Gewalt & Angst der Partnerin

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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AndyBP
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Gewalt & Angst der Partnerin

Beitrag Mi., 26.08.2015, 14:38

Hallo liebes PT-Forum,

und danke schon mal fürs Durchlesen und für Eure Hilfe!!

Meine (Ex)Partnerin (30) und ich (31) sind seit März2013 in einer Beziehung (gewesen). Für beide ist es die große Liebe. Nach Außen hin gelten wir für alle als das Traumpaar schlechthin in Bezug auf Aussehen, Umgang miteinander usw.

Als ich sie damals kennengelernt habe (und erfahren habe, daß sie davor 7 Jahre in einer Beziehung mit einem älteren Mann war), dachte ich mir sofort "wow so eine tolle und hübsche Frau, irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Möchte mal heiraten und Familie haben aber keiner hat ihr das bis jetzt ermöglicht?" und ich sollte Recht behalten mit meiner Vermutung. Schon in unserer Kennenlernphase ist mir beim Fortgehen/Partymachen aufgefallen, daß wenn sie z.b angerempelt wurde auf der Tanzfläche sie sehr aggressiv reagiert hat. Auch habe ich über einen befreundeten Betriebsleiters eines Clubs erfahren, daß sie und ihre Schwester wegen einem Raufhandels aus dem Club geflogen sind.

Wie es halt so ist, hatten wir unseren ersten Streit. Dieser war jedoch nicht wie ein normaler Streit. Ich bin ein eher ruhiger Mensch und es muss schon viel passieren, daß aus einer Meinungsverschiedenheit ein Streit bzw in weiterer Folge eine lautstarke Auseinandersetzung mit Eskalation folgt. Dies war dann immer mehr und mehr der Fall. Bei jeder Kleinigkeit hat sie gemeint "Ich nehme meine Sache und gehe. Es ist vorbei" (Sie hat bei mir gewohnt) .. anfangs habe ich sie noch versucht zu beruhigen (Ich komme aus einem Elternhaus wo man jemanden umarmt wenn er im Streit zu weinen beginnt und dann ist alles wieder gut) wo es aber dann sofort dazu kam, daß sie mit Händen und Füßen hergeschlagen hat. Mit der Zeit habe ich das unterlassen. Sie ist dann gegangen und nach langem Betteln VON MIR ist sie dann zurückgekommen. Schuld hatte natürlich immer ich usw

Der schlimmste Vorfall war jener kurz vor der ersten Trennung, als die mir eine Rippe geprellt hat und mir eine blutige Lippe geschlagen hat. Wir waren dann bis vor kurzem getrennt (ein halbes Jahr). In dieser Zeit hat sie viele Bücher gelesen und sie hat auch verstanden, daß die Gewalt nicht richtig ist. Jedoch hat sie es immer abgetan mit der Aussage "Niemand hat mich bis jetzt soweit gebracht .. nur du schaffst es".

Jetzt haben wir uns vor 2 Monaten wieder getroffen. Sind schön essen gegangen und sofort wollte sie es wieder überstürzen und einen Neuanfang. Natürlich fiel es mir schwer Nein zu sagen. Der Deal war, daß WIR gemeinsam eine Therapie machen wo ich auch meinen Standpunkt klar machen kann. Ich wusste, daß der weitere Schritt wäre, daß sie dann alleine eine Therapie macht weil sie dann endlich einsehen würde, daß das alles mit ihrer schlimmen Kindheit (Gewalt, sexueller Missbrauch) zu tun hat.

Soweit haben wir es natürlich nicht geschafft. Nach nur einer Woche - und diese Woche war natürlich wieder WUNDERSCHÖN für beide Seiten, wie wenn nie etwas gewesen wäre und unsere Beziehung war in den glücklichen Momenten ein WAHNSINN von Anfang bis Ende - hat sie mich nach einer Meinungsverschiedenheit bei sich rausgeworfen, weil sie ANGST vor mir hat und sie wieder in der Zeit vor unserer ersten Trennung zurückgeworfen wurde.

Ihre Aussage ist: Sie kann nicht mit jemanden zusammen sein vor dem sie Angst hat und sie kann unsere Vergangenheit nicht vergessen.

Wir waren dann vor 2 Wochen noch bei einer Therapie .. wie vermutet hat ihr die Therapeutin sofort nahe gelegt ALLEINE eine Therapie wegen ihrer schlimmen Kindheit bzgl Gewalt und sexuellen Missbrauchs zu machen. Sie hat das auch sofort eingesehen und wird dies auch machen.

Meine Frage ist jetzt aber: Warum lässt auch von mir helfen (Kosten, da sie es sich nicht leisten kann öfters hinzugehen und ich habe die finanziellen Möglichkeiten) aber wünscht keinen Kontakt mehr?? Ich verstehe das nicht.

Ich möchte sie nicht aufgeben. Ich weiß, daß sie ein armer Mensch ist nachdem wie sie nach jedem Mal Herschlagen geweint hat und das wir eine tolle Zukunft haben können, wenn die Therapie ihr hilft :-/

ICH DANKE ALLEN DIE SICH DAS BIS HIERHIN DURCHGELESEN HABEN. Danke

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AndyBP
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 14:42

Nachtrag: Sie hat mir erzählt, daß sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester vom Vater geflüchtet sind. Er hat sie bis zu ihrem 8.Lebensjahr schwer verprügelt usw. Von der Mutter weiß ich, daß meine Ex es aber am schlimmsten abbekommen hat und es auch am wenigsten verkraftet hat. Schon in ihrer Jugendzeit ist sie oftmals auf ihre Mutter, Schwester und Schulkollegen gewalttätig losgegangen.

Es ist in unserer Beziehung nicht so extrem gewesen - wirklich gewalttätig wurde sie vlt 5mal. Jedoch das "ich nehme meine Sachen und gehe .. es ist vorbei" und das Herumbrüllen war an der Tagesordnung. Und das wegen der kleinsten Kleinigkeit!!


redred
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:02

Meine Frage ist jetzt aber: Warum lässt auch von mir helfen (Kosten, da sie es sich nicht leisten kann öfters hinzugehen und ich habe die finanziellen Möglichkeiten) aber wünscht keinen Kontakt mehr?? Ich verstehe das nicht.
Du musst etwas Geduld haben. Sie sollte erst mal eine Weile die Therapie machen.

Allerdings würde ich mich nicht so auf die Hoffnung versteifen, dass nach dem Therapieerfolg eine glückliche Beziehung folgt. Die Therapie ist in erster Linie für sie da und nicht dafür ,um sie eine ,für dich , zu einer taugliche Partnerin zu machen. Das sollte dir immer klar sein!
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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AndyBP
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:06

Hallo RedRed,

danke für deinen Beitrag. Du hast vollkommen Recht und ich wünsche mir nichts mehr, als das sie glücklich wird. Sie hat mir erzählt, daß sie noch nie richtig mit jemanden über ihre Vergangenheit gesprochen hat und ich glaube, daß ihr das wirklich helfen kann.

Und ich habe ihr nicht dazu geraten um sie zu einer für mich tauglichen Partnerin zu machen - ich hatte immer Verständnis für sie. Ich habe auch nicht Schluss gemacht sondern sie, weil sie in Streitsituationen ihren Vater sieht der sie jetzt gleich wieder schlagen wird (ich habe sie nie geschlagen, auch nicht als sie mir gegenüber gewalttätig wurde) und weil sie nicht damit klar kommt, daß sie so austickt und mich geschlagen hat.

So absurd es auch klingt - wir waren auch verlobt. Ich habe mich für sie entschieden - wie sie ist und auch wenn sie so bleiben würde.

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Entknoten
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:18

AndyBP hat geschrieben: Ich habe mich für sie entschieden - wie sie ist und auch wenn sie so bleiben würde.
Warum???
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
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Miss Anthropia
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:21

Hallo Andy BP
Ich finde sehr wichtig das Deine Freundin sich für eine Therapie endschieden hat.
In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten dafür (leider sind die Wartezeiten oft sehr lang)
Jedoch richtige Therapie kann wirklich helfen, es dauert aber lange und die betroffene Person muss sich darauf einlassen können.
Mein gewalttätiger Ex hat (trotz mehrere Versuche) es nicht geschafft. Nachhinein habe ich bereut ihm solange zu Seite gestanden zu haben. Ich hätte mir das alles sparen können.
LG

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AndyBP
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:22

Weil ich gelernt hab damit umzugehen (sie nicht mehr versuchen zu beruhigen usw) und weil ich niemand bin, der aufgibt. Ich bin kein Vater aber ich könnte mein Kind auch nicht weggeben nur weil es vlt eine schwierige Persönlichkeit hat. Aber das ist ja auch ein anderes Thema .. ich frage mich, warum sie keinen Kontakt will obwohl sie meine Hilfe angenommen hat und zu der Therapie bereit ist :-/

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AndyBP
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:24

Hallo Miss Anthropia,

danke für deine Antwort. Ja im Nachhinein ist man immer klüger. Aber damals zu diesem Zeitpunkt hast du nicht wissen können, daß er es nicht schafft. Er hätte es auch schaffen können und dann hättet ihr heute ein glückliches Paar sein können.

Ich gebe nicht auf - auch wenn ich vielleicht einmal bereue

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Entknoten
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:26

AndyBP hat geschrieben: Ich gebe nicht auf - auch wenn ich vielleicht einmal bereue
Sich selber zu schützen hat aber nichts mit aufgeben zu tun!
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Miss Anthropia
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Beitrag Mi., 26.08.2015, 15:39

Respekt. Man kann richtig spüren wie sehr Du sie liebst. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen das diese Sache für Dich ein Happyend hat. Ich denke Du kannst auch nicht anderes, als hoffen und warten (auch wenn schon tief im innerem die Alarm Glocken läuten) – das erinnert mich etwas an mich selbst.
Ich habe 13 Jahre gekämpft und bitterlich verloren. Ich drücke Dir die Daumen.

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AndyBP
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Beitrag Do., 27.08.2015, 12:00

Ich kann einfach nicht mehr. Ich verstehe nicht wie eine Frau, die meint ich wäre ihre große Liebe und sie will mich heiraten und eine Familie, mich nicht mehr sehen will obwohl die Therapeutin ihr sagt ich bin nicht der Grund für ihre Angst sondern ihre schlimme Vergangenheit. Wegen dem gibt sie die wunderschöne Zeit auf die wir immer gemeinsam haben .. unverständlich :-/

Vlt kann mir das jemand erklären, der auch schon mal soetwas durchgemacht hat was SIE erlebt hat


Eremit
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Beitrag Do., 27.08.2015, 12:47

Du lässt Dich von ihr schlagen. Und glaubst, dass sie Dich liebt. Nein, das tut sie nicht, dazu ist sie nicht in der Lage. Wenn man einen Menschen liebt, misshandelt man ihn nicht. Wenn man einen Menschen misshandelt, liebt man ihn nicht.

Du liebst sie nicht, das kannst Du gar nicht. Warum? Weil Du Dich selbst nicht liebst. Jemand, der sich selbst liebt lässt sich nicht körperlich misshandeln, noch dazu wiederholt! Ich finde es auch interessant, dass Du sie mit einem problematischen Kind vergleichst, dass man nicht weggeben kann. Das soll eine erwachsene, reife Partnerschaft sein?

Die Beziehung ist so oder so zum Scheitern verurteilt – weil sie nie in die Gänge gekommen ist. Statt zusammen zu kämpfen gegen die Widrigkeiten der Welt kämpft ihr gegeneinander. Das kann nur in einer Katastrophe enden, noch dazu, wenn sie Dich als Projektionsfläche für die Reinszenierung ihres Traumas missbraucht. Die Frage ist, welches Trauma Du reinszenierst. Gesund ist Dein Verhalten auf jeden Fall nicht. Jeder auch nur halbwegs gesunde Mann hätte schon längst Reißaus genommen …

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Entknoten
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Beitrag Do., 27.08.2015, 14:57

AndyBP hat geschrieben: Vlt kann mir das jemand erklären, der auch schon mal soetwas durchgemacht hat was SIE erlebt hat
Ich kann Dir nur sagen:
Schmerz lässt sich nicht messen, und egal wieviele Fragen Du stellst - Du wirst keine Antworten bekommen.
Selbst wenn ich Dir erklären würde was es bedeutet so eine Kindheit gehabt zu haben, dann wären das nur MEINE Erlebnisse, meine Gefühle, meine Gedanken, meine Erfahrungen.

Was ich Dir sagen kann (und ich denke damit haben viele Menschen ein Problem die so eine Lebensgeschichte haben):
Es fehlt das Vertrauen, es fehlt die Selbstliebe, es fehlt das echte Verständnis für den anderen - aber oft eben auch für sich selber.
Im Grunde lehnt man sich ab, dadurch lehnt man auch andere ab.

Man kann aber als Partner nicht alles tragen. Man hat selber Bedürfnisse, Ansprüche. Und die kann man nicht immer zurückstellen.
Was nützt es zu "wissen" wie es Deiner Partnerin geht?
Sollte es nicht eher ihr Ziel sein ihr Leben zu verarbeiten, statt dass Du ihr den (falschen) Rahmen bietest?
Du bettest sie auf ein "Bett des grenzenlosen Verständnis". Und was sagst Du ihr eigentlich?:

"Ich habe Verständnis für dich! Ich erlaube dir dass du mich ebenso behandelst wie die Täter dich behandelt haben! Du darfst so sein, weil ich dich dennoch liebe! Ich werde dich nie verlassen, und du wirst nie Konsequenzen für dein Handeln tragen müssen! Du DARFST das, du weißt es ja nicht besser. Du darfst immer das kleine, wütende, hilflose Kind bleiben!"

Aber gehört zum erwachsen sein nicht auch dazu Konsequenzen für sein Handeln zu tragen?
Es ist einfach zu sagen "Entschuldige, aber ich kann nicht anders, ich hatte einfach eine schlechte Kindheit. Meine Eltern sind SCHULD!"
Das ist einfach. Das ist bequem. Das weckt natürlich das "Schutzbedürfnis" mancher Männer - und schon trägt man keine Verantwortung mehr für sein Handeln. Warum auch? Diesen "Joker", wenn man ihn ausspielt, kann ja niemand widerlegen. Traut sich ja auch niemand. Schlechte Erfahrungen sind "unantastbar".

Es kommt aber der Zeitpunkt, da muss man anfangen sich mit sich auseinander zu setzen, weil man nicht Gott und die Welt verantwortlich machen kann. Weil einem bewusst wird dass man im Grunde den Tätern immer noch mehr Raum im eigenen Leben zugesteht, als ihnen zustehen sollte. Weil man Verantwortung übernimmt, für sich und für andere.
Weil man nicht den Tätern zum Vorwurf machen darf "sie hätten sich falsch verhalten" - und dann verhält man sich selber so.
Und dann muss man Farbe bekennen, aushalten dass man selber falsch gehandelt hat, aushalten dass man andere verletzt hat. Und dann kann man anfangen sein Leben in die Hände zu nehmen.

Und ehrlich - möchstest Du mit dieser Frau Kinder? Wenn Du "gut mit ihr umgehen kannst wenn sie so ist", kannst Du dann gut mit ihr als Partnerin und Frau umgehen - oder nicht doch eher mit ihr auf der "Kinderebene"?
Achtest Du sie als gleichwertige Partnerin?

Was denkst Du wie sie mit Kindern umgehen wird? Glaubst Du sie ist reflektiert genug ihren Kindern dann das zu geben was Kinder brauchen - oder denkst du nicht auch sie wird das weitergeben was sie gelernt hat?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:17

Hallo Entknoten,

und danke für deine Antwort. Du hast echt einiges genau richtig getroffen.

Es stimmt, daß sie jetzt scheinbar begriffen hat, daß nicht alle anderen Schuld haben an dem was ihr alles nicht passt sondern das dies das Resultat aus dem ist was ihr in ihrer Kindheit widerfahren ist. Weil dieses "Ich nehme meine Sachen und gehe .. wir sehen uns nie wieder" hat sie nicht nur bei mir sondern auch bei ihrer Mutter abgezogen.

Und ja es stimmt, daß ich ihr gesagt habe ich werde immer für sie da sein, sie nicht verlassen usw
Mein Vorgänger (ihr Ex) hat halt viel falsch gemacht .. er hat sie kennengelernt als sie 19 war und hat sie mit Geld und Geschenken überhäuft. Man kann ihr gar keinen Vorwurf machen. Welche 19jährige, die mit 10 Jahren aus Rumänien mit ihrer Mama und ihrer Schwester vorm gewalttätigen Vater geflüchtet ist und bis zu dem Zeitpunkt wo sie den Ex kennengelernt hat, nur von heut auf morgen gelebt hat, würde Geschenke usw nicht annehmen??

Ich habe ihr dann eh Grenzen aufgezeigt und ihr auch klar gemacht, daß man ein NEIN akzeptieren muss und das nicht alles nach ihrer Nase laufen kann. Aber man kann nicht von 0 auf 100 machen, einen kompletten "Drogenentzug" .. früher war sie das verhätschelte Fräulein und dann soll ich ihr alle Grenzen aufzeigen? Es ging nur schön langsam.

Ja ich hätte gern Kinder mit ihr gehabt .. weil sie super mit Kinder (egal welches Alter, vorallem Babys liebt sie) umgehen kann und die Kinder lieben sie. Vorallem meine Nichte. Ich kann nicht sagen, ob sie vlt ihre Erlebnisse aus ihrer Kindheit auf "unser" Kind übertragen hätte ..

Ich verstehe nicht warum ich derjenige sein musste, der es geschafft hat, daß sie eine Therapie macht und dann will sie mich aber nicht mehr sehen. Sogar ihre Mutter und Schwester (die beide der Meinung sind, sie macht ihr Leben grad kaputt mit dem wie sie zu mir ist - weil sie nie wieder so jemand verständnisvollen wie mich findet und weil die wissen wie sehr sie mich liebt) haben ihr auch immer zu einer Therapie geraten .. da gab es dann immer den schlimmsten Streit.

Ich bin der Dumme, der ihr die Therapie ermöglicht damit sie ihr Leben in den Griff bekommt aber glücklich wird sie mit jemand anderen :(

Naja egal .. danke Dir trotzdem .. deine Antwort hat mir etwas geholfen weil du mir zeigst, daß du es nachempfinden kannst.

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:51

AndyBP hat geschrieben: Es stimmt, daß sie jetzt scheinbar begriffen hat, daß nicht alle anderen Schuld haben an dem was ihr alles nicht passt sondern das dies das Resultat aus dem ist was ihr in ihrer Kindheit widerfahren ist. Weil dieses "Ich nehme meine Sachen und gehe .. wir sehen uns nie wieder" hat sie nicht nur bei mir sondern auch bei ihrer Mutter abgezogen.
Das hat sie ihr ja offenbar auch vorgelebt, oder?
AndyBP hat geschrieben:Mein Vorgänger (ihr Ex) hat halt viel falsch gemacht .. er hat sie kennengelernt als sie 19 war und hat sie mit Geld und Geschenken überhäuft. Man kann ihr gar keinen Vorwurf machen..


Ihm kann man doch auch keinen Vorwurf machen. Dein "Nachfolger" sagt vielleicht auch Du hast ihr zu wenig Geschenke gemacht und sie zu einer Therapie "genötigt".
Letztendlich ist sie alt genug IHRE Entschscheidungen zu treffen. Es hat SIE niemand gezwungen die Geschenke anzunehmen. Wir reden hier von einer erwachsenen Frau, nicht von einem Kleinkind das materiell verwöhnt wurde.
AndyBP hat geschrieben:Ich habe ihr dann eh Grenzen aufgezeigt und ihr auch klar gemacht, daß man ein NEIN akzeptieren muss und das nicht alles nach ihrer Nase laufen kann. Aber man kann nicht von 0 auf 100 machen, einen kompletten "Drogenentzug" .. früher war sie das verhätschelte Fräulein und dann soll ich ihr alle Grenzen aufzeigen? Es ging nur schön langsam.
Ja, da ist sie wieder. Die "Kinderebene". Muss man einem Erwachsenen Grenzen setzen? Sollte man nicht seine eigenen Grenzen setzen können?
Deine Grenzen konntest Du offenbar nicht setzen, denn "geschlagen werden" ist doch eine eindeutige Grenzüberschreitung.
AndyBP hat geschrieben:Ich verstehe nicht warum ich derjenige sein musste, der es geschafft hat, daß sie eine Therapie macht und dann will sie mich aber nicht mehr sehen. Sogar ihre Mutter und Schwester (die beide der Meinung sind, sie macht ihr Leben grad kaputt mit dem wie sie zu mir ist - weil sie nie wieder so jemand verständnisvollen wie mich findet und weil die wissen wie sehr sie mich liebt) haben ihr auch immer zu einer Therapie geraten .. da gab es dann immer den schlimmsten Streit.
Und wieder "darf" sie keine eigene Entscheidung treffen, nicht "erwachsen" sein. Muss sie Dich nun aus "Dankbarkeit" immer lieben? (In unserer Gesellschaft darf man offenbar "gute Eltern" nicht infrage stellen. Man darf in einer "guten Kindheit" nicht wühlen, das empfindet man als respektlos. "Gute Eltern" haben es schließlich "gut gemeint".
Dabei geht es gar nicht darum jemandem die Schuld zu geben oder Vorwürfe zu machen.)

Da Du aber vielleicht die Vaterrolle für sie übernommen hast, wird sie vielleicht gerade "erwachsen" und braucht gerade keinen Vater.

Und man sollte sich hüten mit solchen Aussagen "sie findet NIE wieder (...)!" Wer weiß das schon?
Wieso mischt sich ihre Familie mit ein? Es ist IHR Leben. Sie lebt die Partnerschaft doch nicht für ihre Familie. Sie DARF entscheiden.
AndyBP hat geschrieben:Ich bin der Dumme, der ihr die Therapie ermöglicht damit sie ihr Leben in den Griff bekommt aber glücklich wird sie mit jemand anderen :(.
Hast Du Dich eigentlich in der ganzen Situation einmal gefragt was Dir diese Beziehung gegeben hat?
Was suchst DU eigentlich in einer Partnerschaft?
Und was hast Du jetzt eigentlich "verloren"?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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