Auswirkungen auf die Kinder wenn Mutter PTBS hat

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Traurige Seele
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Auswirkungen auf die Kinder wenn Mutter PTBS hat

Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:00

Hallo,

mich beschäftigt gerade sehr wie es den ist wenn die Mutter PTBS hat und selbst Kinder bekommt. Ich habe zwei Kinder und beide zeigen Auffälligkeiten (was nicht unbedingt von meiner Erkrankung kommen muss), es geht eher in Richtung AD(H)S. Trotzdem beschäftigt es mich in wie fern ich etwas meiner Erkrankung unbewusst auf meine Kinder übertragen könnte. Davor habe ich echt Angst. Ich will dass meine Kinder eine schöne unbeschwerte Kindheit erleben.

LG TS
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Tränen-reich
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:11

Hallo Traurige Seele,

also, im Grunde stelle ich mir selbst auch diese Frage, aber ich bin bisher zu keiner Antwort gekommen. Gibt es die überhaupt? Allgemein könnte man behaupten, man überträgt alles auf sein(e) Kind(er).... Bewusstes wie auch Unbewusstes...

Ich weiß nur, wie ich diese Angst in den Griff bekommen kann (Umsetzung ist so wahnsinnig schwer ), wenn ich mir immer wieder bewusst mache, wie ich selbst gerade gegenüber meinem Kind bin, dann überlege ich, was ich da jetzt anders machen kann.

Es ist doch schon sehr viel Wert, dass du dir diese Frage stellst und dir darüber Gedanken machst. Also reflektieren können in Beziehung zu seinen Kindern ist schon ein sehr sehr guter Anfang und daraus kann man ganz sicher Positives bauen... und perfekte Mamas (auch ohne PTBS) gibt es nicht.

LG tränen-reich

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Traurige Seele
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:21

Hallo tränen-reich,

danke für die schnelle Antwort. Ich weiß meine Thera versucht mich immer in meinen Ängsten zu bremsen. Sie sagt ich würde das mit meinen Kindern so gut hinbekommen ich soll mir nicht so viele Gedanken machen. Aber das Thema kocht gerade wieder total hoch. Der Große hat in der Schule wahnsinnige Probleme mit Konzentration und Ausdauer, er bekommt täglich Wutanfälle usw. dass mir meine Thera geraten hat ich solle mal mit ihm zum Kinderpsychologen um ihn auf AD(H)S untersuchen zu lassen. Ich denke ich werde das in Angriff nehmen ich will ihm ja helfen mit seinen Emotionen besser zu recht zu kommen, trotzdem ist da immer die Angst welche Schuld ich an dem Problem habe mit meiner Erkrankung die eben sehr heftig war im letzen Jahr und sie Reha usw. durchstehen mussten was sehr sehr hart für die Kleinen war.

Und vor einer Woche kommt der Kindergarten und meint beim Kleinen bräuchte man Frühförderung, er wäre so oft wie abwesend und in seiner eigenen Welt versunken. Bei Spielen hätte er Konzentrationsprobleme und würde dann laut schreien wenn es ihm zu viel wird und sie hätten das Gefühl er könnte sich dann nimmer spüren und schreit sich auf den Boden und ist kaum ansprechbar und erreichbar für die Erzieher. Das erinnert mich an meine dissoziativen Zustände und da frag eich mich in wie fern bekommen das kleine Kinder schon mit. Im letzten Jahr hatte ich sehr viele dissoziative Zustände, seit der Reha sind sie aber um einiges besser geworden.

Ich mach mir einfach sehr sehr viele Sorgen. Ich will doch einfach dass meine Kinder sorgenfrei aufwachsen können.

LG Ts
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Tränen-reich
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:35

Also, ich kenne mich mit PTBS nicht so aus... ich kenne aber deine Sorge, denn diese habe ich auch.

Oft sage ich mir "ich habe meinen Sohn schon geschadet" (er ist vier), schiebe Panik seit ich zu viele Psycho-Fachbücher gelesen habe und selbst in Therapie stecke..., aber wenn man das immer wieder denkt, dann glaubt man wahrscheinlich daran.

Als ich das Buch "Das Drama des begabten Kindes" beendete, war mein erster Gedanke "ich muss mein Kind retten" (also meinen Sohn)....Ich hatte kurzfristig oft schon überlegt, ihn zu einem Kinderpsychologen zu bringen... doch bisher habe ich keine Rückmeldungen bekommen, auch nicht aus meiner Reha... doch, einmal, als er bereit war, sich mit einer Kinderpsychologin hinzusetzen. Der einzige Satz der fiel "es gibt viel Ärger zu Hause". Das hatte mich beruhigt und zugleich getroffen. Ich erlaube ihm, solche Sätze zu äußern, es gibt mir Einblick und ich gucke, was ich daran ändern kann... nämlich an mir selbst.

Es ist vielleicht für dich begleitend eine größere Sicherheit, wenn du dich mit Experten zusammensetzt und dir erstmal Rat holst, bevor du da deine Kinder mit ins Boot nimmst. Ich meine, welche Mama möchte ihr Kind beim Psychologen sitzen sehen, dies würde ich nur als letzte Möglichkeit in Betracht ziehen..
Traurige Seele hat geschrieben:Und vor einer Woche kommt der Kindergarten und meint beim Kleinen bräuchte man Frühförderung,


Wie alt ist er denn?
Traurige Seele hat geschrieben:Ich will doch einfach dass meine Kinder sorgenfrei aufwachsen können.
Sorgenfrei? Das stellst du aber sehr hohen Anspruch an dich selbst... Wer ist auf der Welt sorgenfrei?
Du kannst versuchen, deinen Kindern eine unbeschwerte Kindheit zu bieten, aber nicht sorgenfrei. Kinder dürfen auch Sorgen haben, sich ihrem Alter entsprechend damit auseinandersetzen dürfen.

Meinste, du kannst das umformulieren, das klingt sehr streng und nach zu hoher Erwartung (was ich ja auch verstehen kann )
Zuletzt geändert von Tränen-reich am Fr., 27.12.2013, 22:39, insgesamt 2-mal geändert.

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Seelenhunger
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:36

Liebe Traurige Seele,
ich kann Dich so gut verstehen. Ich selber kenne auch diese Ängste und Schuldgefühle. Meine Tochter bekommt schon Frühförderung,da sie leicht entwicklungsverzögert ist und sehr ängstlich ist. Da ich auch selber Ängste habe und Alkoholikerin bin denke ich auch , ich habe an allem Schuld. Ich auch das Gefühl negative Kindheitserinnerungen durch meine Tochter wiederzuerleben und auch weiterzugeben.
Ich kann Dich nur zugut verstehen.
LG Seelenhunger
LG Seelenhunger

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Traurige Seele
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:53

Klar es bringt nichts sich in die Sorgen richtig reinzusteigern.

Mein Großer ist 7 und ich hatte ein langes Gespräch mit der Lehrerin und auch sie meinte dass es bestimmt gut täte mal mit ihm zu einem Psychologen zu gehen. Einfach um ihm Hilfestellung zu geben besser zu Recht zu kommen. Ich denke man kann ja mal hingehen, es ist ja nur zu seinem Besten, ich will ihm helfen nicht immer nur frustriert zu sein weil er eben nicht so die Konzentration hat wie andere Kinder seines Alters.

Der Kleine wurde gerade 4. Das mit der Frühförderung hat mich echt umgehauen. Zu Hause ist mir in die Richtung noch nichts aufgefallen. Da ist er ein sehr lebhaftes Kind. Natürlich habe ich schon gemerkt dass er wenn viele Leute zu Besuch sind die Tendenz hat sich zurückzuziehen, aber ich denke das ist noch nicht so ein Problem. Und er hat eben ein sehr starkes Interesse an Zahlen und Buchstaben. Dafür interessieren ihn Tiere nicht, das fanden die Erzieherinnen wohl auch auffällig. Nun ja er spielt lieber Kniffel und Uno als Bauernhof zu spielen. Und Zahlen kann er schon bis hundert, er hat mit seinem großen Bruder schön mitgelernt wenn wir Hausaufgaben machen. Ich dachte nicht dass das ein Problem sein soll. Oder in der Sporthalle legte er sich vor den CD Spieler und hörte begeistert der Musik zu als sich zu bewegen wie die anderen Kinder. Naja er war schon immer ein Bewegungsmuffel und dafür sehr interessiert an Musik. Ich wollte ihm nie was aufzwängen. Ich sol es positiv sehen wenn er Frühförderung bekommt sagten die im Kindergarten. Naja weiß noch nicht was ich davon halten soll.

Ich mache mir einfach Sorgen.

Und ja ich weiß ich muss die Ansprüche an mich runterschrauben, auch die als Mutter. Es gibt eine perfekten Menschen. Aber es ist schwer das so zu akzeptieren.

LG TS
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hopelife
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 22:55

Lieb TS,
erstmal tut es mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.
Mütter, die sich so sorgen,die sind in der Regel gute Mütter, Mütter, die ihre Kinder lieben. Diese Liebe werden auch deine Kinder spüren.
Die Anregung zu einem Psychiater zu gehen, die finde ich eigentlich ganz gut.

Als ich körperlich erkrankte, bin ich auch mit meinem Kind zu einem gegangen, würde mich da aber auch erst erkundigen und dir einen kompetenten suchen. Bei uns war glücklicherweise alles in Ordnung, es wurden sehr viele Test gemacht und mein Kind ist kerngesund. Es gab eigentlich bei uns keinen Anlass, aber ich war in Sorge, weil ich doch durch die ganzen Krankenhausaufenthalte sehr oft von meinem Kind getrennt war und ich Angst hatte, dass ihre Entwicklung gefährdet ist. Diese Trennung werden schon sehr viel mit ihr gemacht haben. Aber der Arzt sagte damals, dass man sehen könne, dass sie eine sichere Bindung in den ersten sechs Jahren aufgebaut habe und die doch auch sehr entscheidet ist.

Weisst du, manchmal fehlen den Kinder auch einfach Grenzen.
Du solltest vielleicht erstmal bei ganz banalen Dingen anfangen. Tagestruktur, Rituale, Schlaf und Essengewohnheiten, wieviel Bewegung haben deine Kinder usw...
Mein Kind dreht immer noch sofort durch, wenn es mal eine halbe Stunde über der Zeit war.

Mittlerweile kann es schon einmal in der Woche länger wach bleiben, alles andere ist nicht möglich. Es tut ihr nicht gut, obwohl sie kerngesund ist.
Das der Große in der Schule Wutanfälle bekommt, das kann auch alle möglichen Ursachen haben. Überforderung wäre ein Beispiel, wäre heute nichts ungewöhnliches in den Schulen.
Wie erlebst du ihn denn bei den Hausaufgaben?

Daran kannst du auch einiges ablesen und erkennen, wie geht es ihm, wenn er in einer ruhigen Umgebung lernt, arbeitet?
Die Situation, die du mit dem Kleinen schildert, die liest sich wirklich etwas dramatisch, aber ich würde damit auch zum Kinderarzt gehen, so kleine Kinder gehen in der Regel noch nicht zum Psychiater.

Aber was wissen die Erzieher von dir? Manche Erzieher ( sorry) aber neigen auch zur Dramatisierung, wenn sie irgendwas in der Richtung befürchten.
Viele kümmern sich gar nicht, wo Hilfe notwendig wäre und manche sehen in jeder Auffälligkeit eine Störung. Wie kommst du mit der Erzieherin denn zurecht?

Ich frage das deswegen, weil bei mir war das mal so, dass sich rumgesprochen hat, dass ich in einer psychosomatischen Klinik war, was meinst du, was es da für Phantasien gab. Ich renne auch ständig mit Schuldgefühlen rum, kann das therapeutisch aber ganz gut bearbeiten und in der Realität gemeinsam mit ihr überprüfen.

Das deine Kinder etwas von deiner Erkrankung spüren, das lässt sich sicherlich nicht vermeiden.
Aber wie erklärst du es ihnen?

Es ist auch wichtig, dass Kinder verstehen in ihrer Sprache, was da mit Mama los ist.
Es heisst aber noch lange nicht, dass sie deswegen selbst krank werden müssen.

Was du zumindestens erstmal über deinen Großen beschrieben hast, das kann auch einfach andere Ursachen haben.
Liebe Grüße, hopelife
Zuletzt geändert von hopelife am Fr., 27.12.2013, 23:16, insgesamt 1-mal geändert.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 23:15

Traurige Seele hat geschrieben:Dafür interessieren ihn Tiere nicht, das fanden die Erzieherinnen wohl auch auffällig.
Finde ich auch sehr überdramatisiert...dann interessiert er sich halt nicht dafür. Mein Sohn hat in seiner Kita einen Kameraden, der hatte keinen Bock zu malen. Na, was meinste, was das für ne Katastrophe für die Erzieher war! Das Kind malt nicht! Da wurde der Vater informiert. Seine Reaktion war klasse: "Ja und? Haben Sie jeden Tag Bock abzuwaschen?"
Traurige Seele hat geschrieben:Das mit der Frühförderung hat mich echt umgehauen.
Was hat es da genau in dir ausgelöst? Was sagt denn dein Bauch, was du tun könntest, um weiter zu kommen? 4 Jahre... hm.. meiner ist auch sehr helle im Köpfchen, aber mir sind sie nicht mit ner Frühförderung gekommen... kannst du ein Stück auf die Worte der Erzieher vertrauen? Scheinbar deckt sich das nicht ganz mit deinem Gefühl....
Traurige Seele hat geschrieben:meinte dass es bestimmt gut täte mal mit ihm zu einem Psychologen zu gehen. Einfach um ihm Hilfestellung zu geben besser zu Recht zu kommen.
... wäre zumindest ein Ansatz. Der Psychologe unterhält sich sowieso erstmal nur mit dir. Danach kannst du immer noch entscheiden, wie es weitergeht. Manchmal grübelt man zu viel und weiß irgendwann nicht mehr, wo oben und unten ist und verliert den Überblick.

Was dich aber nie belügen wird: ist dein Bauch!

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Traurige Seele
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 23:24

Hi hopelife,

danke für Deine ausführliche Antwort.
hopelife hat geschrieben: Mütter, die sich so sorgen,die sind in der Regel gute Mütter, Mütter, die ihre Kinder lieben. Diese Liebe werden auch deine Kinder spüren.
Das sagt meine Thera auch immer zu mir, sie meinte ich wäre so reflektiert da macht sie sich keine Sorgen dass ich meinen Kindern schaden würde. Auch in der Reha Klinik habe ich andere Fälle gesehen die mich sehr betroffen gemacht haben, das Jugendamt hat ein 1 jähriges Kind dort abgeholt weil die Mutter es im Zimmer eingeschlossen hat und ausgegagen ist und noch viele Sachen mehr.
Weisst du, manchmal fehlen den Kinder auch einfach Grenzen.
Du solltest vielleicht erstmal bei ganz banalen Dingen anfangen. Tagestruktur, Rituale, Schlaf und Essengewohnheiten, wieviel Bewegung haben deine Kinder usw...
Ja eigentlich ist bei uns alles zeitlich gut geregelt. Mein Großer spielt Fußball im Verein. Für den Kleinen muss ich noch was passendes finden da er sehhhr gemütlich ist.
Das der Große in der Schule Wutanfälle bekommt, das kann auch alle möglichen Ursachen haben. Überforderung wäre ein Beispiel, wäre heute nichts ungewöhnliches in den Schulen.
Wie erlebst du ihn denn bei den Hausaufgaben?
In der Schule ist er wie ein Lamm. Nur sehr sehr nervös. Daheim hab ich das Gefühl platzt diese ganze aufgestaute Energie dann raus. Da reicht schon das Wort Hausaufgaben um zu explodieren. Die Lehrerin meinte er kommt an seine Grenzen. Wir haben jetzt die Regelung, dass er einen Monat nur 15 Minuten Hausaufgaben machen muss und dann aufhören darf um das Ganze zu entzerren. Er ist halt sehr sehr unkonzentriert das fällt auf auch der Lehrerin.
Die Situation, die du mit dem Kleinen schildert, die liest sich wirklich etwas dramatisch, aber ich würde damit auch zum Kinderarzt gehen, so kleine Kinder gehen in der Regel noch nicht zum Psychiater.
Aber was wissen die Erzieher von dir? Manche Erzieher ( sorry) aber neigen auch zur Dramatisierung, wenn sie irgendwas in der Richtung befürchten. [/quote]

Ja ich hab im Januar U Untersuchung und werde das erst mal mit dem Kinderarzt besprechen bevor ich Frühforderung zustimme.

Ja die Erzieherinnen wissen das mit mir da ich eben im letzten Jahr eine akute Krankheitsphase hatte und jetzt erst in Reha war und die Kinder waren die erste Zeit dabei das hat aber nicht geklappt, die Kinder waren überfordert dort in den Gruppen, sie sind dann heim zum Papa und wir hatten daheim Haushaltshilfe. Die hat den Kleinen dann in Kindi gebracht und geholt. Also haben sie es leider mitbekommen.
Ich habe auch das Gefühl dass die Erzieherinnen dadurch noch mehr Acht geben. Klar seit die Kinder in der Reha dabei waren sind sie sehr neben der Spur, das war zu viel für die Kleinen. Danach wurde ich körperlich noch sehr stark krank und musste in die Klinik und da kam wieder eine andere Haushaltshilfe. Kein Wunder dass die Kleinen daran knabbern und Angst um Mama haben.

Wie kommst du mit der Erzieherin denn zurecht?
Im Großen und Ganzen soweit ganz gut. Auch wenn ich manchmal bereut habe mein Sohn nicht in die andere Gruppe zu geben wo mein erstes Kind war, dort fand ich die Erzieherinnen herzlicher. Manchmal sind die Damen etwas überempfindlich (naja wenn man selbst keine Kinder hat).
Das deine Kinder etwas von deiner Erkrankung spüren, das lässt sich sicherlich nicht vermeiden.
Aber wie erklärst du es ihnen? Es ist auch wichtig, dass Kinder verstehen in ihrer Sprache, was da mit Mama los ist.
Leider spüren sie es. Ja sie wissen dass es Mama mal besser und mal schlechter geht. Und dass ich psychisch erkrankt bin, aber mehr, nein, wie erklärt man das so kleinen Kindern den??? Ich tue mir da sehr schwer. Da wäre ein Kinderpsychologe ganz gut der auch hilft dem Kind besser verständlich machen können wie es mit der Mama ist usw. auf kindgerechte Art und Weise. Ich habe immer Angst was falsches zu sagen vor den Kindern. Schwierige Sache. Aber eins ist klar die Reha hat die Kinder sehr verstört und da knabbern sie dran.
Als ich zurück war hat mein großer zur Lehrerin gesagt "Endlich ist meine Mama wieder da", sie meinte der war richtig aus dem Häuschen so kennt sie ihn gar nicht, er hätte sich so gefreut.

Und der Kleine hat auch gestrahlt über beide Backen, hach war das schöööön. Mein Mutterherz ist da richtig aufgegangen.

LG TS
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Traurige Seele
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 23:35

Tränen-reich hat geschrieben:
Traurige Seele hat geschrieben:Dafür interessieren ihn Tiere nicht, das fanden die Erzieherinnen wohl auch auffällig.
Finde ich auch sehr überdramatisiert...dann interessiert er sich halt nicht dafür. Mein Sohn hat in seiner Kita einen Kameraden, der hatte keinen Bock zu malen. Na, was meinste, was das für ne Katastrophe für die Erzieher war! Das Kind malt nicht! Da wurde der Vater informiert. Seine Reaktion war klasse: "Ja und? Haben Sie jeden Tag Bock abzuwaschen?"
Klasse Reaktion von dem Vater. Ich finde es schlimm dass alle Kinder nach Schema F funktionieren sollen.
Was hat es da genau in dir ausgelöst? Was sagt denn dein Bauch, was du tun könntest, um weiter zu kommen? 4 Jahre... hm.. meiner ist auch sehr helle im Köpfchen, aber mir sind sie nicht mit ner Frühförderung gekommen... kannst du ein Stück auf die Worte der Erzieher vertrauen? Scheinbar deckt sich das nicht ganz mit deinem Gefühl....
Also lese mal meine Satz unten "Folge Deiner Intuition", das habe ich in der Reha gelernt ich soll meinem Bauchgefühl vertrauen und damit fahre ich gar nicht schlecht. Mein Bauchgefühl sagt mir das Kind ist weder ADS Kind noch Autist oder sonstwas. Ich glaube er knabbert noch an der Reha Sache weil er sehr sensibel ist. Bin ja erst seit Oktober wieder da. Dann die Krankheit körperlich, er fragte mich täglich "Bist Du wieder gesund?", er hat sich sehr um mich gesorgt. Ansonsten ist er ein quietschlebendiges Kind. Zu HAuse spielt er manchmal sooo schön, das kann mein Großer heut noch nicht mit 7. Die Geschwisterrivalität ist ganz schlimm bei meinen KIndern, ich denke da knabbern beide sehr stark dran.
... wäre zumindest ein Ansatz. Der Psychologe unterhält sich sowieso erstmal nur mit dir. Danach kannst du immer noch entscheiden, wie es weitergeht. Manchmal grübelt man zu viel und weiß irgendwann nicht mehr, wo oben und unten ist und verliert den Überblick.
Eben ich denke lieber mal gucken lassen als sich nachher Vorwürfe zu machen. Und ich hab nix zu verbergen, ich kann offenlegen was ich habe, und meine Kinder werden nicht misshandelt oder sonst was (eher das Gegenteil, ich verwöhne sie eher zu sehr ).
Was dich aber nie belügen wird: ist dein Bauch!
Ich versuche darauf zu vertrauen seit der Reha und ich fahre ganz gut damit.

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Widow
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 23:51

Sparkonto anlegen (tja, bei den derzeitigen Zinsen schlecht, ich weiß).

Nicht für den Besuch der Privatuniversität, sondern für den Besuch beim Psychotherapeuten - der wird dann, wenn die jetzigen Kinder ihre Symptome als Herangewachsene oder Erwachsene nicht mehr verbergen können werden und nicht mehr mit ihrem Leidensdruck leben wollen werden, nur noch privat zu finanzieren sein, so wie's Krankenkassenpolitisch nunmehr aussieht.

Machen wir uns doch nichts vor: Wie sind wir denn selbst zu diesen Plemplem-Klumpen geworden? Die Eltern haben daran (weil sie selbst schon Plemplemklumpen waren) einen gewissen Anteil - nicht den ganzen, aber einen gewissen. Und die wollten doch auch immer nur "unser Bestes", nicht wahr?

Widow

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Butterfly_
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 23:55

Hallo Traurige Seele,

wo genau stößt du dich wenn du an die Frühförderung denkst? Was genau für Gedanken kommen bei dir in Verbindung mit der Frühförderung?
Ich arbeite in einer KiTa in der ein mal die Woche eine Pädagogin zur Frühförderung kommt und jedes Kind mal beobachtet, sich mit jedem Kind auch beschäftigt. Ich beobachte es sehr gerne und bin jedes mal begeistert davon. Und erst recht die Kinder, die haben ihren Spaß. Ich erlebe die Frühförderung als eine Bereicherung und etwas positives.

LG

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hopelife
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 00:04

Ich kann leider nicht mehr zitieren, weil mein Pc spinnt.

Ich würde meinen, wenn deine Kinder sich auf dich freuen, dann ist das ein gutes Zeichen. Ich habe mich nie auf zuhause gefreut, fand es woanders immer schöner.

Für Pädagogen, die keine Kinder haben ist alles reine Theorie. Deswegen versuche mal dein Privatleben nicht an die große Glocke zu hängen.
Überschriften sind okay, aber mehr auch nicht.
Das muss man im Berufsleben auch immer so machen.

Mir haben die Horterzieher immer ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich mein Kleines nicht alleine nachhause gehen lasse.
Ständig gab es Diskussionen. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie noch zu klein ist, obwohl es Eltern gibt, die ihre Kinder hier schon mit der Bahn fahren lassen. Verantwortlich finde ich das nicht.
Ich mache es nicht so.

Zum Thema Sport:
Der Kleine muss auch noch nichts machen, also in Richtung Verein. Spaziergang, Blätter sammeln, im Schnee spielen, im Wasser patschen, das reicht ja schon an Bewegung in dem Alter.

Gewinne ein wenig Selbstvertrauen und wenn deine Thera grünes Licht gibt, dann vertraue ihr.

Ich mache das auch immer so und öftermal ist sie auch kritisch, aber in anderen Bereich, das nehm ich auch dankend an.

Das die Kinder zuhause manchmal Wut ausagieren ist eigentlich auch an gutes Zeichnen, zuhause darf man das ohne bestraft zu werden.
Natürlich kann man das auch negativ sehen, aber auch positiv.
Und auch Wut hat ihre Grenzen, Regulation ist auch wichtig, das müssen auch Kinder lernen, aber schlechte Laune sollte man erstmal so annehmen und nicht verbieten. Und Schulkinder sind öfermal sehr schlecht gelaunt, so ein Tag ist auch anstrengend für Kinder.
Aber solange sich die Wut im Rahmen hält.

Lass dich von aussen nicht so verunsichern.

Bleibt bei dir und arbeite mit deiner Thera an Kleinigkeiten. Mir hilft der Austausch in meiner Therapie sehr sehr doll, aber sie ist auch eine ganz andere Generation und gibt mir sehr viele Anregungen.

Es hat sich sehr viel geändert, obwohl ich nur kleine Dinge verändert habe. Vorallem die sichere Haltung, die spüren Kindern und starke Kinder brauchen starke Eltern, was nicht immer so leicht ist, wenn man selbst gerade nicht so stark ist, aber du schaffst das schon, du arbeitest doch auch an dir.

Zu deiner Frage, wie man Kinder über Krankheit informiert. Mmh, ich habe dafür kein Rezept. Kommt auch auf die Krankheit und auf das Kind an oder deine Belastbarkeit und deine Einschränkungen.

Ich reagiere da in der Situtation unterschiedlich, hab auch vermutlich eine ganz andere Problematik, als du.

Auf jeden Fall Kinder von Schuld befreien, das kann ganz unterschiedlich aussehen.

Den Kinder immer wieder vermitteln, dass sie geliebt werden und willkommen sind und nicht deine Aufgaben übernehmen müssen und nicht Schuld an deiner Stimmung sind.

Mama kann heute nicht soviel leisten, aber ich bin jetzt eine Stunde nur für dich da oder sowas... wie gesagt, es kommt immer auf die Situation an.
Die Zeit und die Energie, die du hast zusammen mit dem Kind schön gestalten, das ist schwer zu sagen, wenn man nicht in der Situation ist.

Alles Liebe für dich, hopelife
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Butterfly_
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 00:08

Widow hat geschrieben:
Machen wir uns doch nichts vor: Wie sind wir denn selbst zu diesen Plemplem-Klumpen geworden? Die Eltern haben daran (weil sie selbst schon Plemplemklumpen waren) einen gewissen Anteil - nicht den ganzen, aber einen gewissen. Und die wollten doch auch immer nur "unser Bestes", nicht wahr?
Widow
Puuuh Widow, es gibt auch Menschen die nicht durch ihre Eltern zu den - wie du es nennst - "Plemplen-Klumpen" geworden sind, sondern von fremden Menschen vergewaltig, missbraucht usw. wurden.

Und es gibt auch genug "Plemplem-Klumpen"-Menschen deren Eltern nicht so reflektiert waren wie Traurige Seele und ihre Probleme nicht gesehen haben, geschweige denn an ihren Problemen gearbeitet haben.

Also Widow Vorsicht mit diesen Urteilen


Widow
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 00:36

Liebe Butterfly,

da Du es offenbar überlesen hast, weise ich Dich nochmals darauf hin, dass ich schrieb, dass unsere Eltern nur einen Anteil daran haben, dass wir die Plemplem-Klumpen geworden sind, die wir sind. Sie sind also keinesweg allein "schuldig". (Es gibt ja unter anderm auch noch uns selbst, nicht wahr?)


Doch ich frage mich anlässlich Deiner Zeilen: Wenn jenes Grauen den von Dir genannten Menschen als Kind widerfuhr (und selbst, wenn es ihnen als "Erwachsenen" widerfuhr) - wäre es nicht an den Eltern gewesen, dann für das Kind da zu sein? Wenn die in solchen Momenten nach diesem irrsinnigen Grauen hätten da sein können, imstande gewesen wären, hinreichend da zu sein, wäre vieles an Wunden vielleicht - vielleicht - weniger tief und dauerhaft gewesen, als es dann geworden ist und immer noch wird.

Und - versteh mich recht: Das Versagen der Eltern geht auf ihre eigenen nie verheilten Wunden zurück.

Ich bin übrigens überzeugt: Wem die "perfekte" Elternbindung zuteil wurde, die/der verwindet später alles ... - und wird dann meistens TherapeutIn.

Dein Vergnügen an der Frühförderung finde ich ganz wundervoll. Nur vielleicht verstehst Du durch diesen Thread hier, dass Eltern das vollkommen anders sehen dürfen.

Beste Grüße
Widow

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