Verrückter ehemaliger Kollege?
Verrückter ehemaliger Kollege?
Hallo liebes Forum,
ich möchte zu einer Situation vor einigen Jahren mal ein paar Meinungen einholen. Gerne auch von Menschen, die wirklich vom Fach sind. Ich selber frage mich bis heute, was mir damals passiert ist und ob das Verhalten eines Menschen in meiner damaligen Umgebung eigentlich nur noch verrückt war.
An meinem Arbeitsplatz damals gab es einen Kollegen,den ich total toll fand und mir schien, wir nähern uns an. Und dann fing der Mann an mich unendlich zu irritieren. Ich hatte irgendwann massive Angst vor ihm, ohne erklären zu können warum. Der Mann damals war unendlich lieb, als wir bei mir gegrillt haben, total fürsorglich und ich fühlte mich so wohl. Und dann wurde langsam alles sehr merkwürdig. Er fing an Dinge zu erzählen, die ich nicht verstand. Mir schien immer, er redet in Metaphern; er hatte sehr komische Themen: Er überlegt, wer er ist, er denkt über Glück nach (ok, soweit sind das erstmal philosophische Fragen, die man sich durchaus stellen kann... aber im Gesamtkontext frag ich mich doch...). Dann saß er vor mir und erzählte mir was und schwupps, hielt er sich auf einmal die Hand vors Gesicht und duckte sich weg. Ich dachte damals irgendwie großzügig, der ist niedlich und verlegen. Anschließend rief er mir dauernd hinterher, wie nett ich wäre- in Endlosschleife. Am Arbeitsplatz, auf dem Flur. Ich fand das unangenehm, leicht peinlich. Aber ich mochte den Menschen. Ich war dann nicht mit meinen Kollegen unterwegs und bekam einen Anruf von einer Kollegin, die mit ihm aus war und die meinte, ich soll die Finger von dem lassen, der ist komisch, wie ein Kind, hat nur Quatsch erzählt. Genauso hab ich ihn auch empfunden, sein Ausdruck war der eines Kindes irgendwie. Und vorher wirkte er anders. Aber mir tat das eher leid, dass der Mann gerade Thema wird, weil ich mich für ihn interessiere, dass gelästert wird. ich hab versucht mit ihm zu kommunizieren, aber irgendwie ging das nicht. Sowas passiert ja durchaus, weil nicht alle Menschen eine Sprache sprechen, aber wir konnten uns mal gut unterhalten. Ich hab versucht ihm zu sagen, ohne es zu sagen- also quasi auch sehr bedeutungsschwanger- dass er sich gerade anfängt zu Mobbingopfer zu machen und dass er besser mal aufpasst, was er so erzählt im Kollegenkreis. Die Situation zwischen usn eskalierte. Er schrie mich an, ich bin gar kein netter Mensch und er wisse nicht, wovon ich rede. Gut, Thema durch. Und danach wurde es für mich immer schräger. Wir redeten nicht mehr miteinander, aber er über mich. Da hatte dann mein Chef über mich gehört. Dann kam sein Kumpel dauernd zu mir und lud mich ein, was mit den Beiden zu unternehmen. Wollte ich natürlich nicht; wenn der mich anschreit, dann ist Sense. Da will ich einen Blumenstrauß, bevor ich wieder ein Wort mit dem wechsele. In der Zeit hab ich etwas mit ihm erlebt, was mich bis heute zu der Vermutung veranlasst, dass der wirklich nicht normal war. Der rannte immer wieder in unsere Küche rein und raus und rein und raus und bewegte sich dabei vollkommen unnatürlich, fast als wäre er aus Gummi. Irgendwann blieb er stehen, nahm sich eine Tasse, warf die wieder in den Schrank und der Mist ging wieder los. Und dann nahm er sich nochmal die Tasse und machte sich einen Kaffee als ob nichts gewesen wäre. Bei mir sind da irgendwie auch die Sicherungen rausgeflogen, ich bekam tierisch Angst vor ihm, weil ich den überhaupt nicht mehr einschätzen konnte. Ich dachte nur, ich hätte die Tasse sein können. Mich beschäftigt bis heute, ob ich quasi einen Film geschoben habe, oder ob ich irgendwie damit richtig liegen könnte, dass er echt irgendein Problem hat, was schon Richtung total verrückt geht. Ich hab mir damals nur noch durch Kündigung zu helfen gewusst, weil ich Monate lang Spaß hatte, meine Kollegen über mich gehört hatten etc.
Mir gehts jetzt nicht darum, dass ich mich blöd verhalten habe, dass ich keine Grenzen setzen konnte. Das stimmt, aber ich war damals jünger und enorm überfordert. Ich war verliebt und ich wollte nicht übel über ihn reden; ich wollte ausschließlich mit ihm die Situation besprechen und nicht meinen Kollegen erzählen, was ich da glaube, was mit ihm los ist. Mehr als glauben war es ja nicht. Heute würde ich vermutlich schon anders handeln, aber damals hab ich eben gekündigt und ich halte das eigentlich auch nicht für eine ganz blöde Variante.
Mir gehts wirklich darum, dass ich einfach bis heute diese Situation meines Lebens nicht verstehe und mich frage, ob man die einfach nicht verstehen kann, weil ein Interaktionspartner gar nicht zurechnungsfähig war. ich bin leider so gepolt, dass ich das nicht einfach vergessen kann. Mich hat das damals alles sehr erschreckt, mir unglaublich Angst gemacht. Und ich hätte da wirklich mal gerne mal ein paar Meinungen zu. Ich hab das unter Aggression gepostet, weil ich das so erlebt habe.
ich möchte zu einer Situation vor einigen Jahren mal ein paar Meinungen einholen. Gerne auch von Menschen, die wirklich vom Fach sind. Ich selber frage mich bis heute, was mir damals passiert ist und ob das Verhalten eines Menschen in meiner damaligen Umgebung eigentlich nur noch verrückt war.
An meinem Arbeitsplatz damals gab es einen Kollegen,den ich total toll fand und mir schien, wir nähern uns an. Und dann fing der Mann an mich unendlich zu irritieren. Ich hatte irgendwann massive Angst vor ihm, ohne erklären zu können warum. Der Mann damals war unendlich lieb, als wir bei mir gegrillt haben, total fürsorglich und ich fühlte mich so wohl. Und dann wurde langsam alles sehr merkwürdig. Er fing an Dinge zu erzählen, die ich nicht verstand. Mir schien immer, er redet in Metaphern; er hatte sehr komische Themen: Er überlegt, wer er ist, er denkt über Glück nach (ok, soweit sind das erstmal philosophische Fragen, die man sich durchaus stellen kann... aber im Gesamtkontext frag ich mich doch...). Dann saß er vor mir und erzählte mir was und schwupps, hielt er sich auf einmal die Hand vors Gesicht und duckte sich weg. Ich dachte damals irgendwie großzügig, der ist niedlich und verlegen. Anschließend rief er mir dauernd hinterher, wie nett ich wäre- in Endlosschleife. Am Arbeitsplatz, auf dem Flur. Ich fand das unangenehm, leicht peinlich. Aber ich mochte den Menschen. Ich war dann nicht mit meinen Kollegen unterwegs und bekam einen Anruf von einer Kollegin, die mit ihm aus war und die meinte, ich soll die Finger von dem lassen, der ist komisch, wie ein Kind, hat nur Quatsch erzählt. Genauso hab ich ihn auch empfunden, sein Ausdruck war der eines Kindes irgendwie. Und vorher wirkte er anders. Aber mir tat das eher leid, dass der Mann gerade Thema wird, weil ich mich für ihn interessiere, dass gelästert wird. ich hab versucht mit ihm zu kommunizieren, aber irgendwie ging das nicht. Sowas passiert ja durchaus, weil nicht alle Menschen eine Sprache sprechen, aber wir konnten uns mal gut unterhalten. Ich hab versucht ihm zu sagen, ohne es zu sagen- also quasi auch sehr bedeutungsschwanger- dass er sich gerade anfängt zu Mobbingopfer zu machen und dass er besser mal aufpasst, was er so erzählt im Kollegenkreis. Die Situation zwischen usn eskalierte. Er schrie mich an, ich bin gar kein netter Mensch und er wisse nicht, wovon ich rede. Gut, Thema durch. Und danach wurde es für mich immer schräger. Wir redeten nicht mehr miteinander, aber er über mich. Da hatte dann mein Chef über mich gehört. Dann kam sein Kumpel dauernd zu mir und lud mich ein, was mit den Beiden zu unternehmen. Wollte ich natürlich nicht; wenn der mich anschreit, dann ist Sense. Da will ich einen Blumenstrauß, bevor ich wieder ein Wort mit dem wechsele. In der Zeit hab ich etwas mit ihm erlebt, was mich bis heute zu der Vermutung veranlasst, dass der wirklich nicht normal war. Der rannte immer wieder in unsere Küche rein und raus und rein und raus und bewegte sich dabei vollkommen unnatürlich, fast als wäre er aus Gummi. Irgendwann blieb er stehen, nahm sich eine Tasse, warf die wieder in den Schrank und der Mist ging wieder los. Und dann nahm er sich nochmal die Tasse und machte sich einen Kaffee als ob nichts gewesen wäre. Bei mir sind da irgendwie auch die Sicherungen rausgeflogen, ich bekam tierisch Angst vor ihm, weil ich den überhaupt nicht mehr einschätzen konnte. Ich dachte nur, ich hätte die Tasse sein können. Mich beschäftigt bis heute, ob ich quasi einen Film geschoben habe, oder ob ich irgendwie damit richtig liegen könnte, dass er echt irgendein Problem hat, was schon Richtung total verrückt geht. Ich hab mir damals nur noch durch Kündigung zu helfen gewusst, weil ich Monate lang Spaß hatte, meine Kollegen über mich gehört hatten etc.
Mir gehts jetzt nicht darum, dass ich mich blöd verhalten habe, dass ich keine Grenzen setzen konnte. Das stimmt, aber ich war damals jünger und enorm überfordert. Ich war verliebt und ich wollte nicht übel über ihn reden; ich wollte ausschließlich mit ihm die Situation besprechen und nicht meinen Kollegen erzählen, was ich da glaube, was mit ihm los ist. Mehr als glauben war es ja nicht. Heute würde ich vermutlich schon anders handeln, aber damals hab ich eben gekündigt und ich halte das eigentlich auch nicht für eine ganz blöde Variante.
Mir gehts wirklich darum, dass ich einfach bis heute diese Situation meines Lebens nicht verstehe und mich frage, ob man die einfach nicht verstehen kann, weil ein Interaktionspartner gar nicht zurechnungsfähig war. ich bin leider so gepolt, dass ich das nicht einfach vergessen kann. Mich hat das damals alles sehr erschreckt, mir unglaublich Angst gemacht. Und ich hätte da wirklich mal gerne mal ein paar Meinungen zu. Ich hab das unter Aggression gepostet, weil ich das so erlebt habe.
- Werbung
Anstatt dich zu fragen, ob dein Ex-Kollege "verrückt" war würde ich mich an deiner Stelle fragen, warum ich das nicht loslassen kann. Vor allem wenn das schon länger her ist. Ändern kannst du es sowieso nicht mehr. Eine Erklärung wird dir hier auch niemand wirklich liefern können, nur tonnenweise Spekulation. Also: Fang bei dir selbst an, nicht beim anderen.
Alles Gute!
PS. Was ist schon 'verrückt' und was ist 'normal'? Evtl. auch mal ein bisschen mehr über Wortwahl nachdenken, vor allem in einem Forum, wo sich unzählige Menschen tummeln, die psychisch erkrankt sind/waren??
Alles Gute!
PS. Was ist schon 'verrückt' und was ist 'normal'? Evtl. auch mal ein bisschen mehr über Wortwahl nachdenken, vor allem in einem Forum, wo sich unzählige Menschen tummeln, die psychisch erkrankt sind/waren??
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Lisbeth, ich kann das nicht loslassen, weil ich seitdem Angst vor Männern habe und mir nicht mehr vetrauen kann, meinen Einschätzungen nicht mehr vertraue. Dieser Mann hat mich dermaßen gequält und mir wäre lieber er hätte das nicht absichtsvoll getan.
wenn Sie diese Erfahrung einordnen wollen, was schwierig werden könnte, dann müssen Sie sich erst darum bemühen möglichst viele Variablen in Konstanten zu verwandeln.
ein Gedächtnisprotokoll wäre nützlich
nehmen Sie sich dafür Zeit und vervollständigen Sie es nach und nach.
dann haben Sie eine Konstante
sonst wird eher früher als später an Ihrer Wahrnehmung bzw. Erinnerung gezweifelt und Ihnen was umgehängt.
aber ich kann auf Basis Ihrer Schilderung gut verstehen, daß einen sowas länger beschäftigt.
Meinungen anderer dazu können eigentlich nur Spekulationen sein. Dafür gibt es aber ein sehr weites Spektrum.
Anhand eines Protokolls , in dem zum Beispiel auch Tageszeiten, Begleitinformationen wie etwa die Jahreszeit, das Wetter, Anwesenheiten/Abwesenheiten von anderen Kollegen,.....
enthalten sein können, sofern erinnerbar, kann indirekt nachgeprüft werden ob an den jeweiligen Spekulationen was dran sein könnte oder nicht.
Und wenn, seitdem Sie mit dieser Person keinen Kontakt mehr haben, keine ähnlichen verwirrenden Situationen mehr aufgetreten sind, würde ich die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht an Ihnen gelegen hat höher einschätzen.
Nur zur Erinnerung, weil Sie sonst, wenn mal jemand sagen sollte, das haben Sie sich alles eingebildet
kein Argument zur Entgegnung haben (Jetzt haben Sie eines)
ein Gedächtnisprotokoll wäre nützlich
nehmen Sie sich dafür Zeit und vervollständigen Sie es nach und nach.
dann haben Sie eine Konstante
sonst wird eher früher als später an Ihrer Wahrnehmung bzw. Erinnerung gezweifelt und Ihnen was umgehängt.
aber ich kann auf Basis Ihrer Schilderung gut verstehen, daß einen sowas länger beschäftigt.
Meinungen anderer dazu können eigentlich nur Spekulationen sein. Dafür gibt es aber ein sehr weites Spektrum.
Anhand eines Protokolls , in dem zum Beispiel auch Tageszeiten, Begleitinformationen wie etwa die Jahreszeit, das Wetter, Anwesenheiten/Abwesenheiten von anderen Kollegen,.....
enthalten sein können, sofern erinnerbar, kann indirekt nachgeprüft werden ob an den jeweiligen Spekulationen was dran sein könnte oder nicht.
Und wenn, seitdem Sie mit dieser Person keinen Kontakt mehr haben, keine ähnlichen verwirrenden Situationen mehr aufgetreten sind, würde ich die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht an Ihnen gelegen hat höher einschätzen.
Nur zur Erinnerung, weil Sie sonst, wenn mal jemand sagen sollte, das haben Sie sich alles eingebildet
kein Argument zur Entgegnung haben (Jetzt haben Sie eines)
abgemeldet
- Werbung
Primzahl, aber genau das meinte ich. Der Mann hat einen (Negativ-)Abdruck in deinem Innersten hinterlassen. Und jetzt überträgst du diese Erfahrung/en auf (alle?) andere(n) Männer.
Anstatt dich darauf zu konzentrieren, welche "Form" dieser Abdruck hat oder zu versuchen, den Abdruck, den du wahrnimmst, mit diesem Mann immer wieder abzugleichen, könntest du auch schauen, warum diese Erfahrung sich so intensiv in deinem Inneren abgebildet hat und warum es für dich nicht möglich ist, dass sich im Laufe der Zeit andere, neue und positive Erfahrungen darüber legen können. Das ist jetzt nicht als Vorwurf an dich gemeint, sondern als Anregung - die Sache einfach mal vom anderen Ende aus zu betrachten.
Selbst wenn hier 100 user sagen: Ja, der Mann war irgendwie "verrückt" (und wie bereits gesagt, das hängt auch sehr vom Referenzrahmen ab) - dann bleibt trotzdem eine Restunsicherheit bei dir. Oder dann willst du wissen, welche Art von "verrückt" und fängst an dich durch den Katalog der Psycho-Diagnosen und Persönlichkeitsstörungen zu lesen... Oder was wäre, wenn jetzt jemand hier auftaucht und sehr logisch und schlüssig darlegt, dass dieses Verhalten des Kollegen völlig "normal" gewesen ist? Das würde dich doch noch sehr viel weiter verunsichern.
Mein Empfinden ist: mit deinem Herangehen, dieses Verhalten des Mannes irgendwie "einzuordnen" versuchst du eine Situation zu kontrollieren, die eigentlich nicht kontrollierbar und steuerbar ist. Denn es ist a) vorbei und kann also nicht mehr geändert werden und b) müsstest du dich wahrscheinlich mit dem Menschen selbst unterhalten um eine "korrekte" Einordnung zu bekommen (was nicht passieren wird). Über diese Einordnung versuchst du gewissermaßen, die Situation irgendwie wieder für dich unter Kontrolle zu bekommen. Was genau hoffst du, würde sich für dich hier und heute ändern, wenn dir hier bestätigt werden würde, dass der Kollege jenseits der "Zurechnungsfähigkeit" gewesen wäre? Das könnte das alles ja womöglich auch "schlimmer" machen, oder?
Das einzige, was du in solchen (eigentlich allen) Situationen wirksam "kontrollieren" kannst sind deine eigenen Einstellungen und dein eigenes Verhalten. Hast du ja auch ein Stückweit gemacht, indem du gegangen bist.
VG l.
Anstatt dich darauf zu konzentrieren, welche "Form" dieser Abdruck hat oder zu versuchen, den Abdruck, den du wahrnimmst, mit diesem Mann immer wieder abzugleichen, könntest du auch schauen, warum diese Erfahrung sich so intensiv in deinem Inneren abgebildet hat und warum es für dich nicht möglich ist, dass sich im Laufe der Zeit andere, neue und positive Erfahrungen darüber legen können. Das ist jetzt nicht als Vorwurf an dich gemeint, sondern als Anregung - die Sache einfach mal vom anderen Ende aus zu betrachten.
Selbst wenn hier 100 user sagen: Ja, der Mann war irgendwie "verrückt" (und wie bereits gesagt, das hängt auch sehr vom Referenzrahmen ab) - dann bleibt trotzdem eine Restunsicherheit bei dir. Oder dann willst du wissen, welche Art von "verrückt" und fängst an dich durch den Katalog der Psycho-Diagnosen und Persönlichkeitsstörungen zu lesen... Oder was wäre, wenn jetzt jemand hier auftaucht und sehr logisch und schlüssig darlegt, dass dieses Verhalten des Kollegen völlig "normal" gewesen ist? Das würde dich doch noch sehr viel weiter verunsichern.
Mein Empfinden ist: mit deinem Herangehen, dieses Verhalten des Mannes irgendwie "einzuordnen" versuchst du eine Situation zu kontrollieren, die eigentlich nicht kontrollierbar und steuerbar ist. Denn es ist a) vorbei und kann also nicht mehr geändert werden und b) müsstest du dich wahrscheinlich mit dem Menschen selbst unterhalten um eine "korrekte" Einordnung zu bekommen (was nicht passieren wird). Über diese Einordnung versuchst du gewissermaßen, die Situation irgendwie wieder für dich unter Kontrolle zu bekommen. Was genau hoffst du, würde sich für dich hier und heute ändern, wenn dir hier bestätigt werden würde, dass der Kollege jenseits der "Zurechnungsfähigkeit" gewesen wäre? Das könnte das alles ja womöglich auch "schlimmer" machen, oder?
Das einzige, was du in solchen (eigentlich allen) Situationen wirksam "kontrollieren" kannst sind deine eigenen Einstellungen und dein eigenes Verhalten. Hast du ja auch ein Stückweit gemacht, indem du gegangen bist.
VG l.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Hallo Ihr Beiden!
Danke Blade, du scheinst zumindest zu verstehen, dass mich die Situation nachhaltig geprägt hat. Ich hatte einige Monate Flashbacks, was diesen Mann anging, fing auf der Straße an zu heulen, sobald ich unterwegs war und von einem Mann angesprochen war, bin ich eingefroren.Das hat mich alles sehr verstört; mittlerweile geht es wieder, aber ich kann seitdem nicht mehr mit Männern umgehen, die mir auf Anhieb gefallen, werde enorm unsicher. Nicht, weil ich das will, weil diese Geschichte immer in meinem Kopf rumspukt, sondern weil ich mich verhalte. Der Mann war wirklich auf Anhieb genau mein Typ und so unglaublich lieb und nett und ich dachte, dass könnte was werden, aber dann war alles nur noch komisch. Und ich frag mich heute noch, ob ich irgendwie komisch bin oder der wirklich komisch war.
Lisbeth, doch für mich würde es einfach werden, wenn er nicht "zurechnungsfähig" gewesen wäre. Das kann ich nicht vorraussehen. Ich hatte immer eine gute Intution, bin relativ empathisch und kann sehr abstrakt denken, verstehe einiges.Aber diesen Menschen konnte ich nicht mal im Ansatz verstehen, meine Verwirrung war absolut. Ich hab damals gekündigt, weil ich dachte, ich werde verrückt, wenn ich bleibe. Ich weiß nicht, ob man Menschen quasi in den Wahnsinn treiben kann, aber ich hab die Interaktion mit diesem Mann damals so empfunden und da einfach tausend Fragen. Ich dachte damals, der quält mich absichtlich, betreibt Schabernack mit mir und meinen Gefühlen. Ich war wirklich verknallt und ich hatte einige Zeit das Gefühl, dass wir uns annähern, dass er mich ebenfalls mochte und dann veränderte er sich in meiner Wahrnehmung so krass. Mittlerweile frage ich mich, ob das alles wirklich absichtsvoll war. Ich frage mich, ob ich Halluzinationen hatte, als der sich komisch bewegte oder ob seltsame Motorik möglich ist, wenn jemand irgendwie "besessen" ist oder was weiß ich. Ich kann das alles nicht vergessen, weil ich den Mann wirklich mochte und noch nie im Leben so große Angst gehabt habe, wie damals und für mich einfach irgendwie die Frage im Raum steht, ob diese Angst in einer gewissen Weise ihre Berechtigung hatte, weil der Mann nicht im eigentlichen Sinne gehandelt hat. Ich will verstehen; ich muss immer irgendwie verstehen, wer mein Gegenüber ist, weil ich dann Sicherheit habe. Ich bin mit einem bipolaren Vater aufgewachsen. Den verstehe ich oft nicht und der macht ebenfalls Dinge, die mir suspekt sind und hat mich in meinem Leben oft schwer verletzt. Bei ihm weiß ich, dass er nicht "normal" ist. Bei dem Mann damals ahne ich es; frage mich aber, vor dem Hintergrund meiner Genetik, ob das womöglich Einbildung war. In einem gewissen Sinne ist es aber möglich, dass ich mich in einen Psychotiker verliebt habe. Eigentlich ist mein Leben die Psychiatrie. Ich hatte offiziell Mitbewohner mit schweren psychischen Störungen und ich fand die eigentlich normal. Ich bin ausgezogen, als meine Mitbewohnerin Pfannen und Töpfe auf dem Küchenboden verteilte, weil ich ihre Hänchenschenkel gegessen hatte. Faktisch hatten wir die weggeworfen, weil die zwei Wochen abgelaufen waren. Ich fand die Frau damals nicht verrückt, wusste damals nicht dass mein Vater verrückt ist, sonder ätzend und nervig, wenn sie so reagiert. Ich wollte schöner wohnen, nicht meine Kindheit wiederholen. Ich denke, ich hab im Prinzip durchaus eine Therapie nötig bei meiner Kindheit und meinem Unvermögen Normalität von Wahnsinn zu unterscheiden. Ich hab massive Probleme mit meiner eigenen Wahrnehmung, damit, ob ich damals womöglich komisch reagiert und selbst Gespenster gesehen habe.
Danke Blade, du scheinst zumindest zu verstehen, dass mich die Situation nachhaltig geprägt hat. Ich hatte einige Monate Flashbacks, was diesen Mann anging, fing auf der Straße an zu heulen, sobald ich unterwegs war und von einem Mann angesprochen war, bin ich eingefroren.Das hat mich alles sehr verstört; mittlerweile geht es wieder, aber ich kann seitdem nicht mehr mit Männern umgehen, die mir auf Anhieb gefallen, werde enorm unsicher. Nicht, weil ich das will, weil diese Geschichte immer in meinem Kopf rumspukt, sondern weil ich mich verhalte. Der Mann war wirklich auf Anhieb genau mein Typ und so unglaublich lieb und nett und ich dachte, dass könnte was werden, aber dann war alles nur noch komisch. Und ich frag mich heute noch, ob ich irgendwie komisch bin oder der wirklich komisch war.
Lisbeth, doch für mich würde es einfach werden, wenn er nicht "zurechnungsfähig" gewesen wäre. Das kann ich nicht vorraussehen. Ich hatte immer eine gute Intution, bin relativ empathisch und kann sehr abstrakt denken, verstehe einiges.Aber diesen Menschen konnte ich nicht mal im Ansatz verstehen, meine Verwirrung war absolut. Ich hab damals gekündigt, weil ich dachte, ich werde verrückt, wenn ich bleibe. Ich weiß nicht, ob man Menschen quasi in den Wahnsinn treiben kann, aber ich hab die Interaktion mit diesem Mann damals so empfunden und da einfach tausend Fragen. Ich dachte damals, der quält mich absichtlich, betreibt Schabernack mit mir und meinen Gefühlen. Ich war wirklich verknallt und ich hatte einige Zeit das Gefühl, dass wir uns annähern, dass er mich ebenfalls mochte und dann veränderte er sich in meiner Wahrnehmung so krass. Mittlerweile frage ich mich, ob das alles wirklich absichtsvoll war. Ich frage mich, ob ich Halluzinationen hatte, als der sich komisch bewegte oder ob seltsame Motorik möglich ist, wenn jemand irgendwie "besessen" ist oder was weiß ich. Ich kann das alles nicht vergessen, weil ich den Mann wirklich mochte und noch nie im Leben so große Angst gehabt habe, wie damals und für mich einfach irgendwie die Frage im Raum steht, ob diese Angst in einer gewissen Weise ihre Berechtigung hatte, weil der Mann nicht im eigentlichen Sinne gehandelt hat. Ich will verstehen; ich muss immer irgendwie verstehen, wer mein Gegenüber ist, weil ich dann Sicherheit habe. Ich bin mit einem bipolaren Vater aufgewachsen. Den verstehe ich oft nicht und der macht ebenfalls Dinge, die mir suspekt sind und hat mich in meinem Leben oft schwer verletzt. Bei ihm weiß ich, dass er nicht "normal" ist. Bei dem Mann damals ahne ich es; frage mich aber, vor dem Hintergrund meiner Genetik, ob das womöglich Einbildung war. In einem gewissen Sinne ist es aber möglich, dass ich mich in einen Psychotiker verliebt habe. Eigentlich ist mein Leben die Psychiatrie. Ich hatte offiziell Mitbewohner mit schweren psychischen Störungen und ich fand die eigentlich normal. Ich bin ausgezogen, als meine Mitbewohnerin Pfannen und Töpfe auf dem Küchenboden verteilte, weil ich ihre Hänchenschenkel gegessen hatte. Faktisch hatten wir die weggeworfen, weil die zwei Wochen abgelaufen waren. Ich fand die Frau damals nicht verrückt, wusste damals nicht dass mein Vater verrückt ist, sonder ätzend und nervig, wenn sie so reagiert. Ich wollte schöner wohnen, nicht meine Kindheit wiederholen. Ich denke, ich hab im Prinzip durchaus eine Therapie nötig bei meiner Kindheit und meinem Unvermögen Normalität von Wahnsinn zu unterscheiden. Ich hab massive Probleme mit meiner eigenen Wahrnehmung, damit, ob ich damals womöglich komisch reagiert und selbst Gespenster gesehen habe.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Hallo Primzahl
Ich denke ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass Dich das wirklich beeinflusst.
Mir ging es mit meinem Mb auch lange so.
Allerdings sehe ich es ähnlich, dass es eine grosse Übertragung auf alle Männer ist.
Was nicht heisst, dass es Dir dadurch jetzt einfach grad besser geht.
Ich glaube es ist wirklich so, dass niemand sagen kann, was denn bei ihm für eine Sicherung durchgeknallt ist,
aber ich denke dass dies nicht der zwingendste Aspekt ist, wie es weiter gehen soll.
Ja, er ist "irgendwie verrückt", aber was genau werden wir nicht rausfinden.
Ich denke es ist sehr viel wichtiger zu sehen, wie Du mit Deinen Folgen nun weitergehen kannst,
und wie Du es schaffst dass es Dir besser gehen kann.
Das ist für ich ein wirklich wichtiges Thema was Du in Deiner Thera ansprechen solltest.
Welche Methodik dafür richtig ist, weiss ich nicht genau, aber ich könnte mir vorstellen
dass dies in einer Traumatherapie gut aufarbeitbar wäre. V.a. weil da auch sehr viel mit Stabilisation und verschiedenen Techniken gearbeitet wird, welche Dir helfen könnten, auch mit den Ängsten umzugehen.
Gib nicht auf !!!
Ich denke ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass Dich das wirklich beeinflusst.
Mir ging es mit meinem Mb auch lange so.
Allerdings sehe ich es ähnlich, dass es eine grosse Übertragung auf alle Männer ist.
Was nicht heisst, dass es Dir dadurch jetzt einfach grad besser geht.
Ich glaube es ist wirklich so, dass niemand sagen kann, was denn bei ihm für eine Sicherung durchgeknallt ist,
aber ich denke dass dies nicht der zwingendste Aspekt ist, wie es weiter gehen soll.
Ja, er ist "irgendwie verrückt", aber was genau werden wir nicht rausfinden.
Ich denke es ist sehr viel wichtiger zu sehen, wie Du mit Deinen Folgen nun weitergehen kannst,
und wie Du es schaffst dass es Dir besser gehen kann.
Das ist für ich ein wirklich wichtiges Thema was Du in Deiner Thera ansprechen solltest.
Welche Methodik dafür richtig ist, weiss ich nicht genau, aber ich könnte mir vorstellen
dass dies in einer Traumatherapie gut aufarbeitbar wäre. V.a. weil da auch sehr viel mit Stabilisation und verschiedenen Techniken gearbeitet wird, welche Dir helfen könnten, auch mit den Ängsten umzugehen.
Gib nicht auf !!!
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Könnte es sein, dass Du das Eine oder Andere von Deinem Vater auf diesen seltsamen Mann und damit auf alle Männer überträgst?Primzahl hat geschrieben:Ich bin mit einem bipolaren Vater aufgewachsen. Den verstehe ich oft nicht und der macht ebenfalls Dinge, die mir suspekt sind und hat mich in meinem Leben oft schwer verletzt.
Der Ausdruck "verrückt", ist abwertend. Dein Vater ist psychisch krank.wusste damals nicht dass mein Vater verrückt ist
Das ist durchaus möglich. Aber sehr häufig haben Kinder, die in so einem Umfeld aufgewachsen sind, später auch eine psychische Störung. Was wäre, wenn man es dir diagnostizieren würde, würde es dir gefallen, wenn man sagen würde, du wärst verrückt?Ich denke, ich hab im Prinzip durchaus eine Therapie nötig bei meiner Kindheit und meinem Unvermögen Normalität von Wahnsinn zu unterscheiden
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
Just for the record: Ich habe mal zufällig eine Statistik über Gewaltbereitschaft bei Schizophrenen gesehen (sofern dieser beschriebene Mann tatsächlich an Schizophrenie erkrankt ist). Laut dieser Statistik gibt es keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich Gewaltbereitschaft im Vergleich zu Personen, die über keinerlei diagnostizierte psychische Störung verfügten.
Oder auch: Dass vielleicht diese Erlebnisse mit dem Ex-Kollegen bei dir so bleibende Spuren hinterlassen haben, gerade weil du in der Hinsicht kein "unbeschriebenes Blatt" bist, so dass irgendwelche früheren Erfahrungen mit deinem Vater (die ja vermutlich viel prägender waren als die mit dem Kollegen) dadurch wieder re-aktiviert und an die Oberfläche gespült wurden? Bzw. weniger die Erfahrungen an sich, aber die Gefühle, die du damit verknüpfst?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
-
- Helferlein
- , 68
- Beiträge: 142
Hallo, liebe P.
ich kann gut verstehen, daß Dir aus diesem früheren, so verrückten Liebeserlebnis eine seelische Wunde geblieben ist und diese kann man nicht einfach wegdiskutieren!
Für eine Heilung ist es oft hilfreich, wenn man genau schaut, was wirklich war:
- Wie sind die Kollegen mit Deinem Verrückten umgegangen?
- Wie behandelte ihn der Chef?
- Hatte er vielleicht einen Behindertenstatus und sparte der dadurch Geld?
- Wie lange war er schon in der Firma?
- Hast Du mal mit den Kollegen über diesen Menschen gesprochen?
- Wäre es vielleicht möglich, nochmals mit ehemaligen Kollegen darüber zu sprechen, was mit diesem Menschen los war?
- Wäre es vielleicht hilfreich, in der alten Firma mal anzurufen, oder mit jemandem dort einen Gesprächstermin auszumachen, um genauer zu schauen, was da abging?
Vielleicht kennst Du auch außerhalb der Firma jemanden der Deinen diesen früheren Verehrer kennt und mit dem Du Dich austauschen könntest!
Merke: Verstehen ermöglicht Verzeihen und erst tiefes Verzeihen ermöglicht die Heilung von seelischen Wunden!
Als weiteres Element zur Heilung, kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, ganz bewußt für diesen Menschen zu beten, ihm von Herzen zu verzeihen und ihn und Dich der heilenden Liebe Gottes anzuvertrauen!
Im übrigen empfinde ich Deine Wortwahl durchaus angemessen,
den "verrückt sein" ist ein sehr passendes, gebräuchliches deutsches Wort, welche keineswegs abwertend empfunden werden muß, sondern genau das aussagt, was hier Sache ist:
Es ist etwas aus der gesunden Mitte heraus-gerückt in eine ungewöhnliche, vielleicht bedenklich, oder kranke Richtung!
ich kann gut verstehen, daß Dir aus diesem früheren, so verrückten Liebeserlebnis eine seelische Wunde geblieben ist und diese kann man nicht einfach wegdiskutieren!
Für eine Heilung ist es oft hilfreich, wenn man genau schaut, was wirklich war:
- Wie sind die Kollegen mit Deinem Verrückten umgegangen?
- Wie behandelte ihn der Chef?
- Hatte er vielleicht einen Behindertenstatus und sparte der dadurch Geld?
- Wie lange war er schon in der Firma?
- Hast Du mal mit den Kollegen über diesen Menschen gesprochen?
- Wäre es vielleicht möglich, nochmals mit ehemaligen Kollegen darüber zu sprechen, was mit diesem Menschen los war?
- Wäre es vielleicht hilfreich, in der alten Firma mal anzurufen, oder mit jemandem dort einen Gesprächstermin auszumachen, um genauer zu schauen, was da abging?
Vielleicht kennst Du auch außerhalb der Firma jemanden der Deinen diesen früheren Verehrer kennt und mit dem Du Dich austauschen könntest!
Merke: Verstehen ermöglicht Verzeihen und erst tiefes Verzeihen ermöglicht die Heilung von seelischen Wunden!
Als weiteres Element zur Heilung, kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, ganz bewußt für diesen Menschen zu beten, ihm von Herzen zu verzeihen und ihn und Dich der heilenden Liebe Gottes anzuvertrauen!
Im übrigen empfinde ich Deine Wortwahl durchaus angemessen,
den "verrückt sein" ist ein sehr passendes, gebräuchliches deutsches Wort, welche keineswegs abwertend empfunden werden muß, sondern genau das aussagt, was hier Sache ist:
Es ist etwas aus der gesunden Mitte heraus-gerückt in eine ungewöhnliche, vielleicht bedenklich, oder kranke Richtung!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
Ah, Herr Schmidt, ein erneuter Versuch, Kunden zu akquirieren?
Bitte was, einem (unter Umständen) Schizophrenen seine Schizophrenie verzeihen, als wäre das etwas, dessen sich der Erkrankte schuldig gemacht hätte? WTF?Rainer-JGS hat geschrieben:Als weiteres Element zur Heilung, kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, ganz bewußt für diesen Menschen zu beten, ihm von Herzen zu verzeihen und ihn und Dich der heilenden Liebe Gottes anzuvertrauen!
Das ist gängiger Sprachgebrauch und eher beschreibend denn abwertend. Die innere Welt desjenigen ist ver-rückt im Verhältnis zur "realen" Welt.
Wenn man durch die Ver-rücktheit eines anderen traumatisiert wurde (schon gar in der eigenen Kindheit, wo man auf diesen Menschen angewiesen war), darf man auch sagen, der ist verückt. Weils einfach der Wahrheit entspricht.
Auch wenn du es als beschreibend wahrnimmst, abgewertet wird trotzdem.
Schon allein dadurch, dass man meint, sich als "nicht-verrückter" Mensch von den "verrückten" Menschen irgendwie abgrenzen und distanzieren zu müssen. Dahinter steckt mMn die pure Angst, dass diese "Verrücktheit" auch in einem selbst steckt. Und seien wir mal ehrlich: Sie steckt ganz bestimmt in uns allen.
Ich glaube eher, dass jedes Verhalten, auch wenn es für Außenstehende irgendwie seltsam erscheinen mag, im Leben desjenigen der sich so verhält, der 'kreative' bis verzweifelte Versuch ist, mit einer Situation oder einem Konflikt irgendwie klar zukommen oder eine "Lösung" zu finden. Dass das für Außenstehende oft nicht nachvollziehbar ist und dass die "Lösung" nicht immer gelingt, steht dabei auf einem anderen Blatt.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 19 Antworten
- 3496 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von shesmovedon
-
- 21 Antworten
- 3779 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Truemmerlotte
-
- 3 Antworten
- 2406 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Nico
-
- 16 Antworten
- 3254 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von münchnerkindl
-
- 4 Antworten
- 2753 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Eremit