Opfer häuslicher Gewalt und weitreichende Folgen

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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eckigesetwas
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Opfer häuslicher Gewalt und weitreichende Folgen

Beitrag Mi., 25.06.2014, 19:50

Hallo Foris,

ich bin neu hier und unter Druck in jeder Beziehung. Vor fast sechs Wochen bin ich vor meinem gewalttätigen Borderline Partner mit paranoiden Tendenzen "geflohen" und damit auch aus meinem Haus. Ich habe einen Tag später Strafanzeige und Strafantrag gegen ihn gestellt. Funktionierten die Reste von mir nach dem unglaublichen Schock noch passabel, so stellt sich nun Wochen später das pure Entsetzen ein. Ich wurde grün und blau geschlagen, nachts, aus dem Bett und Schlaf heraus gezerrt. Danach eine 1200 km Horrorfahrt mit dem Schläger quer durch Deutschland, 24 Stunden Todesangst ohne Erleichterung.
Auf der Suche nach Hilfe und in meiner ersten Verwirrung landete ich einen Tag später in einem Frauenhaus. Ich dachte, ich wäre für meine Familie, die dazu noch weit verstreut in Deutschland lebt, in diesem Zustand nicht zumutbar und das war ich auch nicht wirklich. Hilfe erhielt ich dort nicht, sondern war mir selbst überlassen. Ich konnte dann am Montag zum Glück direkt wieder weg, da ich zu einer Freundin ziehen konnte und die Sozialarbeiterin im Frauenhaus mir geraten hat, sofort wieder zu gehen, wenn es möglich ist, da ich durch das Raster falle und es richtig teuer würde für mich.
Ich hätte in diesem Frauenhaus 660 Euro mtl. plus Frühstück, Bettwäsche etc. bezahlen sollen. Für ein Bett, ein Stuhl und einen Tisch. Beratung Fehlanzeige. Ausser Prospekten gab es dort nichts.

Zwei Wochen nach dem Vorfall bemühte ich mich um eine Therapeutin. Im Netz fand ich einige, die sich auf "Gewaltopfer" spezialisiert haben. Zwei Ablehnungen habe ich erhalten, weil die Damen Psychologinnen mit so einer "Schrecklichen Geschichte nichts zu tun haben wollen, suchen Sie sich jemand anderen". Prima. Schließlich landete ich bei einer Beratungsstelle für Frauen und Gewalt. Dort habe ich alle 14 Tage 45 Minuten für mein Problem. Aber keine Therapie.

Ich werde gestalkt von meinem Peiniger, auf allen Kanälen. Ich habe alles dicht gemacht aber er unterdrückt die Rufnummer, legt ständig neue Internetadressen an, gründet Webseiten, um auf meinen Webseiten Kommentare zu hinterlassen. Benutzt Tornetzwerk mit xfach Verschlüsselung etc. pp. Nein, er bedroht mich nicht. Er LIEBT mich ja so. Er schildert mir sein Leid, wie er mich vermisst und dass es Ulrike und Sonja gibt, die ihn nun "emotional abholen wo er gerade steht." Er möchte mit mir spazieren gehen und mich einfach nur fühlen...

Und ich muss mir diese Kacke durchlesen. Als ich eine einstweilige Anordnung auf Kontaktsperre erwirken wollte, reichten die Beweise, dass ER der Täter ist, nicht aus- wegen der anonymen Geschichten. Erwirke ich eine Sperre, darf ich ihn wegen meiner Sachen nicht kontaktieren. Nun kann ich eine Wohnung mieten im Juli, besitze aber nichts, was ich hineinstellen könnte.

Ich habe außer ein paar beruflich wichtigen Dingen und Kleidung nichts mitnehmen können auf meiner Flucht. NICHTS. Und er lebt nun in meinen Möbeln. Mir bleibt nichts übrig, als mit ihm zu kommunizieren. Sachlich. Ein Satz: Termin zur Abholung. Was dann folgt sind endlose Emails von ihm bei denen ich kotzen kann. Darauf reagiere ich nicht, stört ihn aber nicht.

Fazit: Ich gehe kaum noch aus dem Haus (ANGST) und wenn dann nur mit SV Spray. Ich werde paranoid, wenn ich ein Auto seiner Marke sehe. Ich rede mit Niemand darüber, weil ich fest gestellt habe, dass auch meine Freundinnen das nicht hören wollen. Für small talk habe ich keinen Nerv. Im TV ist so was ja ganz spannend, aber wer will diesen Dreck zu Hause? Ne. Das will niemand. So wird aus mir, einer ehemals fitten, taffen und kontaktstarken Frau allmählich ein beschämtes, sich schuldig fühlendes und an der ganzen Kacke langsam erstickendes Wesen. Mit somatischen Symptomen vom Herz über den Darm und den Nerven. Ich bin schlapp, schwach und hoffnungslos, diesen Scheiß Typen jemals loszuwerden. Ich kann weder eine Klinik aufsuchen (freiberulich, keiner zahlt für mich), noch eine Auszeit nehmen. Ich muss funktionieren, sonst hat er mich ganz klein gemacht. Und dann noch Hartz 4? Ne. Ich habe keine Ahnung, wie ich an Kraft kommen soll. Es gelingt mir nur stundenweise.
Es ist unglaublich, wie so eine Beziehung einen Menschen zerbröseln kann, als wäre der Vulkanausbruch (Schläge) nur der erste Knall. Danach kommt die glühende Lava und verbrennt alles, was von mir noch übrig ist. Was bleibt ist blankes Entsetzen und das Gefühl, komplett alleine damit zu sein. Wer irgend eine Idee hat, eine Aufmunterung- ich bin dankbar.

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Spes
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 20:14

liebes eckiges etwas,

Es tut mir sehr leid für dich, dass das alles so gelaufen ist. Auch wenn es dir jetzt noch so vor kommt: du bist nie alleine!
Leider stimmt es für die Mehrheit, dass Menschen nichts mit solchen Sachen zu tun haben wollen, aus selbstschutz, manche wollen (oder können) nur wegschauen. Aber ganz ehrlich, es gibt auch die, die DIR helfen wollen. Wir sind leider gefangen in einem Dreckssystem und wenn man gerettet werden will, dann muss man sich auf die Hinterbeine stellen und kämpfen. Auch wenn das bedeutet all jene Geschütze aufzufahren, für die du glaubst, keine Kraft mehr zu haben - aber glaub mir, du hast sie ganz sicher. Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiter kämpfen.
eckigesetwas hat geschrieben:Und ich muss mir diese Kacke durchlesen.
Nein, musst du nicht. Du weißt ja schon, was zurück kommt. Das es schwer ist, diese Nachrichten nicht zu öffnen - schon klar. Aber wenn du ihm sachlich schreibst - dann schreib ihm eben: Ich komme am ...... um.... und dann hast du da zu sein. fertig. Weitere Mails einfach nicht lesen und Hilfe mitnehmen! Schlimmstenfalls die Polizei!
eckigesetwas hat geschrieben:ein beschämtes, sich schuldig fühlendes und an der ganzen Kacke langsam erstickendes Wesen
Das bist du nicht. Nur leider muss man sich eben in so einer Situation auf die Hinterbeine stellen und kämpfen was geht, sonst wirst du auch aus deinem (nat. verständlichem) emotionalen Loch nicht mehr herauskommen - und das, meine Liebe, ist die Voraussetzung dafür, dass du diesen Kampf für dich entscheiden kannst! In der Vergangenheit schwelgen und im Mitleid versinken hilft leider nichts und tut auch nur weh - du musst jetzt alle deine Kräfte und Energien auf das wenden, was DU erreichen willst. Mach dir einen Plan. Wo willst du hin? Was willst du? Und dann kämpfe dafür, beschäftige dich nicht mit dem alten. Das ist vorbei. Verschwende nicht zu viel Energie an Dinge, die man nicht mehr ändern kann. Die Welt ist, wofür DU sie hältst - und man hat immer mehr als nur eine Möglichkeit - allein du kannst dir letztendlich helfen...

Wünsch dir alles Gute, sei stark!
....I am not what happend to me. I will be who I choose to become.

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eckigesetwas
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 20:33

Ja, liebe Spes. Das sind gute Ideen. Das geht auch alles, wenn ich die Kraft hätte, überhaupt noch die Arme übern Kopf zu heben. Es sind mehrere hundert KM mit Möbelwagen in mein altes Haus. Soll ich das auf Verdacht fahren? Bezahlen? Die Polizei- die macht gar nichts. Die kann im Vorgarten stehen und sonst gar nichts. Die dürfen noch nicht mal mit rein. Und die haben laut Auskunft nur 15 Minuten. Ich muss aber eine ganze Küche abbauen lassen und anderes. Du siehst, alles nicht so einfach und aufwendig.

Think pink ist hier ein bißchen schwierig gerade. Denn ich bin i schlechter Verfassung und nicht im Vollbesitz einer "Na, dann packen wir es jetzt mal zügig an" Phase. Das ist wahrscheinlich ein bißchen schwer zu verstehen, warum ich nicht sagen kann: Juchu. Ich bin ihn los. Und jetzt volle Kraft voraus und nicht mehr umgedreht zu den alten Geschichten.

So ist das gerade. Danke für Deine lieben Worte.

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Spes
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 20:43

eckigesetwas hat geschrieben:Das ist wahrscheinlich ein bißchen schwer zu verstehen
Nein, das ist es gar nicht. Ich verstehe all deine Gefühle, Ängste und vor allem die Ohnmacht, das ist mehr als selstverfreilich in dieser Situation - nur sage ich dir auch, dass du ohne dich auf die Hinterbeine zu stellen da nicht rauskommen wirst. Und da meine ich erstmals dein Loch. Das ist leider der Dreck an der Sache.

Ich wollte auch nicht sagen, dass du jetzt alles durch die rosa Brille sehen solltest - ganz im Gegenteil. Sieh es, wie es ist, versuch es nicht zu dramatisieren (natürlich tuen wir das alle, einfach weil da ganz viele Gefühle im Spiel sind, aber versuch einfach mal dir zu sagen, dass es jetzt eben so ist.).
Warum kann die Polizei denn nicht mehr tun? Ermitteln sie nicht? Das ist ja eigentlich eine unlogische Schnapsidee IHN bei dir wohnen zu lassen und DU musst dir was neues suchen Aber wie gesagt, sch... System.
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eckigesetwas
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 21:14

Ach Spes,

es ist so: Es läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft. Das kann monatelang dauern. Es ist aktenkundig, aber mehr auch nicht. Ich musste das Haus verlassen, ich konnte in dieser Nacht NICHT die Polizei rufen, weil er mich mit dem Telefonhörer einfach erschlagen hätte.
Da er nicht gegangen ist und ich weg musste und zwar dringend aber ständig unter Beobachtung stand, hatte ich keine andere Wahl. darum sitzt er nun dort und das darf er auch. Denn er hat den Mietvertrag unterschrieben und ich nicht. Er wohnt in seiner Wohnung mit meinen Sachen.
Also habe ich dort gelebt, aber es ist nicht meines. So ist das mit solchen Beziehungen. So funktioniert das.
Die Polizei darf genauso wenig wie ich einen Hausfriedensbruch begehen. Darum dürfen die nur im Vorgarten stehen, während ich drinnen bin. Da der Täter fordert, dass ich alleine komme, ist das alles Makulatur. Weil ich nicht in der Lage bin, das Haus alleine auszuräumen. Und niemals alleine dort rein gehen würde. Das ist aber nur ein winziger Teil meiner Probleme. Die psychischen Folgen und die somatischen sind weitaus schwerwiegender und erwischen mich kalt. Ich würde mal sagen, dass ich schwer traumatisiert bin und in eine reaktive Depression schlittere, die ich seit Wochen zu vermeiden suche, da ich mich nicht hängen lasse und arbeite. Die ganze Zeit. Ich bin hart zu mir und ich bin sehr diszipliniert und normalerweise straight geradeaus. Und jetzt, nachdem ich Kontakt zu dem A* hatte, geht es rapide bergab. Ich habe den Glauben an meine Kraft verloren und damit ist auch die Kraft weg. Selbst schuld. Ich habe mich auf ihn eingelassen und das ist die unbezahlbare Rechnung.

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BillieJane
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 21:28

Hallo eckiges etwas.

Es tut mir sehr leid was dir wiederfahren ist.

Mir fällt jetzt nichts ein womit ich dir helfen kann... aber ich schicker dir per PM eine Adresse, vielleicht hilft dir das weiter.

Liebe Grüße,

BillieJane

PS: Mail ist in deinem Postfach.

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Kaltblüter
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 22:16

Hallo eckigesetwas,

zunächst einmal: Du bist gegangen. Du weißt, dass er im Unrecht ist. Von klein gemacht kann also keine Rede sein. Es ist sicherlich schwer, aber falls Du kannst, dann versuch, deine jetzige Situation nicht als deine Niederlage, bzw. seinen Sieg zu sehen. Auch, wenn er weiter versucht, Macht über dich auszuüben, bin ich ziemlich sicher, dass er sich als Verlierer fühlt. (Dies nur für Momente, in denen Du dich wütend und machtlos fühlst.)

Eine ganz praktische Frage wäre, ob Du schon einen Anwalt hast. Der könnte dir vielleicht zumindest helfen, alle rechtlichen Optionen auszuschöpfen.

Dann würde ich dir noch raten, sämtliche Anrufe/Websitebeiträge/Mails, mit denen er dich terrorrisiert (auch in Fällen, wo Du nur vermutest, dass er es ist) zu notieren, bzw. zu speichern, damit sie, falls nötig, als Beweise zur Verfügung stehen (und auch, damit Du nicht an dir selbst irre wirst, falls er es später leugnet).

Zu deiner psychischen Situation: Gibt es in deiner Nähe eventuell eine Selbsthilfegruppe für Opfer häuslicher Gewalt? Der Austausch mit anderen Betroffenen würde dich etwas aus deiner Isolation holen, und möglicherweise bekommst Du dort auch ein paar praktische Tipps, die mir jetzt hier gar nicht einfallen. Vielleicht kann die Beratungsstelle dir ja eine SHG empfehlen?

Was deine Bekannten betrifft: Es ist natürlich zum Heulen, dass Du jetzt mehr oder minder allein dastehst. Ich könnte mir vorstellen, dass hinter ihrem Verhalten oft nicht Gleichgültigkeit, sondern Hilflosigkeit steckt. Was vielleicht noch einen Versuch wert wäre, ist, sie um ganz konkrete, nicht zu umfassende Dinge zu bitten. Z.B. eine E-Mail von deinem Ex daraufhin zu überfliegen, ob er einem Abholtermin zustimmt, damit Du dir das nicht selbst antun musst (wobei Du sicherlich recht damit hast, nicht alleine hinzugehen). Möglicherweise fühlen sie sich angesichts der Drastik deiner Situation überfordert, kämen aber besser damit klar, dir einen ganz konkreten Gefallen zu tun. Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, sämtliche Bekannte an einen Tisch zu bringen, damit ihr alle gemeinsam besprechen könnt, wie und in welchem Rahmen sie dir helfen können? Auch das könnte den Einzelnen das Gefühl der Hilflosigkeit und der zu großen Verantwortung nehmen.

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Christine_Walter
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 22:29

das mit dem frauenhaus ist der hammer!!! ich hab schon mal gelesen, dass frauen, die selbst verdienen, für ihren aufenthalt zahlen müssen, was ja auch richtig ist, aber 660 euro plus frühstück und bettwäsche ist der hammer! und dann dazu noch die ganzen quengelnden kinder um einen rum und diese beengten verhältnisse... finde ich echt mist, was dir passiert ist!

ich wünsche dir viel kraft!


Eremit
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Beitrag Do., 26.06.2014, 00:16

eckigesetwas hat geschrieben:Ich hätte in diesem Frauenhaus 660 Euro mtl. plus Frühstück, Bettwäsche etc. bezahlen sollen. Für ein Bett, ein Stuhl und einen Tisch. Beratung Fehlanzeige. Ausser Prospekten gab es dort nichts.
Vorerst möchte ich den Rat geben, sich an einen sogenannten sozialpsychiatrischen bzw. psychsozialen Dienst zu wenden und dort UNBEDINGT Sozialarbeiter ins Boot zu holen. Diese können bei einigen Dingen wie z.B. einer leistbaren Unterkunft (billige Hotels, Wohnheime) für den Übergang behilflich sein.

Ich werde noch später zum Thema etwas schreiben, brauche aber erstmal, um das Geschriebene emotional zu sondieren.

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eckigesetwas
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Beitrag Fr., 27.06.2014, 10:12

Liebe Foris,

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wichtig jede einzelne Antwort von euch für mich ist und war! Völlig fremde Menschen leisten Unterstützung, die von nahen Angehörigen nicht kommt (nicht kommen kann). Eure Reaktionen haben mir so viel Kraft gegeben, dass ich mich mit ein paar Büchern beschäftigen konnte, die darauf warten. Mehr dazu im Text.

ich habe mir gestern Morgen d en Rücken verrissen und konnte nicht sitzen, nur liegen. Darum antworte ich erst jetzt.

@ Billy Jean: Diese Adresse kenne ich, ich bin in Kontakt. Eine super Seite. Trotzdem Danke, ich habe lange gebraucht, um sie zu finden.
@ Kaltblüter: Du hast gute Vorschläge und Ansichten. Ich kann gar nicht glauben, dass Du erst 25 Jahre alt bist...Natürlich speicher ich alles, was er schreibt, wann er wo anruft etc.pp. Was ich damit mache, werde ich am Wochenende entscheiden. Ich war in Lebensgefahr und ich bin es immer noch. Er ist krank. Er hat keinerlei Unrechtsbewußtsein und je mehr ich den Sack zu mache (Einstweilige Anordnung, Nebenklage etc.) desto enger wird es für ihn. Desto weniger hat er zu verlieren. Ich muss also gut überlegen, welche Schritte ich mache- zu meiner Sicherheit.
Das ist nicht einfach, weil ich geneigt bin alle Rechtsmittel auszuschöpfen.
@ Christine: Auch Dir danke für deine Rückmeldung. Es scheint so zu sein: Frauenhäuser arbeiten unabhängig in den Städten. Manche werden subventioniert, andere nicht. In den Subventionierten kann es sein, dass frau nur 4 Euro pro Tag zahlen muss. In den nicht subventionierten (in dem ich gelandet bin) ist es so: Das Amt zahlt für jeden Platz den eine Hartz4 Frau belegt im Monat 990.- € !!!
Komme ich als nicht Amtspflichtige dorthin, legen sie einen Betrag fest, der immer um die 30E pro Tag liegt. So sieht es aus. Ernüchternd.

Ich habe nun begriffen, dass Niemand für mich kämpft, wenn ich es nicht tu. Hier liegen Bücher auf meinem Tisch: Opferrecht für Anwälte, Opferrechte bei Stalking, Gewalt und Sexualverbrechen und vor allem eines: Wie ein Anker im Strudel der Gewalt, Ratgeber für Freunde und Verwandte misshandelter Frauen.
Jedes dieser Bücher ist wegweisend, entlastend, aufbauend und Mut machend. Ich werde jedes einzelne heute in der Rubrik Literatur besprechen und mit Literaturangaben versehen.
Mir werden diese Bücher sehr helfen, wieder Zuversicht und Mut zu haben und ein paar Dinge in Angriff zu nehmen. Ich habe mich an den weißen Ring gewendet und bekomme nächste Woche Besuch. Ich werde in eine Traumaambulanz gehen und in eine Selbsthilfegruppe der Ambulanz.
Ich werde die Kontrolle über mein Leben zurück gewinnen und dabei ein paar Freunde auf der Strecke lassen, weil sie es nicht schaffen werden, mich irgendwie zu begleiten. Ich habe Hoffnung, dass neue Menschen in mein Leben kommen, mit denen ich einen emotionalen nahen Kontakt aufbauen kann. Das wird dauern.

Gestern Nacht bekam ich Post vom Schläger:
Es reicht jetzt!
Komm nach Hause!
Hier wartet alles auf dich!
Deine Möbel. Dein Haus.
Deine LIEBE.
Dein Mann.

Bin sprachlos. Wie so oft. Ob ich geantwortet habe? Nein. Ich sammel für die Staatsanwaltschaft.

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Spes
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Beitrag Fr., 27.06.2014, 11:14

eckigesetwas hat geschrieben: Bin sprachlos. Wie so oft. Ob ich geantwortet habe? Nein. Ich sammel für die Staatsanwaltschaft.
(Y) bin stolz auf dich!
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eckigesetwas
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Beitrag Fr., 27.06.2014, 11:28

Liebe Spes,


Danke.

Ich bin auch stolz auf mich. Ich weiß nicht, wo ich die Kraft hernehme, kann mich kaum bewegen gerade, aber ich mache es von einem auf den anderen Tag.

Es wird immer wieder Einbrüche geben. Aber auch immer wieder irgendwie Kraft. Das hoffe ich.

Dein
Eckiges Etwas, das immerhin kein Rundes Nichts ist.

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BillieJane
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Beitrag Fr., 27.06.2014, 15:08

Hallo Echiges Etwas.

Ich finde es nicht unwichtig wenn man durch körperliche Übergriffe traumatisiert wurde wieder etwas Selbstvertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten zu bekommen.

Eine effektive Selbstverteidigung kann dsazu führen sich nicht mehr als ohnmächtiges Opfer zu fühlen, sonder zu wissen, dass man sich im Ernstfall verteigen kann.

Mit etwas Übung führt es dazu, dass man sich bereits auch körperlich anders fühl und anderes im öffentlichen Raum bewegt.

Ich finde es dabei wichtig nicht nur mit anderen Frauen zu trainieren, sondern auch mit Männern, ja auch mit solchen die vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz freundlich aussehen. Doch auch diese können ganz nett sein und einer Frau beibrigen sich selbst zu verteidigen.

Krav Maga ist eine Selbstverteidigunsart welche recht brutal anmutet, sie ist auch brutal da sie zum Nahkampf in der israelischen Armee entwickelt wurde. Sie wird mittlerweile von Polizisten, Security-Leuten aber auch von Frauen und Mädchen sehr gerne ausgeübt.

Wenn du in deiner Nähe ein Krav Maga Zentrum findest, empfehle ich dir dort mal rein zu schnuppern. Und habe keine Angst falls du dort große Jungs in Tarnhosen siehst welche vielleicht etwas streng schauen. Die können auch ganz nett sein und manche sind sogar bei der Polizei und trainieren liebend gerne mit Frauen. Es ist ein gutes Training. Danach fühlst du dich schon ganz anders.

Ich schicke dir mal hiermit ein Demo-Video in deutscher Sprache.

[video][/video]


Eremit
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Beitrag Fr., 27.06.2014, 15:41

BillieJane hat geschrieben:Krav Maga
Vergiß Krav Maga. Jiu Jitsu und Systema sind um Längen besser geeignet, in praktisch allen Situationen. Krav Maga ist wahnsinnig langsam und umständlich, somit ineffizient.

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Geradeaus
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Beitrag Sa., 19.07.2014, 05:48

Mir war es ganz schlecht geworden als Ich Deine Geschichte sah. Es stimmt, diese sogenannten Freunde wollen davon nichts hoeren und Ich weiss den Grund. Die meisten Frauen koennen Dich nicht ausstehen wenn Sie merken dass Du soviel Aufmerksamheit eregst von einem Mann. Glaube es Mir, Ich sehe das jeden Tag. Obwohl Ich auch von so Drecks Kerlen belaestigt werde: was machen dann diese Frauen? Die erzaehlen Luegen ueber Mich, ganz schlimme Luegen.

Das richtige Problem warum weibliche Opfer keine richtige Hilfe finden liegt darin das solche Frauen die normalerweise deine Freunde sind diesen Drecks Kerlen zuhalten und versuchen Frauen die erregend wirken fuer Manner total fertigzumachen.

Du wuerdest es nicht glauben wie dreckig solche Frauen sind wenn Die merken das Du mehr Aufmerksamkeit kriegst als Die, obwohl du das gar nicht willst. Ob es Maedchen sind, oder erwachsene Frauen, ein weibliches Opfer muss sich fernhalten von ALLEN Frauen Die noch nie in dieser Lage waren. Ich bin leider eine Frau die oft so angmacht wird von Typen Die mir gar nichts bedeuten: weisst Du was Frauen um much herum dann machen? Aus Spass, die erzaehlen anderen Frauen das Ich lesbisch bin und Ihre Freundinnen gehen dorthin wo Ich arbeite um Mich zu belaestigen. Diese Frauen erzaehlen auch ganz dreckigen Kerlen das Ich mich nach jemandem umsehe, obwohl das genaue Gegenteil der Fall ist.

Traue nie einer Frau Die nicht weiss was es heisst ein Opfer zu sein. Ich kenne sogar so viele Frauen die versuchen alles was Ich mache zu kopieren, die sogar Luegen erzaehlen: so auf diese Art als ob Ihnen genau dasselbe passiert sei. Aber das sind alles Luegen. Warum Frauen so sind weiss Ich nicht aber ich weiss eins: Der wahre Grund das Frauen so belaestigt werden, das Ihnen nicht geholfen wird sind diese anderen Frauen die aus Eifersucht versuchen weibliche Opfer zu zerstoeren: egal wie.

Du bist hier an der richtigen Stelle, denn in Dieser Gruppe sind wir: die wahren Opfer: musste Mich sogar von einer anderen Gruppe verabschieden weil ein paar weibliche Prostituierten mir auf diese Gruppe gefolgt sind und versucht hatten dort mein Leben zu infiltrieren.

Hoere nicht auf zu kaempfen. Was der mit Dir macht ist schrecklich. Ich weiss ganz genau wie Du Dich fuehlst: ein Opfer wuerde am liebsten hysterisch in Lachen ausbrechen und weinen zur selben Zeit wenn Sie hoert das ein Stalker sagt er liebe Sie.

Der wahre Grund warum Frauen vergewaltigt werden, misbraucht werden, gestalkt werden sind andere Frauen: Muetter, Freunde, Familien Angehoerige die da nur zugucken und nichts unternehmen. Die diese Gewalt sehen und kein Piep machen und dann sogar noch versuchen aus Eifersucht diese Opfer zu zerstoeren.

Pass gut auf Dich auf, und halte Dich von anderen Frauen fern denn ein Stalker versucht Dich zu erreichen damit. Die Frauen in meinem Leben versuchen das, folgen mir, gehen mir zunahe an meinen Koerper auf meiner Arbeit, wenn Ich einkaufen gehe und versuchen mich koerperlich zu belaestigen. Etwas widrigeres gibt es gar nicht.

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