Hallo!
Da ich damit aufgewachsen bin, dass mit mir etwas nicht stimmt und man über vieles einfach nicht mit mir gesprochen hat, bin ich mir obwohl ich jetzt erwachsen bin unsicher wie andere darüber denken.
Ich verstehe Gefühle und Reaktionen von mir nicht.
Ich konnte mich bis vor einiger Zeit an kaum etwas aus meiner Kindheit vor der Scheidung meiner Eltern (ich war 6) und den Umständen die dazu führten erinnern, langsam fallen mir wieder Sachen ein, schöne wie auch schlechte Erinnerungen.
Meine Mutter sagt mir, dass es normal ist, dass man sich nicht an seine Kindheit erinnern kann. Aber warum habe ich dann das Gefühl, dass da etwas für mich wichtiges in meinen Unterbewusstsein ist und ich danach suchen muss? Und warum fange ich dann an mich an Dinge zu erinnern?
Ich erinnere mich wieder daran, dass mich mein Vater beim Lernen geschlagen hat. Ich hab dann aus Angst etwas falsches zu sagen garnichts mehr gesagt und war dann irgendwie nicht mehr da. Er hat richtig fest zugeschlagen, aber dass war nicht das schlimme. Ich hatte Todesangst vor ihm, er wurde dann immer ganz anders. Er war dann nicht einfach der wütende/schimpfende Papa so wie Mama oder es andere auch mal sein konnten sondern ein eiskalter Blick, ein fremder Mensch in Papas Körper.
Ich erinnere mich wieder an eine Kindheitsfreundin, wir haben in ihrem Zimmer Dokror/Kinder-kriegen gespielt. Sie war ein Doktor ohne Feingefühl und hat auf meinen Bauch eingedroschen. Ich wollte das nicht, aber ich habe nichts dagegen gesagt, denn es erschien mir völlig normal und als würde ich mit meinem stillen Ertragen etwas richtig toll und brav machen. Meinen Eltern habe ich nie etwas davon erzählt.
Dann ist mir noch was eingefallen, bitte nicht lachen, das ist mir echt peinlich: Ist es normal das sich eine 4-5 Jährige Gegenstände in die Vagina einführt? Das habe ich gemacht, das Gefühl dabei war, dass es normal ist, nur es darf niemand wissen. So wie niemand wissen durfte, dass ich mit meinen Barbies sexuelle Gewalt nachspielte. Aber ich weiß nicht wo dass her kam.
Wenn es erforderlich ist kämpfe ich an vorderster Front für eine Freundin, verbal oder wenn nötig auch mit Fäusten. Warum beschütze ich mich selbst nicht genauso? Im Urlaub habe ich mit einem Mann geflirtet, wir haben uns geküsst und dann wollte er mehr, aber sein Blick war so bestimmend, als wollte er es um jeden Preis, da vergings mir, ich war wie gelehmt und hatte Mühe mich mit meinen Gedanken im hier und jetzt zu halten, endlich brachte ich ein "Nein" heraus und ging von im weg. Warum könnte ich nicht gleich ein "Nein" herraus bringen? Andere Situation: Silvesterfeier in meiner Wohnung mit guten Freunden, ich hatte einen Absturz (zu Silvester vertrage ich nicht mal ein Glas Sekt) und ging ins Bett, ich wachte auf weil ich etwas spürte, traute mich nicht die Augen zu öffnen, der Freund einer Freundin streichelte mich im Intimbereich, ich hielt die Augen fest geschlossen, sagte nichts, ich rutschte nur weg und dann wurde die Situation aufgelöst weil seine Freundin am hereinkommen war. Sie hat nichts mitbekommen und ich habe noch nie zu vor ein Wort darüber verloren, weil ich mich mit anderen nicht über meine Scham und Schuldgefühle unterhalten will. Aber warum bin ich nicht ausgerastet und hab ihm eine geklebt?
Ich habe als Erwachsene erfahren, dass die Cousine meiner Mutter von ihrem Vater sexuell misbraucht wurde in ihrer Kindheit. Aber ich wusste das schon irgendwie als Kind und hat mich somit vor einigen Jahren nicht schokiert als ich die Bestätigung meiner Annahme erhielt. Warum spüre ich, dass das anderen passiert ist, ich erhielt schon öfters die traurige Bestätigung, das ich richtig liege?
Ich weiß, ich habe Euch das ziemlich wild um die Ohren gehauen. Ich weiß nicht wirklich was damit bezwecken wollte, ich bin mir da noch nicht sicher. Vielleicht hoffe ich mit Euren Antworten/Ansichten mir neue Blickwinckel zu erhalten um Wege zu finden mein Chaos ordnen. Vielleicht wollte ich auch nur mal alles loswerden, oder zumindest einiges. Ich habe ständig das Gefühl mich für etwas entschuldigen zu müssen und Scham, also tu ich es einfach:
Entschuldigung, dass ich Euch meinen Mist bei Euch ablade und Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße
Gefühlschaos und Kindheitserinnerungen
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Willkommen im Forum!
Ui, was da da erzählst ist ja heftig... tut mir sehr leid dass du solche Sachen hast erleben müssen.
Unterschwellig hab ich da die Frage herausgelesen ob es sein könnte dass du vielleicht auch sexuellen Missbrauch erlebt hast...?
Ich hab das Gefühl, ja, das könnte gewesen sein.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Therapie zu machen und deine Geschichte aufzuarbeiten?
Viele Grüße,
Miri
Ui, was da da erzählst ist ja heftig... tut mir sehr leid dass du solche Sachen hast erleben müssen.
Unterschwellig hab ich da die Frage herausgelesen ob es sein könnte dass du vielleicht auch sexuellen Missbrauch erlebt hast...?
Ich hab das Gefühl, ja, das könnte gewesen sein.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Therapie zu machen und deine Geschichte aufzuarbeiten?
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"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain
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Danke Mirielle, dass dir meine Erfahrungen für mich leid tun... ...aber ich finde es nicht heftig, vielleicht würde ich es als heftig empfinden, wenn es einen anderen betreffen würde. Ich würde das niemandem wünschen und schon garnicht einem Kind. Aber für mich selbst ist es ok, dass musste es einfach immer schon sein. Natürlich schreit mein gesunder Menschenvertand auf, und ich weiß rein nüchtern betrachtet dass da nicht alles ok in meiner Kindheit war.
Ich war schon in Therapie um so manches aufzuarbeiten. Doch seit langem hat sich nichts weitergedreht in mir und ich sah keinen Sinn darin, dann in na Therapie Zeit zu verschwenden. Ich war schon lange nicht mehr fähig den Alltag zu bewältigen. Und jetzt ist er da, der langerwartete Schub und in mir tut sich was. Ich weiß jetzt, dass ich ünfähig war den Alltag zu meistern, weil - wie soll ich es bennenen? - meine starkes/schützendes Ich ausgebrannt war und sich verabschiedet hat. Aber jetzt ist es wieder da, ich bin wieder stark und ich kann wieder auf mich selbst aufpassen. Jatzt gehts weiter mit dem Aufarbeiten!
Sexueller Missbrauch? Ja, ich fühle mich als wäre mir irgendsowas passiert, aber ich habe keine Erinnerung und keine Beweise, außerdem wäre es jemand aus meiner Familie gewesen und sowas will ich nicht einfach unterstellen oder überhaupt zutrauen. Aber ich dachte darüber nach, und ich fragte mich 'was wäre wenn?', komischer Weise ging es mir gut, denn es fühlte sich an als hätte ich etwas überstanden/überlebt, es wäre vorbei und ich hätte gesiegt da ich immer noch da bin. Ich wäre eher erleichter, wenn sich Gefühl und Wirklichkeit decken. .... ...bis ich über 'aber wer solls gewesen sein?' nachdachte, da kam Scham und Schuld wieder, ich fühl mich schlecht, wenn ich darüber spekuliere. Und ich fühle mich Menschen gegenüber schlecht, die sowas echt erlebt haben, wenn ich mit dem Gedanken spekuliere.
Aber ich bin offen und dankbar für jede These!
Ich war schon in Therapie um so manches aufzuarbeiten. Doch seit langem hat sich nichts weitergedreht in mir und ich sah keinen Sinn darin, dann in na Therapie Zeit zu verschwenden. Ich war schon lange nicht mehr fähig den Alltag zu bewältigen. Und jetzt ist er da, der langerwartete Schub und in mir tut sich was. Ich weiß jetzt, dass ich ünfähig war den Alltag zu meistern, weil - wie soll ich es bennenen? - meine starkes/schützendes Ich ausgebrannt war und sich verabschiedet hat. Aber jetzt ist es wieder da, ich bin wieder stark und ich kann wieder auf mich selbst aufpassen. Jatzt gehts weiter mit dem Aufarbeiten!
Sexueller Missbrauch? Ja, ich fühle mich als wäre mir irgendsowas passiert, aber ich habe keine Erinnerung und keine Beweise, außerdem wäre es jemand aus meiner Familie gewesen und sowas will ich nicht einfach unterstellen oder überhaupt zutrauen. Aber ich dachte darüber nach, und ich fragte mich 'was wäre wenn?', komischer Weise ging es mir gut, denn es fühlte sich an als hätte ich etwas überstanden/überlebt, es wäre vorbei und ich hätte gesiegt da ich immer noch da bin. Ich wäre eher erleichter, wenn sich Gefühl und Wirklichkeit decken. .... ...bis ich über 'aber wer solls gewesen sein?' nachdachte, da kam Scham und Schuld wieder, ich fühl mich schlecht, wenn ich darüber spekuliere. Und ich fühle mich Menschen gegenüber schlecht, die sowas echt erlebt haben, wenn ich mit dem Gedanken spekuliere.
Aber ich bin offen und dankbar für jede These!
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