Weinen wenn Partner laut wird

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sheldon
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Weinen wenn Partner laut wird

Beitrag Fr., 30.07.2021, 15:25

Liebes Forum,

ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe immer wieder depressive Phasen und bin grundsätzlich nicht sehr lebensfroh, labil und verliere wegen Kleinigkeiten schnell die Nerven und beginne schnell zu heulen. Mein Partner weiß das und verliert leider sehr schnell die Beherrschung und wird bei einem Streit schnell laut oder schreit mich an. Ich habe ihn immer wieder gebeten das zu unterlassen weil ich das nicht aushalte und dann erst recht zu weinen beginne. Er schafft es nicht. Im Gegenteil, ich mache ihn aggressiv mit meiner Heulerei. Alle meine Partner waren so und ich verstehe einfach nicht warum ich mir immer solche Partner aussuche. Und ich weiß auch nicht wie ich das in den Griff bekommen soll. Ich bin halt so. Und er ist aber auch so. Das ist ja eigentlich unvereinbar :(

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Kellerkind
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 16:21

Hi,
was genau möchtest du denn vom Forum wissen?

Mich würde es auch aggressiv machen, wenn mein Gegenüber permanent überempfindlich wäre und kein NORMALER Umgang möglich ist, man ihn immer mit Samthandschuhen anpassen muss oder ständig genausten überlegen, was und wie man was sagt(*mega-anstrengend*) oder wenn er/sie dann so unangemessen verschreckt ist, dass sie in Schreckstarre fallen und dann nur noch schweigen.
Oh ja, SCHWEIGEN macht mich richtig aggro, ich gebe es zu. Dann werde ich auch laut, dann schweigt der andere noch mehr... kann man sich ausmalen, wie das endet. Aber ständig weinen und überempfindlich sein, ist fast dasselbe in Grün. Das Ergebnis bleibt gleich: es kann nicht normal mit Konflikten umgegangen werden. Man wird völlig ausgebremst und rennt gegen eine Wand. Entweder aus Schweigen oder Heulerei.

Mein Ex-Mann ist mir immer aus dem Weg gegangen, wenn irgendwas im Argen lag. Dann ist er mit eingezogenen Schultern, beinahe schon ängstlich, durch die Wohnung geschlichen, hat sich nicht getraut einen Geräuch, bis ich dann richtig explodiert bin. Bah, war das ätzend. Natürlich fühlte ER sich dann immer als Opfer. Statt dass er ganz normal mit mir geredet hätte, diese extreme an den Nerven zerrenden Konfliktvermeidungstaktiken. Die funktionieren in der Regeln sowievo nie, im Gegenteil, die macht es meist nur noch schlimmer.

Ich weiß, in der Situation denken viele "Wer schreit, hat Unrecht", und ist der Täter, und derjenige, der überempfindlich ist sei das arme Opfer. Aber diese konsequente KONFLIKTVERMEIDUNG kann einen echt wahnsinnig machen. Zumindest auf Dauer.

Tut mir leid das sagen zu müssen, aber da habt ihr BEIDE kein gutes Konfliktverhalten, du scheinst ja auch nicht "normal" mit Konflikten umgehen zu können und erwartest nun, dass er das für dich löst, indem ER sich ändert. Das sollte er zwar durchaus, aber man sollte bei sich selbst anzufangen. Macht mehr Sinn. Es gibt sooo viele Zwischennuancen zwischen Weinen oder Schreien...

z.B. aufstehen, rausgehen und etwas sagen wie:"Ich komme später, wenn du dich beruhigst hast!". Erst mal spazieren gehen. Und sooo viel mehr. Man muss nur erst mal aus dem Täter-Opfer-Denken raus bzw. dem Vermeidungsverhalten.

...

Ich werde damit hier vermutlich auf Widerspruch stoßen.Die meisten hier im Forum glauben, dass Überempfindlichkeit ein gutes Mittel ist um ANDERE zu zwingen und emotional zu nötigen (missbrauchen), einen permanent mit Samthandschuhen anzufassen. Wehe, wenn nicht, dann insenzieren sie sich tränenreich als Opfer und der andere ist der böse Täter, der einem zum Weinen gebracht hat....
So sollte es eben NICHTlaufen.Jeder ist für seine Gefühle selbst verantwortlich.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 16:34

Das Problem hatte ich auch mal.

Ich finde es aber eindeutig unverhältnismäßig (auch wenn ich selbst geweint habe), in Tränen auszubrechen, nur, weil jemand laut wird.

Hat mich halt an meine Kindheit erinnert, in der es nicht beim "laut werden" geblieben ist. Bist du in Therapie?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Sheldon
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 17:19

Ich möchte Vorallem wissen wie ich das in den Griff bekomme Bzw ändern kann. Ja, ich bin in Therapie nur die ist nicht wirklich hilfreich. Es stimmt schon dass ich genauso kein gutes Konfliktverhalten habe aber ich finde es auch keine Art wenn ich weiß der andere ist labil (und dafür kann ich nix) dass ich ihn dann wegen jeder Kleinigkeit zur Schnecke mach und zu schreien beginne obwohl ich weiß der andere verträgt das nicht. Es ist jetzt nicht nur so dass wenn wir streiten und er wird laut dass ich mir nicht anders zu helfen weiß und zu weinen beginne. Vielleicht ist die Thread Überschrift unglücklich gewählt. Heute war es umgekehrt, ich hab zu weinen begonnen weil mich etwas gestresst hat (ob das nachvollziehbar war sei jetzt dahin gestellt) und anstatt mich in den Arm tu nehmen oder vielleicht tröstende Worte zu hören werd ich angeschrien und mit Vorwürfen konfrontiert. Ich find das nicht in Ordnung und mich kränkt das extrem, Wurscht ob ich jetzt ein gutes Konfliktverhalten hab oder nicht. Ich würde das nie machen bei jemandem der weint… und ich finde da ist es auch unerheblich ob es nachvollziehbar ist warum der andere weint oder nicht.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 17:30

Z. B., indem du auf Ursachensuche gehst?

Ich gehe davon aus, dass jeder psychisch ausgeglichene Mensch mal wütend und laut wird, ohne, dass danach mehr passiert.

Mir hat letzendlich geholfen, dass mir gegenüber eine Person laut geworden ist, von der ich wusste, dass sie niemals gewalttätig werden würde, also bin ich nicht mehr zurückgeschreckt, sondern habe mich mit dem Inhalt auseinandergesetzt. Und bin auch manchmal wütend geworden.

Weisst du, oben fragst du, was du verändern kannst, der Rest des Texts dreht sich darum, dass der Partner Schuld ist.

Es mag sein, dass er auch Probleme hat, die über das übliche Maß hinausgehen, aber entweder man arbeitet daran oder ... trennt sich unter Umständen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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MisterZett
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:07

Sheldon hat geschrieben: Fr., 30.07.2021, 17:19 Ich würde das nie machen bei jemandem der weint… und ich finde da ist es auch unerheblich ob es nachvollziehbar ist warum der andere weint oder nicht.

Liebe Sheldon,

manchmal sucht man sich einen Partner, der in mancher Hinsicht das Gegenteil von einem ist; mal geht das bei den einen gut, dann wieder bei den anderen schlecht, wie letzteres bei dir ja nicht nur in diesem einen Fall ist.

ich verstehe einfach nicht warum ich mir immer solche Partner aussuche.
Dann hat das einen Grund, und zwar einen unbewussten. Der will mir so klingen, dass er im Verhältnis zu Autoritäten liegen dürfte, aber besonders zum eigenen Vater, da sollte doch einmal nachgefragt werden, wie das Verhältnis zu ihm gewesen war. Wie war dein Vater? Beschreib' ihn doch einmal. Ging er rücksichtsvoll auf die Gefühle von Kindern und ihrer Mutter ein oder neigte er dazu, schnell unruhig und ungeduldig zu werden und dann gleich zu schreien?

Liebe Grüße von
MisterZett
Der Weise äußert sich vorsichtig, der Narr mit Bestimmtheit über das kommende Wetter.
Wilhelm Busch

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:21

Hallo Sheldon,

Ich würde das etwas differenzierter sehen. Da ich komplex traumatisiert bin, habe ich vielleicht an der einen oder andere Stelle andere Grenzen als andere Menschen. Und die sind für mich okay.
Das heißt für mich, nein, ich lasse mich nicht anschreien - von niemanden. Schreien gehörte als Kind und Jugendliche für mich zur Einleitung von Gewalt und ich will nichts in einer Beziehung haben was mich daran „so“ erinnert. Zudem finde ich Anschreien, je nach Ausprägung natürlich, als emotionale Gewalt.
Das ich nicht angeschrien werden möchte, würde ich artikulieren und bei Nichtbeachtung Konsequenzen ziehen. Natürlich kann man selbst aus der Situation raus gehen oder den anderen bitten zu gehen. Und dann vereinbaren später konstruktiv miteinander zu reden.

Natürlich ist das etwas, dass ich nicht ausstrahle, wenn ich bei allem anfange zu weinen. Ich kenne es aber auch von mir gelegentlich, wenn ich gerade unter großer Belastung stehe, in Tränen auszubrechen. Das ist aber nicht dauerhaft so.

Unterscheiden möchte ich dieses o.g. Weinen von einem „Dauerweinen“ in jeder Konfliktsituation, da es auch als emotionale Erpressung benutzt werden kann. Dann hat das Gegenüber, weil es ja mitfühlend sein möchte, keinen Raum seinen Ärger auszudrücken. Das finde ich nicht fair.

Ich würde an deiner Stelle mal überlegen was du dir konkret von einer Partnerschaft erwünscht, welche Bedürfnisse zu hast und wo deine Grenzen sind. Das würde ich dann mit deinem Partner in einer ruhigen Situation besprechen und versuchen Vereinbarungen mit ihm zu treffen. Also wie wollt ihr, wenn wieder ein Konflikt auftritt, miteinander umgehen, so dass du vor seinem Schreien und seinen Anschuldigungen geschützt bist und er dein Weinen nicht erleben musst.

Die meisten zwischenmenschlichen Konflikte basieren meiner Meinung nach auf Kommunikationsschwierigkeiten und Respektlosigkeit. Redet miteinander und setzt gegenseitig Grenzen. Und seid so respektvoll diese einzuhalten. Dann lassen sich solche Konflikte evtl. lösen.

Es kann aber auch sein, dass du dir Partner suchst, die genau das nicht können - dich respektvoll behandeln. Dann ist Weinen sicher keine Lösung, sondern verstärkt diese Dynamik, weil es nicht dazu beiträgt dich abzugrenzen und damit Respekt „einzufordern“.

LG, pp

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 23:07

Was hält dich bei einem Partner, der dich ständig anschreit?
Du fühlst dich ungerecht behandelt (ob zu Unrecht oder nicht kann ich nicht beurteilen),
bist deshalb unglücklich und möchtest trotzdem an deinem Partner festhalten.
Warum ist das so?

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Fairness
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 09:06

Liebe Sheldon,

ich frage mich, nachdem ich deine Beschreibungen las, kannst du deine Bedürfnisse ausreichend kommunizieren? Wenn du weinst, sagst du ihm, dass du das brauchst, in den Arm genommen zu werden? Und später auch, warum du weinst? Manchmal ist das zum Beispiel Ohnmachtsgefühl und fehlendes Verstehen der Situation, welches ein Gegenüber in die Aggression treibt.

Es stimmt, manche Menschen können Aggressionen anders verarbeiten, können geduldiger sein, so dass die Gewalt kaum ausgelebt wird, aber auf Dauer kann das für jeden unangenehm bis belastend werden, sich wiederholend erneut in solcher Situation zu befinden und kaum Veränderung bemerken. Ein konstruktives Konfliktverhalten ist schon beidseitig ziemlich notwendig, finde ich.

Sheldon hat geschrieben: Fr., 30.07.2021, 17:19 Ich find das nicht in Ordnung und mich kränkt das extrem, Wurscht ob ich jetzt ein gutes Konfliktverhalten hab oder nicht.
In diesem deinen Gedanken kommst in einer Beziehung jedoch allein du vor - erkennst du das..?

Was sind eure Streitthemen? Habt ihr überlegt, in eine Paartherapie zu gehen?

Viele Grüße,
Fairness
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Thread-EröffnerIn
Sheldon
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 10:54

Natürlich kann jeder mal laut oder wütend werden, um das geht es mir auch gar nicht. Mir geht es darum dass er gar nicht anders kann und zu schnell die Beherrschung verliert. Selbst seine Kinder haben teilweise Angst vor ihm weil er sie wegen Kleinigkeiten anschreit und der Rest der Familie kommt auch oft in Streit mit ihm weil man eben nichts in Ruhe ausreden kann. Also ich ziehe mir den Schuh mit emotionaler Erpressung sicher nicht an, was ich zugebe ist dass ich nah am Wasser gebaut bin und sehr schnell zu weinen beginne. Aber wenn ich angeschrien werde fühlt sich das so furchtbar an für mich als würde er auf mich einprügeln. Genau, emotionale Gewalt hat ja schon jemand erwähnt. Und nein, im Gegensatz zu ihm darf ich nicht auch mal laut oder wütend werden. Das verträgt er nämlich dann nicht.

An meinem Vater habe ich nur wenig Erinnerung weil er als ich 8 Jahre war gestorben ist. Aber geschrien hat er sicher nicht.

Ich habe ihm meine Bedürfnisse schon oft erklärt, in der Ruhe ist er immer ganz einsichtig und dann eskaliert es wieder. Noch dazu wegen Kleinigkeiten. Ich würde mich ja wirklich gerne ändern aber ich hab das Gefühl ich komm da nicht raus. Ich weine sehr oft auch grundlos weil mich das ganze Leben einfach ankotzt.

Unsere Streitthemen sind eben immer Kleinigkeiten, von jetzt auf gleich befinden wir uns in einem mega Streit wo man oft gar nicht weiß um was es eigentlich gerade geht. Aber ich müsste zu weit ausholen, war wahrscheinlich keine besonders gute Idee von mir damit in ein Forum zu gehen. Vielleicht sollten wir wirklich eine paartherapie machen nur glaube ich nicht daran dass uns das hilft. Ich gehe seit Jahren in therapie und geändert hat sich genau nichts.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 10:57

Du wirst einen anderen Menschen, auch den Partner, nicht ändern.
Du kannst nur dich ändern bzw. für dich Entscheidungen treffen - auch ob du so leben willst.

Willst du wirklich einen Partner der andauernd die Beherrschung verliert, vor dem sogar seine Kinder Angst haben, der selber keinerlei Problembewusstsein hat und "nicht anders kann". Also vor allem nicht anders will.
Ist das deine Vorstellung von Partnerschaft, von Leben?

Oder sind da ganz viele andere Vorteile und gute Seiten und Gefühle so dass du bereit bist das hinzunehmen?

Mit dem Gedanken "hilft eh nicht" hat es keinen Sinn in Paartherapie zu gehen.
Das wäre aus meiner Sicht aber die einzige Chance die noch bleibt, ausser trennen oder akzeptieren


Waldschratin
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 15:13

Hallo Sheldon,
ich seh da zwei unterschiedliche Ebenen.

Einerseits schreibst du
Sheldon hat geschrieben:Mir geht es darum dass er gar nicht anders kann und zu schnell die Beherrschung verliert.
und das glaub ich dir aufs Wort.
Andererseits bist du aber in dem, was du bisher hier geschrieben hast, fast ausschließlich bei ihm und was er falsch macht und wo du gern hättest, dass er sich ändert.

Siehst du deinen eigenen Teil denn überhaupt?
Du tust doch auf deine Art auch nichts anderes als er.
Du schreibst
Sheldon hat geschrieben:Ich habe immer wieder depressive Phasen und bin grundsätzlich nicht sehr lebensfroh, labil und verliere wegen Kleinigkeiten schnell die Nerven und beginne schnell zu heulen.[...] Ich habe ihn immer wieder gebeten das zu unterlassen weil ich das nicht aushalte und dann erst recht zu weinen beginne. Er schafft es nicht. Im Gegenteil, ich mache ihn aggressiv mit meiner Heulerei. Alle meine Partner waren so
Heißt, du weinst nicht erst, nachdem dein Partner losbrüllt, sondern auch sonst oft.
Du schreibst "Ich bin halt so" und machst damit dasselbe wie er.
Du kannst nicht anders und verlierst deine Beherrschung.

Und Weinen kann ebenso aggressiv sein wie wenn eins losbrüllt. (Hast du schon mal was von passiv-aggressiv gehört? Wenn nicht, lies mal nach)

Das sehe ich als die eine Ebene.

Die andere ist : Was hält dich bei einem Mann/Partner, der sich nicht anders zu helfen weiß als durch Gewalt?
Was dich triggert?
Der austeilt, aber nicht einstecken kann?
Was "gibt" dir das?


Und warum gehst du schon so lange in Therapie, wenn du der Meinung bist, die hilft dir nicht?

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Fairness
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 16:10

Sheldon hat geschrieben: Sa., 31.07.2021, 10:54 Ich habe ihm meine Bedürfnisse schon oft erklärt, in der Ruhe ist er immer ganz einsichtig und dann eskaliert es wieder. Noch dazu wegen Kleinigkeiten. Ich würde mich ja wirklich gerne ändern aber ich hab das Gefühl ich komm da nicht raus.
Es ist auch schwierig, aus solchen befestigten Umständen raus zu kommen... du bist vielleicht eine Stunde der Woche in der Therapie und dann die Zeit zuhause mitten in diesen Verhaltensweisen drin... wenn ihr das von euch aus ändern könntet, würdet ihr das womöglich bereits tun.

Falls du ihn noch liebst und er sich auch einlässt, würde ich das an eurer Stelle mit der Paartherapie wirklich probieren. Die Veränderung solltet ihr schon beide wollen... auf einander zu zukommen. Du meinst, er hat Momente, in welchen du in ihm Einsicht siehst, dann bitte ihn vielleicht darum, das mit dir auszuprobieren. Es liest sich jedenfalls belastend in eurem zuhause, das tut mir leid... wegen euch und den Kindern, welche auch darunter leiden.

Alles Gute für dich, und euch.
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Sheldon
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 16:44

Hm…ich finde halt es ist ein Unterschied ob jemand weint und sich offenbar hilflos fühlt oder ob jemand nichts in Ruhe ausreden kann und sofort ausflippt. Deswegen hab ich wahrscheinlich das Gefühl dass er eher etwas ändern muss und nicht ich. Grundloses Weinen ist bekanntlich ein Symptom der depression, nachdem ich die noch immer nicht in den Griff bekommen haben wird’s für mich schwer das zu abzustellen.

Ich hatte das Glück einen Kassenplatz bekommen zu haben, ich weiß, das darf man wahrscheinlich nicht laut sagen weils dann heißt man nimmt denen den Platz weg die in notwendiger brauchen aber ich hab trotzdem die Hoffnung dass mir vielleicht irgendwann doch noch der Knopf aufgeht.

Was mich noch bei ihm hält kann ich gar nicht genau sagen, eine Trennung wäre jedenfalls nicht so einfach. Fakt ist aber dass ich mich nach jedem mal schreien emotional entferne von ihm.

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 17:13

weinen kann aber auch passiv agressiv sein, v.a. wenn man ohne Grund jeweils losheult, UND du darfst nicht vergessen. Er reagiert auch auf Dich, vllt kann er mit Deinem Weinen genau so nicht, wie du mit seinem Laut werden. Das ist immer ein gegenseitiges Ding. Das liegt weder bei ihm, noch bei Dir allein liegt. Und ja abstellen ist schwierig, ABER auch du kannst daran arbeiten, dass du nicht ständig losheulst. Mich persönlich würde übrigens ständiges weinen meines Partners auch auf die Palme bringen, denn dann hätte ich das Gefühl ich wäre verantwortlich dafür dass es DIR schlecht gut, und du wegen mir heulen musst.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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