Retraumatisierung
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Retraumatisierung
Vor knapp einer Woche ist mein Albtraum erwacht und weigert sich nun hartknäckig mich wieder zu verlassen.
Noch im Frühjahr zweifelte ich daran, dass das was ich erlebte für ein Trauma ausreiche, sah ich doch "nur" die Bilder und spürte relativ wenig dazu.
Vor einer Woche nach einem schrägen Aufstellungsseminar (am Brett) und der Wiederbegegnung mit meiner Geschichte in den Erzählungen eines anderen bin ich dann zusammengeklappt. Ich erkannte mich nicht wieder. Mein Körper schaltete in einer permanenten Dauerschleife auf Flucht, ich zitterte innerlich und mein Kopf wurde von Bildern geflutet. All dies in einem Ausmaß, dass körperlich ehrlich anstrengend und eigentlich nicht auszuhalten ist. Arbeiten gehen ist unmöglich geworden, was mich ebenso hart trifft, ich mache gerne was ich tue und somit hab ich es nun mehr amtlich, dass mit mir etwas ganz grob nicht stimmt.
Die innere Eregung klingt nicht wirklich ab. Heute hab ich das Gefühl es ist etwas besser, aber sobald ich zwei ruhige Minuten hab, ist es wieder vorbei und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
Mein Kopf und mein Verstand sagen mir, dass da nichts ist vor dem ich flüchten könnte und das meine äußere Realität sehr, sehr okay um nicht zu sagen schön ist. Mein Körper lässt sich davon nicht überzeugen und produziert Gefühle, Ängste, Panik, erhöhten Puls .... ich esse kaum noch, weil mein Magen ein einziger Krampf ist und schlafe recht wenig. Das Einschlafen ist das schlimmste.
Therapeutin und Psychiaterin meinen ich sei in eine Retraumatisierung gerutscht. Ich denke das kommt hin. Ich meine dieses Gefühl wiederzuerkennen und mit den Bildern in Verbindung bringen zu können. Nun suche ich fachliche Informationen zu diesem Zustand.
Was kann man tun?
Wie lange dauert es?
Wie komm ich aus diesem Wahnsinn da wieder raus?
Ich stecke in meiner eigenen Hölle fest, die wie in einer Endlosschleife vor mir herzieht.
Und hätte ich nicht genug Grund am Leben zu bleiben, ich wüsste nicht was ich tue, es ist ehrlich über die Maßen unerträglich.
Irgendwer der das auch durch hat ... ich hoffe ja immer noch es geht vorbei, auch wenn mir schön langsam der Glaube fehlt.
Irgendwelche Tipps?
Gute Literatur?
oder sonst etwas hilfreiches?
Danke jedenfalls schon mal fürs Zuhören.
Stadtpflanze.
Noch im Frühjahr zweifelte ich daran, dass das was ich erlebte für ein Trauma ausreiche, sah ich doch "nur" die Bilder und spürte relativ wenig dazu.
Vor einer Woche nach einem schrägen Aufstellungsseminar (am Brett) und der Wiederbegegnung mit meiner Geschichte in den Erzählungen eines anderen bin ich dann zusammengeklappt. Ich erkannte mich nicht wieder. Mein Körper schaltete in einer permanenten Dauerschleife auf Flucht, ich zitterte innerlich und mein Kopf wurde von Bildern geflutet. All dies in einem Ausmaß, dass körperlich ehrlich anstrengend und eigentlich nicht auszuhalten ist. Arbeiten gehen ist unmöglich geworden, was mich ebenso hart trifft, ich mache gerne was ich tue und somit hab ich es nun mehr amtlich, dass mit mir etwas ganz grob nicht stimmt.
Die innere Eregung klingt nicht wirklich ab. Heute hab ich das Gefühl es ist etwas besser, aber sobald ich zwei ruhige Minuten hab, ist es wieder vorbei und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
Mein Kopf und mein Verstand sagen mir, dass da nichts ist vor dem ich flüchten könnte und das meine äußere Realität sehr, sehr okay um nicht zu sagen schön ist. Mein Körper lässt sich davon nicht überzeugen und produziert Gefühle, Ängste, Panik, erhöhten Puls .... ich esse kaum noch, weil mein Magen ein einziger Krampf ist und schlafe recht wenig. Das Einschlafen ist das schlimmste.
Therapeutin und Psychiaterin meinen ich sei in eine Retraumatisierung gerutscht. Ich denke das kommt hin. Ich meine dieses Gefühl wiederzuerkennen und mit den Bildern in Verbindung bringen zu können. Nun suche ich fachliche Informationen zu diesem Zustand.
Was kann man tun?
Wie lange dauert es?
Wie komm ich aus diesem Wahnsinn da wieder raus?
Ich stecke in meiner eigenen Hölle fest, die wie in einer Endlosschleife vor mir herzieht.
Und hätte ich nicht genug Grund am Leben zu bleiben, ich wüsste nicht was ich tue, es ist ehrlich über die Maßen unerträglich.
Irgendwer der das auch durch hat ... ich hoffe ja immer noch es geht vorbei, auch wenn mir schön langsam der Glaube fehlt.
Irgendwelche Tipps?
Gute Literatur?
oder sonst etwas hilfreiches?
Danke jedenfalls schon mal fürs Zuhören.
Stadtpflanze.
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Stadtpflanze hat geschrieben: Vor einer Woche nach einem schrägen Aufstellungsseminar (am Brett) und der Wiederbegegnung mit meiner Geschichte in den Erzählungen eines anderen bin ich dann zusammengeklappt. Ich erkannte mich nicht wieder. Mein Körper schaltete in einer permanenten Dauerschleife auf Flucht, ich zitterte innerlich und mein Kopf wurde von Bildern geflutet. All dies in einem Ausmaß, dass körperlich ehrlich anstrengend und eigentlich nicht auszuhalten ist. Arbeiten gehen ist unmöglich geworden, was mich ebenso hart trifft, ich mache gerne was ich tue und somit hab ich es nun mehr amtlich, dass mit mir etwas ganz grob nicht stimmt.
Die innere Eregung klingt nicht wirklich ab. Heute hab ich das Gefühl es ist etwas besser, aber sobald ich zwei ruhige Minuten hab, ist es wieder vorbei und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
Mein Kopf und mein Verstand sagen mir, dass da nichts ist vor dem ich flüchten könnte und das meine äußere Realität sehr, sehr okay um nicht zu sagen schön ist. Mein Körper lässt sich davon nicht überzeugen und produziert Gefühle, Ängste, Panik, erhöhten Puls .... ich esse kaum noch, weil mein Magen ein einziger Krampf ist und schlafe recht wenig. Das Einschlafen ist das schlimmste.
Das ist mal wieder ein Beispiel, weshalb es ungeheuer wichtig ist, dass man nciht irgendwelche Psychoquacksalber auf die Leute loslässt.
Soweit ich weiß, kommt es häufig vor, dass traumatisierte Menschen durch selbsternannte "Psychotherapeuten" mittels fragwürdiger Methoden (meist völlig unsupervidiert) retraumatisiert werden.
Ach mensch, Stadtpflanze, das klingt echt übel. Du Arme!
Ich fand dieses Buch sehr gut
... penSetting
Es ist zwar eigentlich ein Manual für Therapeuten, aber viele Erste-Hilfe Übungen und Erklärungen kann man auch als Laie diesem Buch entnehmen und mit ihnen arbeiten.
Kennt sich denn deine Therapeutin mit Traumafolgestörungen aus?
Vielleicht ist ja auch ein stationärer Aufenthalt in einer auf Trauma spezialisierten Klinik sinnvoll.
Die sollen zB sehr gut sein (allerdings keine eigene Erfahrung, sondern die einer Freundin)
http://evkb.de/ueber-das-evkb/kliniken- ... dizin.html
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auch dieses Buch soll als erste Hilfe sehr hilfreich sein
... %C3%B6rige
(soll sein, weil nicht ich damit "gearbeitet" habe, sondern eine Freundin. Ihr hat es geholfen erstmal ganz viel zum Thema zu lesen und zu verstehen) Ich habe es aber auch gelesen und fand es ebenfalls sehr gut. Wie auch das andere.
... %C3%B6rige
(soll sein, weil nicht ich damit "gearbeitet" habe, sondern eine Freundin. Ihr hat es geholfen erstmal ganz viel zum Thema zu lesen und zu verstehen) Ich habe es aber auch gelesen und fand es ebenfalls sehr gut. Wie auch das andere.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Mo., 20.10.2014, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Stadtpflanze hat geschrieben:Vor knapp einer Woche ist mein Albtraum erwacht und weigert sich nun hartknäckig mich wieder zu verlassen.
Noch im Frühjahr zweifelte ich daran, dass das was ich erlebte für ein Trauma ausreiche, sah ich doch "nur" die Bilder und spürte relativ wenig dazu.
Ich glaube, dieses nichts-oder wenig-Spüren auch angesichts schlimmer Erlebnisse ist bei Traumata sehr häufig.
Es ist ein Schutzmechanismus der Seele.
Wie gesagt, soweit ich weiß, passiert es wirklich häufig, dass durch fragwürdige, sehr unprofessionelle therapeutische INterventionen durch Menschen, die nicht wirklich gut ausgebildet sind (vielleicht auch gar keine seriöse Ausbildung haben) Menschen mit vielleicht sogar bis da hin noch nichtmal erinnerten/bekannten traumatischen Erlebnsisen durch die unprofessionellen Eingriffe in ihre Selle plötzlich wieder an Erinnerungen kommen.
Oder Schutzmechanismen aufgebrochen werden und plötzlich das vorher abgespaltene Gefühl auch mit da ist und einen überschwemmt usw.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Mo., 20.10.2014, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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gibt deine psychiaterin dir kein notfallmedikament? ich hab in diesen phasen 2/3 tage lang tavor geschluckt. danach hilft mir sport zum müde machen und kopf ausschalten.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Servus,
was tut deine Therapeutin nun? Wie hilft sie dir?
Nur die Erklärung, dass ist eine "Retraumatisierung" ist etwas wenig, wenn man dir keine Strategien zeigt, wie du wieder rauskommst. Ich kenne das Gefühl leider gut, und auch mir ist es ein paar Mal passiert, noch bevor ich in einer Therapie war. Durch Gespräche mit anderen oder sonstigen anderen Sachen (Gerüche, Wortphrasen,...) wurde ich stark getriggert und es lief ein Film ab. Seit ich aber in Therapie bin, ist dies nicht mehr vorgekommen, da ich einerseits weiß, was mir nicht guttut und andererseits bei der Arbeit in der Therapie nur so weit gehen, dass so etwas nicht passiert.
ach oje, was kann ich dir raten?
Im Krankenstand scheinst du eh zu sein, also jetzt mal nicht in die Arbeit.
Dann würde ich bei der Therapeutin anfragen, was du jetzt tun kannst. Ein Notfalltermin oder ähnliches sollte schon drinnen sein, so dass du mal aus dieser Endlosschleife rauskommst.
Eine Frage habe ich da, diese Aufstellungsarbeit hast du die bei bzw. mit deiner Therapeutin gemacht? Wenn ja, dann müsste sie eh wissen, was da losgetreten wurde.
Im Notfall ist ein Klinikaufenthalt auch zu bedenken, wobei das wäre - für mich jetzt - der letzte Weg.
lg Rosenstock
was tut deine Therapeutin nun? Wie hilft sie dir?
Nur die Erklärung, dass ist eine "Retraumatisierung" ist etwas wenig, wenn man dir keine Strategien zeigt, wie du wieder rauskommst. Ich kenne das Gefühl leider gut, und auch mir ist es ein paar Mal passiert, noch bevor ich in einer Therapie war. Durch Gespräche mit anderen oder sonstigen anderen Sachen (Gerüche, Wortphrasen,...) wurde ich stark getriggert und es lief ein Film ab. Seit ich aber in Therapie bin, ist dies nicht mehr vorgekommen, da ich einerseits weiß, was mir nicht guttut und andererseits bei der Arbeit in der Therapie nur so weit gehen, dass so etwas nicht passiert.
ach oje, was kann ich dir raten?
Im Krankenstand scheinst du eh zu sein, also jetzt mal nicht in die Arbeit.
Dann würde ich bei der Therapeutin anfragen, was du jetzt tun kannst. Ein Notfalltermin oder ähnliches sollte schon drinnen sein, so dass du mal aus dieser Endlosschleife rauskommst.
Eine Frage habe ich da, diese Aufstellungsarbeit hast du die bei bzw. mit deiner Therapeutin gemacht? Wenn ja, dann müsste sie eh wissen, was da losgetreten wurde.
Im Notfall ist ein Klinikaufenthalt auch zu bedenken, wobei das wäre - für mich jetzt - der letzte Weg.
lg Rosenstock
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ziegenkind hat geschrieben:gibt deine psychiaterin dir kein notfallmedikament? ich hab in diesen phasen 2/3 tage lang tavor geschluckt. danach hilft mir sport zum müde machen und kopf ausschalten.
meiner Freundin wurde gesagt, dass Beruhigungsmittel bei akuter Traumasymptomatik ncht nur nicht ratsam sondern sogar kontraindiziert sind.
(und wohl ein häufiger -wenn auch gut gemeinter- Behandlungsfehler von Behandlern, die sich mit Trauma nicht/nicht gut auskennen).
(Erst recht ist Tavor kontraindiziert- wegen des zusätzlichen hohen Abhängigkeitspotentials )
Zur Integration des traumatischen Erlebens -so die auf Trauma spezielaisierte Therapeutin meiner Freundin- sei es wichtig immer wieder die Pendelbewegung zwischen dem Hier und Jetzt (in dem der Betroffene ja sicher ist) und den intrusiven Erinnerungen hinzubekommen. Das wird wohl durch Tranquilizer sogar be-bzw verhindert. Diese tragen eher zur Chronifizierung der Traumasymptomatik bei, auch wenn sie situativ kurz Erleichterung verschaffen können.
Es wurde von der Expertin explizit vor Beruhigungsmitteln gewarnt.
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mir hat das geholfen. ich war 3 tage raus aus dem bilderhorror. vorher war nur schmerz und kramp und kotzen und keine minute schlafen. meine psychiaterin ist auch traumaspezialistinund traumatherapeutin. die hat das mit mir gemacht - engmaschig beobachtet und kontrolliert. tabletten nur für 3 tage und in der zeit jeden tag in die praxis kommen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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zum kurzfristigen Erholen und Krafttanken quasi?ziegenkind hat geschrieben:mir hat das geholfen. ich war 3 tage raus aus dem bilderhorror.
wenn das so engmaschig begleitet und nur für einen definierten, kurzen Zeitraum ist, ist es wohl nochmal etwas anderes..ziegenkind hat geschrieben:meine psychiaterin ist auch traumaspezialistinund traumatherapeutin. die hat das mit mir gemacht - engmaschig beobachtet und kontrolliert. tabletten nur für 3 tage und in der zeit jeden tag in die praxis kommen.
Das Vorgehen Deiner Psychiaterin spricht letztlich ja auch dafür, dass große Vorsicht geboten ist bei Beruhigungsmitteln im Zusammenhang mit Traumata.
@Stadtkind
bei meiner Freundin war es übrigens eine Psychothera, die der Auffassung war, dass die Erinnerungsfetzen meiner Freundin mittels Hypnose zu einer komplett erinnerten Geschichte zu vervollständigen seien. Mit einer Mischung aus ebenfalls sehr schräg klingenden Aufstellungen, KOnfrontationen und Hypnosen hat die ohne jede Ahnung das Trauma meiner Freundin ans Licht gezerrt, bevor und ohne dass Meine Freundin in der Lage war, das, was damit verbunden war, zu verkraften.
Eine seriöse Traumatherapie hat ihr dann aber gut geholfen.
Heute geht es ihr wieder gut.
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bei tavor beginnt eine abhängigkeit in der regel erst ab dem 6. tag. das war mir immer bewusst. gleichzeitig ist es anerkanntermaßen höchst gefährlich zu lange in einer retraumatisierungsschleife stecken zu bleiben. das gräbt schlimme rillen ins hirn und kann sich leicht verselbständigen. ich und meine psychiaterin sowie meine therapeutin hielten es deshalb für wichtig, mich da kontrolliert rauszukatapultieren.
ach so, an so anspruchsvolle sachen wie integration konnte ich erst wieder denken, als ich kein zitternder, kotzender, schmerzverkrampfter haufen mehr war, der nicht essen und nicht schlafen konnte. bei der te klingt es so schlimm wie ich es kenne. da sollte nach meiner erfahrung der erste gedanke sein: schnell raus aus dem zustand.
ach so, an so anspruchsvolle sachen wie integration konnte ich erst wieder denken, als ich kein zitternder, kotzender, schmerzverkrampfter haufen mehr war, der nicht essen und nicht schlafen konnte. bei der te klingt es so schlimm wie ich es kenne. da sollte nach meiner erfahrung der erste gedanke sein: schnell raus aus dem zustand.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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- Helferlein
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Hallo Stadtpflanze!
Eine Retraumatisierung ist schon echt übel.Leider habe ich damit auch Erfahrungen gemacht. Auch ich habe Tavor expidet bekommen und habe sie immer noch als Bedarfmedikamentation. es hilft aber aus dieser Endlosschleife raus zu kommen. Ich wollte eigentlich nicht Tavor nehmen, weil ich von einer schnellen Abhängig ( nach 10 Tagen)wußte.
Es gibt übrigens verschiedene Scills, die jeder für sich zusammen stellen kann. Mir haben Amoniakampullen geholfen den Kreislauf zu durchbrechen um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Wenn es noch nicht ganz so schlimm ist laufe ich ca 10 min.
Übrigens solltest du wissen , dass es nicht von heut auf morgen verschwindet, du hast aber die Möglichkeit die Schleife zu durchbrechen.
Meine Traumapsychologin hat mir das Buch : Traumatische Ereignisse bewältigen von Anne Boos gegeben. Es ist sehr informativ und eine große Hilfe für mich, da zum Bsp. das ABC-Modell für Patienten mit PTB dabei sind, oder auch Listen mit verschiedenen Scills usw.
Übrigens, es ist ein fürchterlicher Zustand, aber verrückt wirst du nicht dabei ( ok, ich habe es damals auch gedacht).
nordlichtglanz
Eine Retraumatisierung ist schon echt übel.Leider habe ich damit auch Erfahrungen gemacht. Auch ich habe Tavor expidet bekommen und habe sie immer noch als Bedarfmedikamentation. es hilft aber aus dieser Endlosschleife raus zu kommen. Ich wollte eigentlich nicht Tavor nehmen, weil ich von einer schnellen Abhängig ( nach 10 Tagen)wußte.
Es gibt übrigens verschiedene Scills, die jeder für sich zusammen stellen kann. Mir haben Amoniakampullen geholfen den Kreislauf zu durchbrechen um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Wenn es noch nicht ganz so schlimm ist laufe ich ca 10 min.
Übrigens solltest du wissen , dass es nicht von heut auf morgen verschwindet, du hast aber die Möglichkeit die Schleife zu durchbrechen.
Meine Traumapsychologin hat mir das Buch : Traumatische Ereignisse bewältigen von Anne Boos gegeben. Es ist sehr informativ und eine große Hilfe für mich, da zum Bsp. das ABC-Modell für Patienten mit PTB dabei sind, oder auch Listen mit verschiedenen Scills usw.
Übrigens, es ist ein fürchterlicher Zustand, aber verrückt wirst du nicht dabei ( ok, ich habe es damals auch gedacht).
nordlichtglanz
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hmm... klingt überzeugend.ziegenkind hat geschrieben:bei tavor beginnt eine abhängigkeit in der regel erst ab dem 6. tag. das war mir immer bewusst. gleichzeitig ist es anerkanntermaßen höchst gefährlich zu lange in einer retraumatisierungsschleife stecken zu bleiben. das gräbt schlimme rillen ins hirn und kann sich leicht verselbständigen. ich und meine psychiaterin sowie meine therapeutin hielten es deshalb für wichtig, mich da kontrolliert rauszukatapultieren.
ach so, an so anspruchsvolle sachen wie integration konnte ich erst wieder denken, als ich kein zitternder, kotzender, schmerzverkrampfter haufen mehr war, der nicht essen und nicht schlafen konnte. bei der te klingt es so schlimm wie ich es kenne. da sollte nach meiner erfahrung der erste gedanke sein: schnell raus aus dem zustand.
Ich hab das damals bei der Freundin miterlebt, die dann auch vorübergehen ein halbes Jahr bei uns gewohnt hat, weil nichts mehr ging- also hautnah.
Dieses zitternder, krampfender, kotzender Haufen kenne ich von ihr auch. Kaum aushaltbar.
(sie hat damals auf Anraten der Therapeutin eben kein Beruhigungsmittel genommen. Stattdessen Skills, Notfallkoffer, Übungen zur Reorientierung, Und eben einfach bei uns sein, am "normalen" Leben "teilnehmen". )
Kurze Tavor-Verschnaufpausen hätten ihr (und uns) sicher zum Krafttanken gutgetan.
muss aber wahrscheinlich echt eng durch einen erfahrenen Psychiater/Therapeuten begleitet werden.
Oft läuft es wahrscheinlich eher so ab, dass ein überforderter Hausarzt die Leute auf längere Sicht mit Tavor "abspeist".
Und letztlich ging es auch ohne Tavor (Warum ausgerechnnet Tavor und nicht ein ebenfalls stark sedierend wirkendes Neuroleptikum -die machen nicht abhängig- leuchtet mir jetzt nicht so richtig ein.).
Angeblich eben auch schneller als mit. Das kann ich aber natürlich nicht beurteilen
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Ich danke euch.
Benzodiazepine hab ich aufgrund des hohen Abhängigkeitsmöglichkeit nicht bekommen, bzw. nur als Sicherheitsanker, wenn gar nichts mehr geht. Hab ich einmal verwendet zum schlafen.
Ansonsten mein Antidepressivum gesteigert und eines für abends zum Schlafen dazu.
Die Therapeutin macht im Moment mit mir hauptsächlich Stabilisierendes. Strukturieren, Gespräche. Ich hab aber Ende des Monats nen Termin bei einer Trauma Spezialistin und wechsle dann mitunter, in Absprache mit meiner Therapeutin. Ich hab die Therapie wegen einer Essstörung begonnen, dass hat sich nun nur in eine andere Richtung bewegt.
Das Aufstellungsseminar war eine Fortbildungsveranstaltung. Da ging es um die primäre Erklärung und Vermittlung der Technik und war daher nicht mit meiner Therapeutin.
Wenn der Typ auch nur einmal den Satz gesagt hätte: "Bei vorhandene Trauma ist Aufstellung in diesem Setting tabu" ... ich hätte mich nicht darauf eingelassen. Wir haben an uns selbst geübt und jeder hat mal seine Familie mit nem Kollegen aufgestellt. Er ging dann durch und meinte nur, meine Figur falle fast vom Tisch .... ab dem Zeitpunkt lief ich unrund.... so unrund, dass es auch meinem Mann und meiner Chefin auffiel. 2 Tage später der nächste Trigger, ne Sache die ich bislang immer händeln konnte, aber das brachte dann den totalen Zusammenbruch.
Heute ging es ein bisschen besser. Entweder ich gewöhn mich an das hohe Erregungslevel oder in mir wird es vielleicht endlich doch etwas ruhiger. Ich fühl mich erschöpft und frag mich wie das nun weiter gehen soll ....
Danke für die bisherigen Postings. Ich werd meine Psychiaterin noch mal auf Beruhigungsmittel ansprechen .... und die Bücher mal anschauen..... Danke.
Stadtpflanze.
Benzodiazepine hab ich aufgrund des hohen Abhängigkeitsmöglichkeit nicht bekommen, bzw. nur als Sicherheitsanker, wenn gar nichts mehr geht. Hab ich einmal verwendet zum schlafen.
Ansonsten mein Antidepressivum gesteigert und eines für abends zum Schlafen dazu.
Die Therapeutin macht im Moment mit mir hauptsächlich Stabilisierendes. Strukturieren, Gespräche. Ich hab aber Ende des Monats nen Termin bei einer Trauma Spezialistin und wechsle dann mitunter, in Absprache mit meiner Therapeutin. Ich hab die Therapie wegen einer Essstörung begonnen, dass hat sich nun nur in eine andere Richtung bewegt.
Das Aufstellungsseminar war eine Fortbildungsveranstaltung. Da ging es um die primäre Erklärung und Vermittlung der Technik und war daher nicht mit meiner Therapeutin.
Wenn der Typ auch nur einmal den Satz gesagt hätte: "Bei vorhandene Trauma ist Aufstellung in diesem Setting tabu" ... ich hätte mich nicht darauf eingelassen. Wir haben an uns selbst geübt und jeder hat mal seine Familie mit nem Kollegen aufgestellt. Er ging dann durch und meinte nur, meine Figur falle fast vom Tisch .... ab dem Zeitpunkt lief ich unrund.... so unrund, dass es auch meinem Mann und meiner Chefin auffiel. 2 Tage später der nächste Trigger, ne Sache die ich bislang immer händeln konnte, aber das brachte dann den totalen Zusammenbruch.
Heute ging es ein bisschen besser. Entweder ich gewöhn mich an das hohe Erregungslevel oder in mir wird es vielleicht endlich doch etwas ruhiger. Ich fühl mich erschöpft und frag mich wie das nun weiter gehen soll ....
Danke für die bisherigen Postings. Ich werd meine Psychiaterin noch mal auf Beruhigungsmittel ansprechen .... und die Bücher mal anschauen..... Danke.
Stadtpflanze.
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tavor ist bei mir das mittel, das schluss mit panik macht.
dass es irgendwie auch so geht, kann ich mir vorstellen. man stirbt ja in der regel nicht dran, auch wenn es sich so anfühlt. aber der preis kann halt hoch sein ich hatte ein anstrengendes und schönes leben - eine familie, eine arbeit, die spaß bringt, aber auch konzentration und unter menschen sein erfordert. das hätte ich so nicht gepackt.
bei mir sind die schlimmen zeiten seit 3 1/2 jahren vorbei. insgesamt hatte ich ca. 2 jahren zu kämpfen. nicht dauernd und am stück. ich hatte so alle 6-8 wochen einen schub, der mit meinen techniken meist nach einem, höchsten zwei tagen vorbei war. mein programm sah so aus:
2 oder 3 tage 1 mg tavor
danach ein paar tage ganz strikter tagesablauf
mit viel sport
und wenig schlafen, also bei mir höchstens 5 stunden wegen träumen und großer anfälligkeit im bett.
statdpflanze, ich möchte dir noch zu ermutigung sagen: man lernt schneller aus so situationen rauskommen mit der zeit. freut mich, das es dir besser geht. ich hab mich früher immer gefühlt wie aus dem krieg heimkehren. pass auf dich auf.
dass es irgendwie auch so geht, kann ich mir vorstellen. man stirbt ja in der regel nicht dran, auch wenn es sich so anfühlt. aber der preis kann halt hoch sein ich hatte ein anstrengendes und schönes leben - eine familie, eine arbeit, die spaß bringt, aber auch konzentration und unter menschen sein erfordert. das hätte ich so nicht gepackt.
bei mir sind die schlimmen zeiten seit 3 1/2 jahren vorbei. insgesamt hatte ich ca. 2 jahren zu kämpfen. nicht dauernd und am stück. ich hatte so alle 6-8 wochen einen schub, der mit meinen techniken meist nach einem, höchsten zwei tagen vorbei war. mein programm sah so aus:
2 oder 3 tage 1 mg tavor
danach ein paar tage ganz strikter tagesablauf
mit viel sport
und wenig schlafen, also bei mir höchstens 5 stunden wegen träumen und großer anfälligkeit im bett.
statdpflanze, ich möchte dir noch zu ermutigung sagen: man lernt schneller aus so situationen rauskommen mit der zeit. freut mich, das es dir besser geht. ich hab mich früher immer gefühlt wie aus dem krieg heimkehren. pass auf dich auf.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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ich hatte bislang nicht so viele probleme durch mein trauma. ich erinnerte die gefühle bis vor einer woche in nur minimalen verarbeitbaren dosen ... jetzt ist schlagartig alles da und das heftig ... und mein leben klingt recht ähnlich... mehr als zwei sehr geniale kinder und ein fulltimejob, ebenfalls mit menschen ... im moment steht mein normales leben ... ich hab mühe ausreichend konzentration für die kinder aufzubringen...ziegenkind hat geschrieben: dass es irgendwie auch so geht, kann ich mir vorstellen. man stirbt ja in der regel nicht dran, auch wenn es sich so anfühlt. aber der preis kann halt hoch sein ich hatte ein anstrengendes und schönes leben - eine familie, eine arbeit, die spaß bringt, aber auch konzentration und unter menschen sein erfordert. das hätte ich so nicht gepackt.
ich denke echt, dass etwas mehr medikamente nicht wirklich geschadet hätten. ... aber gut, werde das nochmal besprechen.
Danke jedenfalls.
Stadtpflanze.
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