Missbrauch als Kind - physische Schmerzen bis heute

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Rhea
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Missbrauch als Kind - physische Schmerzen bis heute

Beitrag Sa., 02.07.2011, 17:32

Hallo! Ich bin ja neu hier und versuche mal zu erzählen, wieso ich hierher gefunden hab und was mein aktuelles Problem ist. Ich hatte weiter unten einen ähnlichen Thread gefunden - da der aber schon recht unübersichtlich ist, dachte ich, ich mach einen "eigenen" auf und hoffe, er wird auch gelesen

Ich habe schon eine recht lange Therapie- und Medikamenten-Geschichte hinter mir und bin nun mit 28 - nicht zuletzt dank eines sehr geduldigen Partners - recht stabil.
Meine Geschichte ist eine sehr Lange, die ich jetzt nicht zu erzählen schaffe (zumindest nicht in angemessener Zeit) - aber erwähnenswert wäre in diesem Zusammenhang, dass es mit ca. 11 Jahren einen Missbrauch gab. Ich habe das, denke ich, gut verarbeitet, komme damit zurecht. Auch andere sehr schlimme Dinge, hab ich überlebt und sie spielen heute in meinem Leben keine sehr große Rolle mehr.

Jetzt ging es mir in den letzten Wochen und Monaten besonders gut (im Vergleich zu vorher) - bis auf die Tatsache wiederkehrender Schmerzen. Und zwar jene einer Blasenentzündung - aber ohne Entzündung sozusagen - bzw generell in der Gegend. Organisch wurde alles abgeklärt - da gibt es keine Ursache für die Schmerzen. Für mich ist das schon sehr unangenehm, für meinen Freund aber natürlich auch. Ich muss ehrlich zugeben - ich selber hatte mich damit schon etwas abgefunden.

Vor einigen Wochen ist mir dann eingefallen, dass ich im Alter von 3 bis 6 Jahren permanente Blasenentzündungen hatte und niemand wusste, warum. Ich war regelmäßig beim Arzt, im Krankenhaus - es gab keine Erklärung. Nun wär das bei den Mädels keine sooo große Sache, hätte das nicht mit Schulbeginn ganz plötzlich aufgehört. In der Therapie wurde das auch erwähnt, ich hab mir nichts dabei gedacht - hab mich nur gefragt, wie ich das vergessen konnte - es war ja keine unbeträchtliche Zeit mit nicht unbeträchtlichen Schmerzen. Muss aber dazusagen - an meine Kindheit hatte ich generell wenig Erinnerung und ich hatte das immer so gedeutet, dass zumindest nichts extrem Schlimmes passiert sein kann Bis auf die ganz schlimmen Alpträume von Klein auf, Verhaltensauffälligkeiten (sehr ängstlich, sehr schüchtern, später seeehr auffällig), keine normale sexuelle Entwicklung (ich wusste bis 23 Jahre nichtmal, dass das auch gut tun kann... da unten) usw - also doch Dinge, wo man sich denken könnte "Da hat's aber schon was.".

Nun habe ich versucht, mich zu erinnern, an Menschen, Erlebnisse und einfach mal so dahingeschrieben...und ich beginne, mich (leider) ganz langsam zu erinnern...besonders an Dinge die in Zusammenhang mit einem Familienmitglied stehen, das kurz vor meinem Schulbeginn gestorben ist, aber auch anderes - wo ich mir heute denke - wieso habe ich mich all die Jahre nicht daran erinnern können? Spätestens wenn man wo was in die Richtung hört oder im Fernsehen sieht, müsste da etwas klingeln. Aber da war nichts. Es gab einfach keine Erinnerung an irgendwas. Ich hatte sogar gedacht, diese Person nie kennen gelernt zu haben, aber dann sind eben langsam Erinnerungen zurückgekommen - und zwar vor allem in Form von Bildern und Gefühlen (sehr negativen), Momenten,...aber auch zB Aussagen von mir selbst als Kind..

Meine Therapeutin meinte, wenn es einem wieder besser geht, fängt man sich erst zu erinnern an, weil es sonst ja sehr gefährlich werden könnte - und ich war teilweise wirklich sehr sehr am Boden in den letzten Jahren. Klingt logisch.
Das Problem ist nur, dass nun täglich Erinnerungen dazu kommen und ich keine Ahnung hab, wie ich damit umgehen kann.

Wie schaffe ich es, dass mich das jetzt nicht vollkommen fertig macht? Dass ich jetzt nicht stundenlang heule? Dass ich auch gefühlsmäßig und nicht nur kopfmäßig verstehe, dass das eh alles schon passiert ist und ich es nicht nochmal durchleben muss?

Und ganz wichtig: wie schafft man es, den (eh schon sehr geduldigen) Partner nicht zu sehr damit zu belasten? Damals dürften die Schmerzen eben eine Art Selbstschutz gewesen sein, aber heute....? Momentan hab ich irgendwie das Gefühl, dass ich das nie loswerden oder umlernen werde Also das wäre sogar meine wichtigste Frage - ob man das noch umlernen kann. Hat das Jemand geschafft?

Ich weiß gar nicht, ob es auf die Fragen überhaupt Antworten gibt, aber vielleicht fällt ja doch Jemandem etwas dazu ein.

Danke und LG, Rhea

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luckyneu
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Beitrag Sa., 02.07.2011, 19:27

Liebe Rhea,

Erinnerungen, Flashbacks, physische Schmerzen kannst du nicht einfach wegschieben. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen, das kann man nur mit einer guten Therapie in den Griff kriegen. Es ist einfach so, dass das Heulen einfach dazu gehört. Es ist ja auch was ganz Schreckliches und total zum Heulen!!!
Ich hatte einige Wochen, in denen ich praktisch durchgeheult habe (und mit Ausnahme meiner Therapeutin) ausnahmslos allen nur auf den Wecker gefallen bin damit. Sogar in der Arbeit begann ich "grundlos und aus dem Nichts herau" zu heulen. (Total bescheuert!!!) Bin dann einige Wochen einfach in den Krankenstand gegangen, denn das wollte ich bei Gott nicht in der Arbeit breit getreten haben!

Aber es war eben so. Man kann das nicht über den Verstand bearbeiten. Klar, es ist heut längst vorbei. Aber das ist halt das Fürchterliche bei Traumatisierungen, dass die Erinnerungen so gut versteckt waren und plötzlich sind sie wieder da und überrollen einen ganz einfach. Das ist besch... aber es ist so.

Wie ich dich verstehe bist du derzeit in Therapie? Das wäre super, denn das ist der einzige Platz, wo man heulen, toben, reden, schreien... kann ohne für verrückt erklärt zu werden!!!

Und mach dir nicht allzu viele Sorgen um die anderen, auch nicht um deinen Freund. Mach dir keinen Stress und keinen Druck. Es geht vorbei! Aber es dauert - und zwar genau so lang, wie es eben dauert. Du kannst nichts beschleunigen. Aber sei dir sicher - es geht vorbei!! Und irgendwann ist es genauso wie all das andere, was du schon gut verarbeitet hast, auch nur mehr eine Erinnerung, ein Teil deiner Vergangenheit.
Das ist ganz einfach meine Erfahrung.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und eine gute Therapeutin, die dich durch diese schwere Zeit gut und verlässlich durchbegleitet!!!

lucky

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Rhea
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Beitrag Di., 05.07.2011, 19:02

Hallo Lucky,
Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, ich bin seit circa 5 Jahren in Therapie...und noch heute gibt es Stunden in denen ich mich sehr zurückziehe. Ich schaffe es wunderbar, mich einzuigeln (ohne es zu wollen). Es ist nur in minimalen Schritten vorwärts gegangen.

Ich weiß, man muss das eigene Befinden beim Verarbeiten solcher Dinge - für sich selbst - in den Mittelpunkt stellen. Trotzdem bin ich unsicher, wie weit ich ihm das überhaupt zumuten kann. Wir haben in den letzten 3 Jahren schon einiges mitgemacht.
Nichts hat sich so angefühlt, wie das, was jetzt mit mir passiert. Vieles habe ich auf eine seltsame Art sehr "locker" genommen - jetzt bekomme ich langsam eine Vermutung, warum das so war.

Nicht unwesentlich ist für mich daher auch die Frage, ob solche Schmerzen überhaupt vergehen können - ob sich im Laufe der Zeit das Empfinden überhaupt normalisieren kann? Gibt es Menschen, die dann keine Probleme mehr haben? Oder wird immer etwas davon bleiben?

Danke und Liebe Grüße, Rhea

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Rhea
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Beitrag Mi., 06.07.2011, 00:20

Jetzt wollte ich noch editieren, aber es ging leider nicht.

Ich weiß, es liest sich so, als würde ich das sehr beschleunigen wollen - so meine ich das gar nicht, sondern mich würden Erfahrungen interessieren - wieviel physisch/psych. zurückgeblieben ist. An den zweiten Missbrauch denke ich heute noch jeden Tag - oft nicht bewusst, oft nur eine Sekunde - aber trotzdem. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemals vergessen zu können

Liebe Grüße, Rhea

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beitingon
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Beitrag Mi., 06.07.2011, 03:14

Liebe Rhea,
Du hast so viel mitgemacht als Kind, und all das setzt sich im Koerper fest, wie Du ja auch beschreibst. Das ist echt schlimm, und ich kann aus eigener Erfahrung nur empfehlen, dass Du weiter machst mit der Therapie und Deinen Gefuehlen und dem Bewusstsein, dass Deine physischen Schmerzen durchaus von dem Missbrauch herruehren koennen, Raum und Zeit in Deinem Leben schaffst. "Keine Probleme mehr haben", wie Du schreibst, hmm, ich glaube daran nicht. Aber wenn Du Dir klar machst, dass Deine emotionalen und physischen Schwierigkeiten von dem Kindesmissbrauch kommen, sind sie vielleicht eher zu erklaeren und zu ertragen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es erlaubt ist, hier Buchtitel zu erwaehnen, aber ich versuche es: Alice Miller hat viel ueber Kindheitstraumen (hauptsaechlich durch Eltern) geschrieben, und vielleicht moechtest Du Dir mal "Revolte des Koerpers" ansehen.
Mach's gut. Gluecklicherweise hast Du Unterstuetzung in Deinem Leben.
-Beitingon

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jennyfer
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Beitrag Do., 07.07.2011, 10:42

Liebe Rhea,
Rhea hat geschrieben:
Wie schaffe ich es, dass mich das jetzt nicht vollkommen fertig macht? Dass ich jetzt nicht stundenlang heule? Dass ich auch gefühlsmäßig und nicht nur kopfmäßig verstehe, dass das eh alles schon passiert ist und ich es nicht nochmal durchleben muss?
Von Mir weiß ich, ich musste da mit meinen Gefühlen nochmals `durch`. Es ging nicht anders, als meine Gefühlswelt nochmals zu zulassen, auch um dies alles betrauern zu können. Es geht nicht nur ums verstehen, sondern auch um das Einfügen damit langsam wieder ein Ganzes entstehen kann. Das verarbeitete Gefühle dann neben oder mit dem Verstand dann für immer halbwegs in der Waage sein dürfen/können, weil alles einen sicheren gut behüteten Platz in sich gefunden hat...Dies braucht Zeit, Liebe, Geduld sowie Tränen...Trauer, Verständnis (auch seich selbst gegenüber) Kraft und den Willen zur Veränderung (sich einlassen können/wollen...)

(...) hab ich irgendwie das Gefühl, dass ich das nie loswerden oder umlernen werde Also das wäre sogar meine wichtigste Frage - ob man das noch umlernen kann. Hat das Jemand geschafft?
Als ein Umlernen würde ich es nicht bezeichnen. Sondern als ein `lebenlernen damit`. Meine Schmerzen sind weg. Sogar das `Handgefühl`(ich spürte bis vor nicht all zu langer Zeit seine Hände die mich von hinten am Becken festgehalten hatten) ist zur Gänze weg. Das Gefühl es steht einer hinter mir (dieses ständige umdrehen um mich abzusichern) ist vollkommen weg. Die Ablehnung wenn jemand meine Brüste berühren wollte, ist vollkommen weg. Ich fühle mich als ob ich wirklich in meinem Körper `wohne`er gehört mir, und wenn ich teilen möchte, dann von Herzen...das Schönste für mich war und ist erleben zu dürfen, wie schön die freie Hingabe aus Liebe und Lust sein kann...überwältigende Erlebnisse sind das, immer wieder...

Als Kind hatte ich ständig `Blinddarmalarm`, und war wegen starken Schmerzen öfters im KH. Auch dies ist zur Gänze verschwunden. Wie es bei dir sein wird, dass kann niemand sagen. Du kannst dich entscheiden dich auf deinen Weg in Deinem Tempo einzulassen, alles andere braucht wie geschrieben Zeit, Liebe sowie Geduld...


Alles Liebe dir
jennyfer
...

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luckyneu
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 19:12

Hallo Rhea!

Sorry, ich war einige Tage ohne PC, daher erst heute eine Antwort von mir!
Nicht unwesentlich ist für mich daher auch die Frage, ob solche Schmerzen überhaupt vergehen können - ob sich im Laufe der Zeit das Empfinden überhaupt normalisieren kann? Gibt es Menschen, die dann keine Probleme mehr haben? Oder wird immer etwas davon bleiben?
Ich glaube, da kann dir keiner sagen, wie es bei DIR irgendwann einmal sein wird. Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass es definitiv besser wird. Ob körperliche Empfindungen je ganz verschwinden, scheint mir ganz individuell zu sein.

Auch die Tatsache, dass einem der MB immer wieder einfällt: Ich schätze, das hängt damit zusammen, dass alles, was jemals passiert ist, sich auch mit der besten Therapie nie ungeschehen machen lässt. Es ist und bleibt Teil unserer Vergangenheit. Und somit fällt es einem auch immer wieder einmal ein. Meine Erfahrung ist halt, dass sich die Qualität und Intensität der Erinnerungen verändert, sie (meist) nicht mehr so belastend sind. Und dass die Flashbacks seltener werden. Obwohl ich weiß, dass ich meine Geschichte gut verarbeiten konnte, gibt es immer noch Auslöser (Trigger) und schwupps bin ich mitten im alten Erleben, in alten Gefühlen. Aber 1. wird es immer seltener und 2. erkenne ich mein "altes" Erleben sehr rasch und kann mich ganz gut (auch allein, ohne Therapeutin) ins Hier und Jetzt zurück holen.
Ich denke, jennyfer hat es gut beschrieben - es geht um ein "Lebenlernen damit". Und es wird ganz sicher weniger belastend und weniger anstrengend!

Bleib dran, mach weiter Therapie!! Es zahlt sich aus!

Ganz herzlichen Gruß und alles Gute!
lucky

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Anna Lüttisch
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 21:07

Rhea schrieb:
"... Dass ich auch gefühlsmäßig und nicht nur kopfmäßig verstehe, dass das eh alles schon passiert ist und ich es nicht nochmal durchleben muss?..."

Da geht's/ging's mir wie @jennyfer: Ich musste noch einmal durch die (grundsaetzlichen)Traumata und die Gefuehle mit den Erinnerungen zusammenbringen.Dabei hatte ich fuer mich/uns die Moeglichkeit,die einzelnen Situationen zu einem fuer uns "guten Ende" zu bringen,egal wie es in der Realitaet damals auch ausgegangen ist.

Auf diese Art und Weise habe ich die meisten der Traumata wirklich integriert und dann haben mich auch die Bilder,Flash's und Zustaende nicht mehr ueberfallen - eben,weil's integriert war.Heute ist das eine Erinnerung nach der ich "kramen" muss,wenn ich sie genauer ansehen will/soll/muss - aber wer will das schon,wenn's wirklich vorbei ist?

Was die physischen Schmerzen betrifft ... ich hatte ueber sehr lange Zeit heftigste Koerpererinnerungen - bis hin zu tatsaechlichen Bl*t*ngen (ich habe eine Totalop!) - und habe sie sehr gut mit Imaginationen auffangen,zumindest aber erheblich reduzieren koennen.
Bei mir waren die Schmerzen zu einer bestimmten Situation voellig verschwunden,wenn das entsprechende Trauma/Bilder integriert war(en).
Lieber den Keller voller Ratten,als die Verwandschaft auf dem Sofa!

Arschlöcher leben im Gefängnis ihrer eigenen Gedanken. Es gibt wirklich keinen Grund, sie auch noch in meinen leben zu lassen.

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jennyfer
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 21:13

Hallo lucky,
luckyneu hat geschrieben: Auch die Tatsache, dass einem der MB immer wieder einfällt: Ich schätze, das hängt damit zusammen, dass alles, was jemals passiert ist, sich auch mit der besten Therapie nie ungeschehen machen lässt. Es ist und bleibt Teil unserer Vergangenheit. Und somit fällt es einem auch immer wieder einmal ein.
Bei mir nenne ich das `ich komme hin und wieder damit in Berührung`, und habe in meiner Verarbeitung Mechanismen für den Umgang `damit` verankern können. Was für mich bedeutet, ich lebe - mit - meinem Missbrauch im alltäglichen Leben, jedoch `berührt er mich`nur noch ganz ganz selten ( in der Tiefe). Und dann weiß ich mir zu `helfen`...

Ungeschehen wird MB nie sein, (wie du auch selber geschrieben hast) es kann nur durch einen erarbeteten Umgang `anders`werden...

Liebe Grüße
jennyfer
...

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Elfchen
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 21:24

liebe reah

ich wurde von drei jahren bis 12 von drei verschiedenen männern sexuell missbraucht (zwei junge erwachsene aus den pflegefamilien, mein "stiefvater".

ich hab das gefühl, dass ich dies mithilfe des intellekts überwunden habe.
auf dieser ebene habe ich persönlich keine probleme, jedoch, meinen körper anzunehmen. noch heute, mit über 44 jahren, leide ich an einem schlechten selbstbild, also ich muss immer im kopf sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie ich mich selber wahrnehme.
auch am selbstwert musste ich lange arbeiten.

ich musste auch nicht durch emotionale tiefs diesbezüglich. ich weiss nicht, ob ich alles so verdränge. ich reagiere hauptsächlich auf demütigungen, psychischen druck, emotionale erpressung... solche dinge ertrage ich heute nicht mehr, hab sie aber lange "gebraucht" . heute würde ich all das nicht mehr mitmachen!

heb mut, es kann alles gut kommen! steh zu dir und für dich ein!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Rhea
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Beitrag So., 10.07.2011, 22:33

Hallo! Also erstmal: Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! Werde sie mir einige Male durchlesen, bevor ich richtig darauf antworte.

Es ist schön zu hören, dass es bei Einigen hier nicht mehr so das Problem darstellt. Ich habe nämlich stark daran gezweifelt, dass es überhaupt möglich ist.

Psychischer Druck ist bei mir ebenfalls etwas, worauf ich stark reagiere - bzw. eben eher gar nicht mehr reagiere. Komme ich in eine (alltägliche) Konfliktsituation, friere ich ein - werde vollkommen handlungsunfähig - wobei es auch kleine Fortschritte ist (das Problem sind eher die meterweiten Rückschritte ).
Die ES ist auch immer noch Thema, aber auch da wird es zeitweise durchaus besser.

Ein weiteres Problem wird für mich sein, wie ich mich in Zukunft meiner Familie gegenüber verhalten werde. Wie ich das lösen werde, ist mir leider noch vollkommen unklar. Ich wollte von Kleinkind an weg, hatte keinen Bezug - nun wird mir immer klarer, warum das so war.

Also danke erstmal - ich brauche zum Antworten etwas Zeit

Liebe Grüße, Rhea

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