Wie Kontakt zum Erzeuger auslaufen lassen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Orli
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Wie Kontakt zum Erzeuger auslaufen lassen?

Beitrag Fr., 01.03.2013, 19:31

Ich habe komplexe PTBS und bin jetzt nach längerer Zeit wieder stabiler, sodass ich mein Studium weiterführen konnte und auch anderweitig zurecht komme.

Zu meinem Erzeuger habe ich nicht viel Kontakt, aber das wenige ist mir schon zuviel. Die Option, er könnte mich anrufen oder mir zufällig über den Weg laufen, schüchtert mich ein.

Ich habs jetzt soweit geschafft, dass ich ihn nur ca.dreimal jährlich sehe.

Wie kann ich das noch weiter beschränken? Unauffällig? Ich habe Angst vor einer direkten Konfrontation, "warum willst du mich nicht sehen"... Ich habe zu wenig Kraft und zu wenig Mut.

Ich bin nicht soweit, dass ich für mich einstehen kann.

Und es gibt Anteile, die wollen nur angepasst sein. Die wollen sich treffen, sobald er peift, und ein bischen "als ob" spielen.

Als ob...
...ich ihn mögen würde
...alles normal gewesen wäre
...ich vergessen hätte

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Tröte
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 20:07

also ich habe meiner mutter und meienr familie jeweils einen brief geschrieben in dem ich den kontakt abgebrochen habe und auch kurz begründet habe, warum ich keinen kontakt mehr will. vlt. wäre dies für dich auch eine variante ?
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peppermint patty
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 20:40

Ich bin einige 100 km weiter weg gezogen,...

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Orli
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 21:57

Habt ihr manchmal auch gehofft, die Person möge einfach bald sterben...?

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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 21:59

Orli hat geschrieben:Habt ihr manchmal auch gehofft, die Person möge einfach bald sterben...?
Ja.........

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 22:06

Das nicht, aber ich bin mein Leben lang geflohen! Immer und immer dem Kontakt ausgewichen. Obwohl ich nie gesagt habe warum. Eigentlich hatte/habe ich auch keine Worte dafür.

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viciente
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 23:40

Orli hat geschrieben:Habt ihr manchmal auch gehofft, die Person möge einfach bald sterben...?
nein .. denn sowas sollt man ausnahmslos niemandem wünschen (wollen/müssen) - da wird es mit sicherheit andere wege geben; ist jedenfalls schmerzhaft, wenn du das derzeit (noch) so erlebst (die gründe sind mir ja unbekannt)

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weidenkatz
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Beitrag Sa., 02.03.2013, 07:47

Orli hat geschrieben:Wie kann ich das noch weiter beschränken? Unauffällig? Ich habe Angst vor einer direkten Konfrontation, "warum willst du mich nicht sehen"... Ich habe zu wenig Kraft und zu wenig Mut.

Ich bin nicht soweit, dass ich für mich einstehen kann.

Und es gibt Anteile, die wollen nur angepasst sein. Die wollen sich treffen, sobald er peift, und ein bischen "als ob" spielen.

Als ob...
...ich ihn mögen würde
...alles normal gewesen wäre
...ich vergessen hätte
Ist das nur eine Phantasie oder im Rahmen des tatsächlich Möglichen, dass er diese Frage stellt?

Ich verstehe Dich so, dass er Dir sehr Schlimmes angetan hat, richtig? Dann weiß er doch genau, warum Du ihn nicht sehen willst?

lg
weidenkatz

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Orli
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Beitrag Sa., 02.03.2013, 16:51

Den Tod wünschen, das ist es nicht... das klingt so böse... aber dass er einfach weg ist... wohin auch immer... nur weg

Ich weiss nicht, ob er die Frage stellen würde. Es ist ganz seltsam... Er ruft bei der restlichen Familie an und lügt. Er würde mich ständig anrufen und ich würd mich nie zurückmelden. Das stimmt nicht.

Wenn er bei mir anruft, hab ich aber auch das Gefühl, dass er mich gar nicht so wirklich treffen möchte. Also er will schon, weil ich muss immer machen was er sagt, weil er meint er darf alles bestimmen. Er ruft mich ganz lange nicht an und wenn ers dann tut, dann hab ich zu rennen. Aber ich glaub, dass er eher meint, dass er mich treffen muss, wegen restlicher Familie vielleicht?

Und ich weiss nicht, aber er verhält sich ganz normal, als wär nichts gewesen

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weidenkatz
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Beitrag Sa., 02.03.2013, 18:04

Weiß denn niemand aus der Familie, dass Du ihn nicht sehen willst und warum?

Lässt Du Dich denn darauf ein, wenn er Dich herumkommandiert? Klar, kann natürlich sein, dass er gegenüber der restlichen Familie die Fassade aufrecht erhalten will. Seine Fassade.

Könntest Du Dir vorstellen, irgendjemanden aus Deiner Familie einzuweihen?

Hast Du therapeutische Unterstützung?

Lg weidenkatz

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Thread-EröffnerIn
Orli
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Beitrag So., 03.03.2013, 03:25

Nein niemand weiss es.

Er hat eine neue Familie. Seine Frau kann mich nicht leiden. Sie haben Kinder, einige Jahre jünger als ich... ich weiss nicht ob er da was gemacht hat Ich hats zu lange verdrängt...

Ansonsten hab ich keine Geschwister und keine grosse Familie. Mutter hat einen neuen Mann. Sie weiss nichts... Nur dass ich ihn nicht so mag. Hab Angst dass sie sich sonst umbringt... oder ihm was antut.

Ja, ich hab eine liebe Therapeutin. Ich trau mich noch nicht so mit ihr darüber zu reden

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Thread-EröffnerIn
Orli
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Beitrag So., 03.03.2013, 16:00

Wegziehen, das habe ich mir auch schon überlegt. Und mich dann dagegen entschieden. Die Uni möchte ich momentan nicht wechseln.

Ich kann mich nicht so gut wehren, wenn er mich kommandiert. Das läuft automatisch ab... Bevor ich da zurückruf, nehm ich mir so fest vor, zu sagen, dass ich keine Zeit habe. Aber dann gehts nicht... Ich hab trotz allem angst, dass ich ihm schlecht tu und ihn verletze. Oder dass er richtig ärgerlich wird.

Ich hab immer gemacht was er gesagt hat. Einmal nicht, und da ist er richtig ausgerastet. Hat mich geschüttelt und durch die ganze Wohnung gezerrt. Jemand ist dann dazwischen. Aber eigentlich mach ich automatisch was er sagt.

In der Therapie über ich gerade (mehr schlecht als recht) mich zumindest von der Mutter abzugrenzen und mich da nicht manipulieren zu lassen. Das Abgrenzen von ihm scheint mir dann noch viel unmöglicher, da ich bei ihr schon so drinhäng.

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Henrike76
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Beitrag So., 03.03.2013, 16:46

Also das Thema ist schwierig.

Mein Bruder (Pfarrer) will immer, dass man die Eltern (Erzeuger) auf Sicht direkt damit konfrontiert, was einen damals so verletzt hat (um nicht zu sagen zerstört hat von den Gefühlen her).
Dem habe ich gesagt, dass die beide nun 22 Jahre zu Hause sind (Rentner bzw. arbeitslos) und genug Zeit hatten da mal was vernünftiges anzugehen. Ich verlange da ein Schriftstück, in dem genau für die Sauereien um Verzeihung gebeten wird.

Ich sehe da keinerlei Fürsorgepflicht, wenn Leute Ihren Dreck mit ins Grab nehmen wollen. Das ist mir egal mittlerweile.

Zunächst habe ich nun 7 Monate den Kontakt abgebrochen. Das bleibt auch zumind. so lange, bis die Konfrontation in der Traumatherapie mal abgeschlossen ist.

Ob ich danach noch Lust daran habe ? (ich glaube eher nicht)

Ich habe immer schon verziehen, obwohl die noch nicht mal um Verzeihung bitten.

Und wenn die anrufen, schaffen die immer das rauszufinden, was ich gerade noch nicht auf die Reihe bekomme und ich mich dann schlecht fühle.

Zudem habe ich die die letzten 13 Jahre genug besucht, das reicht sowieso für Jahrzehnte.

Ich höre nun auf meine Gefühle!
Und mir reichen die realen Alpträume mit denen! Ich nehme durchaus an, dass da in der Therapie durchaus auch die Übergriffe durch die Erzeugerin dann verarbeitet werden.

Das war jetzt nur meine Meinung als Laie!

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