Todesangst vor Aggressionen meines Mannes
Todesangst vor Aggressionen meines Mannes
Hallo alle...!
Ich bin neu hier und falle gleich mal mit der Tür ins Haus, in der Hoffnung, dass jemand irgendwie hilfreiche Gedanken hat.
Ich bin seit 2005 verheiratet und mit meinem jetzigen Mann seit insgesamt 12 Jahren zusammen. Er ist ein sehr liebevoller, warmherziger Mensch und ich würde unsere Beziehung als glücklich bezeichnen. Aber natürlich haben wir auch mal Streit, und dann wird es meistens sehr schmerzvoll - für uns beide. Die Themen unserer Streits lasse ich jetzt mal beiseite, die sind etwas für einen anderen Beitrag. Aber es ist so, dass er sich sehr schnell angegriffen fühlt und dann auch schnell aggressiv wird - und da fängt mein größtes Problem an. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mein Mann ist nicht gewalttätig gegen mich, er hat mich allenfalls mal deftig angeschrieen, was ich aber dann auch tue. Es würde ihm nicht einfallen, mir irgendwas zu tun. Aber er wird sehr laut, und wenn er richtig ausrastet, dann ist er regelrecht getrieben - und es wird immer schlimmer, je mehr er sich selbst hasst oder angegriffen fühlt. Dann schlägt er Türen, haut mit den Fäusten gegen Wände und Möbel (hat sich sogar schon mal die Hand gebrochen dabei), zum Teil geht auch schon mal was zu Bruch. Ich habe dann einen extremen Fluchtimpuls, und er geht mir manchmal hinterher, weil er es nicht erträgt, dass ich aus der Diskussion aussteige und ihn - wie er es empfindet - "hängen lasse".
In solchen Momenten habe ich Todesangst. Ich weiß, dass ich die eigentlich nicht zu haben brauche. Aber ich fürchte mich an schlechten Tagen schon vor der kleinsten Unstimmigkeit und habe Angst, schuld an seiner Launen zu sein. Ich bin dann beschwichtigend und tröstend und versuche, "den Kopf unten zu halten". Wenn ich dann doch streite, weil ich auch nicht alles auf mir sitzen lassen will und keine Lust habe, unterwürfig zu sein, dann kommt es schnell auch mal zu Gebrüll und dieser Aggression, und dann wird es besonders schlimm. Wie gesagt, an schlechten Tagen. An guten kann ich eine ganz gute Anwältin für mich sein und meine Belange vertreten, aber auch ihm seine Fehler gut nachsehen.
Immer wieder kommt es bei unseren Streits aber zu solchen Situationen, in denen ich einfach nur noch Angst habe, bei jedem lauten Geräusch zusammenzucke und mich fürchte, dass er mich im nächsten Moment umbringen wird. Ich will das nicht mehr länger und finde es unerträglich. Natürlich hat mein Mann ein Recht auf seine Wut und seinen Ärger, und das will ich ihm nicht absprechen. Es wäre auch gut für ihn, wenn er die Aggressionen und auch Autoaggressionen in den Griff kriegte, aber verlangen kann ich es nicht von ihm. Statt dessen würde ich gern irgendwie bei mir ansetzen und eine Haltung entwickeln, die mich solche Situationen besser und gelassener aushalten lässt. Denn ohne Streit wird es ja nie laufen, und so ist seine Art - das wusste ich schon vorher. Ich will ihn nicht verdrehen und liebe ihn sehr.
Ich habe den Verdacht, dass es etwas aus meiner Vergangenheit ist. Mein Vater war oft sehr laut, hat Türen geschlagen und geschrien, uns aber auch manches Mal geschlagen. Außerdem hat er mich von Kindheit an bis ins junge Erwachsenenalter sexuell missbraucht. Ich denke, diese Todesangst rührt daher und hat mit meinem Mann herzlich wenig zu tun - und trotzdem fürchte ich mich heute noch so schrecklich.
Ich war zweieinhalb Jahre in Psychotherapie und es hat mir sehr gut getan, aber in dieser Sache war ich mit meinem Therapeuten auch mal sehr uneins, weil er meinte, das sei halt sowas "archaisch männliches" mit der Aggression, und diese Todesangst würde er auch von anderen Patientinnen kennen, das müsse nicht mit meiner Kindheit zusammenhängen. Dennoch überlege ich, noch mal einen Termin mit ihm auszumachen, um das durchzusprechen. Vielleicht geht sogar mein Mann mit, er hat gesagt, er überlegt es sich. Aber bis dahin sind Eure Gedanken herzlich willkommen...
Grüße,
die Füchsin
Ich bin neu hier und falle gleich mal mit der Tür ins Haus, in der Hoffnung, dass jemand irgendwie hilfreiche Gedanken hat.
Ich bin seit 2005 verheiratet und mit meinem jetzigen Mann seit insgesamt 12 Jahren zusammen. Er ist ein sehr liebevoller, warmherziger Mensch und ich würde unsere Beziehung als glücklich bezeichnen. Aber natürlich haben wir auch mal Streit, und dann wird es meistens sehr schmerzvoll - für uns beide. Die Themen unserer Streits lasse ich jetzt mal beiseite, die sind etwas für einen anderen Beitrag. Aber es ist so, dass er sich sehr schnell angegriffen fühlt und dann auch schnell aggressiv wird - und da fängt mein größtes Problem an. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mein Mann ist nicht gewalttätig gegen mich, er hat mich allenfalls mal deftig angeschrieen, was ich aber dann auch tue. Es würde ihm nicht einfallen, mir irgendwas zu tun. Aber er wird sehr laut, und wenn er richtig ausrastet, dann ist er regelrecht getrieben - und es wird immer schlimmer, je mehr er sich selbst hasst oder angegriffen fühlt. Dann schlägt er Türen, haut mit den Fäusten gegen Wände und Möbel (hat sich sogar schon mal die Hand gebrochen dabei), zum Teil geht auch schon mal was zu Bruch. Ich habe dann einen extremen Fluchtimpuls, und er geht mir manchmal hinterher, weil er es nicht erträgt, dass ich aus der Diskussion aussteige und ihn - wie er es empfindet - "hängen lasse".
In solchen Momenten habe ich Todesangst. Ich weiß, dass ich die eigentlich nicht zu haben brauche. Aber ich fürchte mich an schlechten Tagen schon vor der kleinsten Unstimmigkeit und habe Angst, schuld an seiner Launen zu sein. Ich bin dann beschwichtigend und tröstend und versuche, "den Kopf unten zu halten". Wenn ich dann doch streite, weil ich auch nicht alles auf mir sitzen lassen will und keine Lust habe, unterwürfig zu sein, dann kommt es schnell auch mal zu Gebrüll und dieser Aggression, und dann wird es besonders schlimm. Wie gesagt, an schlechten Tagen. An guten kann ich eine ganz gute Anwältin für mich sein und meine Belange vertreten, aber auch ihm seine Fehler gut nachsehen.
Immer wieder kommt es bei unseren Streits aber zu solchen Situationen, in denen ich einfach nur noch Angst habe, bei jedem lauten Geräusch zusammenzucke und mich fürchte, dass er mich im nächsten Moment umbringen wird. Ich will das nicht mehr länger und finde es unerträglich. Natürlich hat mein Mann ein Recht auf seine Wut und seinen Ärger, und das will ich ihm nicht absprechen. Es wäre auch gut für ihn, wenn er die Aggressionen und auch Autoaggressionen in den Griff kriegte, aber verlangen kann ich es nicht von ihm. Statt dessen würde ich gern irgendwie bei mir ansetzen und eine Haltung entwickeln, die mich solche Situationen besser und gelassener aushalten lässt. Denn ohne Streit wird es ja nie laufen, und so ist seine Art - das wusste ich schon vorher. Ich will ihn nicht verdrehen und liebe ihn sehr.
Ich habe den Verdacht, dass es etwas aus meiner Vergangenheit ist. Mein Vater war oft sehr laut, hat Türen geschlagen und geschrien, uns aber auch manches Mal geschlagen. Außerdem hat er mich von Kindheit an bis ins junge Erwachsenenalter sexuell missbraucht. Ich denke, diese Todesangst rührt daher und hat mit meinem Mann herzlich wenig zu tun - und trotzdem fürchte ich mich heute noch so schrecklich.
Ich war zweieinhalb Jahre in Psychotherapie und es hat mir sehr gut getan, aber in dieser Sache war ich mit meinem Therapeuten auch mal sehr uneins, weil er meinte, das sei halt sowas "archaisch männliches" mit der Aggression, und diese Todesangst würde er auch von anderen Patientinnen kennen, das müsse nicht mit meiner Kindheit zusammenhängen. Dennoch überlege ich, noch mal einen Termin mit ihm auszumachen, um das durchzusprechen. Vielleicht geht sogar mein Mann mit, er hat gesagt, er überlegt es sich. Aber bis dahin sind Eure Gedanken herzlich willkommen...
Grüße,
die Füchsin
- Werbung
Hallo Füchsin!
Willkommen im Forum!
Es ist gut, dass Du Spuren in Deine Vergangenheit suchst, aber eine Entschukdigung für das Verhalten Deines Mannes ist es eben auch nicht!
Ich kann es Dir auch nicht ganz abnehmen, dass Dein Mann nur randaliert und Dir gegenüber noch nicht handgreiflich war.
Und ehrlich gesagt die Möbel zu zerstören, ist auch nicht die feine englische Art.
Eine würde ich mal fragen wollen: War Dein Mann schon immer so oder ist es jetzt erst neu dazu gekommen?
Ansonsten gilt wohl das, was Therapeuten sagen: Man sucht sich den Mann danach aus was man "kennt". Und dazu paßt schon Dein Mann ins "Schema". Und offenbar verharmlost Du gerne und nimmst Dich selber nicht ernst genug.
Willkommen im Forum!
Es ist gut, dass Du Spuren in Deine Vergangenheit suchst, aber eine Entschukdigung für das Verhalten Deines Mannes ist es eben auch nicht!
Ich kann es Dir auch nicht ganz abnehmen, dass Dein Mann nur randaliert und Dir gegenüber noch nicht handgreiflich war.
Und ehrlich gesagt die Möbel zu zerstören, ist auch nicht die feine englische Art.
Eine würde ich mal fragen wollen: War Dein Mann schon immer so oder ist es jetzt erst neu dazu gekommen?
Ansonsten gilt wohl das, was Therapeuten sagen: Man sucht sich den Mann danach aus was man "kennt". Und dazu paßt schon Dein Mann ins "Schema". Und offenbar verharmlost Du gerne und nimmst Dich selber nicht ernst genug.
Hallo Füchsin,
auch von mir ein herzliches Willkommen!!!
Ich habe leider gerade kaum Zeit, daher nur ganz lurz von meiner Seite: Ich kenne deine Situation selbst sehr gut und du kannst mir auch gerne mal ne PN oder so schreiben!
Jo ansonsten schreibe ich nach dem Wochenende nochmal was ausführlicheres, wie gesagt ich habe kaum Zeit gerad :/
Ich wünsche dir alles gute und ein schönes Wochenende!
Lieben Gruß,
das Geistlein
auch von mir ein herzliches Willkommen!!!
Ich habe leider gerade kaum Zeit, daher nur ganz lurz von meiner Seite: Ich kenne deine Situation selbst sehr gut und du kannst mir auch gerne mal ne PN oder so schreiben!
Jo ansonsten schreibe ich nach dem Wochenende nochmal was ausführlicheres, wie gesagt ich habe kaum Zeit gerad :/
Ich wünsche dir alles gute und ein schönes Wochenende!
Lieben Gruß,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!
Danke für das Willkommen.
@candle:
Ich habe hier nicht gepostet, um meinen Mann und sein Verhalten be- oder verurteilen zu lassen. Wie es scheint, hast Du ein sehr pauschales Bild, das da sagt: Wer so randaliert, der muss auch gewalttätig sein. Bitte, Du kannst mir das glauben oder nicht, aber mein Mann hat mich noch niemals gewaltsam angerührt, nie herablassend beschimpft, er hat mich niemals hart angefasst, niemals geschlagen, nichts nach mir geworfen oder was Dir da sonst noch alles vorschweben mag. Auch nicht nur ein bisschen. Auch nicht das klassische "nur wenn ich's verdient hab'", das man Gewaltopfern klischeemäßig andichtet. Nein, nichts, niemals. Du kannst doch gar nicht beurteilen, ob ich verharmlose. Du kennst ihn gar nicht. Du solltest Dich schon drauf verlassen, wenn ich schreibe, dass er mir niemals etwas getan hat. Es gibt nichts, für das ich eine Entschuldigung suchen müsste. Er hat mir noch nie etwas getan. Schade, dass Du ihn so schnell und pauschal verurteilst.
Nein, mein Mann war schon immer so, und die Aggressionen richten sich in der Hauptsache gegen ihn selbst. Er ist besonders dann so, wenn er selbst mit sich nicht klarkommt oder sich hilflos fühlt. Er ist kein gewalttätiger Dummbatz. Und natürlich ist es nicht die feine englische Art, Möbel kaputtzumachen. Er weiß das auch selbst. Er hat bereits eine Verhaltenstherapie deshalb gemacht und spielt mit dem Gedanken, auch noch einmal nachzulegen und zu einem Tiefenpsychologen zu gehen. Er leidet sehr unter diesem Problem.
Ich habe auch schon daran gedacht, eventuell einem Wiederholungszwang aufgesessen zu sein, aber dafür ist mein Mann zu wenig wie mein Vater. Ich möchte mir das deutlicher bewusst machen und im Alltag nicht immer wieder diese Furcht erleben müssen. Ich weiß, dass die Aggression meines Mannes nicht mir gilt. Ich will, dass sich diese Erkenntnis in mir endlich durchsetzt und ich erkennen kann, dass ich im Hier und Heute bin, nicht im Gestern.
Schön auch, dass Du mir ein Selbstbewusstseinsproblem attestierst. Ja, es stimmt, ich ducke mich, wenn es sich so brenzlig für mich anfühlt, aber das geschieht nicht auf einer rationalen Ebene. Ich bin dann plötzlich wieder das hilflose Kind von früher, das hat mit der Frau, die ich heute bin, herzlich wenig zu tun. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll.
@Geistlein:
Danke, lass Dir Zeit. Ich bin gespannt, was Dir so einfällt, und es ist gut, nicht allein damit zu sein.
Grüße,
die Füchsin
@candle:
Ich habe hier nicht gepostet, um meinen Mann und sein Verhalten be- oder verurteilen zu lassen. Wie es scheint, hast Du ein sehr pauschales Bild, das da sagt: Wer so randaliert, der muss auch gewalttätig sein. Bitte, Du kannst mir das glauben oder nicht, aber mein Mann hat mich noch niemals gewaltsam angerührt, nie herablassend beschimpft, er hat mich niemals hart angefasst, niemals geschlagen, nichts nach mir geworfen oder was Dir da sonst noch alles vorschweben mag. Auch nicht nur ein bisschen. Auch nicht das klassische "nur wenn ich's verdient hab'", das man Gewaltopfern klischeemäßig andichtet. Nein, nichts, niemals. Du kannst doch gar nicht beurteilen, ob ich verharmlose. Du kennst ihn gar nicht. Du solltest Dich schon drauf verlassen, wenn ich schreibe, dass er mir niemals etwas getan hat. Es gibt nichts, für das ich eine Entschuldigung suchen müsste. Er hat mir noch nie etwas getan. Schade, dass Du ihn so schnell und pauschal verurteilst.
Nein, mein Mann war schon immer so, und die Aggressionen richten sich in der Hauptsache gegen ihn selbst. Er ist besonders dann so, wenn er selbst mit sich nicht klarkommt oder sich hilflos fühlt. Er ist kein gewalttätiger Dummbatz. Und natürlich ist es nicht die feine englische Art, Möbel kaputtzumachen. Er weiß das auch selbst. Er hat bereits eine Verhaltenstherapie deshalb gemacht und spielt mit dem Gedanken, auch noch einmal nachzulegen und zu einem Tiefenpsychologen zu gehen. Er leidet sehr unter diesem Problem.
Ich habe auch schon daran gedacht, eventuell einem Wiederholungszwang aufgesessen zu sein, aber dafür ist mein Mann zu wenig wie mein Vater. Ich möchte mir das deutlicher bewusst machen und im Alltag nicht immer wieder diese Furcht erleben müssen. Ich weiß, dass die Aggression meines Mannes nicht mir gilt. Ich will, dass sich diese Erkenntnis in mir endlich durchsetzt und ich erkennen kann, dass ich im Hier und Heute bin, nicht im Gestern.
Schön auch, dass Du mir ein Selbstbewusstseinsproblem attestierst. Ja, es stimmt, ich ducke mich, wenn es sich so brenzlig für mich anfühlt, aber das geschieht nicht auf einer rationalen Ebene. Ich bin dann plötzlich wieder das hilflose Kind von früher, das hat mit der Frau, die ich heute bin, herzlich wenig zu tun. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll.
@Geistlein:
Danke, lass Dir Zeit. Ich bin gespannt, was Dir so einfällt, und es ist gut, nicht allein damit zu sein.
Grüße,
die Füchsin
Zuletzt geändert von Füchsin am Fr., 01.07.2011, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
- Werbung
liebe füchsin
auch von mir ein herzliches willkommen !
ich finde das quatsch mit dem suchen was man kennt. denn dann würde ich ohne ende zu tode geprügelt werden. man kann auch etwas anderes suchen, weil man sich bewusst ist, oder das leben es anders gemeint hat.
ich meine aus deinem beitrag eine grosse liebe zu deinem mann herauszulesen. dass würde bedeuten, dass du ihn aber nehmen musst, wie er ist. ich denke, er muss selber an sich arbeiten, wenn das ein thema wäre. nur durch einsicht kann man veränderung herbeiführen.
was ich jedoch gut finde ist, wenn du an dir selber arbeiten würdest.
denn du kannst dich ändern, deine einstellung, deine belange anbringen. wie du schön schreibst: deine eigene richterin sein. aber auch deine eigene verteidigerin, deine eigene fürsorgerin.
dabei erscheint es mir wichtig dass du für dich spürst, was du brauchst.
mein freund hat nur einmal ein glas kaputtgeschlagen zu beginn unserer beziehung. ich hab klar gesagt, dass ich das nicht möchte, dass ich diese art der aggression nicht ertrage. er müsse andere kanäle finden. nach dem zweiten mal hab ich klar gesagt - und war mir innerlich wirklich sicher- dass ich meinen kinder nehmen und gehen täte beim nächsten mal.
es ist 12 jahre her, und er hat es nie mehr nötig gehabt....
ich bin geneigt, einen menschen so zu akzeptieren, wie er ist. aber ich möchte in einer beziehung keine angst, und schon gar keine todesangst erleben müssen.
mein vater war auch gewalttätig, mein stiefvater ebenfalls und über meine mutter mag ich gar nicht reden. ich erlaube diese arten von gewalt nicht in meinem leben. weder physische, noch psychische.
ich glaube, ich täte dem manne nahelegen, eine therapie zu machen. denn ich sehe es als SEIN problem. du darfst es nur nicht zu deinem machen. auch die sache mit der autoaggression erschreckt mich ein wenig und erinnert mich an meinen exmann.
ich wünsche dir ganz viel kraft und einen begehbaren weg zu finden!
auch von mir ein herzliches willkommen !
ich finde das quatsch mit dem suchen was man kennt. denn dann würde ich ohne ende zu tode geprügelt werden. man kann auch etwas anderes suchen, weil man sich bewusst ist, oder das leben es anders gemeint hat.
ich meine aus deinem beitrag eine grosse liebe zu deinem mann herauszulesen. dass würde bedeuten, dass du ihn aber nehmen musst, wie er ist. ich denke, er muss selber an sich arbeiten, wenn das ein thema wäre. nur durch einsicht kann man veränderung herbeiführen.
was ich jedoch gut finde ist, wenn du an dir selber arbeiten würdest.
denn du kannst dich ändern, deine einstellung, deine belange anbringen. wie du schön schreibst: deine eigene richterin sein. aber auch deine eigene verteidigerin, deine eigene fürsorgerin.
dabei erscheint es mir wichtig dass du für dich spürst, was du brauchst.
mein freund hat nur einmal ein glas kaputtgeschlagen zu beginn unserer beziehung. ich hab klar gesagt, dass ich das nicht möchte, dass ich diese art der aggression nicht ertrage. er müsse andere kanäle finden. nach dem zweiten mal hab ich klar gesagt - und war mir innerlich wirklich sicher- dass ich meinen kinder nehmen und gehen täte beim nächsten mal.
es ist 12 jahre her, und er hat es nie mehr nötig gehabt....
ich bin geneigt, einen menschen so zu akzeptieren, wie er ist. aber ich möchte in einer beziehung keine angst, und schon gar keine todesangst erleben müssen.
mein vater war auch gewalttätig, mein stiefvater ebenfalls und über meine mutter mag ich gar nicht reden. ich erlaube diese arten von gewalt nicht in meinem leben. weder physische, noch psychische.
ich glaube, ich täte dem manne nahelegen, eine therapie zu machen. denn ich sehe es als SEIN problem. du darfst es nur nicht zu deinem machen. auch die sache mit der autoaggression erschreckt mich ein wenig und erinnert mich an meinen exmann.
ich wünsche dir ganz viel kraft und einen begehbaren weg zu finden!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Genau so sehe ich das auch. Ich möchte ihn so nehmen können, wie er ist. Ich weiß, dass er sich ändern möchte, und ich habe ihm angeboten, meinen Therapeuten zu fragen, ob er einen guten Kollegen wüsste, zu dem mein Mann gehen könnte. Mein Mann sagte mir, dafür sei er enorm dankbar, denn er würde sich selbst nicht so recht trauen. Ich und er wissen aber auch beide, dass er selbst die Sache in die Hand nehmen muss, wenn er eine Telefonnummer hat. Und meinetwegen muss er sich schon mal gar nicht ändern.
Wie gesagt, ich möchte mich diesem Angstgefühl widmen. Ich weiß, dass ich nur an meiner Seite arbeiten kann. Was meinen Mann betrifft, habe ich ihm schon immer gesagt und sage es ihm auch noch heute, dass ich hinter ihm stehe.
Ich hab's schon in ganz ähnliche Worte gefasst wie Du: Dass ich solche aggressiven Ausbrüche nicht ertrage, dass ich dann in mein Zimmer gehen und die Diskussion beenden werde usw. Nur natürlich bin ich in Streits ja auch längst nicht immer kontrolliert und ruhig, und so kann es sein, dass ich mich nach einer Weile wieder dazu hinreißen lasse, die Diskussion weiterzuführen. Vielleicht, weil ich auch irgendwie Recht haben will. Ich bin ja auch nur ein Mensch.
Er weiß, dass ich das schlecht ertrage. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich jegliche Verantwortung für seine Ausbrücke ablehne, auch wenn ich möglicherweise der Anlass dazu bin. Ich versuche, zwischen diese Verhaltensweise und mein eigenes Handeln Distanz zu bringen. Es gelingt nur leider selten. Und die Angst nimmt es mir eben auch nicht.
Grüße,
die Füchsin
Wie gesagt, ich möchte mich diesem Angstgefühl widmen. Ich weiß, dass ich nur an meiner Seite arbeiten kann. Was meinen Mann betrifft, habe ich ihm schon immer gesagt und sage es ihm auch noch heute, dass ich hinter ihm stehe.
Ich hab's schon in ganz ähnliche Worte gefasst wie Du: Dass ich solche aggressiven Ausbrüche nicht ertrage, dass ich dann in mein Zimmer gehen und die Diskussion beenden werde usw. Nur natürlich bin ich in Streits ja auch längst nicht immer kontrolliert und ruhig, und so kann es sein, dass ich mich nach einer Weile wieder dazu hinreißen lasse, die Diskussion weiterzuführen. Vielleicht, weil ich auch irgendwie Recht haben will. Ich bin ja auch nur ein Mensch.
Er weiß, dass ich das schlecht ertrage. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich jegliche Verantwortung für seine Ausbrücke ablehne, auch wenn ich möglicherweise der Anlass dazu bin. Ich versuche, zwischen diese Verhaltensweise und mein eigenes Handeln Distanz zu bringen. Es gelingt nur leider selten. Und die Angst nimmt es mir eben auch nicht.
Grüße,
die Füchsin
Hallo Füchsin!
Ich weiß jetzt nicht, warum Du mich so angeht, aber eine spricht für sich: Du lebst mit ihm 12 Jahre SO zusammen. Ich finde das ein wenig arg lang ausgehalten zu haben.
Was hat er denn aus der Verhaltenstherapie mitgenommen? Treibt er Sport oder macht er auch Antiagressionstraining? Was sagt er, wenn Du sagst, dass es Dir Angst macht?
Ihr könnt auch eine Vereinbarung treffen, dass er rausgeht ums Haus und sich beruhigt. Kann er sich da soweit kontrollieren?
Mir scheint das alles nicht wirklich einfach zu sein.
Und wenn alles stimmt was Du sagst, mußt Du mir gegenüber nicht aus der Haut fahren. Ich kenne so ein Randalieren nämlich nicht. Vielleicht habe ich das einfach mißinterpretiert?
Ich weiß jetzt nicht, warum Du mich so angeht, aber eine spricht für sich: Du lebst mit ihm 12 Jahre SO zusammen. Ich finde das ein wenig arg lang ausgehalten zu haben.
Naja, ist das nicht schon Gewalt?Füchsin hat geschrieben: Wer so randaliert, der muss auch gewalttätig sein.
Gewalt geht durch alle Schichten!Er ist kein gewalttätiger Dummbatz.
Positiv, dass er das von selber tut!!!spielt mit dem Gedanken, auch noch einmal nachzulegen
Er schimpft mit sich selber?nie herablassend beschimpft
Was hat er denn aus der Verhaltenstherapie mitgenommen? Treibt er Sport oder macht er auch Antiagressionstraining? Was sagt er, wenn Du sagst, dass es Dir Angst macht?
Ihr könnt auch eine Vereinbarung treffen, dass er rausgeht ums Haus und sich beruhigt. Kann er sich da soweit kontrollieren?
Mir scheint das alles nicht wirklich einfach zu sein.
Und wenn alles stimmt was Du sagst, mußt Du mir gegenüber nicht aus der Haut fahren. Ich kenne so ein Randalieren nämlich nicht. Vielleicht habe ich das einfach mißinterpretiert?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Füchsin hat geschrieben: Nein, mein Mann war schon immer so, und die Aggressionen richten sich in der Hauptsache gegen ihn selbst. Er ist besonders dann so, wenn er selbst mit sich nicht klarkommt oder sich hilflos fühlt. Er ist kein gewalttätiger Dummbatz. Und natürlich ist es nicht die feine englische Art, Möbel kaputtzumachen. Er weiß das auch selbst. Er hat bereits eine Verhaltenstherapie deshalb gemacht und spielt mit dem Gedanken, auch noch einmal nachzulegen und zu einem Tiefenpsychologen zu gehen. Er leidet sehr unter diesem Problem.
Na, wenn er sich Hilfe holt ist das doch gut! Ich würde ihn ermutigen das sofort in Angriff zu nehmen.
Ganz ehrlich, wenn diese Schreianfälle irgendwelches traumatisches Zeugs aus deiner Kindheit triggern stelle ich es mir äusserst schwer vor, da was dran zu verändern daß du darauf empfindlich reagierst.
Vieleicht wäre ja auch mal eine Paartherapie gut um mal ein anderes Streitverhalten einzuüben und die Dauerkonflikte die ihr da habt etwas grundlegender anzugehen.
Hallo Füchsin. Andererseits fände ich es schon mehr als logisch, dass du mit deiner Biografie, die ja wirklich hammerhart ist, irrationale Ängste entwickelst. Wie du eben sagst, er ist halt ein bisschen temperamentvoll und wenn du nicht diese Geschichte hättest würdest du genaus so zurückkeiffen, und das würde für euch beide passen. So allerdings leidest unverhältnismäßig viel. Kannst du in der Situation etwas Distanz schaffen? Z.b. dass du mental einen Schritt zurückgehst, dir immer wieder sagst, du lässt dich auf die Provokaton nicht ein. Vielleicht auch deutlicher zeigst, dass du verletzt bist, damit er bemerkt, dass das bei dir ganz schlecht ankommt. Also keine Stärke zeigen. Eventuell den Raum verlassen, damit er merkt, mit dem Verhalten "verliert" er dich. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass deine Retourkutschen nur auf der Angst basieren, die du hast. Wenn du dich mit dieser Angst auseinandersetzt und sie 100% in der Situation akzeptierst, dann hast du vielleicht nicht mehr so den Druck zu reagieren. Die Wut, die dann zeigst ist eine unverarbeitete Angst. Wenn du die Angst unter Kontrolle bekommst, kannst du ruhiger reagieren und das wirkt auf deinen Mann zurück. Vielleicht erscheint dir dann mit Distanz sein Handeln sogar etwas lächerlich. Die Szene mit der gebrochen Hand ist ja schon eigentlich komisch. Ich musste da schmunzeln, weil ich mir vorstellte, dass er im vollen Ich-habe-Recht-Wahn auf den Tisch haut, und sich dabei die Hand bricht. Ich hoffe du verstehst was ich meine.*candle* hat geschrieben:weil er meinte, das sei halt sowas "archaisch männliches" mit der Aggression, und diese Todesangst würde er auch von anderen Patientinnen kennen, das müsse nicht mit meiner Kindheit zusammenhängen.
LG sofa.
edit: Tippfehler rausgenommen.
@candle:
Warum ich Dich so angehe? Weil ich es überhaupt nicht mag, dass Du ein pauschales Urteil über ihn fällst. Selbst wenn Gewalt durch alle Schichten geht, heißt das nicht, dass er gewalttätig sein muss. Mit dem Wort "Dummbatz" wollte ich vielmehr unterstreichen, dass Du ihn offenbar für jemanden hältst, der unkontrolliert auf alles draufhaut, was in seiner Reichweite ist. Aber so stumpf ist er nunmal nicht.
Du fragst
Was sollte ich denn Deiner Ansicht nach machen? Ihn sofort verlassen? Das ändert doch an meinen Gefühlen auch nichts.
Ja, er treibt Sport, ist viel draußen, und er hat schon im Vergleich zu früher gelernt, sich sehr zu kontrollieren und zu beherrschen. Wenn es doch schiefgeht, dann schämt er sich sehr dafür und äußert es auch. Und er weiß, dass seine Probleme noch längst nicht gelöst sind, aber wie jeder andere Mensch auch hat er Angst. Ich kann ihm das nicht verdenken, im Gegenteil.
@Ihr anderen:
Vielen Dank für die Anregungen. Habe jetzt gerade nicht viel Zeit, antworte aber später auf jeden Fall noch detailliert.
Grüße,
die Füchsin
Warum ich Dich so angehe? Weil ich es überhaupt nicht mag, dass Du ein pauschales Urteil über ihn fällst. Selbst wenn Gewalt durch alle Schichten geht, heißt das nicht, dass er gewalttätig sein muss. Mit dem Wort "Dummbatz" wollte ich vielmehr unterstreichen, dass Du ihn offenbar für jemanden hältst, der unkontrolliert auf alles draufhaut, was in seiner Reichweite ist. Aber so stumpf ist er nunmal nicht.
Du fragst
Wenn Du es so definieren willst, dann kann ich Dich wohl nicht davon abbringen. Es ist wahrscheinlich leichter, jemanden in eine Schublade zu stecken, den man nicht kennt, als sich erst einmal in Ruhe zu Gemüte zu führen, worum es denn eigentlich geht. Ich bin kein Opfer, und schon gar nicht eins meines Mannes. Ich teile mein Leben freiwillig mit diesem Mann. Und möglicherweise hast Du ein falsches Bild: Ja, er hat dieses Problem schon immer. Aber in 85% unserer gemeinsamen Zeit streiten wir nicht, und es kommt auch in diesen Streits dann nur teilweise zu dieser heftigen Aggression.*candle* hat geschrieben:Naja, ist das nicht schon Gewalt?
Was sollte ich denn Deiner Ansicht nach machen? Ihn sofort verlassen? Das ändert doch an meinen Gefühlen auch nichts.
Ja, er treibt Sport, ist viel draußen, und er hat schon im Vergleich zu früher gelernt, sich sehr zu kontrollieren und zu beherrschen. Wenn es doch schiefgeht, dann schämt er sich sehr dafür und äußert es auch. Und er weiß, dass seine Probleme noch längst nicht gelöst sind, aber wie jeder andere Mensch auch hat er Angst. Ich kann ihm das nicht verdenken, im Gegenteil.
Ja, das tut er auch. Er geht mit sich selbst von allen am heftigsten ins Gericht. Nicht immer, aber manchmal auch verbal...*candle* hat geschrieben:Er schimpft mit sich selber?
@Ihr anderen:
Vielen Dank für die Anregungen. Habe jetzt gerade nicht viel Zeit, antworte aber später auf jeden Fall noch detailliert.
Grüße,
die Füchsin
Hallo nochmal!
Du bist kein Opfer aber verspürst Todesangst- OK, Du schreibst e allein Dir zu, dass Du Dich fürchtest, aber ich denke JETZT, dass so ziemlich jeder "normale" Mensch das nicht lange dulden würde.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die Schuld in der Vergangenheit zu suchen, schließlich seit Ihr beide erwachsen.
So, mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen.
Du bist kein Opfer aber verspürst Todesangst- OK, Du schreibst e allein Dir zu, dass Du Dich fürchtest, aber ich denke JETZT, dass so ziemlich jeder "normale" Mensch das nicht lange dulden würde.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die Schuld in der Vergangenheit zu suchen, schließlich seit Ihr beide erwachsen.
So, mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen.
Hallo Füchsin,
ich finde es nicht übertrieben in so einer Situation Angst zu haben, da kann man noch so sicher sein, dass der andere einem niemals körperlich irgendwas antun wird. Ich finde das eine völlig normale Reaktion auf solch ein Verhalten. Todesangst, ja das kann vielleicht mit deinen traumatischen Erfahrungen zu tun haben, aber nicht die Angst an sich. Du erlebst es doch als Gewalt, oder nicht? Sonst würdest du nicht so reagieren. Auch wenn er sie gegen sich selbst wendet, so wirst du Zeugin davon und dann ist es mindestens psychische Gewalt, auch wenn er es nicht mit Absicht tut. Du erlebst es so und damit gehört das ernst genommen.
Was ich besonders heftig finde, ist dass er dir dann nicht zuzugestehen scheint, dass du dich aus der Situation entfernen willst. Aber du gestehst dir das ja auch irgendwie nicht zu und denkst, du müsstest das alles ertragen und willst jetzt lieber dich ändern, damit du das kannst. Könntet ihr da nicht wenigstens eine Abmachung treffen? Du lässt ihn so sein wie er ist und er kann wüten wie er will, aber du hast auch das Recht, dir das nicht antun zu müssen und dich zurückzuziehen. Und das sollte er dann aber auch respektieren.
Viele Grüße,
Daffodil
ich finde es nicht übertrieben in so einer Situation Angst zu haben, da kann man noch so sicher sein, dass der andere einem niemals körperlich irgendwas antun wird. Ich finde das eine völlig normale Reaktion auf solch ein Verhalten. Todesangst, ja das kann vielleicht mit deinen traumatischen Erfahrungen zu tun haben, aber nicht die Angst an sich. Du erlebst es doch als Gewalt, oder nicht? Sonst würdest du nicht so reagieren. Auch wenn er sie gegen sich selbst wendet, so wirst du Zeugin davon und dann ist es mindestens psychische Gewalt, auch wenn er es nicht mit Absicht tut. Du erlebst es so und damit gehört das ernst genommen.
Was ich besonders heftig finde, ist dass er dir dann nicht zuzugestehen scheint, dass du dich aus der Situation entfernen willst. Aber du gestehst dir das ja auch irgendwie nicht zu und denkst, du müsstest das alles ertragen und willst jetzt lieber dich ändern, damit du das kannst. Könntet ihr da nicht wenigstens eine Abmachung treffen? Du lässt ihn so sein wie er ist und er kann wüten wie er will, aber du hast auch das Recht, dir das nicht antun zu müssen und dich zurückzuziehen. Und das sollte er dann aber auch respektieren.
Viele Grüße,
Daffodil
-
- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Hallo,
candle, Sie widersprechen sich selbst ein wenig, wenn Sie einerseits hinterfragen,
Das Problem ist nur, dass der lapidare Hinweis auf diese (möglichen) Zusammenhänge allein den Opfern ja nicht hilft. Es ist wichtig, sie auch emotional zu verstehen und sich gegen die entsprechenden Anfälligkeiten und eigenen Verhaltensweisen besser schützen zu lernen. Und da kann ich mich nur nachdrücklich der bereits gegebenen Empfehlung anschließen, sich das in einer Psychotherapie ganz genau anzusehen - speziell, zumal Gewalt (auch wenn es "nur" verbale/psychische oder "nur" angedrohte oder befürchtete körperliche Gewalt ist, da der Druck innerhalb solcher Beziehungen im Zeitverlauf fast immer zu- aber so gut wie nie abnimmt, also Eskalationen zu befürchten sind).
Natürlich wäre es ideal, wenn ein Paar diesen Prozess gemeinsam (in Form einer Paartherapie) macht - ob dies möglich ist, hängt aber natürlich sehr von der Bereitschaft und Problemeinsicht des Partners ab. Und ob es letztendlich hilft, hängt von der Bereitschaft beider ab, einen solchen Selbsterfahrungsprozess einige Zeit hindurch diszipliniert durchzuhalten (gerade auch wenn während des Therapieverlaufs selbst neuerliche Schwierigkeiten meist unvermeidlich sind).
Weiterführender Lesetipp: Leitfaden Paartherapie & Paarberatung
Freundliche Grüße und Ihnen, Füchsin, alles Gute für die nächsten Schritte,
R.L.Fellner
candle, Sie widersprechen sich selbst ein wenig, wenn Sie einerseits hinterfragen,
und andererseits schreibencandle hat geschrieben:ob es sinnvoll ist, die Schuld in der Vergangenheit zu suchen
Fakt ist, und das ist mittlerweile aus zahlreichen Studien (insbesondere auch der Traumatherapie-Forschung) belegt, dass früh erfahrene "Gewaltstrukturen" oder Gewalterfahrungen das restliche Leben ungünstig beeinflussen. Viele Opfer finden sich aus diesem Grunde im späteren Leben von neuem in derartigen Beziehungen wieder - vermutlich meinten Sie das mit Ihrem Hinweis auf eine gewissermaßen "unbewußte Suche" nach entsprechenden Partnern.candle hat geschrieben:Man sucht sich den Mann danach aus was man "kennt".
Das Problem ist nur, dass der lapidare Hinweis auf diese (möglichen) Zusammenhänge allein den Opfern ja nicht hilft. Es ist wichtig, sie auch emotional zu verstehen und sich gegen die entsprechenden Anfälligkeiten und eigenen Verhaltensweisen besser schützen zu lernen. Und da kann ich mich nur nachdrücklich der bereits gegebenen Empfehlung anschließen, sich das in einer Psychotherapie ganz genau anzusehen - speziell, zumal Gewalt (auch wenn es "nur" verbale/psychische oder "nur" angedrohte oder befürchtete körperliche Gewalt ist, da der Druck innerhalb solcher Beziehungen im Zeitverlauf fast immer zu- aber so gut wie nie abnimmt, also Eskalationen zu befürchten sind).
Natürlich wäre es ideal, wenn ein Paar diesen Prozess gemeinsam (in Form einer Paartherapie) macht - ob dies möglich ist, hängt aber natürlich sehr von der Bereitschaft und Problemeinsicht des Partners ab. Und ob es letztendlich hilft, hängt von der Bereitschaft beider ab, einen solchen Selbsterfahrungsprozess einige Zeit hindurch diszipliniert durchzuhalten (gerade auch wenn während des Therapieverlaufs selbst neuerliche Schwierigkeiten meist unvermeidlich sind).
Weiterführender Lesetipp: Leitfaden Paartherapie & Paarberatung
Freundliche Grüße und Ihnen, Füchsin, alles Gute für die nächsten Schritte,
R.L.Fellner
Website | Kontakt | Artikel | PT-Blog | Online-Beratung
Herr Fellner, ich finde es widerspricht sich nicht.
Die Threaderstellerin sucht ja bei sich "die Schuld", indem sie ihre Angstentstehung sucht, damit schützt sie irgendwo ihren Mann "weiter zu machen". Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist eben die des Mannes oder der gemeinsamen Interaktion.
Wenn ich nun jeden mit Kindheitstraumen und sein heutiges Verhalten entschuldigen würde, na dann Gute Nacht!
Jeder muß da eben seine persönliche Grenze finden was er/ sie aushalten mag und was nicht, egal welche Mechanismen mal zu dieser Beziehung geführt haben.
Mir wären 12 Jahre Angst zu lang.
Aber ansonsten werde ich überdenken, ob meine "Hilfe" immer so schlau gewählt und ausgedrückt ist.
Und zu einer Trennung habe ich übrigens nicht geraten, wäre auch nicht so schlau, weil ich ja selber mal verheiratet war und schon in der Ehe einen gewissen "Wert" sehe.
Die Threaderstellerin sucht ja bei sich "die Schuld", indem sie ihre Angstentstehung sucht, damit schützt sie irgendwo ihren Mann "weiter zu machen". Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist eben die des Mannes oder der gemeinsamen Interaktion.
Wenn ich nun jeden mit Kindheitstraumen und sein heutiges Verhalten entschuldigen würde, na dann Gute Nacht!
Jeder muß da eben seine persönliche Grenze finden was er/ sie aushalten mag und was nicht, egal welche Mechanismen mal zu dieser Beziehung geführt haben.
Mir wären 12 Jahre Angst zu lang.
Aber ansonsten werde ich überdenken, ob meine "Hilfe" immer so schlau gewählt und ausgedrückt ist.
Und zu einer Trennung habe ich übrigens nicht geraten, wäre auch nicht so schlau, weil ich ja selber mal verheiratet war und schon in der Ehe einen gewissen "Wert" sehe.
Mir auch. Ich wär über alle Berge. Aber ich habe halt gelesen, dass die Füchsin ihren Mann liebt, wie sie sagt. Und offensichtlich ist er ja einsichtig und streitet das Problem nicht ab. Ich respektiere dann halt so was, und denke mir, meins wär´s nicht, aber für andere ist Zusammenbleiben vielleicht die Lösung. Zumal ich mir vorstellen kann, dass die Füchsin auch mit anderen Männern, die ein bisschen oder auch ein bisschen mehr poltern, sofort das gleiche Problem wieder haben würde. Aber das alles ist virtuell anhand von ein paar Zeilen sowieso schwer vorstellbar, dazu hat dann jeder einen eigenen Film, was die beiden durchmachen.*candle* hat geschrieben:Mir wären 12 Jahre Angst zu lang.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag