Sexueller Missbrauch. Muss ausziehen

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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TraurigerClown
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Sexueller Missbrauch. Muss ausziehen

Beitrag Mo., 18.02.2013, 21:20

Hallo Forum,

ich hoffe, ich mache nicht zu viele Fehler hier und bitte um Hilfe.
Ich war wegen sozialer Angst mit 15 in einer Therapie. Dabei ist eine Depression entstanden. Die Ursache sind wohl viele Probleme aber allem vorran das gestörte Verhalten zu meinem Vater. Er hat mich einige Male im Alter von 8 bis 18 Jahren im Schritt und am Hintern angefasst, mich auf der Toilette beobachtet, mich zum gemeinsamen Baden gebeten. Irgendwann hatte ich plötzlich einen wesentlich tieferen Schlaf, so mit 15 vll, und hatte nach einer Nacht meine Unterhose falsch rum an. Am Abend war sie aber noch richtig herum. Ich habe ihm auch öfters gesagt, dass ich nichts merke, z.B. keine Polizeisirenen höre und auch nicht davon geweckt werde. Er hat auch sehr oft versucht ins Bad zu kommen, wenn er wusste, ich war dort, oder hat einfach ganz still im Flur gewartet und ständig von einem Sexfrühstück geredet. Eine widerliche Vorstellung.

Ich habe irgendwann mit all meinem Mut meiner Therapeutin vom Missbrauch erzählt und sie hat mich ausgelacht und behauptet, sowas wäre normal in der Familie. Daraufhin habe ich die Therapie bei ihr abgebrochen.

Ich bin auf eine einfachere Schule gewechselt und hatte dort nur 5 Stunden superleichten Übergangsunterricht, doch es geht nicht. Selbst Praktika von 3-4 Stunden halte ich nicht aus. Ich hab viel zu viele andere Dinge im Kopf. Verständlich, denke ich.

Ich habe morgen endlich einen Vorstellungstermin beim neuen Therapeuten, nach gut 3 Monaten Wartezeit. Nun mache ich mir Sorgen, dass dieser meine Erlebnisse auch nicht ernst nimmt. Und dann?

Ich will und kann nicht weiter zu hause wohnen. Lenke ich mich ab, geht es mir gut, aber ist mein Vater da, wieder schlecht. Knallen Türen oder höre ich Schritte, habe ich Angst. Türen schließ ich ab und kontrolliere 3-5 mal und hänge etwas vor's Schlüsselloch, selbst wenn mein Vater nicht da ist. Ich will einfach weg von hier, weiß aber nicht, wer mir da helfen kann, da ich wegen der Depression total kaputt bin. Ich schaffe es nichtmal, jemanden anzurufen und wüsste gar nicht, wie ich eine Wohnung finde und umziehe. Freunde habe ich keine, höchstens ein paar Bekannte.

Ich habe meinem Hausarzt vom Missbrauch erzählt, der nahm es angeblich ernst, hat sich jedoch gegen sein Versprechen nicht mehr gemeldet. Mit dem Jugendamt habe ich Kontakt aufgenommen, aber die Frau hat mich weitergeleitet und der Herr meinte, er wäre nicht zuständig und hat am nächsten Tag Urlaub.



War das sexueller Missbrauch, was ich erlebt habe (keine Penetration), und wer hilft mir bei der Wohnungssuche & Umzug, woher kriege ich Geld? Ich bin zwar kreativ, habe aber keine Lebenserfahrung. Arbeits- und Ausbildungsunfähig bin ich zur Zeit, die Schule hat mich nach mehreren Gesprächen krankgeschrieben, bis ich wieder gesund bin. Vom Missbrauch weiß sie aber nichts.

Vielen Dank für eure Antworten!

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montagne
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 23:00

Jugentämter sind manchmal echt A.rschlochbehörden, aber dort bist du eigentlich an der richtigen Adresse. Wenn man dort befindet, dass es für deine psychsiche Situation schädlich ist weiter zu Hause zu wohnen, wird man dir eine eigene Wohnung finanzieren.

Und natürlich ist es schädlich für dich, dein vater hat dich bis vor kurzem offenbar sexuell belästigt, missbraucht halt. Ja, das ist eindeutig Missbrauch (auch nach den offiziellen Richtlinien des Jugendamtes). Die DRücken sich nur leider oft und sind überlastet. Du musst da echt dran bleiben und wohlauch Schuldenr, das dein Vater dich missbraucht hat.
Droht denn die Gefahr, dass es immer noch passiert?

Der Jugendnotdienst in deiner Region kann dir auch helfen und sich beim JA für dich stark machen. Müsstest mal googlen wo da die Anlaufstelle an deinem Wohnort ist. Es gibt auch Notunterkünfte für Kinder und Jugendliche.
amor fati

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Razer2k
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Beitrag Di., 19.02.2013, 00:31

Lieber TraurigerClown,

Du brauchst dir 100% keine Sorgen machen, dass dich ein anderer Therapeut nicht ernst nehmen würde. Und dass deine alte Therapeutin dich ausgelacht hat als du ihr das erzählt hast, muss ehrlich sagen das ist ja eine Frechheit die soll sich einen anderen Job suchen eindeutig das Falsche für sie-_- Alleine die Aussage dass das normal sei in einer Familie die oder der hat eine in der Birne ...

Wünsch dir alles Gute und viel Kraft!

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Anna Lüse
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Beitrag Di., 19.02.2013, 21:01

Hallo,
vielleicht hilft dir das weiter: http://www.missbrauch-opfer.info/anlauf ... _Region=10

http://www.tauwetter.de/infobera/adressen.htm

http://www.zartbitter.de/gegen_sexuelle ... _index.php

Ich wünsche dir, dass dein nächster Therapeut nicht so ein Vollpfosten ist wie diese Frau und dass du solche indiskutabel schlechten Sätze schnell wieder vergessen kannst.

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TraurigerClown
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Beitrag Di., 19.02.2013, 22:26

Danke für eure Antworten.

Ich war heute beim Arzt. Zunächst noch Panik (wie immer) von meiner Mutter, ich müsse nen früheren Bus nehmen, anschließend ein volles Wartezimmer mit Patienten bis auf dem Flur. Innerhalb einer Stunde hat der Arzt 2 Gespräche gehabt- alle paar Minuten stand er an der Rezeption und hat mit der einzigen Mitarbeiterin gequatscht, die liebend gern die Chance genutzt hat, um Anrufer und Patienten vor Ort noch warten zu lassen.

Aus einem Gespräch von ihr mit einem anderen Patienten verfahre ich, dass der Dr. nur Medikamente verschreibt und keine Therapie anbietet. Danke, liebe Gutachterin vom Arbeitsamt, ich warte gern 3 Monate auf einen nutzlosen Termin, wenn jeder Tag immer schwerer wird.

Eine Stunde nach meinem Termin war ich also dran. Ich habe dem Arzt dann trotzdem alles erzählt.

Zuerst wirkte er wütend, dass ich für meine Beichte von meiner Theraepeutin ausgelacht wurde, keine 30 Sekunden später will er mich zu einem Klinikaufenthalt bequatschen. Ich hab ihm meine Bedenken geschildert: Sobald ich wieder zuhause bin, würde es mir wieder schlecht gehen. Sonst geht es mir aber recht gut. Eine Therape und oder Medikation ohne Abstand zu gewinnen würde nicht helfen. Seine Reaktion: Ich könnte in einer Klinik lernen, damit (dem Missbrauch) umzugehen und weiter zu hause bleiben- mit anderen Worten: Die ganze Sache kleinreden oder ignorieren.

Immerhin hat er mir dann noch eine Adresse vom sozialpsychiatrischen Dienst in meiner Stadt gegeben, wo es angeblich keine Wartezeit gibt. Sonst hätte ich dem wohl wer weiß was erzählt.

Ich hab mir Antidepressive & Schlafmittel mitgeben lassen und war froh, dass ich endlich da weg konnte. In dem Moment verplappert sich der Kerl und erzählt meiner Mutter von meinem Wunsch, auszuziehen...

Ich habe also nach 3 Monaten Wartezeit wieder nen schlechten Arzt erwischt. Ob ich die Medikamente nehmen soll, weiß ich noch nicht. Zu dem Arzt werd ich jedenfalls nicht mehr gehen.

PS: An der Bushaltestelle, ich war mit meiner Mutter ja beim Arzt, musste ich mich verstecken, damit der Chef meines Vaters mich nicht sieht, da der an diesem Tag ganz in der Nähe einen Termin hatte.
Auch Nachbarn dürfen nichts erfahren. So wird immer das Fenster geschlossen, wenn über mich geredet wird. Ach ja, und ich bin immer an allem Schuld.


Ich will einfach Weg von hier. Hilft der sozialpsychiatrische Dienst auch bei Wohnungssuche und Umzug? Ich habe ja keinen Führerschein und keine Ahnung, wie man eine Wohnung findet.


PSS: Schon traurig, wie das ganze läuft. Ich kann mir gut vorstellen, wie es im Fernsehen heißen würde, niemand hat etwas gemerkt, wenn ich mich umbringen würde. Und dann kommt mit der Zeit raus:

Klinik entlässt zu früh, Psychologin redet Probleme klein und ignoriert wichtige Themen, Hausarzt meldet sich nicht, neuer Arzt will's auch Ignorieren, Jugendamt ist nicht zuständig oder im Urlaub, Wartezeiten, neuer Arzt ist nur ein Pillenverkäufer.


luckylady
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Beitrag Di., 19.02.2013, 23:48

Ich kenne mich zwar nicht so gut aus aber versuch es mit betreutem wohnen..dass hat vielen freundinnen von mir geholfen du tust mir so leid ich wünschte ich könnte dir helfen ..alles gute und ich hoffe du schaffst es dass zu verarbeiten

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Razer2k
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Beitrag Do., 21.02.2013, 22:42

Hallo TraurigerClown,

vielleicht wäre es ganz gut, wenn du eine Therapie bzw. eine Behandlung weiter weg von deinem Wohnort machen würdest. Den gleichen Gedanken hatte ich auch vor meiner Therapie was wenn mich der oder der dort sehen könnte... Nun habe ich eine Therapie ca. 200km meiner Wohnortes entfernt angenommen. Und das mit den Medikamenten, genauso ging es mir auch, denn zu dem Arzt zu dem ich geschickt wurde, der konnte mir auch nur Medikamente verschreiben und auch keine Therapie anbieten. Aber ich denke ein Klinikaufenthalt oder eine Therapie könnte dir wohl gut tun... Ich denke eine Wohnung suchen wird nicht das Problem sein, gibt ja genug Internetanzeigen und mit etwas Glück findest sicher auch was nettes ohne Provision und vielleicht sogar ohne Kaution mit viel Glück.

Liebe Grüße

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TraurigerClown
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Beitrag So., 24.02.2013, 22:39

Hallo liebes Forum,

ein anderer Teil meiner Probleme kommt direkt aus meinem Hobby, dem Computer&Internet. Denn ich wurde und werde von fremden Menschen beeinflusst und ich weiß gar nicht mehr, wer ich bin oder werden möchte. Wenn dich einer belügt oder dir etwas unterstellt, kannst du das ignorieren, aber was, wenn dies sehr viele tun, die sich gar nicht kennen?


Ich bin sehr viel und gern im Internet unterwegs und andere, die ähnlich aufmerksam sind wie ich, werden einige schleichende Veränderungen bemerkt haben.

Kleine Leute mit manchmal guten Ideen wurden durch Humor oder Talent Internetstars. Mit der Zeit änderten sie ihr Programm, doch die Fans blieben. In Videos und Blogs zieht man nun üblicherweise über die Konkurrenz her. Die Fans des einen fühlen sich bestätigt, die der anderen Seite provoziert. Die Propheten dieser Zeit spalten die Lager, die verblendeten Fans folgen und imitieren dies.

Glaubt man den Stars und dem imitierten Geplapper der Fans, gibt es nur noch Fanboys und Hater. Mag ich ein Video nicht, weil es schlecht bearbeitet, langweilig oder unkreativ ist, bin ich ein hater. Stimme ich nicht mit der Meinung des Stars überein, bin ich ein Hater. Gefällt mir ein Projekt, bin ich ein Fanboy. Diese primitive Art der Differenzierung ist nicht nur ungenau, beleidigend und oft falsch, sie ist inzwischen leider normal geworden.

Warum ich hier so einen seltsamen Thread eröffne? Weil ich zwischen die Fronten geraten bin...

Ich verfolge seit Jahren einige große Internetseiten und habe mich innerhalb eines Projektes an eine Art Beratungsstelle gewandt. Dort wurde mir zuerst nett geantwortet und recht guter Rat gegeben, doch plötzlich ist man über mich hergezogen. Man hat Dinge aus E-Mails ignoriert und andere erfunden. Ich wurde beschimpft und mir wurden einige Dinge unterstellt. Ich bin ganz schön geschockt über die Lügen und enttäuscht, was der Erfolg wieder aus einem netten Menschen gemacht hat.

Ich habe schon viele gemeine Menschen kennengelernt und auch eine Menge falscher Freunde und Lügner getroffen, aber dass ich im Internet auf so einer kleinen Seite fertiggemacht werde, ist wirklich heftig. Nicht nur, weil ich weiß, dass viele Fans den Lügen blind glauben werden, sondern auch weil mein altes schönes Internet, voller freundlicher und hilfsbereiter Menschen, zu einem digitalen Sonderschulpausenhof verkommen ist.

Soll ich diese Internetseite nun ignorieren?
Oder soll versuchen, mich mit gespielter Reue beim Ersteller des Textes zu melden und zu entschuldigen, damit meine Daten nicht vll aus Wut auf eine Beschwerde veröffentlicht werden?
Gibt es noch seriöse Fanseites ohne Stasi und Fanboy/Hater Einteilung?

Vielen Dank für eure Hilfe.

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Razer2k
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Beitrag Mo., 25.02.2013, 21:22

Hallo,

Muss sagen für mich ist das schwer nachzuvollziehen wer da nun Schuld war und wer nicht. Aber entschuldigen würde ich mich nur dann, wenn es deine Schuld war mit der Aktion. Und wenn die deine Daten veröffentlichen? Wäre das dann wirklich so tragisch, weil die deinen Namen haben oder wie kann man das verstehen? Und mit solchen Seiten mit denen du dich beschäftigst kenne ich mich leider zu wenig aus. Bin selber extrem viel im Internet unterwegs (Onlinegames) und habe auch natürlich schlechte und gute Erfahrungen gemacht.

Grüße Razer2k

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TraurigerClown
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Beitrag Mo., 04.03.2013, 23:22

Hallo nochmal. Gibt es eigentlich sowas wie eine Lebensberatung? Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, weiß aber in dieser schweren Zeit oft nicht, wie ich Entscheidungen treffen soll. Ich bräuchte irgendwen, der persönlichen und alltäglichen Problemen Rat gibt. Aber nicht im Sinne eines Psychologen, der mir einreden will, das Erlebnis wäre nie gewesen/ nicht so schlimm bzw der mir nur das gesagte in anderen Worten wiederholt.

Ich brauche im Grunde einen besten Freund oder weisen Opa, der mir bei meinen Gedanken den Rücken stärkt oder Fehler ausredet. Aktuell ist es nämlich so, dass sich meine Mutter spontan überlegt hat, dass sie zu dem Termin beim psychologischen Notdienst mitkommen will, bei dem ich vom Missbrauch & Auszugswunsch berichten wollte. Ich habe ihr das zwar ausreden können, muss mir aber irgendwas einfallen lassen, was ich ihr erzählen kann. Denn die Wahrheit sage ich frühestens beim Auszug. Sonst wäre ich oder meine Habseligkeiten und meine Katze wohl in Lebensgefahr, könnte ich mir vorstellen.

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