auf mich aufzupassen!"

Vorgestern erfuhr ich den wahren Grund. Sie war seit ihrem 5. Lebensjahr von unserem Vater sexuell missbraucht worden. Immer und immer wieder, in der abscheulichsten Art und Weise, die man sich vorstellen kann. Auch wenn Freundinnen von ihr da waren, er hat es bei allen versucht oder gemacht!!!Und das bis sie Mitte 30 war, denn da lebte sie ja immer noch bei uns, ich war gerade ein Teenager und sie war immer da! Sie lebt noch immer im Haus meiner Eltern, weil sie jetzt alt sind und sie ihnen helfen möchte.

Ich bin so leer - alles hat sich seit gestern geändert. Ich war der glücklichste Mensch auf der Welt, hatte schon lange mit meinem Vater Frieden geschlossen wegen des Trinkens, war überglücklich dass sie meine Tochter noch miterleben können, die Kleine hat sogar an demselben Tag wie er Geburtstag.

Meine Schwester blieb nur MEINETWEGEN!!! Sie gab ihr Leben auf, nur wegen MIR!!!! Sie ist der tollste Mensch der Welt! Ich bin so unendlich sauer, traurig, fassungslos. Er hat ihr ihr Leben genommen, nie wird sie Liebe eines anderen Mannes erfahren dürfen, nie konnte sie eigene Kinder bekommen. Ich habe alles - sie hat nichts, außer dass sie viele Freunde hat und sozial unheimlich anerkannt wird, auch im Beruf. Aber sie hat kein eigenes Glück. SIe war bei der Geburt meiner Tochter dabei, das ist für mich gerade jetzt im Nachhinein so schön!

Was soll ich machen? Ich kann meinen Eltern nicht mehr in die Augen sehen, kann nicht mit ihnen sprechen. Sonst habe ich 2x am Tag mit meiner Mutter telefoniert, ihr überglücklich alles neue von meiner Kleinen erzählt. Jetzt weiß ich dass sie damals wegsah. Sie MUSS es mitbekommen haben. Selbst jetzt geht sie darauf nicht ein, einmal hat meine Schwester versucht mit ihr darüber zu reden, nur um einmal zu hören: Es tut mir leid! Fehlanzeige!!! Meine Mutter ist doch aber ein guter Mensch, liebt Kinder, liebt uns, liebt ihr Enkelkind! Was soll ich tun??? Mein Vater ist fast 90 Jahre alt, meine Mutter 76 und Herzkrank. Ich könnte ihr gesundheitlich ein so tiefes Gespräch nicht zumuten, aber ich MUSS Antworten bekommen, für meine Schwester. Wir müssen darüber reden!!! Gestern waren meine Eltern wie immer da, ich konnte sie nicht ansehen, konnte es nicht ertragen dass mein Vater die Kleine berührt.

Was soll ich tun???

(Hinweis Admin: Betreffzeile zur besseren Verständlichkeit in der Übersicht auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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candle
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Beitrag Di., 07.07.2009, 18:22

Hallo sadness34!

Das ist wirklich eine schlimme Geschichte und dachte im ersten Moment, dass noch etwas anderes rauskommt... ... blühende Fantasie.
Wie kam es denn auf den Tisch? Das muß doch für alle schrecklich sein?

Vielleicht kannst Du Deine Schwester ja, falls sie es nicht schon tut, zu einer Therapie raten?

Hast Du wirklich nie gespürt, dass in Deiner Familie etwas "unrund" läuft?
sadness34 hat geschrieben: aber ich MUSS Antworten bekommen, für meine Schwester.
Erwartet Deine Schwester das von Dir? Will sie überhaupt eine Konfrontation? Aber ich finde es gut, dass Du hinter Deiner Schwester stehst!


candle
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Sommer-Stumpenhorst


Silent*
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Beitrag Di., 07.07.2009, 18:33

Hallo sadness.

Sowas kann wirklich Leben einreissen
Ich finde es toll, das du deiner Schwester helfen möchtest, aber meinst du nicht, das es ihr vllt. nicht wirklich hilft, das du jetzt Probleme mit deinen Eltern hast?
Ich weiß nicht, wie sie sich damit fühlt, vllt wollte sie nicht, das ein Keil zwischen euch getrieben wird, auch weil es ja so gut bei euch lief.
Das nun alles sehr problematisch ist bei euch, kann ich mir gut vorstellen.
Vllt. kannst du ja nochmal mit deiner Schwester reden? Ich denke, das wenn sie es auch will, mehr Licht ins Dunkel reinbringen kann, als es deine Eltern tun würden.

Hmm, ich muss zugeben, das es mir wie candle ging, habe auch noch an was weiteres denken müssen

Ich wünsch euch viel Kraft und alles Gute.

lg

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 07.07.2009, 20:06

Hallo sadness!

Das ist wirklich eine furchtbare Geschichte. Ich bin schockiert.
Dass du das jetzt erfahren hast, muss ganz furchtbar für dich sein. Wie soll man damit umgehen? Vom einen Moment auf den anderen ändert sich ja absolut ALLES. Wie kann man damit fertig werden?

So wie es scheint, habt ihr ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zueinander, du und deine Schwester. Mein Gedanke ist, dass es wahrscheinlich das Beste ist, wenn ihr erstmal im Gespräch miteinander bleibt und euch darüber austauscht.
Ich verstehe dein Bedürfnis nach Klärung/Konfrontation absolut! Es muss furchtbar schwer für dich sein, deinen Eltern gegenüberzutreten und NICHTS sagen zu können.

Bleib` mit deiner Schwester im Austausch. In einem Netzwerk seid ihr stärker und könnt euch gegenseitig helfen/beraten!!

Alles Gute!!

und viel, viel Kraft!!


Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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sadness34
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 08:06

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Was meint ihr mit "anders ausgehen" und blühender Fantasie? Denkt ihr ich oder meine Schwester haben sich das ausgedacht? Nicht in meinen schlimmsten Träumen male ich mir so etwas aus, meine Schwester war für mich bisher "asexuell", hatte nie einen Partner und hat nie darüber oder über erste Erfahrungen und so gesprochen. In manchen Dingen ist sie selbst mit Mitte 50 richtig kindlich, wenn es um Mode, neue Kleidungsstücke etc. z. B. geht. Sie hat kein Gefühl, was gut aussieht und was nicht, wenn ich ihr sage dass ihr etwas gut steht, freut sie sich wie ein kleines Kind. Auch (hört sich jetzt komisch an, versuche nur es irgendwie in Worte zu fassen) wenn sie sich z. B. vor anderen umzieht, macht sie das wie ein kleines Kind. Ganz naiv irgendwie.

Es hat sich alles entwickelt... Meine Mutter hat an dem Tag, als sie hier waren, etwas geahnt. Ich hatte vorher mit ihr - wie jeden Morgen - telefoniert. Und ein paar Fragen gestellt. Es hatte sich ergeben, weil sie etwas von einem Fall von Missbrauch, über den sie gerade etwas gelesen hatte, erzählt hat. Da habe gesagt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Mutter das nicht mitbekommt etc..
Dann mein Verhalten zu hause, sie hat gespürt dass ich nicht wollte dass mein Vater die Kleine berührt.

Sie hat meine Schwester gefragt. Ihr dürft nicht vergessen, wie eng das Verhältnis eigentlich zwischen uns allen ist. Meine Schwester wohnt mit ihnen noch immer zusammen, auch wenn sie dort ihre eigene Wohnung hat. Die beiden konnten recht gut reden, das freut mich so für meine Schwester. Es war so, dass es anfing als sie 5 oder 6 war. Kurz darauf hatte meine Mutter ihn rausgeschmissen, für meine Schwester war damals als Kind klar, dass meine Mutter etwas mitbekommen hat und er deshalb gehen musste. Sie hatte aber nichts mitbekommen und der Grund für den Rausschmiss war die Tatsache, dass mein Vater eine andere Freundin hatte. Dann sagte meine Mutter gestern etwas zu meiner Schwester, dass unser Vater nie wusste, wo Missbrauch beginnt und für ihn anfassen nicht dazugehört hat. Da war meiner Schwester klar, die immer dachte, meine Mutter muss alles gewusst haben, dass sie noch immer denkt, er hat sie mal angefasst. Ihr jetzt auch noch zu sagen, dass er ALLES gemacht hat, bis zum Vollzug, würde sie nicht verkraften. Meiner Schwester tat es irgendwie gut, denn sie haben nie darüber gesprochen und sie hat ihr immer im Stillen den Vorwurf gemacht, weil für sie klar war dass sie es weiß.
Unsere Mutter sagte, hätte sie etwas mitbekommen, wäre sie umgehend gegangen, mit ihr. Sie hatte ihn wohl auch mal gefragt, was er immer im Kinderzimmer macht, aber um Ausreden war mein Vater nie verlegen. Ihr müsst auch verstehen, dass ihre Beziehung auf ständiger Untreue basierte. Ich würde mitbekommen, würde mein Mann nicht neben mir im Bett liegen. iCH bekomme es immer mit, und dann stehe ich auf, gucke im Bad oder im Büro, ob er da ist. Ich spüre es, weil er sonst immer da ist. Mein Vater war immer mal nicht da, hatte immer Freundinnen und sie lag oft alleine im Bett. Daher ist es ihr nicht so aufgefallen wie man es aus normalen Beziehungen kennt.

Meine Schwester hat ihr von unserem Gespräch erzählt. Sie ist am Boden zerstört, dass ich es weiß. Sie weiß nicht, wie sie mir in die Augen sehen soll, wie sie meinem Mann begegnen soll, hat Angst vor Verurteilungen. Auch mein Vater weiß es jetzt.

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sadness34
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 08:07

Natürlich habe ich gewissen Dinge gespürt, damals. Dass in unserer Familie etwas nicht richtig läuft. Die Betrügereien meines Vaters waren nie ein Geheimnis. Aber ich habe auch immer komische Gefühle gehabt, z. B. wollte ich nie dass er mich nackt sieht, wollte nicht dass er ins Bad kommt wenn ich bade (obwohl ich eigentlich total locker bin), wollte jetzt nicht dass er mich beim Stillen sieht, wollte nicht dass er sieht wie ich die Kleine wickel... Na klar habe ich mir Gedanken gemacht, mir Sachen gedacht. Hatte Angst vor diesen Gedanken, wollte sie nicht weiterdenken. Habe mich immer gefragt, ob er MIR was angetan hat, woran ich mich nicht erinnere.

Wie kam alles auf den Tisch? Es hat jemand meine Familie besucht, der damals wohl immer für uns da war, als ich noch ganz klein war und es mit dem Trinken mit meinem Vater so schlimm war. Nach all den Jahren kam er, ich konnte mich überhaupt nicht an ihn erinnern. Da habe ich angefangen, Fragen zu stellen. Wie das damals genau war, wann er angefangen hat zu trinken, wann es am schlimmsten war etc.. Auch weil ich merke, dass ich tiefsitzende Probleme mit Alkohol habe. Eine Art Vergangenheitsbewältigung, ausgelöst durch einen kleinen "Reiz", diesen Besuch.
So ging alles los... Ich dachte immer, er hat schon immer getrunken, auch als meine Schwester klein war. Sie sagte mal so was, dass das was er ihr angetan hat viel schlimmer war. Ich habe es auf andere Sachen bezogen, dachte er hatte damals noch schlimmer getrunken, schlimmer geschrieen (er ist Choleriker), mehr Dinge zerstört und demuliert.
Trotzdem war es so, wie es jetzt zum Schluss war, schön. Meine Eltern hatten Frieden geschlossen und konnten ihren Lebensabend miteinander genießen, erstmals ohne Streit, Stress, Alkohol, Probleme... Sie lieben sich, das habe ich noch nie so sehr gespürt wie seitdem ich glücklich verheiratet bin, ein Kind habe.

WAS NUN????? Konfrontation? Es ist momentan für mich in meinen Augen alles zerstört worden. Ich habe mich auf unser erstes gemeinsames Weihnachten mit der Kleinen gefreut, die Kleine hat so sogar mit meinem Papa gemeinsam Geburtstag. So stolz habe ich immer gesagt, dass es im nächsten Jahr einen 1. und einen 90. gibt. Wie soll ich mich darauf freuen? Ich habe HORROR davor!!! So sehr habe ich mich über das schönste Geburtstagsgeschenk was ich meinem Vater dieses Jahr machen konnte, gefreut! Und jetzt???

Sorry, ist alles super chaotisch und durcheinander geschrieben, habe einfach losgetippt, was gerade in mir vorgeht!

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candle
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 08:57

Hallo sadness34!
sadness34 hat geschrieben: Was meint ihr mit "anders ausgehen" und blühender Fantasie? Denkt ihr ich oder meine Schwester haben sich das ausgedacht?
NEIN, aber der Altersunterschied... kommt Dir da nicht vielleicht eine besondere Verbindung zu Deiner Schwester in den Sinn? Auch, dass sie bei Dir blieb all die Jahre?

So, ich lese Deinen Beitrag estmal fertig, aber das wollte ich loswerden, dass ich Dir das glaube.

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sadness34
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 09:10

Ach so! Nein, das kann ich abstreiten... Habe Bilder, als meine Mutter mit mir im Krankenhaus lag (schwanger), denn sie hatte mehrere Fehlgeburten und musste mit mir 7 Monate im Krankenhaus liegen. Durfte gar nicht aufstehen. Und sie hat in der Zeit ein Tagebuch geführt. Das hat sie mir zur Geburt meiner Kleinen geschenkt. Und meine Schwester war zu der Zeit schon ausgezogen, kam dann zurück als ich zur Welt kam. Es gibt Bilder von ihr, mit Datum hinten drauf (war ja damals so), wo sie nach eurer Vermutung hoch schwanger gewesen sein müsste. Aber zu der Zeit hatte sie sich gerade für die Olympiade im Rudern qualifiziert!

Aber auf DIESE Idee wäre ich selbst jetzt im Leben nicht gekommen!

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candle
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 09:14

Ja, Deine Beiträge sind etwas durcheinander, und ich steige auch nicht mehr durch WIE du es erfahren hast und von WEM und wie es Deiner Schwester nun geht?

Das ist auch ein harter Brocken! Aber Du beschriebst Deine Schwester als sehr kindlich. Das finde ich bei Dir auch wieder. Alles nur Glück, so rosarot vorher. Das gibt es in keiner Familie und ein Baby macht doch auch Arbeit und ruft eine Umstellung hervor. Woher nimmst Du diese Kraft alles so "glücklich" zu schreiben?

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Beitrag Mi., 08.07.2009, 09:36

Hallo sadness
vielen Dank für eure Antworten. Was meint ihr mit "anders ausgehen" und blühender Fantasie? Denkt ihr ich oder meine Schwester haben sich das ausgedacht? Nicht in meinen schlimmsten Träumen male ich mir so etwas aus
Nein, sowas würde ich nicht denken. Ich würde auch niemanden beschuldigen sich sowas auszudenken.
Ich habe nur weitergedacht, weil mir auch der Altersunterschied auffiel.
Nun hast du ja selber nochwas dazu geschrieben:
Es gibt Bilder von ihr, mit Datum hinten drauf (war ja damals so), wo sie nach eurer Vermutung hoch schwanger gewesen sein müsste. Aber zu der Zeit hatte sie sich gerade für die Olympiade im Rudern qualifiziert!
Daran hatte ich halt gedacht.
Deine Schwester ist ja lahrelang missbraucht worden.
Ich möchte keine irreführenden Behauptungen machen, aber dennoch schreiben, was ich dazu denke.
Bitte nicht falsch verstehen, es sind nur meine Gedanken dazu.
Ich kann mich da auch irren.

Deine Mutter und deine Schwester waern also in etwa der gleichen zeit schwanger.
Was wenn deine Schwester schwanger von deinem Vater war und du nicht die Tochter deiner "geglaubten" Mutter bist?
Deine Mutter ihr Kind vllt. nicht bis Ende ausgetragen hat oder es nicht überlebte nach der Geburt?
Woher stammen denn die Bilder deiner Schwester und wo ist das Kind? Was ist damit passiert?
Vllt. steckt ein größeres Geheimnis dahinter, ich weiß es nicht.
Aber das sind meine Gedanken, wo sich halt viele Fragen auftun.

Ich habe vor kurzem ein Buch gelesen, daher musste ich aufgrund deines ersten beitrages auch daran denken.
Es hieß "Schwestermutter" und ist von Ulrike M. Dierkes.

Eure Situation ist wirklich nicht einfach und ich glaube, es belastet im Moment arg, grade auch, weil du jetzt auch für dein kleines baby da sein musst.

Ich wünsche dir viel kraft und auch deiner SChwester.

lg

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Beitrag Mi., 08.07.2009, 09:38

Oststern hat geschrieben:
Es gibt Bilder von ihr, mit Datum hinten drauf (war ja damals so), wo sie nach eurer Vermutung hoch schwanger gewesen sein müsste. Aber zu der Zeit hatte sie sich gerade für die Olympiade im Rudern qualifiziert!
Daran hatte ich halt gedacht.
Les den Satz nochmal nach Oststern. Das heißt nämlich, dass sie NICHT schwanger war.

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Beitrag Mi., 08.07.2009, 09:45

@ candle:
achso, tut mir leid. Habe diesen Satz auch mehrfach versucht zu wenden. Habe ihn zweideutig gesehen
Und dachte mir dann halt, wenn es Bilder gibt, hmm ... und Sport kann man ja lange ausführen, je nachdem wie man dazu noch in der Lage ist

Tut mir leid, für die Verwirrungsstiftung

lg

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Beitrag Mi., 08.07.2009, 10:13

Wie auch immer, finde ich die Geschwisterbeziehung hier ganz besonders. Ich würde mich gar nicht trauen, meinen Geschwistern "sowas" zu erzählen.
Das muß für die Schwester eine sehr schwere Angelegenheit gewesen sein. Beide haben hier meine volle Anerkennung!

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sadness34
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 13:57

Erfahren habe ich es von meiner Schwester. Ich hatte ja geschrieben, dass meine Schwester mir erzählte, dass ein Bekannter von früher nach vielen Jahren zu Besuch kam. Er war damals halt ständig da, wenn es Probleme mit meinem Vater und der Trinkerei gab. Ich war noch ganz klein, konnte mich nicht mehr an ihn erinnern. So fragte ich meine Schwester und meine Mutter alles mögliche über die Vergangenheit, eine Art Vergangenheitsbewältigung. So hat es sich ergeben...

Ich habe zwar eine sehr besondere und unheimlich gute Beziehung zu meiner Schwester, allerdings finde ich es fataler, so etwas nicht zu erzählen. Das könnte ich glaube ich nicht. Meine Schwester hat jetzt 50 Jahre geschwiegen. Es war an der Zeit, würde ich sagen.

Ist es kindlich, in einer neuen, eigenen Familie glücklich zu sein? Ich war es, 100%ig. Wir haben die unkomplizierteste und pflegeleichteste kleine Tochter, die es wahrscheinlich gibt. Noch nicht mal schlaflose Nächte. Sind ist so ein Sonnenschein. Klar ist es eine Umstellung, aber eine unheimlich schöne. Ich habe einen tollen, lieben Mann. Und jetzt noch eine so wundervolle Tochter. Das ist nicht rosarot, das ist Mutterglück... Und meine Eltern waren in ihrem so hohen Alter unheimlich glücklich, es noch miterleben zu können. Endlich hatte ich ein etwas besseres, offeneres Verhältnis zu meinem Vater. Es war einfach schön.

Meiner Schwester geht es nach dem Gespräch recht gut, es tat ihr gut. Es tat ihr vor allem gut, mit meiner Mutter endlich mal darüber zu sprechen und vielleicht auch so ein paar Vorwürfe aus dem Weg zu räumen. Sie haben sich ausgesprochen.

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Beitrag Mi., 08.07.2009, 14:01

sadness34 hat geschrieben:
Ich habe zwar eine sehr besondere und unheimlich gute Beziehung zu meiner Schwester, allerdings finde ich es fataler, so etwas nicht zu erzählen.
Nicht jeder ist so verständnisvoll wie Du.

candle
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