Mein Freund zertrümmer im Streit die Wohnung und trinkt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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umpalu
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Mein Freund zertrümmer im Streit die Wohnung und trinkt

Beitrag So., 07.12.2014, 21:06

Hallo liebe Forenmitglieder

Ich wende mich an euch, da ich mittlerweile sehr verzweifelt bin und Angst habe meinen Freund verlassen zu müssen.
Ich versuche so weit es geht bei den Fakten zu bleiben, trotzdem werde ich es nicht verhindern können, die Geschichte aus meinem Blickwinkel zu erzählen.

Die drei größten Probleme sind
  • mein Freund trinkt regelmäßig Alkohol, bleibt dann mehrere Tage weg und ist dann oft unerreichbar.
    Wemm er zurück kommt von so einem "Draher" ist er komplett wesensverändert, er ist depressiv, versucht sich als Opfer zu platzieren und wenn das nicht klappt gibt er mir die ganze Schuld
    Wenn er dann mit mir streitet (teilweise auch noch einige Tage nach so einem Excess) wird er aggresiv.
Als ich ihn kennengelernt habe, war er sportlich, lustig, psychisch fit (zumindest nach außen) und wir haben nur gelacht und oft lustigen Blödsinn gemacht. Er hat gesagt, er trinke nur Wasser und sich sehr gut verkauft. Nachdem ich schon mehr als eine Beziehung mit einem Süchtigen geführt habe, hab ich mir selbst (nach dreijähriger Psychotherapie) geschworen mir das nie wieder anzutun und dieser stabil wirkende, intelligente, positiv exzentrische und auch 15 Jahre ältere Mann, der Drogen und Alkohol hasste ist mir sofort unter die Haut gegangen.
Ich hätte schon stutzig werden sollen, als wir doch einmal ein Bier nach dem Sport trinken waren und es mit einem Saufgelage und völllig betrunken Autofahren geendet hat (soetwas hatte ich vorher nie getan und werde ich nie weider tun, es ist eigentlich eine Überzeugung von mir, kein Alkohol am Steuer, aber soviel Sicherheit hat er mir ausgestralt, dass ich über meine Grenze gegangen bin)


Jetzt sind wir 8 Monate zusammen (kennen uns aber fast 2 Jahre) ich wohne in seiner ehemaligen Wohnung und hab engen familiären Kontakt zu seiner Mutter und dem Bruder, die ich beide sehr schätze.

Vor 3 Jahren hat ein böser Sorgerechtsstreit um sein Kind (7) begonnen, der sich immer mehr zugespitzt hat und er dann einen Zusammenbruch vor 7 Monaten (also 1M Beziehung) hatte und extrem exzessiv getrunken hat bis der Körper nicht mehr konnte. Anfangs habe ich mitgemacht, aber es wurde so schlimm, dass wir dauernd stritten und als er erfuhr, dass mein bester Freund meine erste große lliebe war (ich war damals 13-18) behauptete er, ich lüge ihn an , hat mich aufs übelste beschimpft, unter jeder Gürtellinie, mich angespuckt und mich aus der Wohnung gestoßen und Schluss gemacht.
Ich war verzweifelt und bin völlig betrunken weggelaufen. Er mchte sich Sorgen, bat mich heim zu kommen, war sehr lieb, entschuldigte sich fürs spucken, beim Stoßen empand er nicht etwas falsch gemacht zu haben, aber ich war die Schuldige weil ich laut geschrien habe er darf mich nicht schlagen. Einmal wurde er als wir beide betrunken waren schon handgreiflich, auch hier behauptet er, er habe mir nur ein "Stößchen" gegeben, dabei hat er mir mit der Faust aufs Brustbein geschlagen und ich hatte eine Woche Schmerzen. Der Streit ging weiter. Ich trank noch einige male mit, vernachlässigte mein Geschäft und borgte ihm viel Geld (ich bin Studentinn und Selbstständige und baue mein Geschäft erst auf-> ich habe kaum Geld)
Als es zu schlimm wurde und ich auch öfter unter Alkoholeinfluss durchdrehte (weinte, schimpfte, schrie) ging ich wieder zu meinem Psychotherapeuten, hörte mit der Sucht auf, konzentrierte mich auf die Uni und meine Arbeit.
Seit dem Alkohol "spielen" wir dauernd folgendes Spiel: Streit, Übertreibung zur Explosion, Weinen, Umarmen, Verzeihen, alles unter den Teppisch kehren, ein paar ruhige Tage, Streit, Eskalation, Weinen......

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umpalu
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Beitrag So., 07.12.2014, 21:12

Momentan ist es so.
Von einem Monat ist er: 1/4 fort und betrunken, 1/4 danach krank und bettlägrig, 1/2 "gesund" davon aber 1/2 auf Terminen
Er geht mehrere Tage trinken, kommt psychisch total instabil nachhause, versucht die Opferrolle einzunehmen (Anfangs immer "Ich habe mein Kind verloren"), ich war böse auf ihn und angefressen und sagte dass es so nicht gat, er zornte, schimpfte mich, zerstörte Gegenstände, der Hund versteckte sich zitternd unterm Bett, er stellte mich blos und er sagte er verlässt mich (tut es aber nicht, er will dass ich seine Frau bin) und ich sei an allem Schuld und psychisch krank (bei mir wurde eine leichte bis mittlere Depression festgestellt, die aber reaktiv ist auf mein momentanes Leben und im Winter stärker wurde, ich nehme dagegen Trittico und bin wöchentlich in Behandlung) aber er wirft mir vor ich sei krankhaft narzistisch, wolle ihm für alles die Schuld geben und nur wegen mir müsse er fliehen.
Ich weiß, dass das nicht wahr ist, weil wir zb. jetzt die letzten zwei Wochen gemeinsam bei seiner Therapeutin waren und es zum ersten mal seit langem harmisch war, dann ging er saufen und dann war er endlos überspannt. Es kann aber sein, dass er mir die Gestaltung der Woche überlassen hat, nichts gesagt hat wenn ihn etwas stört und dann explodiert ist.
Außerdem weiß ich, dass er immer mehr Schulden hat und keine gereglte Arbeit mehr hat (er ist selbstständig, kümmert sich aber nicht mehr um Aufträge sondern macht branchenferne kleine Arbeiten)


Ich fasse zusammen:
Mein Freund hat ein Alkoholproblem, sieht es aber nicht ein obwohl er ganz eindeutige Zeichen hat und die ganze Familie ihn darauf hinweist.
Er wird extrem heftig und aggressiv im Streit, beleidigt mich sehr tief, zerstört Einrichtung (ich habe keinen Tisch mehr weil er ihn kaputt gemacht hat) und kennt nur die Möglichkeit einer ist Schuld, keine Einsicht und kein normales Konfliktverhalten (aber ich weiß er denkt sehr wohl über meine Worte nach)

Er übernimmt keinerlei Verantwortung, mittlerweile hat er Schulden und hat sogar die Besuchstermine mit seiner Tochter nicht gehalten.

Er hat eine Therapeutin, die ihm sehr hilft und ihn auch stabilisiert, aber er hat jetzt diese Woche den Termin nicht gehalten weil er saufen und ausmalen war. Zudem lügt er sie an und verheimlicht ihr den Konsum bzw. spielt ihn stark herunter.

Außerdem weiß ich, dass er immer mehr Schulden hat und keine gereglte Arbeit mehr hat (er ist selbstständig, kümmert sich aber nicht mehr um Aufträge sondern macht branchenferne kleine Arbeiten)

Und am schlimmsten ist, er lügt und verheimlicht mir vieles, nur weiß ich vieles weil ich ihn genau kenne und weil ich aus erster Hand bestätigungen habe, leider macht es das unmöglich ihm zu vertrauen und mit ihm ehrlich zu reden.

Derzeit habe ich ihm gesagt, ich kann mir keine Partnerschaft ohne Therapie vorstellen, aber ich habe große Angst, dass ich nachgebe und mich wieder manipulieren lasse. Ich bemerke, dass ich seine Zuneigung brauche, ihn nicht fallen lassen möchte, ich immer noch Hoffnung habe, dass er sich wieder fängt und ich zu Co-Abhängigem Verhalten neige.


Ich bitte euch, mir konstruktive Ratschläge zu geben, ich weiß nichtmehr was richtig und was falsch ist und mein Herz tut mir so unendlich weh.

Danke Umpalu

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hope_81
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Beitrag So., 07.12.2014, 21:18

Was liebst du an ihm?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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umpalu
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Beitrag So., 07.12.2014, 21:32

hope_81 hat geschrieben:Was liebst du an ihm?
Ich versuche hier so schonungslos ehrlich zu sein wie ich kann:
  • Ich liebe es, dass wir gesellschaftliche Grenzen übetreten in der Art wie wir herumblödeln und ich mich vieles alleine nicht trauen würde.
    Ich liebe es, dass er NÜCHTERN ein sehr fürsorgliches Verhalten hat und immer darauf achtet, dass es mir gut geht zB. mir eine leistbare Wohnung besorgt hat
    Ich liebe seine Naturvebundenheit und seinen Umgang mit Tieren und sein tiefer Respekt vor der Erde
    Ich liebe es, dass ich weiß, solange ich "mitspiele" wird er mich nie verlassen (verlassen werden ist meine Grundangst aus der Kindheit)
    Ich liene die Bilder die er mir vorspielt und ich glaube er will aich wirklich so sein (liebevoller Vater, kümmernder Eheman)
    Ich liebe seine Berechenbarkeit
    Ich liebe es, dass er mich so sehr festhält
Aber, das Lachen, Blödeln, verlassen können und zusammenhalten, kommt nur wenn eine längere Alkoholfreie Zeit war und das ist nicht mehr oft :(

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hope_81
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Beitrag So., 07.12.2014, 22:00

Weißt du was ich mich frage?
Bleibst du nur aufgrund deiner Verlassenheitsangst bei ihm?
Eine gesunde, selbstbewusste Frau würde sich so niemals behandeln lassen.
Mein damaliger Partner hat mir einmal die Wohnung zerlegt und mich gleich mit. Was glaubst du habe ich getan?
Und ich bin bei weitem nicht "gesund", aber niemand, nicht einmal der Mann, den ich zu lieben gelaubt habe, schlägt mich und Alkohol ist KEINE Ausrede.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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umpalu
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Beitrag So., 07.12.2014, 22:29

Ich weiß es nicht, ob ich ihn nur aus Angst alleine zu sein nicht verlasse, oder aus Hoffnung.
Ich weiß aber, dass ich meine Grenzen nicht gut abstecke, weil ich Angst habe verlassen zu werden.

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hope_81
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Beitrag So., 07.12.2014, 22:32

Ja, ich kann das schon verstehen.
Allerdings finde ich es gefährlich bei einem Mann zu bleiben, der dir nicht gut tut.
Wie sollst du denn da lernen, dass du wertvoll bist.

Ich nehme mal an, deine Vergangenheit war nicht so rosig und befürchte fast, du könntest denken, es
nicht besser verdient zu haben.

Sprich darüber bitte noch mal mit deinem Thera und schaue genau hin, warum du ausgerechnet süchtige Männer anziehst. Da ist viel Abhängigkeit im Spiel - nicht nur bei den Männern.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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umpalu
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Beitrag So., 07.12.2014, 23:19

hope_81 hat geschrieben:Ja, ich kann das schon verstehen.
Allerdings finde ich es gefährlich bei einem Mann zu bleiben, der dir nicht gut tut.
Wie sollst du denn da lernen, dass du wertvoll bist.

Ich nehme mal an, deine Vergangenheit war nicht so rosig und befürchte fast, du könntest denken, es
nicht besser verdient zu haben.

Sprich darüber bitte noch mal mit deinem Thera und schaue genau hin, warum du ausgerechnet süchtige Männer anziehst. Da ist viel Abhängigkeit im Spiel - nicht nur bei den Männern.
Ich glaube das ist ein Knackpunkt, Anfangs hat er mir sehr gut getan und wenn er gut drauf ist, tut er mir sehr gut (nur ist das immer seltener)
Jetzt tut er mir im Moment nicht gut und es fällt mir tatsächlich manchmal schwer mich wertvoll zu fühlen (obwohl ich das mittlerweile schon ganz gut kan )

Ich glaube ich habe mich seit ich klein bin an negative Beziehungen gewöhnt und sie sind mir so vertraut, dass ich es mir gar nicht anders vorstellen kann. Außerdem habe ich Angst keinen anderen Mann so lieben zu können und noch mehr, in einer noch schlimmeren Beziehung zu landen.

Dass ich Co-Abhängig bin weiß ich und ich versuche durch Literatur und TH da raus zu kommen.


Ich glaube das größte Problem ist, dass er welterfahren ist und wirklich sehr gut manipulieren kann (sogar sich selbst). Er glaubt völlig an seine Opferrolle und schafft es mir immer wieder einzureden ich hätte alles Falsch gemacht.

Gerade jetzt hatte ich ein langes telefonat mit ihm und er hat mir erklärt ich sei Machtbesessen und will ihn an die kurze Leine legen, weil ich gesagt habe, ich könne nicht mit ihm nicht mehr weiterleben wenn er nicht wöchentlich zur Therapeutin geht.
Ich sage ihm nicht, wer seine Freunde sein sollen (er versucht das bei mir aber schon und ich habe jetzt kaum noch Freunde, wobei ich auch bei Freundschaften viele Süchtige Menschen kannte und kaum gute Freunde hatte) ich sage ihm nicht was er arbeiten soll, wie er sich seine zeit einteilen soll, was er anziehen soll, was er essen soll, ich sage nur, dass er eine Stunde pro Woche zu seiner Therapeutin gehen soll, weil ich keinen Ausweg mehr sehe.

Er will mir morgen sagen, wie er sich entscheidet.

Ich glaube, dass er eine Frau haben möchte die er führen kann und seit ich meine Therapie wieder mache, werde ich immer unabhängiger und selbstbewusster und er sieht das als Bedrohung an.

Ich weiß einfach nicht, ob das lösbare Probleme sind oder nicht (die letzten zwei Wochen ohne Alkohol und mit TH waren wirklich großteils sehr innig und liebevoll), aber ich habe Angst wenn ich mit ihm irgendwan eine Familie gründe, dass es eine Katastrophe wird, auch für meine Kinder (wobei er mit kleinen Kindern extrem gut umgehen kann) nur weiß ich nicht wie er mit der Pupertät eines Mädchen zurecht kommen würde

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Maskerade84
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 01:27

umpalu hat geschrieben: Ich glaube das größte Problem ist, dass er welterfahren ist und wirklich sehr gut manipulieren kann (sogar sich selbst). Er glaubt völlig an seine Opferrolle und schafft es mir immer wieder einzureden ich hätte alles Falsch gemacht.

Gerade jetzt hatte ich ein langes telefonat mit ihm und er hat mir erklärt ich sei Machtbesessen und will ihn an die kurze Leine legen, weil ich gesagt habe, ich könne nicht mit ihm nicht mehr weiterleben wenn er nicht wöchentlich zur Therapeutin geht.
Ich sage ihm nicht, wer seine Freunde sein sollen (er versucht das bei mir aber schon und ich habe jetzt kaum noch Freunde, wobei ich auch bei Freundschaften viele Süchtige Menschen kannte und kaum gute Freunde hatte) ich sage ihm nicht was er arbeiten soll, wie er sich seine zeit einteilen soll, was er anziehen soll, was er essen soll, ich sage nur, dass er eine Stunde pro Woche zu seiner Therapeutin gehen soll, weil ich keinen Ausweg mehr sehe.

Er will mir morgen sagen, wie er sich entscheidet.

Ich glaube, dass er eine Frau haben möchte die er führen kann und seit ich meine Therapie wieder mache, werde ich immer unabhängiger und selbstbewusster und er sieht das als Bedrohung an.

Ich weiß einfach nicht, ob das lösbare Probleme sind oder nicht (die letzten zwei Wochen ohne Alkohol und mit TH waren wirklich großteils sehr innig und liebevoll), aber ich habe Angst wenn ich mit ihm irgendwan eine Familie gründe, dass es eine Katastrophe wird, auch für meine Kinder (wobei er mit kleinen Kindern extrem gut umgehen kann) nur weiß ich nicht wie er mit der Pupertät eines Mädchen zurecht kommen würde

Hallo Umpalu,

sei mir nicht böse, aber ich finde es sehr bedenklich, dass du nach all dem was du uns hier beschreibst auch noch ernsthaft darüber nachdenkst wie er mit (noch nicht geplanten) pubertären Kindern umgehen würde.

Ich meine, mal ganz ehrlich, er zerlegt deine Wohnungseinrichtung, er beschimpft dich, macht schluss mit dir (meiner Meinung nach) um dich unter Druck zu setzen und redet dir ein, du seist an allem schuld.

Und du denkst darüber nach KINDER seinen Machtspielchen auszusetzen?
Wenn du schon nicht dich selbst schützen möchtest, denn meiner Meinung nach solltest du damit spätestens jetzt anfangen, dann schütze wenigstens (noch nicht vorhandene) Kinder und denke nicht weiter darüber nach mit DIESEM Mann in DIESEN Zuständen Kinder zu kriegen.

Du schreibst, er würde dir morgen mitteilen, wie ER sich entschieden hat.

Entschuldige bitte, aber eigentlich ist er nicht in der Position eine Entscheidung fällen zu dürfen...
DU allerdings schon... DU solltest eine Entscheidung fällen.
Eine Entscheidung die DICH schützt...

Grüße,
Maskerade

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hope_81
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 09:09

Liebe Umpalu,
ich finde es rührend wie du das alles rechtfertigst bei ihm, trotz deiner Bedenken.
Ich sehe die Probleme nicht als lösbar an, es tut mir leid.
Er hat ja offensichtlich 0,0 Unrechtsbewusstsein.

Ich habe es mir gedacht, dass du solche Beziehungen gewohnt bist. Anders konnte ich mir nicht erklären, wie du das aushälst.

Jetzt sage ich es mal so,niemand, absolut niemand auf dieser Welt hat das Recht dir körperlich und oder psychisch zu Schaden. Nein, ganz im Gegenteil ist es sogar gesetzlich verboten. Du könntest ihn also anzeigen.

Das wirst du natürlich nicht tun, dennoch sollte es dir zu denken geben, dass sogar ein Gesetzgeber ein solches Verhalten unter Strafe stellt.

Ein Mann, der dir schadet, soll der Vater deiner Kinder werden? Ich bin mal vorsichtig, aber ich denke, deine Kinder erleben DEINE Kindheit dann ebenfalls. Möchtest du das?

Arbeite weiter in der Therapie hart an dir, ich denke dann wirst du bald die Beine in die Hand nehmen und rennen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Rosenfüchsin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 10:02

Liebe Umpalu,

ich schließe mich voll und ganz hope_81 an.

Eins ergänze ich noch:
umpalu hat geschrieben:Ich liebe seine Berechenbarkeit
Das las ich und hab mich fast verschluckt.

Du liebst an ihm seine BERECHENBARBARKEIT???

Die worin besteht? Hierin?
umpalu hat geschrieben:Von einem Monat ist er: 1/4 fort und betrunken, 1/4 danach krank und bettlägrig, 1/2 "gesund" davon aber 1/2 auf Terminen. Er geht mehrere Tage trinken, kommt psychisch total instabil nachhause,

Doch, ich halte eure Probleme für lösbar, absolut.
Er kann seine lösen und du deine, unabhängig voneinander.

Wenn ihr versucht, eure individuellen Probleme als Paar zu lösen, klammert ihr euch aneinander fest und versinkt beide in einem Strudel aus alten destruktiven Mustern.
Er hat in dir jemanden, bei dem er Schuld und Verantwortung abladen kann, der ihm das Gefühl gibt, etwas wert zu sein, ohne dass er bei sich gucken muss.
Und du hast in ihm jemanden, der in dir altbekannte Gefühlslagen immer wieder inszeniert - so dass du damit beschäftigt bist und auch nicht gucken musst/ kannst, was DU daran ändern könntest.
(Ist es das, was sich für dich "berechenbar" anfühlt?)

Ich wünsch' dir alles Gute!
Rosenfüchsin
Wir alle brauchen die Liebe am meisten, wenn wir uns fühlen, als hätten wir sie gerade gar nicht verdient.
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman


Eremit
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Beiträge: 8876

Beitrag Mo., 08.12.2014, 12:40

hope_81 hat geschrieben:Ein Mann, der dir schadet, soll der Vater deiner Kinder werden? Ich bin mal vorsichtig, aber ich denke, deine Kinder erleben DEINE Kindheit dann ebenfalls. Möchtest du das?
Das ist ja noch nicht einmal das Schlimmste. Bei solchen Konstellationen ist es nicht unüblich, daß die Kinder ebenso krank und gewalttätig werden und ihre "Dankbarkeit" irgendwann zum Ausdruck bringen werden.

Auf der ganzen Sache steht in zwanzig Meter großen rot blinkenden Buchstaben FAMILIENTRAGÖDIE darauf.
hope_81 hat geschrieben:(…) Du könntest ihn also anzeigen.

Das wirst du natürlich nicht tun, (…)
Davon gehe ich auch aus.

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Chancen
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Beiträge: 674

Beitrag Mo., 08.12.2014, 13:52

Mein Freund hat ein Alkoholproblem, sieht es aber nicht ein obwohl er ganz eindeutige Zeichen hat und die ganze Familie ihn darauf hinweist.
Dein Freund hat ein Alkoholproblem. Aber du hast ein Freundproblem.
So wie er den Alkohol nicht bleiben lassen kann, kannst du ihn nicht bleiben lassen.

Genaugenommen kannst du von ihm nicht verlangen, dass er seine Sucht loslässt und dem Alkohol abschwört, solange du deine Sucht (nach Süchtigen) nicht loslässt und ihm (deinem Freund, der dir nicht gut tut) abschwörst.

Der Alkohol zerstört ihn. Dein Freund zerstört dich.
Ich weiß es nicht, ob ich ihn nur aus Angst alleine zu sein nicht verlasse, oder aus Hoffnung.
Ich weiß aber, dass ich meine Grenzen nicht gut abstecke, weil ich Angst habe verlassen zu werden.
Dein Freund hat dich schon längst verlassen. In dem Augenblick, wo er zum Alkohol griff und dich beschimpfte, rausschmiss, stieß, schlug, bespuckte, hat er dich verlassen.

Du brauchst keine Angst mehr davor haben, verlassen zu werden, denn du bist schon verlassen.

Und zusätzlich zu deinem Freund hast du dich auch noch selbst verlassen, indem du es zulässt, dass er weiter so mit dir umgeht.

Verlassener als du jetzt bist kannst du gar nicht mehr werden.

Sogar wenn er sich von der trennen würde wärest du weniger verlassen als du es jetzt bist. Dann hättest du wenigstens wieder dich selbst, bzw. die Chance auf dich selbst.

So, wie es derzeit aussieht, ist es trist und hoffnungslos.


Umpalu, wenn du eine Geschichte voller Süchtiger hast und selbst ein verlassenes Kind bist, dann musst du - wenn du willst, dass es aufhört und nicht ewig so weiter geht - beim ersten Anzeichen ein großes fettes STOPP einlegen und den Retourgang einlegen.

Kein Mann der Welt kann dich aus deiner Einsamkeit und Verlassenheitsangst retten. Das musst du selbst tun. Und es selbst zu tun bedeutet mit allem zu brechen, was dich in den Sumpf hineinzieht oder dich dort fest hält.

Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.


Ihr seid erst so kurz zusammen und quasi von Anfang an (bis auf wenige kurze Wochen) zeigte er sein wahres Gesicht. Warum hältst du an der Show fest, die er vorher ablieferte?
So wie er sich jetzt zeigt, so ist er. Das ist er. Das ist dein Partner.
Der wird nicht mehr so wie er sich anfangs präsentiert hatte. Das war ein Verkaufsvideo, eine Werbefahrt. Jetzt ist Realität. Und sie ist knallhart. Nix Liebe, Respekt, Zuneigung, Aufgehobensein, Stabilität und Vertrauen. Sondern nackte Gewalt, Angst, Terror.

Liebe, Respekt und Zuneigung kannst du nur dort finden wo Gewalt und Angst abwesend ist. Und bei den ersten Anzeichen von Gewalt, Sucht etc. (du kennst ja das Programm und die Kategorien) musst du das Weite suchen.

Es wird niemals gut werden mit einem Süchtigen. Du kannst ihn nicht heilen, retten etc.
Du hast in dem Moment verloren, indem du siehst, dass er süchtig und gewalttätig (verbal oder physisch) ist und du bleibst. Der Moment ist euer Ende.

Chancen

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Broken Wing
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Beiträge: 2978

Beitrag Mo., 08.12.2014, 15:30

Bei mir wäre Alk sogar ein Scheidungsgrund. Wer mit Alk im Blut Autofährt, dem gehört vorsorglich ein lebenslanges Fahrverbot ausgesprochen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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roterMond
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Beitrag Mi., 10.12.2014, 00:01

oh ach .... bei weitem nicht so schlimm, aber wie gut kenn ich das mit den exzessen, den depressionen und den aggressionen ... NIE gegen mich, aber kaputt gegangen ist schon einiges..

Weisst du umpalu... Egal wie lang es noch dauert ... irgendwann wirst du dich lösen, weil du merkst es ist nicht gut für dich. Und lass dir gesagt sein ... umso früher umso besser. Denn je länger du dort bleibst wo du bist umso ausgelaugter und kraftloser fühlst du dich nachher und umso länger dauert die Erholung. Aber ich weiss auch dass es nicht einfach ist sich von einem Mann zu lösen von dem man eine bestimmte Vorstellung hat, eine bestimmte Vorstellung von der Zukunft .... Dennoch .... Lass los und suche Frieden.

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