Ex-Mann aus der Haft entlassen

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Raphaela
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Ex-Mann aus der Haft entlassen

Beitrag Do., 12.02.2009, 13:24

Mein Ex-Ehemann ist vor wenigen Wochen, nach insgesamt 27 Monaten, aus der Haft entlassen worden. Wir waren 25 Jahre verheiratet. Er ist zu allen Zeiten fremd gegangen, hat sich wenig um die Familie gekümmert, Schulden gemacht. Ich habe - auch der Kinder wegen - lange Zeit an der Ehe festgehalten, immer in der Hoffnung, er würde sich bessern. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Die Kinder waren aus dem Haus, und ich plante die Trennung. Suchte übers Internet nach einer neuen Wohnung. Zu der Zeit hatte ich auch einen anderen Mann kennengelernt. Ich habe während der ganzen Ehezeit keinen anderen auch nur angeschaut - und dann war da plötzlich jemand, der mir Wärme und Geborgenheit gab. Mein Mann fand es heraus und war fassungslos. Er beschimpfte mich und ihn als Ehebrecher, konnte nicht verstehen, dass ich mit ihm nicht mehr zusammen leben wollte. Als er merkte, dass ich - das erste Mal in 25 Jahren - nicht mehr einlenkte und nachgab, drehte er plötzlich durch. Bedrohte mich mit einem Küchenmesser, sperrte die Wohnung ab und drohte, ich würde die Wohnung nicht mehr lebend verlassen. Zwei Stunden lang erlebte ich die entsetzlichsten Momente meines Lebens. In dieser Zeit zwang er mich noch zum Oralverkehr. Es gelang mir später, aus der Wohnung zu flüchten, ich bin um mein Leben gelaufen, es war ein einziger Alptraum. Meine Tochter, die ich schließlich übers Handy erreichte, rief die Polizei, und mein Ex-Mann wurde verhaftet.
Um die Geschichte abzukürzen - nach 7 Monaten U-Haft wurde eine Haftstrafe von insgesamt 27 Monaten ohne Bewährung verhängt. Dies deshalb, weil mein Ex-Mann schon in früherer Zeit wegen Sexual-Delikten und anderer Dinge angezeigt oder verurteilt worden war. Ich habe vieles davon erst im Nachhinein erfahren.
Jetzt, nach seiner Haftentlassung, konnte er fürs erste bei unserer Tochter unterkommen. Aus ein paar Tagen, wie geplant, sind mittlerweile drei Wochen geworden. Er lügt sowohl meinen Kindern und deren Partnern, wie auch allen Bekannten, ins Gesicht, er wäre total unschuldig gesessen, ich hätte mir alles nur ausgedacht, weil ich ihn loswerden wollte. Die Kinder glauben ihm nicht, haben aber auch nicht den Mut, ihm entschieden entgegen zu treten. Sie sitzen zwischen den Stühlen, er ist ihr Vater, aber die Dreistigkeit, wie er sich einnistet und schlecht über mich spricht, macht mich fassungslos. Ich musste damals die gemeinsame Wohnung auflösen, viele Dinge aus Platzgründen verkaufen. Auch dafür werde ich beschimpft, obwohl ich das Geld für die verkauften Möbel für ihn aufgehoben habe. Auch seine persönlichen Dinge wie Kleidung usw. habe ich bei meiner Tochter deponiert, obwohl meine Anwältin sagte, nach allem was vorgefallen sei, hätte ich nicht den geringsten Anlass, mich noch um irgendetwas zu kümmern, was ihn betrifft. Ich habe sogar nach seiner Inhaftierung noch die Raten für sein Motorrad weitergezahlt, damit er nicht alles verliert. Und jetzt ist er wieder in Freiheit - hat strenge gerichtliche Auflagen, darf sich mir nicht nähern, muss sich regelmäßig beim Bewährungshelfer melden und außerdem eine Therapie für Sexualstraftäter machen. Und hat grenzenlosen Hass auf mich, sieht sein eigenes Verschulden nicht ein, bedroht mich und will sich rächen. Meine Tochter ist mit den Nerven am Ende, hat in den drei Wochen 5 kg an Gewicht verloren und plötzlich ist auch niemand mehr zuständig. Man hat ihn entlassen, bei ihr "abgestellt" und für die Behörden ist alles erledigt. Ich habe nach dem schrecklichen Geschehen nur wenigen Menschen von allem erzählt - jetzt ist er dabei, die Geschichte selber zu verbreiten, aber in der Version, dass ich ihn unschuldig in den Knast gebracht hätte. Ich werde quasi jetzt zum zweiten Mal das Opfer. Mein neuer Partner bemüht sich wirlich nach Kräften, mich das Geschehene verarbeiten und vergessen zu lassen, aber auch er ist oft überfordert, wenn ich wieder depressive Phasen durchlebe. Ich weiß nicht, wie alles weitergehen soll. Wer hat vielleicht ähnliches schon erlebt und hat einen Weg zurück ins normale Leben gefunden?

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candle
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:33

Hallo Raphaela!

Ohne Zweifel eine schlimme Geschichte, aber WAS ist nun das Problem?

Warum hast Du seine Dinge zu der Tochter gebracht? Hiermit hast Du den Grundstein für ihre Bürde gelegt.

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Raphaela
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:37

candle hat geschrieben:Hallo Raphaela!

Ohne Zweifel eine schlimme Geschichte, aber WAS ist nun das Problem?

Warum hast Du seine Dinge zu der Tochter gebracht? Hiermit hast Du den Grundstein für ihre Bürde gelegt.

candle
weil ich zu gut für diese welt bin??
weil ich seinen krempel auch auf den müll hätte schmeißen können, aber trotz allem nicht wollte, dass er hinterher ohne alles dasteht?? dass ich nicht noch mehr hass in ihm produzieren wollte??

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candle
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:47

Also er hat eine Verfügung sich Dir nicht nähern zu dürfen. Du bist also "geschützt". Du hast einen liebevollen neuen Partner. So frage ich mich also, warum Du die Vergangenheit nun wieder heraufbeschwörst.

Ich kann es nicht nett finden, dass Du Deiner Tochter die Sachen gegeben hast. Auf dem Müll oder es gibt ja noch andere Möglichkeiten, wären sie sicher besser aufgehoben gewesen. Du hast so also ganz nett und einfach Deine Bürde auf Deine Tochter abgeschoben und wunderst Dich, dass sie Deinen Ex- Mann nicht los wird?

Warum hast Du DAS getan???

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Raphaela
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:51

candle hat geschrieben:Also er hat eine Verfügung sich Dir nicht nähern zu dürfen. Du bist also "geschützt". Du hast einen liebevollen neuen Partner. So frage ich mich also, warum Du die Vergangenheit nun wieder heraufbeschwörst.

Ich kann es nicht nett finden, dass Du Deiner Tochter die Sachen gegeben hast. Auf dem Müll oder es gibt ja noch andere Möglichkeiten, wären sie sicher besser aufgehoben gewesen. Du hast so also ganz nett und einfach Deine Bürde auf Deine Tochter abgeschoben und wunderst Dich, dass sie Deinen Ex- Mann nicht los wird?

Warum hast Du DAS getan???

candle
Ich habe noch 6 Monate in der gemeinsamen Wohnung mit all seinen Sachen gelebt, bis ich raus konnte. Ich habe die Sachen "nicht einfach abgeliefert", wir hatten es so besprochen. "Andere Möglichkeiten"?? Wäre schön, wenn ich eine andere Möglichkeit gehabt hätte. Wenn sie ihn loswerden möchte, muss sie ihn rausschmeißen, es ist ihre Wohnung. Es war IHRE Entscheidung, ihn vorübergehend aufzunehmen. Aber dass er sich nicht benimmt wie ein Gast, sondern die Sau rauslässt, das hätte nicht einmal ICH ihm zugetraut.

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candle
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:54

Es geht Dich schlichtweg nichts mehr an was er tut.

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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:56

Raphaela hat geschrieben:muss sich regelmäßig beim Bewährungshelfer melden und außerdem eine Therapie für Sexualstraftäter machen.

Und hat grenzenlosen Hass auf mich, sieht sein eigenes Verschulden nicht ein, bedroht mich und will sich rächen.

Meine Tochter ist mit den Nerven am Ende, hat in den drei Wochen 5 kg an Gewicht verloren und plötzlich ist auch niemand mehr zuständig.
Wenn er dich bedroht wäre es da nicht gut den Bewährungshelfer darüber zu informieren? Weil ich schätze das verletzt die Bewährungsauflagen, oder?

Und deine Tochter sollte ihn rauswerfen. Der Bewährungshelfer ist dafür zuständig eine Bleibe für ihn zu suchen.

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Raphaela
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Beitrag Do., 12.02.2009, 13:57

candle hat geschrieben:Es geht Dich schlichtweg nichts mehr an was er tut.

candle

Ich fasse deine Kaltschnäuzigkeit nicht. Ich wünsche dir NUR diese zwei Stunden, wie ich sie erlebt habe und die mein Leben schlagartig verändert haben..... blöde Sprüche im Nachhinein brauche ich nicht.

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Saul
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:01

Raphaela hat geschrieben:Ich fasse deine Kaltschnäuzigkeit nicht. Ich wünsche dir NUR diese zwei Stunden, wie ich sie erlebt habe und die mein Leben schlagartig verändert haben..... blöde Sprüche im Nachhinein brauche ich nicht.
Umso unverständlicher ist es ja, daß du ihn nach seiner Haftentlassung indirekt wieder in dein Leben zurückholst.

Bist du zu gut für diese Welt, oder doch eher zu naiv?

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Winterwolke
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:05

candle hat geschrieben:Es geht Dich schlichtweg nichts mehr an was er tut.

candle
Wo sie recht hat, hat sie recht.

DU brauchst die Verantwortung für diesen Menschen nicht mehr übernehmen, aber du tust es trotzdem.

Wieso?

Dieser Mann hat dich wie einen Fussabtreter behandelt, hat dir die schlimmsten Stunden deines Lebens bereitet und du lässt es zu, dass er dir nach seiner Entlassung weiterhin das Leben zur Last macht??

Wo sind deine Grenzen?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

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candle
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:09

Raphaela hat geschrieben:
Ich wünsche dir NUR diese zwei Stunden, wie ich sie erlebt habe und die mein Leben schlagartig verändert haben..... blöde Sprüche im Nachhinein brauche ich nicht.
Ich denke Du kennst mich nicht. Und ich würde nicht mal meinem ärgsten Feind so drohen.

Probleme sind geregelt, aber Du bastelst Dir selber gerade welche. Hängst Du noch so sehr an diesem Mann oder warum suchst Du den Kontakt zu ihm?

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:13

Sehe ich auch so. Wir leben hier in einem Land wo er in der Situation nicht auf der Strasse stehen und nicht hungern muss. Für seine Grundbedürfnisse ist also gesorgt.

Und wenn er darüber hinaus was will in seinem Leben soll er sich doch selbst drum kümmern und was neues aufbauen.

Du scheinst emotional noch nicht abgeschlossen zu haben mit ihm (zB auch daß du so -entschuldige- dämlich bist in der Haft die Raten für das Motorrad weiterzuzahlen spricht Bände!)
Und so lange du das nicht tust wirst du ihn auch nicht loswerden. Das willst du doch aber, oder?

Und wie kommt er überhaupt dazu sich bei der Tochter durchzuschmarotzen? Wobei es eben auch ihre Angelegenheit ist ihn wenn es untragbar wird rauszusetzen. Und eben die Verantwortung für seine Zukunft dem Bewährungshelfer zurückzugeben. Sie MUSS ihn nicht aufnehmen.

Wenn deine Tochter aber widerrum ein Problem damit hat ist das IHRE Sache, sie ist ein erwachsener Mensch, wie sie zu ihrem Vater steht ist ihre Angelegenheit, nicht deine und sie muss das selbst verantworten.


Du hast ihn dir ja praktisch wieder in dein Leben eingeladen, dann ist es ja kein Wunder daß er anfängt sich da wieder breitzumachen.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 12.02.2009, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:17

Raphaela hat geschrieben: Ich wünsche dir NUR diese zwei Stunden, wie ich sie erlebt habe.
Daß du wegen einer im Grunde wahren und harmosen Aussage SO reagierst lässt mir ja auch ein bischen das Blut in den Adern gefrieren. Das meinst du nicht wirklich ernst, oder?

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Saul
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:23

Aber da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich die Menschen ticken...

Wäre ich in deiner Situation, so würde ich es wohl meiner Tochter sehr übelnehmen, wenn sie diesen Mann bei sich aufnähme.

Unglaublich! Unglaublich! Unglaublich!

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MinaM
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Beitrag Do., 12.02.2009, 14:43

Hallo,

ich vermute mal das Rafaelas Motive schlichtweg Angst ist?
Sie will seinen Hass vermutlich nicht weiter schüren, um nicht noch mehr seine Rache auf sich zu ziehen. Könnte das sein? Deshalb macht sie vieles für ihn um ihn zu besänftigen.
Ob das funktioniert? Ich vermute Rafaela, falls deine Motiv wirklich Angst ist , dass du so für immer erpressbar bleibst.

lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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