Mutter verzeihen oder Kontaktabbruch
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Mutter verzeihen oder Kontaktabbruch
Hallo ihr Lieben,
Ich bin in einer emotional sehr zwiegespaltenen Situation und wollte euch hierzu um eure Meinungen und vielmehr Erfahrungen bitten. Ich versuche das Richtige zu tun und bin dabei so verunsichert. Ich schreibe mir jetzt erstmal alles von der Seele, ich hoffe, das passt für euch!
Ich bin ein Opfer häuslicher Gewalt, so wie ich es mittlerweile verstehe. Es hat lange gedauert für mich das einzusehen und noch länger, fast ein Jahrzehnt, drüber zu reden. Meine Mutter hat eine sehr gewaltvolle und gestörte Erziehung erleben müssen. Sexuelle Übergriffe von ihrem Opa, körperliche Gewalt ihrer Mutter und ihres Stiefvaters sowie familiäre Ausgrenzung durch die neue Heirat ihrer Mutter. Dadurch ist sie schon recht früh ausgezogen und zieht seitdem von einem Ort zum nächsten. Sie verherrlicht immer andere Orte, wenn irgendetwas am Ort, wo sie derzeitig lebt, schief geht und will immer gleich auswandern. Und es geht immer etwas schief. Meistens verzofft sie sich mit allen. Mit ihren Nachbarn oder Arbeitskollegen oder Vermietern. Meiner Meinung nach liegt dieses ganzes Hin und Her-Geziehe daran, dass sie einen inneren Frieden braucht und diesen auf den jeweiligen Ort, wo sie ist, projeziert. Vielmehr bräuchte sie aber eine Verarbeitung ihrer traumatisierenden Kindheit und dadurch den Kontakt zu ihrer Mutter, den sie aber nach einem hitzigen Streit abgebrochen hat, wo ich ungefähr 10 oder 11 war. Seitdem ich 13 bin sage ich ihr schon, dass sie eine Therapie bräuchte, aber sie stimmt dem nicht zu.
Seitdem ich 12 bin trinkt meine Mutter. Zwar nicht durchgängig, aber immer kontinuierlich. Sie hat nicht viele Freunde, damals waren es nur 3. Alle diese 3 Freunde leben auf der Welt verteilt, weshalb sie mit ihnen früher immer abends telefoniert hat. Beim telefonieren hat sie immer getrunken. Und dann fings immer an. Nach ihrem Telefonat kam sie rüber ins Wohnzimmer. Ich war eigentlich immer im Wohnzimmer, wo ich entweder gelesen, Hausaufgaben gemacht oder Fernsehen geschaut habe. Ich war wenig unterwegs, weil wir kein Geld hatten und ich nie was machen konnte, es kostet ja alles heutzutage ☹ Entweder war sie von Beginn an aggressiv oder ich war sauer, weil sie schon wieder getrunken hat. Dann haben wir uns beschimpft. Und dann wurde sie körperlich aggressiv. Am liebsten hat sie mir immer an den Haaren gezogen, aber ab und an hat sie auch Zigarettenstümmel an mir ausgedrückt oder mich gekratzt oder meine eh schon wenigen Hemden zerrissen. Ich habe mich aber auch immer gewehrt, das gebe ich zu! Wenn sie mir an den Haaren gezogen hat, habe ich meistens an ihren Hemden gezogen damit sie mich endlich loslässt. Sie hatte ja immer einen so harten Griff, dass ich danach immer Haarausfall hatte. Sie hat dann auch immer so einen richtig irren Blick. Wenn man dann noch zusätzlich ihr leichtes Schielen bedenkt, weil sie betrunken war. Ich hatte echt Nächte, wo ich dachte, dass ich die Nacht nicht überleben würde. Meistens eskalierte die Situation dann insofern als dass sie mich mitten in der Nacht unter der Woche (, obwohl ich am nächsten Tag Schule oder sogar eine Prüfung hatte) rausgeworfen hat. Oft hatte ich auch nichts Gescheites an, wie Schuhe, Socken, Jacke, etc., oder sie musste mich durch den ganzen Flur an den Haaren heraus zerren. Und so verblieb ich dann die vermehrte Zeit in diesen Nächten heulend auf irgendeiner Bank bis 3 Uhr morgens oder so, um sie dann aus ihrem Suff zu klingeln als ich irgendwann einfach nicht mehr wach bleiben konnte. Und am nächsten Tag war meistens alles wieder vergessen, im Sinne von ignoriert. Aber Extremsituationen waren natürlich eh immer dabei, wie dass mein ganzer Kopf geblutet hat wegen einer Platzwunde und sie nichts gemacht hat und ich blutend auf der Couch schlafen musste, uvm..
Ich habe mich damals zu sehr geschämt darüber zu reden. Einmal habe ich es einer Freundin anvertraut und wo ich gerade dabei war mich mit dieser Freundin zu treffen und mich zum ersten Mal bei jemanden darüber auszuheulen, hat meine Mutter diese Freundin in der Zwischenzeit angerufen. Als ich dann bei dieser Freundin ankam sagte diese mir, dass sie nun nimmer wisse, wem sie glauben soll. Das hat mich so… gekränkt, dass ich danach ganze 10 Jahre gebraucht habe nochmal drüber zu reden und dass auch nur weil ich musste. Auch nach unserem Kloppereien hat sie immer gleich ihre Freundinnen angerufen und sie vollgeheult, dass ich auf sie los gegangen wäre. Was ich so org fand, weil zum einen hat sie immer angefangen und hatte die Oberhand und zum anderen war ich immer diejenige, die geweint hat, wenn wir uns gekloppt haben und sie hat keine Träne vergossen. Auch waren schon 3 oder 4 mal Polizisten bei uns. Und obwohl meine Mutter immer so merklich betrunken war, war ich dann immer das tyrannische Kind.
Ich bin in einer emotional sehr zwiegespaltenen Situation und wollte euch hierzu um eure Meinungen und vielmehr Erfahrungen bitten. Ich versuche das Richtige zu tun und bin dabei so verunsichert. Ich schreibe mir jetzt erstmal alles von der Seele, ich hoffe, das passt für euch!
Ich bin ein Opfer häuslicher Gewalt, so wie ich es mittlerweile verstehe. Es hat lange gedauert für mich das einzusehen und noch länger, fast ein Jahrzehnt, drüber zu reden. Meine Mutter hat eine sehr gewaltvolle und gestörte Erziehung erleben müssen. Sexuelle Übergriffe von ihrem Opa, körperliche Gewalt ihrer Mutter und ihres Stiefvaters sowie familiäre Ausgrenzung durch die neue Heirat ihrer Mutter. Dadurch ist sie schon recht früh ausgezogen und zieht seitdem von einem Ort zum nächsten. Sie verherrlicht immer andere Orte, wenn irgendetwas am Ort, wo sie derzeitig lebt, schief geht und will immer gleich auswandern. Und es geht immer etwas schief. Meistens verzofft sie sich mit allen. Mit ihren Nachbarn oder Arbeitskollegen oder Vermietern. Meiner Meinung nach liegt dieses ganzes Hin und Her-Geziehe daran, dass sie einen inneren Frieden braucht und diesen auf den jeweiligen Ort, wo sie ist, projeziert. Vielmehr bräuchte sie aber eine Verarbeitung ihrer traumatisierenden Kindheit und dadurch den Kontakt zu ihrer Mutter, den sie aber nach einem hitzigen Streit abgebrochen hat, wo ich ungefähr 10 oder 11 war. Seitdem ich 13 bin sage ich ihr schon, dass sie eine Therapie bräuchte, aber sie stimmt dem nicht zu.
Seitdem ich 12 bin trinkt meine Mutter. Zwar nicht durchgängig, aber immer kontinuierlich. Sie hat nicht viele Freunde, damals waren es nur 3. Alle diese 3 Freunde leben auf der Welt verteilt, weshalb sie mit ihnen früher immer abends telefoniert hat. Beim telefonieren hat sie immer getrunken. Und dann fings immer an. Nach ihrem Telefonat kam sie rüber ins Wohnzimmer. Ich war eigentlich immer im Wohnzimmer, wo ich entweder gelesen, Hausaufgaben gemacht oder Fernsehen geschaut habe. Ich war wenig unterwegs, weil wir kein Geld hatten und ich nie was machen konnte, es kostet ja alles heutzutage ☹ Entweder war sie von Beginn an aggressiv oder ich war sauer, weil sie schon wieder getrunken hat. Dann haben wir uns beschimpft. Und dann wurde sie körperlich aggressiv. Am liebsten hat sie mir immer an den Haaren gezogen, aber ab und an hat sie auch Zigarettenstümmel an mir ausgedrückt oder mich gekratzt oder meine eh schon wenigen Hemden zerrissen. Ich habe mich aber auch immer gewehrt, das gebe ich zu! Wenn sie mir an den Haaren gezogen hat, habe ich meistens an ihren Hemden gezogen damit sie mich endlich loslässt. Sie hatte ja immer einen so harten Griff, dass ich danach immer Haarausfall hatte. Sie hat dann auch immer so einen richtig irren Blick. Wenn man dann noch zusätzlich ihr leichtes Schielen bedenkt, weil sie betrunken war. Ich hatte echt Nächte, wo ich dachte, dass ich die Nacht nicht überleben würde. Meistens eskalierte die Situation dann insofern als dass sie mich mitten in der Nacht unter der Woche (, obwohl ich am nächsten Tag Schule oder sogar eine Prüfung hatte) rausgeworfen hat. Oft hatte ich auch nichts Gescheites an, wie Schuhe, Socken, Jacke, etc., oder sie musste mich durch den ganzen Flur an den Haaren heraus zerren. Und so verblieb ich dann die vermehrte Zeit in diesen Nächten heulend auf irgendeiner Bank bis 3 Uhr morgens oder so, um sie dann aus ihrem Suff zu klingeln als ich irgendwann einfach nicht mehr wach bleiben konnte. Und am nächsten Tag war meistens alles wieder vergessen, im Sinne von ignoriert. Aber Extremsituationen waren natürlich eh immer dabei, wie dass mein ganzer Kopf geblutet hat wegen einer Platzwunde und sie nichts gemacht hat und ich blutend auf der Couch schlafen musste, uvm..
Ich habe mich damals zu sehr geschämt darüber zu reden. Einmal habe ich es einer Freundin anvertraut und wo ich gerade dabei war mich mit dieser Freundin zu treffen und mich zum ersten Mal bei jemanden darüber auszuheulen, hat meine Mutter diese Freundin in der Zwischenzeit angerufen. Als ich dann bei dieser Freundin ankam sagte diese mir, dass sie nun nimmer wisse, wem sie glauben soll. Das hat mich so… gekränkt, dass ich danach ganze 10 Jahre gebraucht habe nochmal drüber zu reden und dass auch nur weil ich musste. Auch nach unserem Kloppereien hat sie immer gleich ihre Freundinnen angerufen und sie vollgeheult, dass ich auf sie los gegangen wäre. Was ich so org fand, weil zum einen hat sie immer angefangen und hatte die Oberhand und zum anderen war ich immer diejenige, die geweint hat, wenn wir uns gekloppt haben und sie hat keine Träne vergossen. Auch waren schon 3 oder 4 mal Polizisten bei uns. Und obwohl meine Mutter immer so merklich betrunken war, war ich dann immer das tyrannische Kind.
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Man fühlt sich dann sehr allein und sieht keinen Sinn darin drüber zu reden. Irgendwann glaubt man auch selber man hat die Klatsche, wenn alle denken, dass man der Schuldige ist. Aber nun lebe ich seit 3 Jahren nicht mehr bei ihr und habe ein normales Leben aufgebaut, während sie schon 4 mal umgezogen ist und sich genauso oft mit Leuten zerstritten hat. Das zeigt mir im Nachhinein schon ein bisschen, dass vielleicht nicht ich diejenige mit dem Impuls-Problem bin.Aber genauso verletzend waren ihre Aussagen. Sätze wie: „Ich wünschte du wärst nie geboren.“ Oder „Du hast mein ganzes Leben zerstört. Wenn ich alles nochmal machen könnte, würde ich dich nicht kriegen.“ Oder „Du liegst sicher oben beim Sex“ (zu einer Jugendlichen, die Jungfrau war vollgemerkt), "Deiner Vater weiß schon, warum er dich nicht zu sich holt",„Du bist schizo“, etc. schwirren mir immer im Kopf rum. Zum Ende hin, vor meinem endgültigen Auszug, kamen aber teilweise Situationen vor, wo Personen mitgekriegt haben, was passiert und sie waren auf meiner Seite. Was ein sehr peinliches Gefühl für mich war, dass es wer erfuhr, aber so konnte ich wenigsten die Gedanken abschütteln, dass angeblich ich immer auf meine Mutter los gehen würde. So, wie sie es ja immer allen anderen gegenüber dar gestellt hat. Weil die Personen, die es gesehen haben, gesehen haben, was tatsächlich passiert in diesen Situationen. Das hat wenigstens meinen Zwiespalt bekämpft, ob nicht doch ich die Irre war. Aber ich habe immer noch das Gefühl mich als Opfer beweisen zu müssen, vielleicht schreibe ich deshalb so viel. Es waren einfach so viele gravierende Situationen, wo ich einfach nicht weiß, wie ich das verzeihen soll.
Und generell hat sie so viele Sachen auch nüchtern gemacht, wo ich im Nachhinein denke: Warum tut man das einem Kind an? Ein Selbstmordversuch mit einer Tablettenüberdosis zu Weihnachten zum Beispiel. Oder dass sie mich mitten in einer amerikanischen Großstadt in einem Motel allein lässt, um sich mit zwei fremden Kerlen zu zu dröhnen mit starken Medikamenten und Alkohol… Sie hatte mal eine 2-monatige Fortbildung in einem anderen Bundesland und in dieser Zeit musste ich in einem Wohnwagen mit ihren 2 Hunden leben und dabei nichts außer mein Ipod hatte. Kein Fernsehen, kein Handy und ich durfte nicht weg gehen, weil ja wer die Hunde klauen könnte. Oder sie hat meine Hauskatzen, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich geliebt habe zum Einen bei einem Streit aus der Wohnung geworfen, um ich zu verletzen und sie dann auch beide weg gegeben, weil sie angefangen haben in die Pflanzen zu pinkeln wegen den neuen Hunden. Dass ihre geliebten Hunde aber ihre Wohnung vollkacken und sie wegen ihnen keine Wohnung findet und deshalb in einem Wohnwagen leben muss, ist egal. Wo ich mir schon veräppelt vorkomme. So nach dem Motto: Die Katzen sind egal, weil es ja die Tiere ihrer Tochter sind und die Hunde, die eigentlich viel mehr Probleme verursachen, bleiben egal was kommt, weil es ihre eigenen Haustiere sind. Und so vieles mehr. Das sind alles Situationen, wo ich mir denke: Wenn ich eine Mutter wäre, würde ich meinem Kind so etwas niemals antun!
Es tut mir wirklich leid, dass ich so viele geschrieben habe! Ich komme einfach nicht über die ganzen Sachen hinweg, und das alles war ja nur ein Bruchteil dessen, was so passiert ist. Es tauchen immer wieder so Szenen auf, die ich ganz verdrängt hatte. Seitdem ich getrennt von meiner Mutter lebe und durch meinen Freund sehe, wie so eine normale Familie ausschaut, fällt mir meine Vergangenheit so schwer und bremst mich regelrecht in meiner Gegenwart. Ich habe die totalen Selbstwertprobleme, was mich stark im Studium einschränkt. Ich habe versucht mit meiner Mutter einen normalen Kontakt zu pflegen, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich habe sie auch schon oft konfrontiert und sogar explizit gesagt, dass ich mir nur wünsche, dass sie sich entschuldigt für all die Jahre. Aber entweder gibt sie mir die Schuld an allem oder sie weigert sich überhaupt, dass die Sachen passiert sind und unterstellt mir dafür Sachen, die wirklich nicht passiert sind. Sie sagt dann auch immer, dass ich ein sehr schwieriges Kind wäre und das rechtfertigt alles. Und ich gebe zu, ich hatte eine schwierige Phase zwischen der 10 und 12 Klasse. Ich habe Kleidung geklaut und die Schule geschwänzt. Der Grund für diese beiden Sachen waren hauptsächlich, dass ich nicht mehr gemobbt werden wollte. Durch unsere 15 Umzüge bin ich nämlich mitunter ein bisschen verschlossen geworden. Aber rechtfertigt das wirklich all ihre Taten? Rechtfertigt überhaupt irgendetwas eine körperliche Gewalt an den eigenen Kindern? Zumal sie mich ja 5 Jahre vorher schon angefangen hat zu misshandeln.
Und generell hat sie so viele Sachen auch nüchtern gemacht, wo ich im Nachhinein denke: Warum tut man das einem Kind an? Ein Selbstmordversuch mit einer Tablettenüberdosis zu Weihnachten zum Beispiel. Oder dass sie mich mitten in einer amerikanischen Großstadt in einem Motel allein lässt, um sich mit zwei fremden Kerlen zu zu dröhnen mit starken Medikamenten und Alkohol… Sie hatte mal eine 2-monatige Fortbildung in einem anderen Bundesland und in dieser Zeit musste ich in einem Wohnwagen mit ihren 2 Hunden leben und dabei nichts außer mein Ipod hatte. Kein Fernsehen, kein Handy und ich durfte nicht weg gehen, weil ja wer die Hunde klauen könnte. Oder sie hat meine Hauskatzen, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich geliebt habe zum Einen bei einem Streit aus der Wohnung geworfen, um ich zu verletzen und sie dann auch beide weg gegeben, weil sie angefangen haben in die Pflanzen zu pinkeln wegen den neuen Hunden. Dass ihre geliebten Hunde aber ihre Wohnung vollkacken und sie wegen ihnen keine Wohnung findet und deshalb in einem Wohnwagen leben muss, ist egal. Wo ich mir schon veräppelt vorkomme. So nach dem Motto: Die Katzen sind egal, weil es ja die Tiere ihrer Tochter sind und die Hunde, die eigentlich viel mehr Probleme verursachen, bleiben egal was kommt, weil es ihre eigenen Haustiere sind. Und so vieles mehr. Das sind alles Situationen, wo ich mir denke: Wenn ich eine Mutter wäre, würde ich meinem Kind so etwas niemals antun!
Es tut mir wirklich leid, dass ich so viele geschrieben habe! Ich komme einfach nicht über die ganzen Sachen hinweg, und das alles war ja nur ein Bruchteil dessen, was so passiert ist. Es tauchen immer wieder so Szenen auf, die ich ganz verdrängt hatte. Seitdem ich getrennt von meiner Mutter lebe und durch meinen Freund sehe, wie so eine normale Familie ausschaut, fällt mir meine Vergangenheit so schwer und bremst mich regelrecht in meiner Gegenwart. Ich habe die totalen Selbstwertprobleme, was mich stark im Studium einschränkt. Ich habe versucht mit meiner Mutter einen normalen Kontakt zu pflegen, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich habe sie auch schon oft konfrontiert und sogar explizit gesagt, dass ich mir nur wünsche, dass sie sich entschuldigt für all die Jahre. Aber entweder gibt sie mir die Schuld an allem oder sie weigert sich überhaupt, dass die Sachen passiert sind und unterstellt mir dafür Sachen, die wirklich nicht passiert sind. Sie sagt dann auch immer, dass ich ein sehr schwieriges Kind wäre und das rechtfertigt alles. Und ich gebe zu, ich hatte eine schwierige Phase zwischen der 10 und 12 Klasse. Ich habe Kleidung geklaut und die Schule geschwänzt. Der Grund für diese beiden Sachen waren hauptsächlich, dass ich nicht mehr gemobbt werden wollte. Durch unsere 15 Umzüge bin ich nämlich mitunter ein bisschen verschlossen geworden. Aber rechtfertigt das wirklich all ihre Taten? Rechtfertigt überhaupt irgendetwas eine körperliche Gewalt an den eigenen Kindern? Zumal sie mich ja 5 Jahre vorher schon angefangen hat zu misshandeln.
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Ich bin da so hin und her gerissen. Auf der einen Seite weiß ich, dass sie selber ein sehr schweres Leben hatte und eine depperte Familie. Sie weiß ja gar nicht, wie man erziehen soll und lieben tut sie mich glaube ich schon und hat mehrmals an mich appelliert, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Gleichzeitig tut sie mir so leid, weil sie mittlerweile wirklich niemanden mehr hat außer mich (und ihre drei Hunde mit denen sie jetzt im Wohnwagen lebt) und es gerade mit ihrer Gesundheit bergab geht. Andererseits denke ich mir, dass ich so nicht mehr weiter machen kann. Ich muss ihr verzeihen können, schaffe es aber einfach nicht. Ich habe jetzt den Kontakt abgebrochen und habe nun ein schlechtes Gewissen, weil ich sie da jetzt ganz allein lasse. Und eine Therapie kann ich mir nicht leisten, obwohl ich mittlerweile an dem Punkt bin, wo ich drüber reden kann. Ich weiß einfach nicht, ob ein Kontaktabbruch das Richtige ist oder ob ich das totale Arschloch bin, weil ich sie da jetzt allein lasse.
Liebe Hello-its-me,
ich habe Deinen Text nur überflohgen, es tut mir sehr leid, zu lesen, was Deine Mutter Dir angetan hat.
Wenn Du meine Meinung hören möchtest, Deine Mutter hatte die Verantwortung für Dich für eine gute und gewaltfreie Kundheit und Jugend zu sorgen, da hat sie vollkommen versagt. Egal ob sie selbser traumatisiert war, Du warst das Kind und von ihr vollkommen abhängig.
Meine Kindheit war ähnlich und voller Gewalt, ich habe es geschafft mit therapeutischer Hilfe mich von meinen Eltern zu lösen und den Kontakt vollkommen abgebrochen. Das ist ein schwerer und schmerzhafter Weg.
Die Freundin, der Du Dich damals anvertraut hat, kennt Deine Mutter nur aus kurzen Situationen, sie kann gar nicht einschätzen, wie schlimm es wirklich für Dich war, genau das ist oft das Problem, wenn man sich anderen (nicht-professionellen Personen) anvertraut, die vielleicht noch Deine Eltern kennen. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, daß Freunde sagten: "Deine Eltern sind doch so nett, das glaube ich nicht"... Das ist sehr verletzend, aber diese Menschen wehren ab, wollen sich nicht damit beschäftigen.
Deine Mutter wird sich wohl nicht ändern, ich weiß daß Du darauf hoffst, das mache ich auch immer mal wieder und werde dann enttäuscht.
Die Entscheidung, was besser ist, kannst letzlich nur Du treffen, aber wichtig wäre, wenn Du Dir therapeutische Hilfe suchst, um Deine schmerzhaften Erlebnisse aufzuarbeiten.
Alles Gute,
Saffia
ich habe Deinen Text nur überflohgen, es tut mir sehr leid, zu lesen, was Deine Mutter Dir angetan hat.
Wenn Du meine Meinung hören möchtest, Deine Mutter hatte die Verantwortung für Dich für eine gute und gewaltfreie Kundheit und Jugend zu sorgen, da hat sie vollkommen versagt. Egal ob sie selbser traumatisiert war, Du warst das Kind und von ihr vollkommen abhängig.
Meine Kindheit war ähnlich und voller Gewalt, ich habe es geschafft mit therapeutischer Hilfe mich von meinen Eltern zu lösen und den Kontakt vollkommen abgebrochen. Das ist ein schwerer und schmerzhafter Weg.
Die Freundin, der Du Dich damals anvertraut hat, kennt Deine Mutter nur aus kurzen Situationen, sie kann gar nicht einschätzen, wie schlimm es wirklich für Dich war, genau das ist oft das Problem, wenn man sich anderen (nicht-professionellen Personen) anvertraut, die vielleicht noch Deine Eltern kennen. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, daß Freunde sagten: "Deine Eltern sind doch so nett, das glaube ich nicht"... Das ist sehr verletzend, aber diese Menschen wehren ab, wollen sich nicht damit beschäftigen.
Deine Mutter wird sich wohl nicht ändern, ich weiß daß Du darauf hoffst, das mache ich auch immer mal wieder und werde dann enttäuscht.
Die Entscheidung, was besser ist, kannst letzlich nur Du treffen, aber wichtig wäre, wenn Du Dir therapeutische Hilfe suchst, um Deine schmerzhaften Erlebnisse aufzuarbeiten.
Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
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Vielen Dank, liebe Saffia!
Es tut mir sehr Leid für Dich, dass du auch solche schrecklichen Erfahrungen machen musstest! Es ist so schlimm, wenn die Eltern, die einen schützen sollten, diejenigen sind, die einen verletzen...Ich hoffe, dass es Dir nun besser geht! :(
Um eine therapeutische Unterstützung werde ich wohl wirklich nicht herum kommen müssen und das passt auch für mich, aber in den nächsten 2 Jahren werde ich mir das leider finanziell nicht leisten können :( Deshalb muss ich schauen, dass ich für mich selber schaue, wie ich mir in diesen 2 Jahren selber helfen kann irgendwie. Und da sehe ich mittlerweile nur mehr den Kontaktabbruch als Option, weil jeder Kontakt mit meiner Mutter mich sehr belastet. Ich muss auch dazu sagen, dass sie im Generellen ein sehr negativer Mensch (geworden) ist. Wenn man mit ihr redet, redet sie nur von negativen Sachen, zieht über andere Menschen her und denkt bei jedem neuen Job, dass sie raus gemobbt wird. Das zieht einen als Zuhörer auch ziemlich runter irgendwie.
Was für mich so schwer ist, ist diese Ambivalenz von Gefühlen. Ich hasse sie einerseits für die Sachen, die sie mir angetan hat und dass sie nicht einsieht, was sie mir angetan hat. Andererseits ist sie schließlich meine Mutter und liebt mich, und ist ganz allein, wenn ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe.
Entweder ich breche den Kontakt ab und entscheide mich somit für mich und meine psychische Gesundheit. Dann kriege ich aber ein schlechtes Gewissen, weil sie ohne mich ganz allein ist und es ihr körperlich so schlecht geht. Oder ich behalte den Kontakt bei und werde ständig einen Groll auf sie haben.
Ich habe auch schon oft in Foren über ähnliche Fälle gelesen. In den wenigsten Fällen der Kontaktabbrüche waren aber die Eltern dann ganz allein. Ich habe halt immer das Bild vor Augen, dass sie irgendwann einen Herzinfarkt o.Ä. kriegt und keiner kriegt es tagelang mit, weil sie niemanden hat und dieses Bild macht mir so ein schlechtes Gewissen. Umso mehr, weil sie nach ihrem Denken alles richtig gemacht hat in der Erziehung.
Vielleicht versuch ich erstmal ein halben Jahr Kontaktabbruch und schaue, ob es mir dadurch psychisch besser geht. Weil konfrontieren bringt nix und die Vergangenheit ignorieren auch nicht, ich hab beides schon mehrfach versucht... :(
Liebe Grüße und vielen, lieben Dank nochmal!
Es tut mir sehr Leid für Dich, dass du auch solche schrecklichen Erfahrungen machen musstest! Es ist so schlimm, wenn die Eltern, die einen schützen sollten, diejenigen sind, die einen verletzen...Ich hoffe, dass es Dir nun besser geht! :(
Um eine therapeutische Unterstützung werde ich wohl wirklich nicht herum kommen müssen und das passt auch für mich, aber in den nächsten 2 Jahren werde ich mir das leider finanziell nicht leisten können :( Deshalb muss ich schauen, dass ich für mich selber schaue, wie ich mir in diesen 2 Jahren selber helfen kann irgendwie. Und da sehe ich mittlerweile nur mehr den Kontaktabbruch als Option, weil jeder Kontakt mit meiner Mutter mich sehr belastet. Ich muss auch dazu sagen, dass sie im Generellen ein sehr negativer Mensch (geworden) ist. Wenn man mit ihr redet, redet sie nur von negativen Sachen, zieht über andere Menschen her und denkt bei jedem neuen Job, dass sie raus gemobbt wird. Das zieht einen als Zuhörer auch ziemlich runter irgendwie.
Was für mich so schwer ist, ist diese Ambivalenz von Gefühlen. Ich hasse sie einerseits für die Sachen, die sie mir angetan hat und dass sie nicht einsieht, was sie mir angetan hat. Andererseits ist sie schließlich meine Mutter und liebt mich, und ist ganz allein, wenn ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe.
Entweder ich breche den Kontakt ab und entscheide mich somit für mich und meine psychische Gesundheit. Dann kriege ich aber ein schlechtes Gewissen, weil sie ohne mich ganz allein ist und es ihr körperlich so schlecht geht. Oder ich behalte den Kontakt bei und werde ständig einen Groll auf sie haben.
Ich habe auch schon oft in Foren über ähnliche Fälle gelesen. In den wenigsten Fällen der Kontaktabbrüche waren aber die Eltern dann ganz allein. Ich habe halt immer das Bild vor Augen, dass sie irgendwann einen Herzinfarkt o.Ä. kriegt und keiner kriegt es tagelang mit, weil sie niemanden hat und dieses Bild macht mir so ein schlechtes Gewissen. Umso mehr, weil sie nach ihrem Denken alles richtig gemacht hat in der Erziehung.
Vielleicht versuch ich erstmal ein halben Jahr Kontaktabbruch und schaue, ob es mir dadurch psychisch besser geht. Weil konfrontieren bringt nix und die Vergangenheit ignorieren auch nicht, ich hab beides schon mehrfach versucht... :(
Liebe Grüße und vielen, lieben Dank nochmal!
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Das kenne ich leider... nur deine Realität zählt auch. Deine Mutter ist eine erwachsene Frau, wenn sie wenig, kaum oder gar keine Kontakte außer den zu dir hat, ist das ihre Verantwortung. Sie als deine Mutter hat die Aufgabe, dich wachsen und dann ziehen zu lassen, damit du dein Leben führen kannst. Wenn sie ihres versaut, ist das ihr Pech. Das klingt hart, ich weiß, aber so ist das (und das muss ich mir auch immer und immer wieder sagen). Und ein solches Verhalten von deiner Mutter hat nix mit Lieben zu tun, allenfalls mit Brauchen...HelloItsMe hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 12:26 Umso mehr, weil sie nach ihrem Denken alles richtig gemacht hat in der Erziehung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Du könntest es auch unter folgendem Gesichtspunkt sehen:
Verzeihen = Legitimieren
Ist das, was Deine Mutter Dir angetan hat, legitim, Deiner Ansicht nach? Wenn ja: Kontakt weiterhin halten. Wenn nein: Kontakt abbrechen.
Verzeihen = Legitimieren
Ist das, was Deine Mutter Dir angetan hat, legitim, Deiner Ansicht nach? Wenn ja: Kontakt weiterhin halten. Wenn nein: Kontakt abbrechen.
Hallo Helloitsme,
puh, da sind Dir ja wirklich viele schlimme Dinge widerfahren.
Auch ich kann Dir die Entscheidung (Kontaktabbruch ja oder nein) nicht abnehnen, ich kann Dir jedoch sagen, was ich damals in einer ähnlichen Situation bei meiner Mutter gemacht habe.
Meine Mutter hat mich auch geschlagen, oft gelogen, mir ungefragt Spielzeug weggenommen, liebevolles oder fürsorgliches Verhalten gab es nicht, dafür immer wieder Abwertungen und Beleidigungen. Jedoch nicht zu vergleichen mit Deinen Erfahrungen. Meine Mutter ist weder alkoholsüchtig, noch derart "böse" gewesen.
Dann hat sie ihren jetztigen Mann (oder Ex- keine Ahnung) kennengelernt, der mich (warum auch immer) nicht leiden konnte und fortan immer zwischen den Stühlen stand, die Lügen nahmen zu und die Streits waren unterträglich (auch wenn ich zwischenzeitlich ausgezogen war). Ich habe den Kontakt dann abgebrochen. Mich haben die Kontaktaufnahmen zu sehr verletzt und ich habe gemerkt, dass ich ihr als Mensch nix wert bin und diese Verletzungen wollte ich für mich nicht dauerhaft ertragen. Ich hatte immer wieder mal in all den Jahren Kontaktversuche zu ihr, allerdings habe ich immer wieder bemerkt, dass keinerlei Entwicklung (Selbstreflektion) von ihr zu erwarten ist und damit kann ich bis heute nicht gut umgehen. Im letzten Kontakt (Anfang 2017) sagte sie mir, als ich sie mit den Schlägen konfrontierte, "Du tust ja gerade so, als wenn ich Dich grün und blau geschlagen hätte", was dann für mich wieder der Punkt war zu gehen.
Natürlich tut es weh keinen Kontakt zu haben, aber destruktiver abwertender und verletzender Kontakt möchte ich in meinem Leben nicht haben. Daher gehe ich diesen (schweren) Weg.
LG und eine gute Entscheidung für Dich
Tröte
puh, da sind Dir ja wirklich viele schlimme Dinge widerfahren.
Auch ich kann Dir die Entscheidung (Kontaktabbruch ja oder nein) nicht abnehnen, ich kann Dir jedoch sagen, was ich damals in einer ähnlichen Situation bei meiner Mutter gemacht habe.
Meine Mutter hat mich auch geschlagen, oft gelogen, mir ungefragt Spielzeug weggenommen, liebevolles oder fürsorgliches Verhalten gab es nicht, dafür immer wieder Abwertungen und Beleidigungen. Jedoch nicht zu vergleichen mit Deinen Erfahrungen. Meine Mutter ist weder alkoholsüchtig, noch derart "böse" gewesen.
Dann hat sie ihren jetztigen Mann (oder Ex- keine Ahnung) kennengelernt, der mich (warum auch immer) nicht leiden konnte und fortan immer zwischen den Stühlen stand, die Lügen nahmen zu und die Streits waren unterträglich (auch wenn ich zwischenzeitlich ausgezogen war). Ich habe den Kontakt dann abgebrochen. Mich haben die Kontaktaufnahmen zu sehr verletzt und ich habe gemerkt, dass ich ihr als Mensch nix wert bin und diese Verletzungen wollte ich für mich nicht dauerhaft ertragen. Ich hatte immer wieder mal in all den Jahren Kontaktversuche zu ihr, allerdings habe ich immer wieder bemerkt, dass keinerlei Entwicklung (Selbstreflektion) von ihr zu erwarten ist und damit kann ich bis heute nicht gut umgehen. Im letzten Kontakt (Anfang 2017) sagte sie mir, als ich sie mit den Schlägen konfrontierte, "Du tust ja gerade so, als wenn ich Dich grün und blau geschlagen hätte", was dann für mich wieder der Punkt war zu gehen.
Natürlich tut es weh keinen Kontakt zu haben, aber destruktiver abwertender und verletzender Kontakt möchte ich in meinem Leben nicht haben. Daher gehe ich diesen (schweren) Weg.
LG und eine gute Entscheidung für Dich
Tröte
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Erst ein mal vielen Dank für eure Antworten!
Ich bin wirklich sehr dankbar dafür, das alles fällt mir so unbändig schwer. Wirklich jede Meinung und Erfahrung hilft mir zur Zeit, da ich diese Gedanken schon so lange mit mir rumtrage.
Ich habe schon ein paar Mal versucht, den Kontakt abzubrechen, aber irgendwann taucht immer wieder dieses Bild meiner alleingelassenen Mutter auf. Der Kontakt zu ihr ist wie eine Verpflichtung in meinen Augen. Was ich sehr schade finde. Ich würde meine Mutter wirklich unbändig gern normal lieben können, aber ich schaffe es nicht.
[/quote]
Sie als deine Mutter hat die Aufgabe, dich wachsen und dann ziehen zu lassen, damit du dein Leben führen kannst.
[/quote]
Das ist zum Beispiel auch ein Punkt, womit ich immer ein Problem habe! Sie kann mich nicht los lassen, habe ich das Gefühl. Meine Mutter will jeden Tag über WhatsApp schreiben, was ich eigentlich gar nicht will. Ich willl mich auch 'abnabeln', aber das ist unmöglich, wenn ein täglicher Kontakt besteht. Und sobald sie mich mal nicht erreicht oder ich mal einen Tag lang nicht erreichbar bin, rastet sie total aus. Einmal hats deshalb sogar bei meiner Arbeit, der Polizei und überall angerufen, weil ich mich mal aus meiner damaligen WG ausgesperrt hatte und bei einer Freundin schlafen musste und nicht auf den Gedanken kam meiner Mutter gleich Bescheid zu geben. Also da zeigt sie dann wieder die total andere extreme Seite, wo sie überfürsorglich ist wie kaum ein anderer. Wo ich mir dann auch immer denke: Warum? Warum macht sie sich keine Sorgen mich mitten in der Nacht immer wieder auf die Straße zu setzen und dann ist sie diejenige, die sich immer gleich total die Sorgen macht.
Das ist dann auch wieder so ein ambivalentes Verhalten, wo ich mich nicht sagen traue, dass ich ihr ganz egal bin, etc., weil sie ja sonst nicht so ausrasten würde sobald sie mich nicht gleich erreicht.
Aber ihre Selbstwahrnehmung ist irgendwie total gestört und damit kann ich auch nicht umgehen. Sie nimmt die Vergangenheit ganz anders wahr irgendwie. Meistens sagt sie, dass bestimmte, schlimme Sachen gar nicht geschehen sind. Oder verdreht alles. Was es unmöglich macht mit ihr auf sachlicher Ebene über alles zu reden und somit alles aufzuarbeiten. Und ich glaube, ich muss das alles aufarbeiten, um verzeihen zu können.
Entweder es ist nicht passiert, oder ich war Schuld. Und dann gibt es Situationen, wo sie stolz auf ihre Erziehung von mir war. Sie sagt zum Beispiel immer ganz stolz, dass ich ja nur wegen ihr studieren würde. Was mich innerlich immer wieder so verletzt, weil ich eigentlich eher trotz ihr studiere. Sie hat mir so viele Steine in den Weg gelegt, da muss ich echt sagen, dass ich mich Gott sei Dank nicht der Enttäuschung in meiner Jugend hingegeben habe.
Aber ich glaube schon, dass ich erstmal wirklich in Richtung des Kontaktabbruchs tendiere. Alles andere hat auch nicht funktioniert bisher....
Ich bin wirklich sehr dankbar dafür, das alles fällt mir so unbändig schwer. Wirklich jede Meinung und Erfahrung hilft mir zur Zeit, da ich diese Gedanken schon so lange mit mir rumtrage.
Ich habe schon ein paar Mal versucht, den Kontakt abzubrechen, aber irgendwann taucht immer wieder dieses Bild meiner alleingelassenen Mutter auf. Der Kontakt zu ihr ist wie eine Verpflichtung in meinen Augen. Was ich sehr schade finde. Ich würde meine Mutter wirklich unbändig gern normal lieben können, aber ich schaffe es nicht.
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Sie als deine Mutter hat die Aufgabe, dich wachsen und dann ziehen zu lassen, damit du dein Leben führen kannst.
[/quote]
Das ist zum Beispiel auch ein Punkt, womit ich immer ein Problem habe! Sie kann mich nicht los lassen, habe ich das Gefühl. Meine Mutter will jeden Tag über WhatsApp schreiben, was ich eigentlich gar nicht will. Ich willl mich auch 'abnabeln', aber das ist unmöglich, wenn ein täglicher Kontakt besteht. Und sobald sie mich mal nicht erreicht oder ich mal einen Tag lang nicht erreichbar bin, rastet sie total aus. Einmal hats deshalb sogar bei meiner Arbeit, der Polizei und überall angerufen, weil ich mich mal aus meiner damaligen WG ausgesperrt hatte und bei einer Freundin schlafen musste und nicht auf den Gedanken kam meiner Mutter gleich Bescheid zu geben. Also da zeigt sie dann wieder die total andere extreme Seite, wo sie überfürsorglich ist wie kaum ein anderer. Wo ich mir dann auch immer denke: Warum? Warum macht sie sich keine Sorgen mich mitten in der Nacht immer wieder auf die Straße zu setzen und dann ist sie diejenige, die sich immer gleich total die Sorgen macht.
Das ist dann auch wieder so ein ambivalentes Verhalten, wo ich mich nicht sagen traue, dass ich ihr ganz egal bin, etc., weil sie ja sonst nicht so ausrasten würde sobald sie mich nicht gleich erreicht.
Das ist auch ein sehr interessanter Ansatzpunkt, der mir nie eingefallen. Wenn man es so sieht, ist es eigentlich recht einfach.
Bei mir ist das wirklich auch so. Bloß, dass sie schon immer wieder sagt und auch zeigt, dass sie mich liebt und mein Studium z.B. gut findet. Wo ich nicht mehr bei ihr lebe, kann sie eh nicht mehr ausrasten, weil ich ihr nicht mehr gegenüber stehen muss, wenn sie betrunken ist. Wenn man sie so normal sieht, würde man nie auf den Gedanken kommen, dass sie mich schlagen würde oder generell einfach so böse werden kann. Aber wenn sie trinkt wird sie ein ganz anderer Mensch.Tröte hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 16:36 Mich haben die Kontaktaufnahmen zu sehr verletzt und ich habe gemerkt, dass ich ihr als Mensch nix wert bin und diese Verletzungen wollte ich für mich nicht dauerhaft ertragen. Ich hatte immer wieder mal in all den Jahren Kontaktversuche zu ihr, allerdings habe ich immer wieder bemerkt, dass keinerlei Entwicklung (Selbstreflektion) von ihr zu erwarten ist und damit kann ich bis heute nicht gut umgehen.
Aber ihre Selbstwahrnehmung ist irgendwie total gestört und damit kann ich auch nicht umgehen. Sie nimmt die Vergangenheit ganz anders wahr irgendwie. Meistens sagt sie, dass bestimmte, schlimme Sachen gar nicht geschehen sind. Oder verdreht alles. Was es unmöglich macht mit ihr auf sachlicher Ebene über alles zu reden und somit alles aufzuarbeiten. Und ich glaube, ich muss das alles aufarbeiten, um verzeihen zu können.
Entweder es ist nicht passiert, oder ich war Schuld. Und dann gibt es Situationen, wo sie stolz auf ihre Erziehung von mir war. Sie sagt zum Beispiel immer ganz stolz, dass ich ja nur wegen ihr studieren würde. Was mich innerlich immer wieder so verletzt, weil ich eigentlich eher trotz ihr studiere. Sie hat mir so viele Steine in den Weg gelegt, da muss ich echt sagen, dass ich mich Gott sei Dank nicht der Enttäuschung in meiner Jugend hingegeben habe.
Aber ich glaube schon, dass ich erstmal wirklich in Richtung des Kontaktabbruchs tendiere. Alles andere hat auch nicht funktioniert bisher....
da könntest Du sie einfach sperren und ihr erklären, daß Du eine Weile Ruhe brauchst.HelloItsMe hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 17:55 Mutter will jeden Tag über WhatsApp schreiben, was ich eigentlich gar nicht will. I
Wenn sie Dich wirklich liebt, dann würde sie Dich loslassen und Dir das Beste wünschen, Dich nicht unter Druck setzen....HelloItsMe hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 17:55 Bloß, dass sie schon immer wieder sagt und auch zeigt, dass sie mich liebt und mein Studium z.B. gut findet. Wo ich nicht mehr bei ihr lebe, kann sie eh nicht mehr ausrasten, weil ich ihr nicht mehr gegenüber stehen muss, wenn sie betrunken ist. Wenn man sie so normal sieht, würde man nie auf den Gedanken kommen, dass sie mich schlagen würde oder generell
Ich will Dich nicht zu einem Kontaktabbruch überreden. So etwas kann auch unterschiedlich aussehen und muss nicht von Dauer sein. Du könntest ihr z B per Brief, mail etc erklären, daß Du mal ein paar Wochen /Monate Ruhe brauchst und Dich dann meldest. Diese Zeit kannst Du verlängern oder verkürzen, je nachdem wie Du damit klarkommst.
Ich habe meinen Eltern damals geschrieben, daß ich keinen Kontakt mehr will und auch warum nicht. SIe haben das vollkommen ignoriert und riefen immer wieder an, sagten ihnen sei langweilig und ich sollte sie besuchen, da habe ich erkannt, daß ich nur ein Lückefüller bin und ich habe, seit ich den Brief schrieb, alle Anrufe abgelehnt und auf den AB laufen lassen, dannkonnte ich sie anhören, wenn ich wollte oder löschen.
Überlege mal, ob es Deiner Mutter darum geht, daß es Dir gut geht, oder eher um sie selbst. Du darfst egoistisch sein, sie hat niemals die Verantwortung übernommen, die sie eigentlich hatte und nun bist Du für Dich verantwortlich und musst gut für Dich sorgen.
Alles Gute,
Saffia
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wieso kannst Du Dir keine Thera leisten, die bezahlt normalerweise die Kasse
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In Österreich ist das anders, so viel ich weiß.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 19:45 wieso kannst Du Dir keine Thera leisten, die bezahlt normalerweise die Kasse
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
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Oh Mann... wenns nicht die Eltern wären, könnte das "Schluss Machen" so leicht sein... meine Mutter stalkt mich nachwievor - da ich es ihr verboten habe, nimmt sie jetzt andere Familienmitglieder. Aber ich tschhhhht...ich will der Frau den Raum nicht geben. Ich finds einfach ne Frechheit, was Eltern sich einbilden, sie hätten ein Anrecht auf ne Beziehung zum Kind...unglaublich! Satz von meinem bescheuerten Vater war dazu: "Sie ist deine Mutter, sie darf das." ...
Jedenfalls hast du Verantwortung für dein Leben und sonst nichts - das Problem ist nur das hübsche Sehnsuchsloch, was dir deine Mutter hinterlassen haben dürfte, nachdem sie dir nichts Nährendes mitgegeben hat...darum fällts dir bestimmt auch mit so schwer von ihr zu gehen... aber sie wirds dir wahrscheinlich nie geben... sie kann das offenbar nicht...
Jedenfalls hast du Verantwortung für dein Leben und sonst nichts - das Problem ist nur das hübsche Sehnsuchsloch, was dir deine Mutter hinterlassen haben dürfte, nachdem sie dir nichts Nährendes mitgegeben hat...darum fällts dir bestimmt auch mit so schwer von ihr zu gehen... aber sie wirds dir wahrscheinlich nie geben... sie kann das offenbar nicht...
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In Österreich wird ein eher geringer Anteil übernommen, so dass die Kosten für einen selber meist um die 100€ rum sind, je nachdem wieviel eine Sitzng halt kostet. Als Student ist mir das leider ein wenig zu teuer. Zeitgleich weiß ich von einem alten Mitbewohner, dass man sich da ziemlich mit denen rumstreiten muss anscheinend, ob sie dann überhalt etwas rückwirkend übernehmen. Zwar arbeite ich nebenbei, aber das deckt gerade mal meine Lebenskosten. Deshalb werde ich bis nach meinem Studium warten und wenn ich arbeite und es mir leisten kann eine Therapie beginnen. Bin dem ja eh keinesfalls abgeneigt, ich will ja meine Vergangenheit endlich hinter mich lassen, um in die Zukunft schauen zu können und die Gegenwart genießen zu könnenPianolullaby hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 19:45 wieso kannst Du Dir keine Thera leisten, die bezahlt normalerweise die Kasse
Ohweh, das tut mir wirklich Leid für dich, dass du da mit solch einer Sturheit konfrontiert wirst. Das ist wirklich anstrengend! Vor Allem der Satz von deinem Vater... :( Es ist wirklich schwer, weil es so eine Eltern-Kind-Konstellation ist. Da ist man ja von Geburt an verbunden irgendwie. Das macht die Trennung wirklich schwierig.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 20:16 Oh Mann... wenns nicht die Eltern wären, könnte das "Schluss Machen" so leicht sein... meine Mutter stalkt mich nachwievor - da ich es ihr verboten habe, nimmt sie jetzt andere Familienmitglieder. Aber ich tschhhhht...ich will der Frau den Raum nicht geben. Ich finds einfach ne Frechheit, was Eltern sich einbilden, sie hätten ein Anrecht auf ne Beziehung zum Kind...unglaublich! Satz von meinem bescheuerten Vater war dazu: "Sie ist deine Mutter, sie darf das." ...
Jedenfalls hast du Verantwortung für dein Leben und sonst nichts - das Problem ist nur das hübsche Sehnsuchsloch, was dir deine Mutter hinterlassen haben dürfte, nachdem sie dir nichts Nährendes mitgegeben hat...darum fällts dir bestimmt auch mit so schwer von ihr zu gehen... aber sie wirds dir wahrscheinlich nie geben... sie kann das offenbar nicht...
Aber ich glaub mir fällts so schwer, mich von ihr zu trennen, weil sie mir so ambivalente Botschaften schickt. Auf der einen Seite hat sie mich meist wie 'Dreck' behandelt als ich bei ihr gelebt habe und jetzt, wo wir räumlich getrennt sind, gibt sie mir immer Zuspruch zum Studium und sagt, dass sie stolz auf mich wäre und mich liebt. Ich komme einfach so schwer mit diesen starken Gegensätzen um, weil ich immer wieder vor Augen hab, was sie mir angetan hat und dass sie keinerlei Schuld darin sieht.
Es ist wohl wirklich eine Trennung auf Zeit das Beste. Vielleicht erstmal für ein halbes Jahr und dann mal schauen, ob es mir psychisch schlechter oder besser dadurch geht. Beleidigt ist sie dann so oder so, egal wie ich es formuliere. Mein Freund meinte auch, dass ich ihr vielleicht einfach mal alles, was ich Negatives mit ihr erlebt habe, aufschreiben soll und dabei schreiben soll wie ich mich gefühlt habe und ihr das entweder schicken oder nicht. Aber einfach mal alles nieder schreiben. Vielleicht hilft es ein wenig, mich da auch rückwirkend mit meinen Gefühlen in diesen Situationen, etc. zu beschäftigen.saffiatou hat geschrieben: ↑Mi., 31.01.2018, 19:33
da könntest Du sie einfach sperren und ihr erklären, daß Du eine Weile Ruhe brauchst.
So etwas kann auch unterschiedlich aussehen und muss nicht von Dauer sein. Du könntest ihr z B per Brief, mail etc erklären, daß Du mal ein paar Wochen /Monate Ruhe brauchst und Dich dann meldest. Diese Zeit kannst Du verlängern oder verkürzen, je nachdem wie Du damit klarkommst.
Vielen, lieben Dank an Euch alle noch einmal! Es ist ein etwas neues Gefühl mit Menschen darüber zu reden, die auch solch schlimme Erfahrungen machen mussten und verstehen, wie schwierig zu etwas eigentlich ist!
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Hey und guten Morgen. Die Ambivalenz kenn ich durchaus auch...aber ich weiß, warum meine Mutter das gemacht hat: um mich wieder an sich zu binden. Nicht etwa, weil sie wirklich stolz ist. Kannst du etwas in ihren Worten fühlen, wenn sie das sagt? Hast du den Eindruck, dass das ehrlich ist? Oder ist es vielmehr ein Ausdruck der Verzweiflung à la geh nicht usw.?
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