Sein Jähzorn macht mich krank!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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primadonna
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Sein Jähzorn macht mich krank!

Beitrag Mi., 18.06.2008, 14:33

hallihallo,
ich bin ganz erleichtert, diese seite gefunden zu haben.
ich komme nichtz mehr weiter mit der beziehung zu meinem freund.
er ist sehr jähzornig.
ich habe ihn deswegen nach einem jahr beziehung verlassen. ich muss dazu sagen, weil ich angst hatte vor seiner aggressiven art, habe ich so lang gewartet und einen ruhigen, passenden augenblick abgewartet. dann bin ich ganz lieb gegangen. hab ihm erklärt, das sei, weil er so heftig wäre immer. er hat es sehr bereut, hat zum ersten mal darüber nachgedacht, hat sich geändert. hat ummich gekäpft. ist mit mir zu einer paarberatung gegangen.

nun ist das alles ein paar monate her. nun fängt es wieder an. ich befürchte zumindest, daß es jetzt wieder sich wiederholen wird, immer wieder.

unsere letzte situation: wir sehen uns nach wochen der trennung (fernbeziehung) wieder. auf dem weg vom bahnhof zu mir nach hause versteht er nicht, was ich sage, ich wiederhole es, er versteht wieder nicht. daraufhin zeigt er sehr unfreundlich, daß ich ihn nerve. ich finde das nicht in ordnugn und bleibe stehen (ich bleibe meist unwillkürlich stehen, wenn ich jemandem etwas genau erklären möchte), um ihm das zu sagen.
daraufhin (und mehr ist NICHT passiert!) wurde er extrem wütend. er schrie mich an: "ich will dich nicht!" "lass mich endlich gehen!" "leck mich am a...!" etc. er war völlig außer sich und schrie immer wieder dieselben worte. dann lief er weg.

ich war völlig von den socken, total verletzt ... ging allein nach hause und rief ihn an, er wolle doch bitte zu mir kommen, ich hätte zwei tage lang alles so schön für seinen besuch vorbereiten, und ob wior nicht den vorfall vergessen wollten ... er sagte auch, er hätte alles nicht so gemeint, er habe das alles nur in der wut gesagt.

aber von wegen. als er dann bei mir war und ich, ohne vorwürfe oder ähnliches, ihm essen servierte etc., versuchte zu umarmen usw., drehte er sich endlos in seiner predigt: wie schlecht es mit mir sei. wie unerträglich es mit uns sei. wie scheisse er sich mit mir fühle. dass für ihn die bezihung beendet sei. dass es so nicht mehr ginge. dass er bereue, zu mir gefahren zu sein. dass er mich hasse. etc.

glaubt mir, man kann sich vieles anhören, auch das, aber doch nciht stundenlang! ich hörte erst einfach zu und meinte dann, ich hätte es verstanden, aber bäte ihn sehr, jetzt mit diesem gerede aufzuhören, denn es täte mir sehr weh.
er hörte nicht auf. es wurde nur immer heftiger. er schrie auch. er ass nichts. in den arm durfte ich ihn nicht nehmen. er drohte jeden augenblick, wenn ich was sagte, aufzustehen und wieder wegzufahren, für immer.
als wir ins bett gingen, schrie er mich auf einmal an: "du wagst es, dich nackt vor mir zu zeigen?" dann deklamierte er darüber, wie sehr er sex hassen würde, dass ich ihn durch meinen anblicj vergewaltigen würde und er nie wieder im leben ekligen sex wolle.

ich hielt es nicht aus, ich weinte. daraufhin begann er über meine tränen zu spotten.

da versuchte ich mich mit gewalt ruhig zu halten und mich zum schlafen zu zwingen, aber ich konnte die ganze nacht kein auge schließen, mein herz hämmerte wie eine ganze schmiede, und ich hatte so viel angst und leid! er schlief .... er konnte wirklich schlafen. er hat nicht nur so getan, denn er hat geschnarcht.

am nächsten morgen steht er da uns meint großmütig: "komm, umarm mich!" mir sass der schreck noch so in den knochen, und er hatte in der nacht auch übers umarmebn gespottet, daß ich ihm nciht glaubte und einfach seinen armen auswich.
daraufhin schrie er mich an, dass ich eine zicke sei, weil ich ihn nciht umarmen wolle. dann schob er mich zu meiner eignene zimmertür raus und knallte sie zu.
aber ich bin kein hund! umarmen - nicht umarmen - haha, war nur ein witz - ich will dich nicht - jetzt doch - jetzt wieder nicht - etc. wer sieht da noch durch?

die ganze zeit, wenn ich denn was sagte, dann war es nur die bitte um verzeihung, wenn ich ihn verletzt haben sollte, die bitte um versöhnung, und vor allem, erst mal beide ruhig sein (nicht schimpfen, nicht diskutieren) und nach ein paar stunden schlaf mit neuen augen betrachten und dann beschließen, ob wir zusammenbleiben oder nicht etc. ich versuchte ihn zu beruhigen. ich blieb selbst extrem ruhig, so dass ich schon dachte, ich werde krank davon.

nun, dann haben wir endlich nach viel weiterer verschlossenheit von ihm geredet. er hat mir gesagt, dass ihn ein telefongespräch von uns beiden vor ein paar tagen sehr belastet hätte. ich habe es mir angehört, was ihn bedrückt, ihm mein verständnis, meine entschuldigung und meine meinung zu der sache ausgedrückt. dan war alles wieder gut. bei ihm.

l

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primadonna
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 14:34

leute, hilfe! hilfe! das geht doch so nicht?!
wenn ihn etwas stört, dann sagt er es nie. es folgen nur von zeit zu zeit solche ausbrüche, einer grausamer als der andere.

ich habe ihm in jener nacht 100000%ig geglaubt, dass jetzt alles wegen einer kleinigkeit für immer aus und vorbei ist, er nicht mal mit mir redet, nur schimpft und NULL gehör hat, null fairness (schluss kann man anders machen nach so viel gemeinsamer schöner zeit), mich vor allem nicht achtet! und jeden augenblick verschwindet und das alles wegennichts. (ja, weil ich stehengeblieben bim auf der strasse).

er hatgemeint, er könne die sache auch verghessen und vergeben, aber es würde ja immer wieder passieren! wir würden ja immer so furchtbar viel streiten, und das hielte er nicht mehr aus!

aber hallo und zuhilfe, ein streit wird meist von ihm vom zaun gebrochen, und meist in dieser art und weise. er ist aber echt überzeugt, dass wir immer streiten, ohne zu merken, dass seine ausbrüche viel schlimmer sind als mal ein missverständnis oder eine kleine kabbelei.

meine frage an euch sind zwei:

1. wenn ich ihn in einem solchen streit mal links liegen lassen würde (z. b. ich gehe, oder ich lasse ihn gehen und hunderte kilometer nach hause fahren, oder ich antworte nicht demütig, sondern was mir auf der seele liegt), also was würde dan passieren? klar würde ich mir noch mehr gift-und gallenspuckerei anhören müssen. und er würde so und so schluß machen. aber ich meine - bisher ist er immer wieder zurückgekommen. hat sich entschuligt oder die sache auf sich beruhen lassen. würde er das auch, wen ich mich selbst entlaste in der situation? wenn ich z. b. sage "dan hau doch ab, ich bin kein hund, und geh doch, wenn du es so unbedingt willst, das höre ich mir nicht an!"
ich meine, das habe ich einmal fast so gemacht, und diese "brutalen worte" wirft er mir heute noch vor. er hat ein minutiöses gedöchtnis für jeden meiner verbalen ausrutscher. aber so sehr, wie ich meine bereue und wiedergutmache, und zwar jeden einzelnen, so heftig giesst er mir seine tonnenweise über den kopf und ist noch genervt und sagt, ich mache schon wieder streit, wenn ich sage, er habe mich verletzt.

2. frage: was kann hier helfen? ich brauche einen partner, dessen zuneigung ich mir sicher bin. er beendet aber aus jeder wut heraus die bezihung. zwischendurch behauptet er, wie wichtig ich ihmbin, dass er unbedingt mit mir alt werden will etc. er wollte schon eine therapie machen, aber die krankenkasse hat ihm aus verständlichen gründen keine bewilligt und wird es auch in zukunft nicht tun.
er hat mich ja damals zurückerobert und vor allem versprochen, sich in seiner wut zu mäßigen. ich will ihn daran erinnern. will ihm sagen, dass ich die beziehung beende und wieder gehen werde, wenn das jetzt nicht besser wird. das problem: im moment kann man gar nicht mit ihm reden.
er wird es nciht als ausdruck meiner gefühle und meiner not!!! verstehen, sondern als provokation, und so reagieren: "dann geh doch, du liebst mich eh nicht, es ist sowieso scheisse mit dir, jetzt m,acht sie schon wieder ein drame! ohgott! was für einezicke, mit sowas will ich eh nciht leben, ja mach doch, ist mir scheissegal ..."
da ist wieder seine wut.

sonst ist er super. aber das ist zum krankwerden.

hatte das problem früher selber. war ganz jähzornig, hab meinen ersten freund blutig geschlagen, psychisch fertig gemacht etc. ich hab mich geändert, mach das seit langen jahren nicht mehr. mir hat eine therapie geholfen.

was vielleicht noch hilft, das problem zu knacken:
er hat zu mir gesagt, dass er schluß machen würde, weil er nciht wolle, dass ich ihn noch einmal so erlebe. was kann das heissen? reue?

er hat früher so so sehr bereut, er hat sich so ausführlich und gefühlvoll entschuldigt, so mitgefühlt mit dem schmerz, den ich gehabt hatte durch seine ausbrüche, das hat so gut getan, deswegen hatte ich ihmn verziehen. aber jetzt darf ich ihn wieder nicht kritisieren.

das sahnehäubchen: gestern meinte er: "ich habe mitgefühl mit allen lebenden wesen. wenn jemand leidet, fühle ich mit ihm." mir rutschte glatt raus: "du hast aber keinmitgefühl mit mir, wenn ich weine." Er: "doch ,hab ich"

so , jetzt will ich erst mal schluss machen hier.
jeden tag seit dem er dsa war, tauchen in mir andere verletzende worte auf, die er gesagt hat, und ich kannnicht mehr schlafen, essen, mich freuen ... ich bekomme starke depressionen. es geht mir ganz ganz schlecht. ich muss mit ihm darüber reden, das würde helfen.

aber ich habe so eine große angst vor seiner kritikunfähigkeit, vor seiner wut, seinem hass.

liebe grüße

primadonna

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 14:51

primadonna hat geschrieben:wollte schon eine therapie machen, aber die krankenkasse hat ihm aus verständlichen gründen keine bewilligt und wird es auch in zukunft nicht tun.
Das ist kompletter Quatsch. Wenn er so agressiv ist daß sowohl er darunter leidet als auch jedlcihe Leute in seiner Umgebung ist er definitiv "krank" genug um eine Therapie bewilligt zu bekommen.

Weil normalerweise Leute auch nicht aus heiterem Himmel so ausrasten. Da steckt mehr dahinter.

Darüber hinaus, fangen wir mal bei Dir an (weil Du bist ohnehin die einzige Person die Du ändern kannst) . Wieso lässt Du Dir so ein Verhalten denn dermassen lange gefallen? Bist Du ohne diesen Mann nicht viel besser dran als mit ihm?

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primadonna
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 15:08

nein, ich bin mit ihm besser dran.
ich liebe ihn, und er mich ja eigentlich auch.
und zudem bin ich zur zeit in einer sehr schwierigen lebensphase, und darin unterstütztz er mich in jeder hinsicht als fast einziger. diese stütz darf ich jetzt nicht verlieren, sonst gehts alles ganz den berg runter, und ich dachte auch, die große liebe gefunden zu haben.

ja er bekommt keine therapie weil
er hatte früher therapien bekommen (wegen was anderem), und die hat er zweimal abgebrochen. deshalb bekommt er jetzt keine mehr. er hat ja dort auch nicht gesagt, dass er jähzornig ist. sondern dass er probleme mit sich selbst hat und die klären will, weil er sonst im leben nicht klarkommt.

liebe grüße

primadonna

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 15:14

primadonna hat geschrieben: ja er bekommt keine therapie weil
er hatte früher therapien bekommen (wegen was anderem), und die hat er zweimal abgebrochen. deshalb bekommt er jetzt keine mehr. er hat ja dort auch nicht gesagt, dass er jähzornig ist. sondern dass er probleme mit sich selbst hat und die klären will, weil er sonst im leben nicht klarkommt.
Hi,

wenn man eine Therapie beendet oder aber auch abbricht hat man bei den gesetzlichen Krankenkassen eine zweijähige Sperre bis man wieder einen neue anfangen kann.

Für den Fall daß es aber trotzdem unbedingt nötig ist kann diese Sperre durch ein Gutachten ausser Kraft gesetzt werden. Da sollte er sich mal mit der Krankenkasse in Verbindung setzen.

Ausserdem wäre es natürlich SEHR gut wenn er über seine Probleme mit Gewalttätigkeit da dann auch reden würde Auch wenn es peinlich ist.

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Luna84
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 15:19

Hallo!

Bitte fass meine Worte nicht als falsch auf. Ich weiß, sie sind hart. Aber ehrlich.

Wie definierst du Liebe?

Inwiefern zeigt er dir seine Liebe?

Was liebst du an ihm?

Liebst du ihn wirklich oder hast du vll. Angst davor, alleine zu sein?

Wäre es aber nicht besser alleine zu sein, als mit jemanden zusammen, der einen psychisch und physisch schadet?

Selbst wenn er nicht immer so ist, ein einziges Mal ist schon zu viel.

Und wollte er sich wirklich helfen lassen, wäre ihm eure Beziehung wichtig, würde er auch einen Weg finden...

Ich würde die Beziehung zu ihm beenden sowie den Kontakt vollständig abbrechen. Dieser Mensch tut dir nicht gut und er will sich ganz offenbar auch nicht helfen lassen.

Du hast lange genug gekämpft. Er wird sich ohne professionelle Hilfe niemals ändern...

Willst du dein Leben lang so leiden?

LG Luna

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thorn
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Beiträge: 272

Beitrag Mi., 18.06.2008, 15:20

Also meine Meinung: Wer derart abhängig ist von jemandem, der ihn wie Dreck behandelt, sollte sich dringend helfen lassen. Es ist absolut ungesund, wie du mit dir umgehen lässt, primadonna. Und wie du deinem Freund dann trotzdem noch hinterherläufst, dich entschuldigst, um seine Zuneigung bettelst. Es ist auch ungesund, dass du so abhängig von seinen positiven Seiten bist, dass du dieses geballte Schlechte über dich ergehen lässt. Es gibt jede Menge Männer, die gut zu dir wären und dich unterstützen würden, ohne zeitweise dermaßen krasse Aussetzer zu haben.

Du hast etwas Besseres verdient. Aber das muss dir erst mal selbst klar werden.

Warum begibst du dich nicht noch einmal in Therapie? Auch ein Therapeut kann dich hervorragend unterstützen, ohne dich dabei verbal immer wieder in den Staub zu treten.

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candle
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 15:27

Hallo primadonna!

Wenn Du nicht willst, dass Dein Leben so bleibt bis zum Lebensende, dann mache sofort einen Schlußstrich. Mit dem Mann wird das nichts mehr! Du kannst Dir natürlich auch weiterhin alles schön reden und Dich so schlecht behandeln lassen. Aber was eigentlich macht Dich so abhängig von ihm?

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 16:01

primadonna hat geschrieben: nun, dann haben wir endlich nach viel weiterer verschlossenheit von ihm geredet. er hat mir gesagt, dass ihn ein telefongespräch von uns beiden vor ein paar tagen sehr belastet hätte. ich habe es mir angehört, was ihn bedrückt, ihm mein verständnis, meine entschuldigung und meine meinung zu der sache ausgedrückt. dan war alles wieder gut. bei ihm.

l
Eins verstehe ich nicht ganz, wieso entschuldigst DU Dich wenn er hemmungslos seine ganze Bösartigkeit über Dich gekippt hat?

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Aditi
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Beitrag Mi., 18.06.2008, 16:07

Sein Jähzorn macht mich krank!

ich habe bewusst nur die überschrift gelesen - denn sie wird ja, denke ich, bewusst so formuliert ....

dann sorge für DEINE gesundheit!!! was ist dir wichtiger?? sein jähzorn, oder DEINE gesundheit??

das ist meine antwort auf diese überschrift!

aditi

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Andi
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Beitrag Do., 19.06.2008, 10:54

Liebe primadonna,

es ist schlimm, wenn sich jemand so wenig unter Kontrolle hat. Auch wenn du ihn liebst, solltest du dich von ihm nicht so fertig machen lassen. Prinzipiell ist die hier mit Masse vorgeschlagene Lösung ihn zu verlassen die schnellste und sicherste, damit es dir wieder besser geht.

Aber da du dich dazu offensichtlich außer Stande siehst oder/und ihn nicht verlassen willst, will ich hier einmal genauer auf deine Fragen eingehen:

In der Ausraster-Situation gibt es meiner Meinung nach 2 sinnvolle Bewältigungsstrategien.

1) Du setzt dich hin, und schaltest komplett auf Durchzug. Ignorier ihn vollständig. Lass ihn toben, zetern, schreien. Und wenn das Stunden lang so geht. Wenn er sich dann irgendwann wieder abgeregt hat, kannst du entweder einfach darauf warten, dass er angekrochen kommt und sich entschuldigt (so lange müsstest du ihn dann ignorieren) oder du fragst ihn, ob er dir nochmal in Ruhe erklären kann, was sein Problem ist, weil du nicht glauben kannst, dass er das wirklich so gemeint hat.

2) Du gehst einfach. Lass ihn wortlos stehen und geh für ein oder zwei Stunden weg. Notfalls auch länger. Wenn er sich wieder abgeregt hat, dann solltest du das Gespräch suchen, was genau eigentlich das Problem war.

Wie du sicher weißt, ist Jähzorn eine Form des Kontrollverlustes. Man zeigt Verhaltensweisen, die einem normalerweise völlig fremd sind. Und dazu gehört auch, dass man Aussagen trifft, die man überhaupt nicht ernst meint, die einzig und allein dazu dienen den Anderen zu verletzen. Wenn du dir das verinnerlichst, dann schaffst du es vielleicht dich mit folgendem Trick emotional zu entlasten: Der liebe Nette, der immer für dich da ist und mit dem du viele tolle Stunden erlebt hast, das ist der, den du liebst. Das ist dein Freund. Für ihn bist du da und ihm hörst du aufmerksam zu, bist einfühlsam und achtest ihn. Der brutale, fiese Bastard, der immerzu ausrastet und dich runtermachen will ist nicht dein Freund, ist menschlich das allerletzte und kann dich überhaupt nicht verletzen, weil es nicht dein Freund ist sondern ein wild Fremder.

Die erste Strategie setzt vorraus, dass du wirklich auf Durchzug schalten kannst. Das du dich hinterher nicht beschissen fühlst. Denn das würde er merken und dann hätte er gewonnen. Du musst es schaffen dich an dem Gedanken dass dieser tobende Bastard nicht dein Freund ist festzuhalten, darfst es nicht an dich heranlassen. Wenn du nach seinem Gebrülle unbeteiligt dasitzt, dann merkt sich zumindest sein Unterbewustsein, dass alles ausrasten um sonst war. Und wenn er sich den Frust aus dem Leib geschriehen hat, kann man vermutlich auch sachlich mit ihm reden. Aber bis er sich abgeregt hat, musst du ihn wie Luft behandelt, sagst am besten kein Wort.

Die zweite Strategie gibt ihm die Möglichkeit, sich abzuregen, wenn du nicht da bist. Dann musst du dir den ganzen Mist nicht anhören. Wenn er ausflippt, wenn du wieder zur Tür hereinkommst, dann dreh dich auf dem Absatz um und geh wieder. Wenn er dann irgendwann ruhig bleibt, wenn du wieder kommst, dann solltet ihr in Ruhe über seine/eure Probleme reden. Wenn er jedes mal wieder ausrastet, wenn du zurück kommst, dann musst du die Beruhigungsphasen weiter ausdehnen. Wenn ihm etwas an dir liegt, dann wird er dich irgendwann vermissen und dich nicht sofort wieder anschreien.

Diese beiden Strategien haben drei gemeinsame Elemente. Erstens lässt du dich nicht in einen Streit ziehen, damit er dich nicht verletzen kann. Du schützt dich selber. Zweitens lässt du damit den Jähzorn als natürlichen Schutzmechanismus ins Leere laufen. Und drittens werden die Probleme in einer ruhigen Situation sachlich aufgearbeitet.

Ich hoffe das war in etwa das, was du hören wolltest. Denn wie genau sich dein Freund in gewissen Situationen verhält, kann keiner von uns ferndiagnostisch vorhersagen.

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft und alles Gute, dein Andi
"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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tomart
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Beitrag Di., 24.06.2008, 09:06

Hi,

ich glaube, Dein Freund ist borderliner, oder manisch-depressiv. Er muss Therapie machen, und das nicht zu knapp. Was das für eure Beziehung bedeutet, weiss ich auch nicht.

lG, Tomart

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primadonna
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Beitrag Do., 03.07.2008, 14:54

hallo leute!

vielen liebern dank für eure mitfühlenden antworten udn ratschläge und auch harten meinungen!
ich kann leider erst so spät antworten.
mir ist aufgefallen, daß die meisten mir 2 dinge sagen wollen:
1. ich muß für mich selbst sorgen!
2. ihn verlassen (wenn er keine therapie macht)

an 1. arbeite ich sehr hart. ich versuche das leben auch ohne ihn wieder mehr zu genießen, gehe viel aus, mache wieder sport, schreibe viel brief. das macht stark und ruhig.
2. ist schwieriger. klar ist der harte spruch, daß ich mich von seinen positiven seiten nicht abhängig machen soll, weil er auch solche negativen hat, auch richtig. und sicher stimmt es auch, daß es liebevolle männer gibt ohne so´n psycho. leider hab ich bis jetzt immer irgendwie solche typen "mit meise" gehabt, und der jetzige ist mit abstand!! der beste und liebste.
ich muß noch anmerken: ich mach selbst seit jahren und immer noch 2 therapien für mich allein. also arbeite an mir und meinem selbstbewußtsein und meinen gefühlen.
hab halt trotzdem wieder so einen bekommen, aber der bedeutet schon eine enorme verbesserung! nud leider macht mir die situ trotzdem schwere depressionen.
ich kann mich nicht einfach so trennen. es gibt viele gründe.

am besten hat mir gefallen, was ANDI geschrieben hat. er hat verstanden, daß gleich trenne vielleicht nicht unbedingt mein ding ist und sich reingefühlt, was man in so ner situ macht, wenn jemand so nen anfall bekommt.

das ist deshalb sehr gut! weil ich auch mit anderen leuten solche situs erlebt hab und ich nicht ständig mich von allen leuten "trennen" kann, man kommt immer wieder in so ne situ. und die trennung selbst wird ein supergau einer solchen situation, vor diesem ausbruch hab ich die meiste angst! (auch ein grund, mich nicht zu trennen).

Andi du schlägst mir zwei möglichkeiten vor.

1. ganz ruhig bleiben, ihn ignorieren, eiskalt bleiben, bis er sich abgeregt hat, und wenn es stunden dauert.
meine antwort darauf: ja, die idee kam mir auch schon, und ein freund hat mir da sgeraten. leider hab ich es oft ausprobiert, und es gelingt mir überhaupt nicht. das liegt an 3 dingen:
daran, daß mein freund seine anfälle dermaßen heftig bekommt, und jedesmal sich steigert!, daß ich echt glaube, daß das diesmal dann doch kein anfall ist, der vorbeigeht, sondern blutiger ernst. er hat wirklich talent zur absoluten dramatik. halt z. b. auf der gemeinsamen heimfahrt von einem todronatischen wochenende 200 m vor der haustür"abliefrung" sich schreiend und tibend zu trennen und dann "für immer" hunderte kilometer nach hause zu fahren. d. h. er ist auch noch so feige, sich nicht mehr angucken zu wollen, wie s mir damit geht (tränen, schock, widerworte, rache etc.) er bringt mich damit in absoluten ZUGZWANG. das ist sowieso das generelle problem bei seinen afällen,. er kriegt sie immer sound dort und dann, daß ich reagieren muß, aber nicht kann, und daß ich glaube, die welt geht unter, und immer völlig aus heiterem himmel.
dann kann ich auch nicht ruhigbleiben, weil er alle meine empfindlichen stellen kennt und überall die verletzensten worte für findet. egal ob es um den (wirklich traumhaften!) sex geht, den wir haben, oder um mein aussehen, meine art zu leben, am schlimmsten die artm, wie ich spreche (er äfft gern nach), , nein das allerschlimmste: er zieht sich an meinen gesichtsausdrücken hoch! egal wie ich gucke oder nicht gucke - er "bestraft" mich sofort dafür!
ich kann vor verletzung nicht ruhig bleiben, mein körper ist wie unter schock und zugleich in voller panik, einfach davon, daß r schreit (ich kann lautstärke auf den tod nicht ab), dann die worte, der hass, den er ausstrahlt usw.

ja und warten geht auch nicht, weil es nicht etwa stunden dauert. sondern nicht selten TAGE. ich kann unmöglich tagelang mich beschimpgfen und beschuldigen lassen und dabei ein ich-mach-mir-mal-n-tee-gesicht machen.

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primadonna
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Beitrag Do., 03.07.2008, 14:55

nun zu Andis zweitem vorschlag, nämlich dem, wegzugehen.
das ist mir auch lieber. tatsächlichbestand bisher meine einzige wirkliche "waffe" darin, einfach abzuhauen, wenn es unerträglich wird. ob es abends kurz vorm restaurantbesuch (und er beginnt im parkhaus zu schreien) ist, wo ich aus dem auto aussteige und einfach verschwinde, ob es heiligabend ist, wo er mich beim sex aus dem bett und der wohnugn schmeißt und ich raus in minus 10 grad frost laufe etc.
leider legt er dabei auch die situ sehr geschickt an:
es ist entweder so, daß wir
- zusammen im auto unterwegs sind (steig mal auf der autobahn aus, wenn er nicht will)
- bei mir sind, nachts (ich hab nur ein zimmer, draußen weit und breit keine zivilisation)
- bei ihm sind (die letzte straßenbahn ist weg, ich sitz allein in der wohnsiedlung, und darf mein riesengepäck mitschleppen)

wenn es mir dennoch gelingt abzuhauen, gibt es das problem, daß er mir das endlos übelnimmt.
er wird es mir bei jedem neuen anfall als generalsünde schreiend aufs brot schmieren.
denn alles ist ja nur so schlimm, weil "du abgehauen bist".
auch gibt es die version: er läuft einfach hinterher. so schnell bin ich nicht in jeder situ. er läuft mirnachts auf der strasse einfach nach, ich mit koffern, er mit zwangshilfe. ich hab mal nen passanten um hilfe gebeten, mein freund hat ihn aus dem feld geschlagen, wenn auch nur verbal.
polizei will ich nicht rufen.

also weglaufen ja, gern.

ein beispiel:

er fährt 12 stunden mit dem zug zu mir, kommt mitternacht an, wir fallen uns glücklich in die arme, wenige minuten später schwerer ausbruch, geschrei, verbale folter. er dreht sich um und rennt in die stadt, will dort bleiben und so schnell als möglich wieder nach hause fahren (hunderte km). das wars also. ein begrüßungskuß, und danach nur terror und er will nciht klären oder was, sondern er wird echt wegfahren und nie wiederkommen.
soll ich ihn dann echt einfach ziehenlassen? das tut doch weh! lieber quartier ich ihn dann doch beimir ein, in der hoffnung, ammorgen hat er sich beruhigt (oder gar gleich).

obwohl - ich sollte ihm echt mal die verantwortung für sein eigenes tun lassen, ist das ne idee?
d. h. wenn er wegrennt, renn ich NICHT hinterher.
wenn er bleibt, sage ich: hör bitte auf zu schreien und zu meckern, oder ich gehe. ich gebe ihm das auf nen zettel zum lesen, denn er hört ja nicht zu. damit er sich spätwer nicht beschwert, ich hätte nix gesagt. dann wenn er weiterschreit, geh ich.

und ich entschuldige mich erst für meine 2 krümelchen, wenn er sich für sein ganzes brot entschuldigt hat, aber richtig!
und wenn ich nicht weglaufen kann, sag ich ihm , er soll gehen, bis er sich beruhigt hat. wenn er nciht geht, dann steck ich ihn zum schlafen in die küche (peinlich, ich hab ne mitbewohnerin).

aber ist das n konzept?
sorry, ich find andis vorschläge halt am passensten zu meiner jetzigen einstellung.

vielen dank fürs lesen und ganz liebe grüße

primadonna

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Andi
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Beitrag Sa., 05.07.2008, 13:19

Liebe primadonna,

insgesamt denke ich, dass du mit deiner Idee mal nicht nachzugeben
die zweite Strategie gut umsetzt. Mir ist hier noch etwas aufgefallen, auf dass ich gerne eingehen möchte:

primadonna hat geschrieben:leider legt er dabei auch die situ sehr geschickt an:
Leider kann ich nicht sagen, ob du das unterbewusst so weise geschieben hast und es nur darauf wartet auch in deinem Kopf klick zu machen oder ob du bereits erkannt hast, welche Aussage sich hier in diesem Satz verbirgt:

ER legt sich die Situationen für seine Ausraster zurecht. Ob er das bewusst oder unbewusst macht, ist schwer zu beurteilen, aus der Ferne schon garnicht. Aber alleine die Tatsache, dass du drei typische Muster für seine Ausraster erkennst, deutet meiner Meinung nach stark darauf hin, das das ganze mehr oder weniger geplant (dazu zähle ich dann auch unterbewusste "Programme") abläuft. Insgesamt vermute ich, dass diese Ausraster für ihn eine Art Ventil darstellen. Nun darf er das aber nicht auf deine Kosten machen. Ich denke, er sollte dringend einen Therapeuten aufsuchen.

Die wichtige Erkenntnis daraus ist nun die Folgende:
Erstens bist du nicht für die Ausraster verantwortlich, egal was er dir erzählt, denn egal wie du dich verhalten würdest, er würde sie so oder so starten. Und damit ist es seiner Willkür überlassen, ob es zum Streit kommt und du hast keinen Einfluss darauf. Daher lohnt es sich auch nicht, sich zu verbiegen, um den (unvermeidbaren) Streit zu verhindern.
Zweitens wird sich dieses Vorgehen von ihm aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ändern, zumindest nicht ohne sehr viel Arbeit von seiner Seite.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man ihn dazu bringen kann, an sich zu Arbeiten. Und ich denke dein Vorschlag ist dafür genau der richtige, gerade weil du zu deiner/eurer Vorgeschichte folgendes geschrieben hast:
primadonna hat geschrieben:ich habe ihn deswegen nach einem jahr beziehung verlassen. ... er hat es sehr bereut, hat zum ersten mal darüber nachgedacht, hat sich geändert. hat ummich gekäpft. ist mit mir zu einer paarberatung gegangen.
Das deutet meiner Meinung nach stark darauf hin, dass er, auch wenn er im Streit sagt er wolle dich nie wieder sehen, schon bald darauf (vermutlich Tage, vielleicht aber auch Stunden oder Wochen) diese Aussagen bereuen wird und über sein Verhalten nachdenkt. Wenn du ihn nach jedem seiner Ausraster salop formuliert 'verlässt, bis er es bereut', dann kann es sein dass er sich verändert. Ich denke, dass du alleine um deiner Selbst willen aufhören solltest, dich in diese Opferrolle drängen zu lassen, denn das macht es für ihn noch viel interessanter auszurasten. Lass ihn gehen oder stehen (je nach dem, was gerade machbar ist) und warte dann so lange, bis ER den ersten Schritt macht. Das bist du dir schuldig.


Ich würde dir gerne noch ein paar Fragen stellen:

1. Hat er diese Jähzornanfälle auch anderen gegenüber?
2. Hat er die manchmal auch die Woche über?
3. Hat er da je was drüber erzählt, oder kennst du andere, von denen du darüber Informationen bekommst?


Ich wünsch dir alles Liebe und viel Kraft, dein Andi
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